Daten von 37 Millionen Ehebrechern veröffentlicht


Ashley Madison Ehebruch-Internetplattform
Ash­ley Madi­son Ehe­bruch-Inter­net­platt­form geknackt

(Lon­don) Die 2001 vom kana­di­schen Geschäfts­mann Noel Bider­man gegrün­de­te Ehe­bruch-Inter­net­platt­form Ash­ley Madi­son wur­de von Hackern geka­pert. Die Daten­bank mit den per­sön­li­chen und finan­zi­el­len Daten von welt­weit 37 Mil­lio­nen Nut­zern von Ash­ley Madi­son, die einen Ehe­bruch prak­ti­zie­ren wol­len, wur­de von einer Grup­pe von Inter­net­pi­ra­ten geknackt und anschlie­ßend im Inter­net veröffentlicht.

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Am ver­gan­ge­nen 20. Juli gab Ash­ley Madi­son zu, Opfer eines Infor­ma­tik­an­griffs gewor­den zu sein. Die Betrei­ber­ge­sell­schaft der Ehe­bruch-Platt­form, die Avid Life Media, teil­te mit, daß „sen­si­ble“ Daten der 37 Mil­lio­nen regi­strier­ten Nut­zer gefähr­det wur­den und deu­te­te an, daß die­se ver­öf­fent­licht wer­den könn­ten. Ver­schie­de­ne Inter­net­sei­ten, die sich mit Daten­si­cher­heit befas­sen, berich­te­ten unter­des­sen, daß die Daten der Nut­zer bereits im Inter­net ver­füg­bar seien.

Laut Ars Tech­ni­ca Web­site wur­de eine Bit­Tor­rent-Datei von 9,7 Giga­byte Grö­ße mit gestoh­le­nen Daten ein­schließ­lich E‑Mail-Adres­sen, Pro­fi­len, Adres­sen und Daten für Finanz­trans­ak­tio­nen veröffentlicht.

Vie­le Nut­zer­da­ten wer­den falsch sein, man­che Nut­zer sich dop­pelt und mehr­fach regi­striert haben. Den­noch blei­ben Mil­lio­nen rich­ti­ger Daten­sät­ze übrig. Geknackt wur­den auch die Daten eines wei­te­ren von Avid Life Media betrie­be­nen Por­tals, das behaup­tet, Frau­en mit wohl­ha­ben­den Män­nern zusam­men­füh­ren zu wol­len (sie­he Ehe­bruch – Von der schwe­ren Sün­de zum gro­ßen Geschäft)

Nach Bekannt­ga­be des Angriffs reagier­te Avid Life Media mit einer Pres­se­er­klä­rung. Dar­in heißt es, eine Cyber-Attacke sei „eine Straf­tat“ und, daß das Unter­neh­men „vie­le Res­sour­cen zur Scha­dens­mi­ni­mie­rung“ auf­brin­ge. Der Dieb­stahl und die Ver­öf­fent­li­chung der ver­trau­li­chen Nut­zer­da­ten wur­den nicht direkt bestä­tigt. Das wäre wohl töd­lich für das Geschäft.

Das Unter­neh­men, das in 48 Staa­ten auf allen fünf Kon­ti­nen­ten tätig ist, hat­te im Früh­jahr den Sprung an die Lon­do­ner Bör­se ange­kün­digt und bekannt­ge­ge­ben, dadurch 200 Mil­lio­nen Dol­lar lukrie­ren zu wol­len. Avid Life Media warb für sei­ne „spe­zia­li­sier­ten“ Kon­takt­bör­sen mit „garan­tiert 100 Pro­zent Dis­kre­ti­on“. Damit dürf­te inzwi­schen Schluß sein. Das Image der Inter­net­platt­form, die mit Ehe­bruch ein Geschäft macht, könn­te durch die Inter­net­pi­ra­ten für einen Bör­sen­gang zu sehr beschä­digt wor­den sein.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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8 Kommentare

  1. Die­ser Ist-Zustand ist eine herr­li­che Gele­gen­heit zu radi­ka­ler Umkehr und Bus­se. Die öffent­li­che Bloss­stel­lung und Schan­de ist nur reli­gi­ös zu bewäl­ti­gen – Gott wie­der anzu­han­gen aus gan­zer See­le, allen Kräf­ten, um sei­ne Ver­zei­hung zu erse­hen und zu erbe­ten. Alles ande­re ist Höl­le pur.
    Wir wis­sen, Satan – das heißt hebrä­isch Anklä­ger, Ver­klä­ger der Brü­der – freut sich sei­nes Tri­um­phes, Fami­li­en zu zer­stö­ren, Frau­en und Kin­der unglück­lich zu machen, Schan­de anzu­tun. Doch dar­über steht die unaus­sprech­li­che Lie­be, die wah­re Barm­her­zig­keit (die heu­te so oft ver­höhnt wird) näm­lich Got­tes, die ein­lädt zu Umkehr und Einkehr. 

    Törich­te Fach­leu­te haben die Bit­te: con­ver­te nos deus salu­t­a­ris noster et aver­te iram tuam a nobis (bekeh­re uns Herr Gott unse­res Heils und wen­de dei­nen Zorn von uns ab) zu Beginn der Kom­plet gestri­chen. Das ist ganz falsch – es gehört sofort wie­der her!

  2. Mit­leid hab ich da keins – wenn man schon einen Ehe­bruch plant, dann bit­te­schön mit offe­nem Visier.
    Auch wer ins Bor­dell schlappt, wird dabei gesehen.
    Was soll also die Aufregung?!
    Ist doch gut, wenn die Leu­te ent­larvt wer­den – ist viel­leicht für eini­ge die Ret­tung davor, den Schritt nicht nur vir­tu­ell, son­dern auch real zu gehen…

    • Geehr­te @zeitschnur,

      Bei Ihren Wor­ten muß­te ich an Gene­ral Pat­ton denken:
      „Gott möge Mit­leid mit mei­nen Fein­den haben, ich habe es bestimmt nicht!“

      • Ja genau, zeit­schnur das Mon­ster, quod erat demon­stran­dum… so wan­deln sich kathol­si­che Mora­li­sten zu libe­ra­len Mor­lais­ten, flugs geht das, hui… 

        Fin­den Sie, dass einer, der einen Ehe­bruch plant, geschützt wer­den soll?

        Frü­her, damals, als es auch noch kei­ne Pädo­skan­da­le in ihrer bel­gi­schen Hei­mat­kir­che gab, war Ehe­bruch eine Straf­tat… STRAFTAT, Sie wis­sen was ich mei­ne… non?

        Den­ken Sie mal kurz nach…vielleicht hören Sie irgend­wann ein zar­tes Klickgeräusch…

    • Ich ver­ach­te den Ehe­bruch als schwe­re, kapi­ta­le Sün­de, als Belei­di­gung Got­tes, ja als einen Faust­schlag ins ver­höhn­te Ant­litz Chri­sti – aber ich ver­bin­de mich mit der unsag­ba­ren Lie­be des Erlö­sers, der einen unstill­ba­ren Durst nach der Bekeh­rung des Sün­ders bis zu sei­ner letz­ten Stun­de am Kreuz bekun­det hat, dies nach sei­nem hei­li­gen Wort ; ich will nicht den Tod des Sün­ders son­dern, dass er sich bekeh­re und lebe cfr eti­am aput ev st.Lucae in capi­te 15! Ver­lo­re­ne Drach­me, ver­lo­re­nes Schaf, ver­lo­re­ner Sohn. Das allein ist für mich die rich­ti­ge Richtung.

  3. Ein Noel Bider­man hät­te eigent­lich schon mal etwas von jener Schrift, die ein sech­stes Gebot kennt, gehört haben sollen.

  4. Man könn­te schon Mit­leid mit die­sen Men­schen haben, denn ein Teil ist bestimmt durch diese
    Tren­nung betrof­fen, beson­ders wenn klei­ne Kin­der da sind. Nach wie vor, spielt hier auch der
    Glau­be eine wesent­li­che Rol­le. Um ein Schrift­wort zu ver­wen­den : Sie sind wie Scha­fe ohne Hir-
    ten. Das heißt, sie haben weder Glau­ben noch irgend­ei­ne Hil­fe, die ver­mit­teln könn­te. Natürlich
    sind die Pro­ble­me viel­schich­tig wie : sexua­li­sier­te Gesell­schaft, Lebens­angst ( etwas zu versäu-
    men) oder tau­send ande­re Din­ge die zum Aus­ein­an­der­le­ben geführt haben. Oft wird ein neues
    Glück, wie man meint, gesucht und dabei wird ver­ges­sen, was der eine oder die ande­re eigent-
    lich aufgibt.

  5. Und wo blei­ben jetzt die inve­sti­ga­ti­ven Jour­na­li­sten, um her­aus­zu­fin­den, wer hin­ter die­sen Ver­bre­chen des mil­lio­nen­fa­chen Daten­dieb­stahls steckt? Wie? Kein Inter­es­se bei Spie­gel , Süd­deut­sche und Co.? Weil es nichts gegen die Wer­te des Abend­lan­des, gegen die Kir­che und die kon­ser­va­ti­ven Par­tei­en zu het­zen gibt?

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