
(Rom) Für den „Prior“ von Bose, Enzo Bianchi, gibt es keine natürliche Familie. Familie sei eine Erfindung der Gesellschaft. Während Benedikt XVI. Bianchi auf Distanz hielt, machte ihn Papst Franziskus 2014 zum Consultor des Päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen.
Bianchi tritt in den Bildungshäusern zahlreicher italienischer Diözesen als gerngesehener Referent auf, ebenso an römischen Universitäten. Er gehört zu den Lieblingen der kirchenfernen Medien, denn egal zu welchem er spricht, ein Seitenhieb gegen die Kirche und gegen die kirchliche Lehre fehlt nie.
Am 22. August sprach Bianchi beim 73. Kurs christlicher Studien der Cittadella di Assisi. Die Cittadella di Assisi ist ein „religiöses Gästehaus“ in Assisi, das von Pro Civitate Christiana getragen wird. Diese 1939 gegründete Vereinigung wurde von Johannes XXIII. als Vereinigung päpstlichen Rechts anerkannt. An ihren Studientagungen nehmen, laut der offiziellen Internetseite, „Theologen, Philosophen, Intellektuelle und Menschen mit öffentlichen Ämtern teil, die irgendwie auf einen bestimmten Teil der katholischen Welt zurückzuführen sind“. Mit dem „bestimmten Teil“ sind die progressiven Kreise der Kirche gemeint.
„Die natürliche Familie existiert nicht“
Das Thema des 73. Kurses lautete: „Wir Verantwortlichen des Gottesbildes für eine menschlichere Welt“, der vom 19.–23. August stattfand. Bianchis Vortrag lautete: „Gottesbild, Menschenbild: Warum verantwortlich?“ Wörtlich sagte Bianchi: „Die Familie ist eine Form, die sich die Gesellschaft gibt. Die natürliche Familie existiert nicht“. Dies berichtete der Veranstalter Cittadella di Assisi über Twitter.
Enzo Bianchi nennt sich zwar „Prior“ des von ihm gegründeten „ökumenischen“ Klosters von Bose, tritt im Mönchsgewand auf, spricht von „seinen Mönchen“, ist in Wirklichkeit aber weder Kleriker noch Mönch, sondern Laie. 2014 enthüllte der Vatikanist Sandro Magister über den religiösen 68er, daß Bianchi zusammen mit Alberto Melloni, den Leiter der progressiven „Schule von Bologna“, ein „geheimes“ Ökumene-Projekt vorantreibe, dessen Ziel die Abschaffung, oder besser gesagt, die Auflösung des Papsttums im Namen der Ökumene ist. Alberto Melloni war ebenfalls Referent in Assisi.
Enzo Bianchi der „Prophet“ eines neuen Christentums, das nicht katholisch ist
Msgr. Antonio Livi, Grüder der International Science and Commonsense Association (ISCA) und ehemaliger Dekan der Philosophischen Fakultät der Lateranuniversität schrieb über Enzo Bianchi: „Dank einer nicht uneigennützigen Hilfe der antikatholischen Medien, verstand es Enzo Bianchi sehr gut, sein öffentliches Bild zu pflegen: wenn er sich an Katholiken wendet, tritt Bianchi als ‚Prophet‘ auf, der für den Adventus eines neuen Christentums kämpft (eines Christentums, das modern sein muß, offen, nicht hierarchisch und nicht dogmatisch und damit letztlich nicht katholisch.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL