(Rom) Papst Franziskus hat sich an die Spitze der antikapitalistischen „Volksbewegungen“ gestellt. Seine Reden an die Vertreter der „Bewegungslinken“ im Herbst 2014 in Rom und im vergangenen Juli in Bolivien waren diesbezüglich sehr deutlich. Wie paßt das zusammen mit der Tatsache, daß ausgerechnet mit seinem Pontifikat das Gotha der Technokraten der Weltfinanz im Vatikan Einzug gehalten habe? Versuch einer bruchstückhaften Spurenlese.
Wer sind die „Volksbewegungen“?
Wer sind aber diese „Volksbewegungen“? Sie sind ein bunter Haufen. Gemeinsam ist ihnen, daß sie sich – wenn auch nicht dogmatisch – von der institutionalisierten sozialdemokratischen Reformlinken abgrenzen, die auch Regierungslinke genannt wird. Sie sehen sich selbst als machtferne, außerparlamentarische Basislinke mit einer auffälligen Nähe zur alten orthodoxen, kommunistischen Linken. In Wirklichkeit gibt es eine rege Zusammenarbeit mit der Regierungslinken, dann bevorzugt mit derem linken Flügel. Die kommunistische Link wird ohne Berührungsängste als integraler Teil der „Volksbewegungen“ akzeptiert. Unter gewissen Vorzeichen läßt sich eine Neuauflage des Gegensatzes zwischen Menschewiken und Bolschewiken erkennen.
Der von den „Volksbewegungen“ betonte „Antagonismus“ gegenüber dem „System“ ist um so leichter mit einer gewissen Glaubwürdigkeit zu vertreten, seit sich in der westlichen Demokratie bürgerliche, selbst christdemokratische Parteien gesellschaftspolitisch sozialdemokratisieren und Sozialdemokraten sich wirtschaftspolitisch verbürgerlichen, im Nadelstreifanzug auftreten, im Mittelmeer eine Jacht vor Anker liegen haben, in der Toskana urlauben und zum Teil unverschämt abkassieren nach dem Vorbild eines Bill Clinton, der sich für einen Auftritt mit einer 30minütigen Belanglosrede schon mal eine halbe Million Dollar auf die Hand drücken läßt. Das ist ein Teil der Nachkriegsamerikanisierung Europas, denn die amerikanische Linken, nicht zufällig „liberal“ genannt, waren schon immer Nadelstreifsozialisten.
Neoliberalismus als Synonym für jedwede Regierungspartei?
Wirklich zum Tragen konnte diese Uniformierung der politischen Eliten erst seit dem Zusammenbruch des Ostblocks kommen. Dabei schien es Anfang der 90er Jahre, als sei die politische Linke, welcher Ausprägung auch immer, definitiv desavouiert. Daß dem nicht so wurde, verdankt die Sozialdemokratie den Liberalen, die ihr bereitwillig die Hand zu einer neuen Allianz reichten unter einer Bedingung, den Klassenkampf aufzugeben und den neoliberalen Kapitalismus der Ära Clinton zu akzeptieren. Damit wurde unter der Ägide der Demokratischen Partei der USA deren Modell in Europa etabliert, das Neoliberalismus zum Synoym für (fast) jede Regierungspartei zu machen versucht, auch für die europäische Sozialdemokratie. Ein Modell, das inzwischen in alle Welt exportiert wird.
Die „antagonistische“ Linke sieht in der neoliberalen Wende der Regierungslinken Verrat und sucht nach Wegen, politischen Einfluß für einen alternativen Weg zurückzugewinnen. Papst Franziskus seinerseits besetzte den Begriff „Volksbewegungen“ und will unter dieser Bezeichung die linken globalisierungskritischen Gruppen sammeln.
Papintern als neue Komintern
Am vergangenen 13. März rief der kommunistische italienische Philosoph Gianni Vattimo, ein Star der linken Globalisierungskritik, im vollbesetzten Teatro Cervantes von Buenos Aires zur Papintern als Nachfolgeorganisation der Komintern auf. Er forderte für den „gewaltlosen Kampf gegen den Kapitalismus“ eine neue kommunistisch-papistische Internationale unter der Führung von Papst Franziskus.
Im Kontext des christlichen Abendlandes sei der Kapitalismus entstanden, so Vattimo – wobei er im Kapitalismus ein nicht-christliches Phänomen zu sehen scheint -, weshalb der Kapitalismus auch nur über das Christentum besiegt werden könne. Nur Papst Franziskus könne in diesem „ungleichen Kampf“ der „natürliche Anführer“ sein, um „die kapitalistische, imperialistische, nordamerikanische Finanzherrschaft zu besiegen“. Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo, ein enger Vertrauter von Papst Franziskus, saß sichtlich zufrieden und zustimmend daneben.
Seit dem ersten Jahr seines Pontifikats fiel auf, daß Papst Franziskus zielstrebig und ohne Berührungsängste die Nähe zur radikalen Linken suchte (siehe „Der Papst ist kein Linker, aber er spricht wie ein Linker“ – Franziskus empfing radikale Linke Europas). Es wurde über einen lateinamerikanischen Anti-Gringo-Reflex spekuliert. Doch die Sache scheint tiefer zu liegen und weder ein Zufall zu sein noch ein bloß emotiver Impuls.
Daß die radikale Linke gesellschaftspolitisch (zu Fragen der Abtreibung, Verhütung, Ehe, Familie, Homosexualität, Euthanasie) nicht minder antagonistisch tickt, nur in diesem Fall nicht gegen das Kapital, sondern gegen die Kirche, ist dem Jesuiten auf dem Papstthron durchaus bewußt. Das ist ein Aspekt, der erklärt, weshalb der argentinische Papst die „nicht verhandelbaren Werte“ demonstrativ ad acta legte und dies die Welt auch wissen ließ. Die Botschaft ist angekommen. Ein Teil der Bewegungslinken ist zwar noch skeptisch, doch Vattimo betonte in Buenos Aires, daß es nicht um eine religiöse Frage, sondern um eine politische Allianz gehe. Der Papst mag dies vielleicht anders sehen, streicht es jedoch nicht hervor.
Setzt Papst Franziskus auf die richtigen Kräfte?
Papst Franziskus wirkt in seinen Bündnisplänen ganz Jesuit. Das Ergebnis dieser Aktivitäten ist indes noch ungewiß. Zahlreiche Fragen stehen im Raum, für die man sich derzeit mit Rätselraten statt einer Antwort begnügen muß. Zwei davon seien genannt, von denen eine sogar wie ein augenscheinlicher Widerspruch wirkt.
Die Kirche hat nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Eindruck des Kalten Krieges freiwillig darauf verzichtet, einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus zu formulieren. Sie akzeptierte grundsätzlich die Demokratie und den ihr bis dahin im Letzten fremd gebliebenen Kapitalismus, versuchte ihn allerdings, als „soziale Marktwirtschaft“ zu bändigen. Nach dem Zusammenbruch des „Realen Sozialismus“ entledigte sich der triumphierende Kapitalismus schnell dieser Rücksichtnahmen auf die Kirche und nahm mit ungeheurer Geschwindigkeit wieder jene Züge an, nur noch radikaler, von denen sich die Kirche immer ferngehalten hatte und denen sie beispielsweise im Mittelalter mit der Entwicklung eines christlichen Bankwesens durch den Franziskanerorden ein Gegenmodell entgegengesetzt hatte. Setzt Papst Franziskus aber wirklich auf die richtigen Kräfte, wenn er eine Liaison mit der radikalen Linken sucht? Abgesehen davon stehen nicht alle Globalisierungskritiker links, keineswegs. Doch in andere Richtungen gab es bisher aus der Umgebung des Papstes keine Kontaktaufnahmen.
Globalisierungskritiker und Millionengagen für Finanzberaterfirmen?
Die zweite Frage lautet: Wenn Papst Franziskus der neue Weltführer im Kampf gegen die „Diktatur des Geldes“ (Gianni Vattimo) sein will, warum begann dann mit seinem Pontifikat auch im Vatikan ein Wettlauf, die erlesensten und kostspieligsten Beraterfirmen der Welt in Sachen Finanzkontrolle und ‑organisation zu engagieren wie McKinsey, Promontory, Ernst&Young und KPMG, die ein Spitzenprodukt der Globalisierung sind? Die Honorarnoten der Finanzberater gehen in die Millionen.
Die Welt als „globales Dorf“ macht sie unentbehrlich und vor allem sind sie es selbst, die sich immer unentbehrlicher machen. Ein System aus Effizienz und Gewinnstreben, das sich selbst ständig neu erfindet und an Macht zunimmt. Kein Finanzminister kommt mehr ohne sie aus, weil er – im Gegensatz zu ihnen – längst den Durchblick verloren hat. Aus diesem Grund schreiben die Beraterfirmen die Gesetze bereits selbst, die dann von der Politik nur mehr abgesegnet werden. Auch in der Bundesrepublik Deutschland. Die Politik hängt in zentralen Bereichen am Gängelband eines Dutzend internationaler Beratungsunternehmen, die in wessen Interesse arbeiten?
Widersprüchliche Strategie des Papstes gegenüber den „Supermächten der Weltfinanz“
Mit Papst Franziskus hielten die Global Players des Finanzsektors im Vatikan Einzug. Neben McKinsey ist die Promontory Financial Group eine andere der großen Beraterfirmen, die international die Szene beherrschen und laut Insidern inzwischen mehr Macht haben, als manche Regierung. Seit Mai 2013, keine zwei Monate nach der Wahl von Papst Franziskus, hat sich das Unternehmen mit Hauptsitz in Washington in der Vatikanbank IOR breitgemacht. Sie prüfen sämtliche Operationen und erhalten damit, wahrscheinlich als einzige, den perfekten Überblick über die Bank. Und Wissen ist bekanntlich Macht. Derselben Überprüfung ist auch die Apostolische Güterverwaltung des Vatikans unterworfen (siehe Der Vatikan unter Papst Franziskus ein Paradies der Berater und Homo-Lobbyismus: McKinsey, Ernst & Young, KPMG… und alle arbeiten für den Vatikan).
Führende Vertreter von Promontory sitzen inzwischen an zentralen Schalthebeln der Vatikanbank. Der neue Generaldirektor Rodolfo Marranci kommt direkt von Promontory. Elizabeth McCaul, Leiter der Promotory-Niederlassung New York, und Raffaele Cosimo, Leiter der Promontory-Niederlassung Europa, sind heute Senior Adviser der Vatikanbank. Von Übersee kommt auch Antonio Montaresi, der als neuer Chief Risk Officer der Bank des Heiligen Stuhls tätig ist. Eine Funktion, die es zuvor nicht gab. Bei Promotory arbeitet, nach seiner Lehrzeit bei Goldman Sachs, auch Louis-Victor Douville de Franssu, dessen Vater Jean-Baptiste neuer Präsident der Vatikanbank ist.
„Gegenüber den Supermächten der Weltfinanz doppelt sich Papst Franziskus“, so der Vatikanist Sandro Magister. „Auf der einen Seite knüppelt er sie unerbittlich, wie auch in der Enzyklika Laudato si, allerdings immer in einer sehr allgemeinen Form, ohne daß man je versteht, ob sein Fallbeil auch Mario Draghi und der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde und dem Weltwährungsfonds sowie Janet Yellen und der Federal Reserve gilt.
Auf der anderen Seite ruft er ausgerechnet das Gotha der Weltfinanztechnokratie, um die Finanzen des Vatikans in Ordnung zu bringen, angefangen bei der Vatikanbank IOR, die inzwischen faktisch der Promontory Financial Group mit Sitz in Washington übergeben wurde.“
Promontory’s Auftrag? – Fleck auf der weisen Weste
Promontory hat heute weltweit eine exklusive Stellung inne. Die Gruppe „arbeitet an der Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem wie ein Schattenkontrolleur und ‑regulator, der von den amerikanischen Behörden eingesetzt wird, um über die Beratungstätigkeit bis zu den unsichtbarsten Operationen der Banken aller Länder vorzudringen. Eugene A. Ludwig leitete während der Präsidentschaft von Bill Clinton das Office of the Comptroller of the Currency der US-Regierung, das unter anderem für die Überwachung des nationalen Kreditwesens einschließlich Überprüfung der Zahlungs–, der Wettbewerbs– und der Funktionsfähigkeit der US–amerikanischen Kreditinstitute zuständig ist. Heute ist er Chef von Promontory. Eine ganze Reihe von Vertretern der U.S. Securities and Exchange Commission wechselten zu Promontory.
Die blütenweise Weste von Promontory, ein unerbittlicher Arm des Gesetzes zu sein, hat am 3. August allerdings einen Fleck bekommen. Das Finanzministerium des Staates New York untersagte dem Finanzkontrollunternehmen jede weitere Tätigkeit im Staat. Promontory wird vorgeworfen, Geldüberweisungen der englischen Standard Chartered Bank in Dubai zugunsten von Empfängern im Iran nicht blockiert zu haben, obwohl gegen den Iran Sanktionen verhängt sind.
Die Suspendierung im Staat New York betrifft nicht die Aktivitäten im Vatikan. Dennoch handelt es sich um einen schwerwiegenden Imageschaden für das Unternehmen, wenngleich die Hintergründe für die Entscheidung des New Yorker Finanzministeriums noch nicht ganz klar sind. Promontory hat angekündigt, gegen die Entscheidung beim Obersten Gerichtshof des Staates Rekurs einzulegen.
„Papst überzeugt, daß die Welt das Opfer eines internationalen Finanzimperiums ist“
Der Heilige Stuhl kommentierte das Ereignis nicht. „Die Irritation von Jorge Mario Bergoglio kann man sich jedoch leicht vorstellen“, so Magister. „Der Vorfall wird die Überzeugung von Papst Franziskus weiter verstärken, daß die Welt die Beute eines internationalen Finanzimperiums ist, dessen einziges Ziel der Profit und dessen Instrument das ‚Aussondern‘ der wachsenden Zahl der Armen ist“, so der Vatikanist.
Es ist nicht bekannt, ob Papst Franziskus das Buch von Thomas Piketty „Der Kapitalismus des 21. Jahrhunderts“ gelesen hat, aber er teilt dessen Grundthese einer strukturellen Zunahme der Ungleichheit.
Papst: Mittelstand bald unbedeutend – Naomi Klein interpretiert im Vatikan Öko-Enzyklika
Am 12. Juli von einem deutschen Journalisten auf dem Rückflug von Paraguay gefragt, gab der Papst zu, daß es ein „Fehler“ war, in seiner Analyse die Mittelschicht zu vernachlässigen, fügte aber hinzu, daß diese ohnehin „immer kleiner wird“, weil sie durch die Polarisierung zwischen Reichen und Armen aufgerieben werde.
„Es spielt keine Rolle, daß die realen Zahlen das Gegenteil aussagen. Er, der Papst, hat entschieden, auf welcher Seite er steht. Er versammelte um sich, was er ‚Volksbewegungen‘ nennt, das erste Mal im Vatikan und das zweite Mal in Santa Cruz in Bolivien: die Globalisierungsgegner, die Occupy Wall Street, die Indignados, die Cocaleros, kurzum eine Vielzahl von Rebellen gegen die Herrschaft des Kapitals, in denen er die Avantgarde einer neuen Menschheit sieht“, so Magister.
Die von ihm bei den beiden Anlässen gehaltenen Reden stellen das politische Manifest von Papst Franziskus dar. Es ist kein Zufall, daß der argentinische Kurienbischof Sanchez Sorondo, der dem Papst in dieser Frage am nächsten steht, Naomi Klein, den Weltstar der Globalisierungsgegner rekrutierte, um im Vatikan die Öko-Enzyklika Laudato si zu kommentieren.
Die politische Utopie von Papst Franziskus ist wenig postmarxistisch, aber sehr argentinisch. Das entscheidende Wesensmerkmal ist ein ausgeprägter Populismus, der seine Wurzeln in der „Volkstheologie“, der „Argentinischen Schule“ der Befreiungstheologie, hat. Eine Theologie, die vom Jesuiten Juan Carlos Scannone, dem Lehrer Bergoglios vertreten wird.
„Volkstheologie“ der Erklärungsschlüssel?
Der Historiker Roberto de Mattei schrieb 2013, wenige Tage nach der Wahl von Papst Franziskus: „Die Option für die Armen von Kardinal Bergoglio wurzelt vor allem in den Lehren von Lucio Gera und Rafael Tello, den Vertretern einer Volkstheologie, deren Wesensmerkmal die Ersetzung der Ideologie des bewaffneten Kampfes durch eine praktizierte Armut ist. Carlos Pagni, der in der argentinischen Tageszeitung La Nación vom 21. März die ‚Regierungsmethode Bergoglio‘ analysierte, erklärt die theologischen Gründe, warum die „Peripherie“ eine zentrale Stellung in der ideologischen Landschaft des Erzbischofs Bergoglio einnimmt. Die ‚Armen‘ sind demzufolge primär nicht eine hilfsbedürftige soziologische Realität, sondern ein theologisches Subjekt, von dem man lernen soll: ‚Diese pädagogische Haltung hat eine religiöse Wurzel: das Verhältnis des [armen] Volkes zu Gott wäre ursprünglicher, weil die materielle Verunreinigung [in diesem Verhältnis] fehlt‘.“
Ob die Anhänger der „Volksbewegungen“ es auch so sehen? Fest steht, daß für Papst Franziskus, das „Volk“ in sich gut ist und es daher an seiner Seite zu stehen gilt. In der theologischen und nicht soziologischen Lesart der „Volkstheologie“ liegt vielleicht auch der Schlüssel, warum Papst Franziskus einerseits jene linksradikalen Globalisierungsgegner um sich schart, in denen er die „Avantgarde einer neuen Menschheit“ zu sehen glaubt, und gleichzeitig die Vatikanfinanzen den Technokraten der kritisierten Weltfinanz überträgt.
Das Ergebnis dieser zweigleisigen Haltung gegenüber der Globalisierung ist freilich völlig offen. Ein Grund dafür liegt auch darin, daß Signale ausgesendet werden, die Botschaft aber (vielleicht absichtlich) ambivalent bleibt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Movimiento Populares (Screenshot)/katholisches.info (Montage)
Das letzte Bild ist sehr aufschlussreich,
man moechte ihm zurufen : “ Hey Franz, Deine Kirche ist in Truemmern, die Apostaten wueten und die Glaeubigen fliehen in Scharen, in der arabischen Welt werden die Christen gerade ausgerottet teilweise auf besttialische Weise, in Rom werden die letzten Reste von Tradition und Lehre Christi zerstoert und Du treibst dich in der Welt herum und machst alles Andere als Dich um Deine Aufgabe zu kuemmern, bist Du Papst oder Entertainer ?“
Mir fiel beim letzten Bild spontan ein, das Laecheln des Antichrists.
Er wurde uns prophezeit, jetzt ist er da.
„Mir fiel beim letzten Bild spontan ein, das Laecheln des Antichrists.“
Das könnte durchaus möglich sein denn der Konzilsgeist ist ein Affe dieser Welt.
Per Mariam ad Christum.
Peinlich und lächerlich ist das, wozu Bergoglio sein Amt mißbraucht. Was er da in die welt setzt, ist alles Schall und Rauch.
Franziskus an der Spitze einer sogenannten Volksbewegung. Wer hätte jemals gedacht, dass
ein Papst diesen Schritt gehen würde. Erst die Umwelt-Enzyklika, jetzt als Führer eines links ange-
hauchtes Sammelbeckens, mit der Kampfansage an den Kapitalismus. Resultierend aus der süd-
amerikanischen Befreiungstheologie, will er die Armut bekämpfen. So einfach ist das, wenn linke
Parteien den Kapitalismus bekämpfen, dann kommt das Paradies auf Erden und die Armen be-
kommen den Wohlstand und es ist Friede auf Erden. Schon seit der Arbeiterbewegung verspre-
chen Kommunisten und Linke den Wohlstand, sicher aber nur für die Funktionäre. Es ist jeden-
falls ein heißes Eisen, wenn Kirchenmänner, hier der Papst, diese Art von Politik machen wollen.
Naiv ist es auf jeden Fall, wenn man kapitalistische Großunternehmen wie McKinsey, Ernst und
Jung und andere, mit der Aufsicht der Vatikanbank und was damit zusammen hängt, beauftragt.
Den Feind den man bekämpfen will, wird so zum Bundesgenossen, denn seit Franziskus das Sa-
gen hat, gibt es diese Ungereimtheiten. Eine einfache Frage ist, wollen wir Religion oder Politik
machen ? Ein Papst sollte sich um die Religion kümmern, da ist genug zu tun.
Ich habe gestern und heute mal viele der Beiträge hier nachgelesen. Auch wenn mir vieles zu einseitig erscheint, halte ich es für einen interessanten Austausch.
Zweifel habe ich aber bei diesem Artikel. Papst Franziskus ist durchaus ein Papst, dessen Herz für ALLE schlägt. Das erschien mir bei Benedikt nicht so zu sein.
Franziskus spricht sowohl die konservativen als auch die „normalen“ Katholiken an. Einer der besten Indikatoren ist, dass er beispielsweise die Exkommunikation der Bischöfe der Pius-Bruderschaft nicht wieder zurückgenommen hat. Die personellen Veränderungen, die er in manchen Diözesen vorgenommen hat, waren notwendig.
Dennoch sollte man nicht versuchen, Franziskus gegen Benedikt auszuspielen. Benedikt steht voll hinter Franziskus, wie auch Erzbischof Gänswein mehrfach deutlich gemacht hat.
Frenta @ Kein vernünftiger Mensch wird Franziskus gegen Benedikt ausspielen, denn
diese Autoritäten sind zu unterschiedlich. Das Märchen das immer wieder aufgetischt
wird : zwischen Franziskus und Benedikt passt kein Blatt Papier, wäre zu schön um
wahr zu sein. In Wirklichkeit ist es so, dass zwischen beiden Welten liegen. Franziskus
benutzt Benedikt als Alibi gegenüber dem Glaubensvolk das immer noch meint, alles
ist in Ordnung und gut bestellt. So kann Franziskus den bescheidenen, friedlichen Be-
nedikt ungeniert vorführen und als Aushängeschild benutzen.
Die katholische Kirche mit ihrem Papst steckt überall führend mit drin, bei der Globalisierings-Elite und bei den angeblich antiglobalistischen Volksbewegungen, bei den „Konservativen“ und bei den Sozialisten; die Traditionalisten sind katholisch und die Liberalen und Progressiven sind katholisch; Abtreibungs- und Sexperversions-Politiker sind katholisch und Lebensschutz‑, Familien- und Keuschheits-Politiker sind katholisch; die katholische Kirche errichtet Denkmäler für Verfolgungsopfer und toleriert, respektiert, bewillkommnet und fördert die Verfolger und macht gemeinsame Sache mit ihnen; sie feiert Gottesdienste mit viel Gold, Purpur und Weihrauch und erhabenen alten Gesängen, und in ihren Zentralen tummeln sich (nach Aussagen ihrer eigenen Leute) Atheisten, Satanisten, Homosexuelle und Päderasten, die ihre eigenen finsteren Rituale abhalte. Soviel Irrsinn kann ich nicht mehr analysieren, nur noch verabscheuen.
Das haben aber auch nach dem 2. WK schon einige beklagt: Pius XII. rettet privat einige Juden, aber im Vatikan werden zugleich Nazischwerverbecher nach Südamerika geschleust. Von den Informanten, die ihm mitteilen, was in Auschwitz abgeht, will er nichts wissen, er hat die an sich mutigen Worte Pius XI. links liegen gelassen. Zugleich turteln schon die kommenden Päpste wie Montini mit den Kommunisten, während man sich sonst antikommunistisch gibt, in Kroatien sieht man schweigend katholisch-faschistischen Schwerverbrechern zu und unterstützt sie sogar noch moralisch, aber sonst hat man wirklich gaaaar nichts am Hut mit … ach doch ja, wenn es also um Franco geht, dann könnte man noch mal ein Äuglein zudrücken und über die Verbechen hinwegsehen…
Nee – das ist schon lange vor dem Konzil so gewesen. Machen wir uns nichts vor. Der ganze laden war marode, kaputt, doppelbödig, wenn das langt und es geistern mit Sicherheit nicht nur ein paar böse Freimaurer hinter den Vorhängen – die dürfte erheblich komplizierter sein, diese Gemengelage…
Frau zeitschnur,
sind die militärstategischen Bücher von Thomas P.M. Barnett (https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_P.M._Barnett ) auch „Verschwörungstheorie“?
Man errät es schon fast: Thomas Barnett ist römischer Katholik. Auf seinem persönlichen Weblog nörgelt er ein wenig, dass die Kirche noch nicht das Frauenpriestertum eingeführt hat, aber von einem Austritt aus der Kirche ist nichts bekannt.
DER LETZTE AKT – Die Kriegserklärung der Globalisierer an alle Völker der Welt
https://kulturstudio.wordpress.com/2014/02/09/der-letzte-akt-die-kriegserklarung-der-globalisierer-an-alle-volker-der-welt/
Dasselbe auch als Video-Vortrag, schon etwas älter, aus dem Jahre 2008:
https://youtu.be/rpp8DimbBfU
Kraut und Rüben in dem Artikel, zuviele populistische Schlagworte, noch dazu ohne jeden sachlichen Beleg.
Wer ist die „Weltfinanz“, was ist die „Nadelstreifenlinke“ und was soll das heißen, dass die „Nachkriegsamerikanisierung Europas“ darin besteht, für ein „30minütiges belangloses Geplänkel“ eine halbe Million Dollar zu kassieren?
Das sind doch satirische und bereits wertende Totschlagwörter.
Der Populisimus, der hier F. vorgeworfen wird, ist auch das Leitmotiv dieses Artikels.
Ich kann es inzwischen nicht mehr hören, dieses Grobgezeter am laufenden Meter, denn es ist ja nicht nur auf diesem Blog zu hören.
Man leert mal wieder den Kropf, aber es hilft niemandem, die Wahrheit zu finden.
Für mich ist F.s Verhalten undurchschaubar, widersprüchlich und es wirkt eher planlos als geplant.
Personen, die sich so verhalten, sind das gefundene Fressen für Verschwöungstheoretiker. Und der bequeme Leser lässt sich mit solchen Theorien gerne verwöhnen, solange es noch nicht brenzlig ist und kann sich ein bisschen aufheizen lassen in seinem langweiligen Alltag.
In was F. verstrickt ist oder nicht, entzieht sich unserem Einblick.
Eines ist aber sicher: Intrigen und Machtspiele beherrschten immer die Welt, und der Papst war auch schon immer daran massiv beteiligt – machen wir uns nichts vor. Ein Blick in die Geschichte müsste da eigentlich genügen.
Und wie oft trieben weltliche Herrscher, pikanterweise auch noch als „Schutzherren der Kirche“ geehrt (man muss sich diesen absurden Begriff mal vorstellen: die Kirche hatte seit dem 4. Jh immer einen weltlichen, rein politischen Boss oder gleich mehrere), die Päpste vor sich her…
Das ist doch alles nicht neu!
Heute ist durch die modernen Technologien und die globale Vernetzung dieses Vorsichhertreiben noch viel subtiler durchführbar.
F. ist für mich nicht der Papst, weil er genügend und wiederholt Häretisches von sich gegeben hat. Aber wo er im globalen Machtgeplänkel wirklich steht – das kann von uns niemand wissen, beim besten Willen nicht!
Wo bleibt die Volksbefreiuungsbewegung bei uns ?
Außer Besitzstandswahrung und weiter-so ist von deutschen Bistümern nicht viel zu hören. Wo kein Volksglaube mehr, wie soll da eine Volksbefreiuungsbewegung entstehen ?
Insofern ist es großartig und vorbildhaft, was in Südamerika vor sich geht. Wenn man nun noch die Einwanderung aus diesen Kulturkreis erhöhen könnte, ( statt immer nur aus muslimischen )- der zeit ziehen mehr Europäer nach Südamerika als andersrum- warum sollte der Funke nicht auch auf Europa überspringen ?
Wie wie in der Flüchtlingskrise sehen, werden wir von absoluten Dilletanten und Versagern regiert, kleine Kinder stehen ohne Essen mitten in Europa und werden erst gar nicht reingelassen, ( man kommt sich vor wie beim Kreuzzug der Kinder, nur in die umgedrehte Richtung ) währenddessen werden islamischen Extremisten aus politischer Korrektheit nicht abgeschoben.
Volksbefreiung von Lügen, von Kapitalwahn, von “Vorfahrt für Arbeit“ statt Vorfahrt für Glauben, von Börsenwahn, von Rohstoffausplünderung mit der Folge von Millionen Flüchtlingen, von imperialen Welteroberungsspielen der “westlichen Werte“, von Desinformation etc. das ist genau das, was wir brauchen.
@Frenta
Ihre Rezeption der Zusammenhänge kann ich nicht teilen. Benedikt steht in meiner Auffassung für die Wahrheit der christlichen – katholischen Lehre. Er war ein wahrer Lehrer und ich durfte Vieles in meinem Glauben von Ihm lernen. Er hat das Lehramt im wahrsten Sinne des Wortes ausgefüllt, er hat für Manche Unangenehmes gesagt, wo er es sagen musste, aber er war immer authentisch. Er sprach und lehrte in Verbindung zu seinen Vorgängern und der Tradition des Lehramtes, das auf Christus zurückgeht. Er hat niemand vom Heil ausgeschlossen und deshalb die Aussöhnung auch mit der Piusbruderschaft versucht. Ich bestreite, dass das Herz von Franziskus für alle schlägt. Er predigt eine Kirche der Armen- was er auch immer darunter versteht. Er hat es noch nie erklärt. Das Problem besteht aber darin, dass er damit die Kirche auf ein Klientel reduziert, dem vermutliche die meisten der Zuschreiber – möglicherweise auch Sie nicht angehören-. Was will er mit dem Mittelstand machen? Gilt für diesen nicht die Heilsbotschaft, will er den Reichen wie einst Nikodemus und anderen vermögenden Freunden Christi den Himmel versperren, obgleich Sie Christus mit Ihrem Vermögen gedient haben.
Die Botschaft von Franziskus in diesem Punkt ist kryptogam, derweil sie wesentliche Gesichtspunkte, die das Seelenheil betreffen, ausspart oder unvollständig wiedergibt.
Sie sprechen das Verhältnis von Benedikt XVI und Franziskus an und warnen davor die beiden gegeneinander auszuspielen. Sie vergessen dabei, dass der größte Kritiker von Benedikts großartiger Regensburger Rede der Kardinal Bergoglio war, der damals massiv politische Druck gegen Benedikt aufgebaut hat .Zudem lag Bergoglio im permanenten Clinch mit dem Nuntius Benedikts in Argentinien. Eine Glorifizierung des Verhältnisses ist unverständlich.( Diese Aussagen sind u.a. im Internet nachlesbar). Wie Franziskus die Konservativen anspricht erkennen Sie u.a. an seinem Umgang mit den Franziskanern der Immakulata. Weitere Beispiele für diesen Umgang wurden auf dieser Seite veröffentlicht.
Die „Linken“ in der Geschichte haben nie die Interessen der Volksmassen vertreten. Verbal schon, nicht aber in der Tat. Es sei an die 70 Jahre des real existierenden Sozialismus erinnert. Wenn Franziskus jetzt irgendwelche linke Ideologie vertritt, muß er dazu Stellung nehmen.
Tatsache ist allerdings, daß die Wall Street keinen Zugriff auf die Staaten des sowjetischen Blocks gehabt hat. Es gab keine Staatsverschuldung in US Dollar, gekauft wurde vom Westen nur so viel, wie viel diese Länder gleichzeitig dorthin exportieren konnten. Wenn Franziskus glaubwürdig in dieser Frage erscheinen will, muß er konkret das System beim Namen nennen. Und das bezweifele ich, schon wegen siener Freundschaft zu den führenden Juden.
Er wird immer eine allgemeine linke Kritik verkünden, welche seine latein-amerikanischen Anhänger zufriedenstellen wird, ohne daß die Kritik die Wall Street und das Bretton Wood System empfindlich treffen würde. Er wird nie eine grundlegende weltweite Änderung der Weltwirtschaft fordern, nämlich: globaler Schuldenerlass, nachher die Rückkehr zum Clearing-System, d.h. nur soviel in ein jeweiliges anderes Land exportieren, wie viel das betroffene Land durch seine Gegenexporte begleichen kann. Es wissen nur wenige, der tatsächliche Grund des zweiten Weltkrieges war das funkrtionierende Clearing-System, welches sowohl die Golddeckung der Währungen, wie auch die amerikanischen Kredite überflüssig gemacht hat.