Vor der Bischofssynode – Vorrangige Option für die Familie (IX)


Die Ehe, ein Sakrament
Die Ehe, ein Sakrament

Aus der Hand­rei­chung Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode über die Fami­lie vom 4. bis 25. Okto­ber 2015 im Vatikan.

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17. Fra­ge: Gibt es außer der Gesetz­ge­bung noch wei­te­re Ursa­chen für die Kri­se der Familie?

Ant­wort: Die Kri­se der Fami­lie ist die Fol­ge eines kul­tu­rel­len und mora­li­schen Zer­set­zungs­pro­zes­ses, der nicht sel­ten dadurch ver­stärkt wird, dass es in den Fami­li­en kein Gebets­le­ben mehr gibt. Ego­is­mus, Zügel­lo­sig­keit, Ehe­bruch, Schei­dung, Abtrei­bung, Ver­hü­tung, künst­li­che Befruch­tung, Sexu­al­erzie­hung, elter­li­che Auto­ri­täts­kri­se, Ver­zicht auf Erzie­hung, ganz zu schwei­gen von Por­no­gra­phie und Dro­gen – alle die­se Fak­to­ren tra­gen zu einer zuneh­men­den Zer­set­zung der Fami­lie bei. Die­se Situa­ti­on ist aber nicht die Fol­ge einer unver­meid­li­chen und unauf­halt­sa­men histo­ri­schen Evo­lu­ti­on, son­dern das Ergeb­nis einer tief­ge­hen­den und geziel­ten mora­li­schen und kul­tu­rel­len Unter­wan­de­rung, ver­stärkt und gestützt durch die so genann­te sexu­el­le Revo­lu­ti­on im Mai 1968, die die Ein­stel­lung „ich mache, was ich will“ und „ver­bie­ten ist ver­bo­ten“ pro­pa­gier­te, also eine „Frei­heit“ ohne Regeln und Grenzen.

18. Fra­ge: Wir­ken die­se Zer­set­zungs­fak­to­ren unab­hän­gig von­ein­an­der, jeder aus einer eige­nen Ursa­che? Oder sind sie Teil eines Pro­zes­ses von Ursa­che und Wirkung?

Ant­wort: Die neue­re Geschich­te zeigt, dass die weni­ger schwer­wie­gen­den Fak­to­ren den gefähr­li­che­ren den Weg berei­ten. Sie kön­nen also nicht getrennt von­ein­an­der gese­hen wer­den, son­dern sind Pha­sen eines ein­zi­gen Pro­zes­ses der Zer­set­zung, wie die Stu­fen einer hin­ab­füh­ren­den Lei­ter, die letzt­end­lich zur Zer­stö­rung der Fami­lie führt. Daher stellt jedes Nach­ge­ben gegen­über einem Zer­set­zung­ele­ment nicht eine Bar­rie­re, durch die etwas Schlim­me­res ver­hin­dert wer­den kann, son­dern eine Brücke dar, über die man noch tie­fer hin­ein­rutscht. Zum Bei­spiel hat das Akzep­tie­ren der Ehe­schei­dung die Akzep­tanz der zivi­len Ehe­schlie­ßun­gen nicht ver­hin­dert, son­dern ihnen eher noch den Weg bereitet.

Anga­ben zur Handreichung:
Aldo di Cil­lo Pagotto/​Robert F. Vasa/​Athanasius Schnei­der: Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der Syn­ode. Vor­wort von Jor­ge A. Kar­di­nal Medi­na, Edi­zio­ni Sup­pli­ca Filia­le, Roma 2015, www. sup­pli­ca­fi­lia­le

Die gedruck­te Aus­ga­be in deut­scher Spra­che kann ange­for­dert wer­den bei:
Deut­sche Gesell­schaft zum Schutz von Tra­di­ti­on, Fami­lie und Pri­vat­ei­gen­tum (TFP)
Gla­dio­len­stra­sse 11
60437 Frank­furt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] out​look​.com
www​.tfp​-deutsch​land​.org

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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