
(Stuttgart) Ein katholischer Pfarrer ist seines Priestertums überdrüssig. Ihm dafür Applaus zu zollen, ist ein nicht geringeres Ärgernis.
Sein Name tut nichts zur Sache. Wer ihn wissen will, findet ihn schnell. Während der Heiligen Messe gab er am vergangenen Sonntag „emotional“ bekannt, „verliebt zu sein“, so die Tageszeitung Die Welt. Er wollte damit wohl sagen, seine ohnehin nie getragene Soutane in die Nesseln werfen und heiraten zu wollen. Die Massenmedien erhielten gleich passend das Photo zur „neuen Liebe“ des Pfarrers mitgeliefert. Das konnte ganz Deutschland schon am Montag in den Zeitungen bestaunen. Es geht eben nichts über Selbstinszenierung. Anstand und Redlichkeit haben nicht gerade Hochkonjunktur.
Dafür muß sich der nunmehr ehemalige Pfarrer verantworten, vor sich selbst, vor der Kirche und vor Gott. Hier stehen Weihe- und Ehesakrament im ganz konkreten Widerstreit, was nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.
Noch weniger sollte dafür selbstverständlich angenommen werden, daß die Liebe zweier Menschen zueinander Vorrang hätte. Immerhin erklärte der Pfarrer öffentlich: „Ich fühle mich erleichtert und froh, dass ich nun offen und ehrlich zu meinen Gefühlen und zu der Frau, die ich liebe, stehen kann“. Worte, die sich mit Blick auf das eben abgestreifte Weihesakrament auch anders lesen lassen. Ein Priester, der „erleichtert und froh“ ist, einen Akt der Untreue zu setzen?
Diese Kehrseite seines „Verliebtseins“ wird in den großen Medien nicht thematisiert, denn „Love is Love“ und Gott spielt ohnehin keine Rolle. Die offiziellen katholischen Medien schweigen sich zur Sache aus und überlassen damit die Gläubigen der weltlichen Deutungshoheit – und natürlich jener eigennützigen des gewesenen Pfarrers. Erschreckend ist, daß die verbreitete Annahme herrscht, ein für eine Frau abspringender Priester, habe geradezu einen Anspruch auf Applaus. Eine latent kirchenfeindliche Position, die öffentliche Reaktionen durch die Diözesanleitungen erwarten ließe. Doch nichts dergleichen.
Ein Priester, der seiner Berufung untreu wird, ist objektiv ein Ärgernis, ganz unabhängig davon, wie die Welt darüber denkt, weshalb die Kirche aus gutem Grund und im Interesse aller, solche Fälle schon immer diskret behandelte. Ein öffentliches Ärgernis wird der Untreue, wenn er sich seiner Tat auch noch rühmt. Daß er die Mißachtung des Weihesakraments im Zusammenhang mit einer Heiligen Messe bekanntgab, hat etwas Sakrilegisches an sich und läßt in mehrerlei Hinsicht am Sakramentenverständnis dieses Priesters zweifeln. Die kolloquiale Grundausrichtung des „Neuen Ritus“ begünstigt einen solchen Mißbrauch.
Pfarrer mit zweifelhaftem Sakramentenverständnis – Gläubige als Glaubensanalphabeten

Und noch etwas: „Laut Medienberichten herrschte erst Stille, auf die ein langanhaltender Applaus folgte“, berichtete die Tageszeitung Die Welt. Die Gläubigen quittieren die Bekanntgabe ihres Pfarrers, seine Herde im Stich zu lassen und seine Berufung hinzuwerfen mit „langanhaltendem Applaus“? Der gewesene Pfarrer muß sich offensichtlich auch dafür verantworten, die Unterweisung seiner ihm anvertrauten Herde sträflich vernachlässigt zu haben. Die defizitäre Katechese und Erziehung der Gläubigen wird man freilich nicht ihm allein anlasten können. Er übernahm die Pfarrei erst 2012. Das Phänomen ist älter. Der Applaus zeigt auf tragische Weise, daß der untreue Priester zumindest den lautstärkeren Teil seiner Pfarrgemeinde als Glaubensanalphabeten hinterläßt, die sich vom Laissez faire der Welt draußen nicht unterscheiden.
In diesem Punkt liegt die Verantwortung allerdings in erster Linie bei den Bischöfen und der Ausbildung in den Priesterseminaren und an den katholischen Theologischen Fakultäten. Konkret geht es um die Diözese Augsburg. Zum Priester geweiht wurde der Pfarrer 1996 von Bischof Josef Dammertz. Unter anderem wirkte er dann auch an der Gebetsstätte Marienfried.
Die Abkehr vom Priestertum muß, wie gesagt, der gewesene Pfarrer verantworten. Ihm dafür zu applaudieren, ist allerdings kein geringeres Ärgernis. Die mediale Inszenierung und der Applaus werden zum größeren Schaden für die ganze Kirche. Sie werden durch eine einseitige Sichtweise und Darstellung zur Kritik und Anklage gegen den Priesterzölibat und damit gegen die katholische Kirche.
Das Beispiel stellt damit nur eine Facette in einem fortschreitenden Niedergang des Priesterstandes dar, der nicht nur von der Welt bekämpft wird, sondern weit maßgeblicher von kirchlichen Entscheidungsträgern gefördert wird, die ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Mit anderen Worten: Viele arbeiten am Niedergang des Priesterstandes mit.
Wann werden die Bischöfe damit beginnen, den Kahlschlag des Priestertums zu beenden, das Priestertum wieder zu stärken, dessen sakralen Charakter zu betonen, dessen Würde hervorzuheben und damit auch die Priester zu schützen?
Das Beispiel zeigt: Gott ist nicht der große Abwesende, sondern der große Vergessene.
Text: Andreas Becker
Bild: Die Welt (Screenshot)
Wann wird er seiner „neuen Liebe“ überdrüssig ? Auf ihn ist doch kein Verlaß. Solchen Leuten gebührt nur Verachtung und sonst nichts.
Nein, wird dürfen niemanden verachten. Auch dieser gefallene Priester kann sich noch bekehren. – Die Sünde hassen, den Sünder aber lieben!
Das ist der Widerspruch, der in der Kirche sehr gefördert wird, der aber nichts bringt. Ich kann hier nur Verachtung empfinden. Wenn er sich wieder bekehrt, dann ist das eine neue Situation. Das müßte aber durch Taten erfolgen.
Ist Verachtung – ganz egal welcher Person – im Sinne Christi? Nein.
@Gott ist nicht der große Abwesende, sondern der große “ Vergessene „, so im Beitrag zu lesen.
Nach dem II.Vatikanum ist es Mode geworden, bei allen möglichen und unmöglichen Begebenhei-
ten, in der Kirche laut zu applaudieren. Genauso wie bei dem sogenannte Friedensgruß, wo sich
die Gläubigen einander über die Kirchenbänke hinweg, einander zuwenden und so dem Heiland
auf dem Altar mitunter den Rücken zukehren. Daher ist es kein Wunder, wenn hier nach der Be-
kanntgabe des Priesters, er wolle heiraten, langanhaltender Applaus erfolgte. Das Kirchenvolk in
seiner Mehrheit, erkennt nicht die eigentliche Tragik des Geschehens. Hier wird dem Niedergang
des katholischen Glaubens applaudiert und so gerechtfertigt. Die Kirchenbesucher haben keine
Erkenntnis mehr, was ein katholisch geweihter Priester ist. Dass mit jedem Fortgang die Kirche
in ihrer Gesamtheit geschwächt wird und die Gemeinde vielleicht lange auf einen neuen Priester
warten muss. Wo Tränen hätten fließen müssen, herrscht Hochfreude statt Trauer. Nach der Fra-
ge, ob nun unsere Bischöfe in den Priesterseminaren und was damit zusammen hängt, das Wei-
he – Priestertum und Priesterberufung stärken und fördern, muss leider negativ beurteilt werden.
Denn diese Tatsachen sind sattsam bekannt und zum Teil vielleicht gewollt.
Dass ein Priester in seiner Berufung einmal scheitern kann, kann ich noch nachvollziehen, wenn dies auch sehr traurig ist.
„Ich fühle mich erleichtert und froh, dass ich nun offen und ehrlich zu meinen Gefühlen und zu der Frau, die ich liebe, stehen kann“, sagt Helmut Guggemoos als Verliebter.
Und was sagt Helmut Guggemoos als Priester, als Diener Gottes?
Hätte er nicht auch anklingen lassen können, dass es ihm zu schaffen macht, seinem Auftrag nicht besser gerecht werden zu können, hätte er doch auch ehrliche Selbstkritik geübt …
Stattdesssen gibt er sich als Freiheitsheld, als einer, der sich vom Joch des Zölibats „befreit“ hat.
Und das „Publikum“ applaudiert!
Es ist kaum besser als der Priester.
Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Katholiken ähnlich denkt wie die Beifall klatschenden Kirchenbesucher.
Das ist wirklich bestürzend!
@„Marienzweig“:
Sie haben völlig recht! Allerdings bis auf die Bemerkung, daß die „Mehrheit der Katholiken“ ähnlich „denkt“ wie Herr Guggemoos.
Mir ist kein einziger Katholik bekannt, der den Schritt des G. gutheißen würde. Die Deutsch-„Katholiken“, von denen ausweislich mehrerer seriöser Umfragen feststeht, daß sie Häretiker – und damit eben keine Katholiken- sind, werden freilich mit G. völlig einer Meinung sein – mit „Denken“ hat das natürlich überhaupt nichts zu tun. Wirklich kritisches Denken dürfte den meisten von denen desto fremder sein, je mehr sie sich darauf etwas zugute tun. Sie sind eben der Meinung, wer die Thesen und Attitüden linksextremer Volksverdummer übernehme, sei ein „kritischer Geist“ ‑oder noch schlimmer, ein „mündiger Christ“.
Wer Wert darauf legt, Anschauungsunterricht in vollständiger Verblödung, nichtswürdiger Heuchelei und bis zur Perfektion betriebener Verfälschung des Christentums zu nehmen, der begebe sich in Gemeinden wie die des Guggemoos.
Hw Pater Alban Cras von der Petrus-Bruderschaft über die Diskussion um den Zölibat:
-
[.…]
„Den Zölibat aufgeben hieße, auf den Druck des Zeitgeistes hin zu verkünden,
dass die Gnade unzureichend ist, dass sie nicht dazu befähigt,
ein übernatürliches Leben zu führen.
Die Folgen wären katastrophal:
Der Geist würde vor dem Diktat der leiblichen Bedürfnisse kapitulieren.
Der „alte Mensch“ trüge seinen Sieg über den getauften Menschen davon,
und letztendlich würde es sich um einen Sieg des Heidentums über das Christentum handeln.“
[.…]
Ich bin der felsenfesten Meinung, dass die Neue Messe eine Mitschuld daran hat.
Der Zölibat, der Verzicht auf Ehe und Familie, ist sichtbarer Ausdruck der Opfergesinnung Christi, die der Priester als Opferpriester sich ebenfalls aneignen soll. Aber klar, wenn sich die Priester nur noch als Gemeindeleiter, als Mahlfeier-Vorstehende, als Moderatoren, als spirituelle Sozialarbeiter sehen, dann spielt der Begriff „Opfer“ keine Rolle mehr und damit verbunden auch der Zölibat nicht mehr.
… wobei hier auch im Gegensatzpaar „Entweder Familienvater/Ehemann oder Priester“, wenn man es ausdeutet als „Entweder Lust und Freude oder aber Opfer“ falsch ist.
Es ist eben der springende Punkt, dass die christliche Vorstellung auch dem Ehemann eine maximale Opfergesinnung abverlangen würde – immerhin soll ein Mann seine Frau lieben wie Christus die Kirche, sich für seine Frau förmlich entäußern wie Jesus es tat! Das ist auch Opfer pur! Leider ist diese Botschaft in vielen Männerherzen ohnehin nie angekommen, bis heute, leider. Das ist auch die eigentliche „Männerkrise“…Aber letztendlich war ein Priester auch und gerade für den katholischen Ehemann immer DAS Vorbild und eine enorme moralische Stütze, nicht in die alten sündhaften Verhaltensweisen zurückzufallen, die dem Mann eigen sind. Wer genau hinsieht, entdeckt nämlich, dass im NT nicht bloß den Frauen dies und jenes auferlegt wird, sondern viel mehr und viel krasser dem Mann – aber nicht als Bestimmer und Pascha, der ein Naturrecht auf Befriedigung seiner Begirden und seiner Herrschsucht hat. Der Mann steht in besonderer Gehorsamsverpflichtung gegenüber Gott und kann auch nur dann, wenn er sich dem total unterwirft, eine Familie führen. Er kann nur dann das „Haupt“ der Frau sein, wenn er sich wie Christus bis zum Tod erniedrigt.
Ein echter Priester lebt das eigentlich vor…
Was sich der ausgesprungene Priester da vorstellt, hat nicht nur mit dem Priestertum nichts mehr zu tun, sondern auch nicht mit dem Stand eines verheirateten Mannes.
Wer im einen Stand untreu wird (er hatte Gott etwas versprochen!!!), wird es auch im anderen, es sei denn er bekehrt sich.
So habe ich das auch nicht gemeint.
Natürlich muss auch ein Ehemann und Familienvater viel leisten und allerhand Opfer bringen, klar, aber damit wird er Christus eben nicht/nie so ähnlich wie der Priester.
Priester und Ehemann haben Gemeinsamkeiten: beide schließen einen Bund (mit Gott/mit der Ehefrau), dem sie treu zu sein haben. Man kann nicht einfach davonlaufen wenn es schwierig wird. Das nennt man Fahnenflucht!
Eine Ehe endet aber mit dem Tod und besteht im Himmel nicht weiter, Priester bleibt man aber in Ewigkeit.
Wieder ein trauriger Apostat, der sein sog. „Lebensglück“ dort sucht, wo es (für ihn) nicht zu finden ist. „Emotion ist alles“ – im Modernismus, bei dem lt. Pius X. (Pascendi) „alles Gefühl und Erfahrung“ ist, kann es gar nicht anders sein. Aus Prinzip.
Der Apostat hat also eigentlich folgerichtig gehandelt – zwar nicht im Sinne des gesunden Menschenverstandes, geschweige des Glaubens, aber sehr wohl im Sinne des Modernismus: „Heute fühle ich die Neigung, die Erfahrung des Zölibates zu machen, morgen hege ich Emotionen für eine Frau – wozu seine Gefühle verleugnen?“ Und da der deutsche Episkopat größtenteils in opportunistischer Realitätsferne, die er für Nähe zur „Lebenswirklichkeit“ hält, erstarrt ist , wird dies nicht der letzte derartige Vorfall sein, noch zur Prävention irgendetwas Ernsthaftes geschehen.
Man könnte die deutschen Bischöfe einmal fragen, ob sie wirklich erwarten, das kümmerliche Surrogat, durch das die Priesterausbildung in ihrem Bereich ersetzt wurde, versetze einen normalen Menschen in die Lage, den Zölibat in lebenslanger und vollständiger Treue zu leben. Statt Theologie eine Ansammlung häretischen und unausgegorenen Gewäschs, statt bewährter Aszetik bestenfalls verschwommene Gefühlduselei – das ist alles, was die deutsche Priesterausbildung zu bieten hat. Steine statt Brot, um es mit den Worten der Hl. Schrift zu sagen. Was für eine lachhafte Karikatur dessen, was die Kirche zur intellektuellen und spirituellen Formung derer verlangt, denen die schwere Bürde des Priestertums ‑das alte Pontificale Romanum nennt es nicht zufällig „onus officii“- auferlegt werden soll, die man dann ‑und nur dann- in Freude tragen kann, wenn man dazu entsprechend „von oben“ gerüstet ist. Lt. einer kircheninternen Statsitik, die letztens veröffentlicht wurde, beten ca. 50 % der deutschen Priester nicht einmal täglich! Wen wundern dann die andauernden Skandale – die tatsächlich kaum noch jemand als solche empfindet, wie der Applaus für den selbstgewählten Untergang des armen Menschen zeigt.
Im Artikel ist die Rede von „latenter Kirchenfeindlichkeit“, die hier zum Ausdruck komme. Dem ist zuzustimmen, aber mit dem Zusatz, daß diese latente Kirchenfeindlichkeit nicht über Nacht entstanden ist, sondern von einflußreichen latenten Kirchenfeinden gefördert wurde. Und diese latenten Kirchenfeinde sind die (meisten) deutschen Bischöfe. Sie werden allerdings immer mehr zu manifesten Kirchenfeinden -„Wir sind keine Filiale Roms“ war keinesfalls nur ein unglücklicher Versprecher des Brutalo-Typen aus München.
Die Reformen und Änderungen haben die Identität eines Pfarrers amputiert und schließlich vollends eliminiert. Auch in recht „konservativen“ Seminarien werden Priester dementsprechend herangezogen.
Als ich (Jg. 1927) noch Kind und Adoleszenter war gab es noch viele Pfarrherren vom Schlage eines Robert Mäder und Johann Künzle erlebt(ich empfinde es als großes Gnadengeschenk auch beiden persönlich seinerzeit begegnen zu dürfen. Besonders Pfarrer Künzle, den ich Zizers in meinen Sommerferien sehr oft besucht habe, hat mich sehr tief beeindruckt und ‑ohne Übertreibung- meinen künftigen Weg habe ich entsprechend seinem Rat und Anleitung beschritten. ).
Wenn ich das heute vergleiche mit den teamfähigen Gemeindeleitern, zeitnahen Seelsorgern wundert mich weder der Schritt dieses Priesters oder der totale Einbruch bei den Vokationen zur geistlichen Laufbahn. Zu welchem „Priestertum“ soll sich denn heute ein junger Mann berufen fühlen?
Es ist nicht verwunderlich was hier passiert. Es ist eine Folge der ganzen Entwicklung der letzten 50 Jahre seit Konzilsende. Das Bewußtsein der Priester hat sich grundlegend verändert. Eine Entwicklung die schon während des Konzils in den Seminaren begann. Der Priester von heute ist nicht mehr der Vermittler der Gnadenquellen des katholischen Glaubens, die heute fast völlig aus der allgemeinen Wahrnehmung verschwunden sind, sondern er ist, wie Tradidi treffend sagt, ein Sozialarbeiter, einer von vielen „Gutmenschen“ die im Sozialromantischen Mainstream schwimmen. Diese Leute unterscheiden sich nicht mehr von protestantischen Pastoren. Kein Wunder, daß bei diesen „Priestern“ der Zölibat ein Relikt aus einer längst überwunden geglaubten Zeit ist. Was für eine erbärmliche Auffassung! Der katholische Glaube schwindet mit diesen Gemeindevorstehern – mehr sind sie nicht mehr – völlig aus dem Bewußtsein der Menschen, denn er wird nicht mehr weitergegeben.
@fides vincit, am 30.7.2015, 0.22 Uhr
Sie schreiben:
„Mir ist kein einziger Katholik bekannt, der den Schritt des G. gutheißen würde.“
Fast könnte ich neidisch werden, wenn ich sehe, in welchem Umfeld Sie sich vermutlich bewegen.
Aber natürlich, Sie haben Recht: Wirklich von Herzen glaubende Katholiken können das Verhalten des Herrn G. nicht gutheißen.
Die Leute jedoch, mit denen ich zumeist konfrontiert bin, sagen fast alle: „Sie sollen sie halt heiraten lassen.“
Das besondere Gerufensein eines Priesters scheinen sie nicht (mehr) zu erkennen, geschweige denn wertzuschätzen.
Es bleibt mir ein Rätsel, wie die Messbesucher klatschen konnten.
Statt betrübt und bestürzt zu sein, reagierten sie wie das Publikum nach dem gelungenen Auftritt eines Stars.
Aber das Klatschen nimmt ja sowieso überhand, es stößt mich so ab.
Das Gespür für die Heiligkeit geht zusehends verloren.
Macht dieser Umstand den Menschen gar nichts mehr aus, fühlen sie denn nicht den Mangel?
Oder ist er ihnen nur nicht mehr bewusst?
Je nach Lebensstand:
Liebevolle, hingebende Treue zu Gott und/oder liebevolle, hingebende Treue zur Frau.
Sicher nicht immer einfach zu leben, aber danach zu streben – ist das nicht ein Wert, für den es sich lohnt, sich mit Herz und Seele dafür einzusetzen?
Das Priestergewand abstreifen – einfach so?
Die Treue zum Ehepartner aufkündigen – einfach so?
Nur weil ich im Augenblick andere Proiritäten habe.
Und wenn diese nach einiger Zeit wiederum durch andere ersetzt werden?
Eine Bekannte, zum zweitenmal verheiratet, antwortete auf die Frage meiner Schwiegertochter, was sie tun würde, würden auch in der neuen Ehe Schwierigkeiten auftreten: „Nun, dann trennen wir uns eben wieder!“
Wer Gott dem Herrn nicht treu sein kann, wird dies auch keinem Partner sein.
Aber ich glaube das Ganze ist von langer Hand vorbereitet und wie bei der unseligen Geschiedenen Debatte, das naechste Thema was von brennendem Interesse ist.
Bevor „Papst“ Lehmann, von Helmut Kohls Gnaden, stirbt, muss der Zoelibat noch fallen.
Es wird auch so kommen, denn Widerstaende aus Rom sind nicht zu befuerchten.
Vielleicht heiratet Fraenzchen auch, man weiss ja nie !
Ganz ehrlich, das ist der ganz breite bequeme Weg in die Hoelle.
Das grosse Wunder des hl. Geistes ist, das es noch Menschen gibt die trotz dieser ganzen Widerlinge den Katholischen Glauben bis in den Tod bekennen.
Ein klarer Beweis, das Gott bei uns ist.
Deo Gratias !
Dies ist ein weiteres trauiges Beispiel auch dafür , das die Gläubigen nicht mehr wirklich beten z.b auch für die Priester.
Dies wundert mich auch nicht, da so viele aus der Kirche austreten und sich auch sonst nicht um den Glauben kümmern.
Wie die Priester so das Volk und wie das Volk so die Priester.
Es wird noch schliommer kommen.
Die Muttergottes sagte schon in La Salette. Rom wird den Glauben verlieren und der Sitz des Antichristen werden.
Noch Fragen??
Es ist alles schon festgelegt im Himmel.
Nicht ganz unpassend, dass über diesen Vorfall eine Zeitung so ausnehmend positiv berichtet hat, die „Die Welt“ trägt.
Das Zölibat ist ein Kirchenrecht das erst relativ spät, eingeführt wurde. Natürlich sollte durch die Ehelosigkeit eine Nähe zu Gott vertieft werden. Doch Menschen sind sehr unterschiedlich.
Also warum sollten Priester nicht Heiraten dürfen. So mehrten sich die Priester die auf die Ehe leichter verzichten konnten. Und die Kirche bekam ein anderes Problem, die Homosexualität, denn diese sehnen sich nicht nach Frau und Kindern. Natürlich sind Priester die durch den Glauben auf die Ehe verzichteten weit in der Überzahl.
Denn gerade höheren Rängen wie Bischöfen war eine Ehe zur linken Hand noch lange erlaubt.
Doch damit sollte das Beichtgeheimnis in die Hände von Priestern gegeben werden, die nicht verheiratet sind. Deshalb hat man ja die Ohrenbeichte bei den Protestanten abgeschafft. Die Frage der Solidarität mit der Kirche muss durch das Verhalten des Priesters sicher sein.
Wir leben in einer zeit die bestimmt ist, von einer Respektlosigkeit gegen Geistliche bis zur offenen Anfeindung durch Medien, die überwiegend jüdisch geprägt sind und diese Hetze forcieren.
Im gleichen Moment werden Geistliche anderer Religionen verhätschelt und mit absoluter Hochachtung behandelt.
Wir kennen alle unsere Historie, oder auch nicht.
Denn wenn man sich mal im Netz umschaut, dann werden Kriegsverbrechen unterschiedlich behandelt. Aliierte Massenmörder wie Churchill und Eisenhauer wurden mit Ehren überhäuft obwohl sie gegen jegliche Genfer Konventionen verstießen und sogar bewusst aushebelten.
Wie z.B. der Film Hitchcock über Auschwitz, in dem er verhungerte deutsche Kriegsgefangene auf Waggons als Auschwitz-Opfer darstellte. Der Film wurde bei Google von jüdischen Organisationen für Deutschland gesperrt.
Das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Das ehelose Priestertum ist ein Anspruch von Anfang an, wie das gemeinsame Erbe von West- und Ostkirche belegt, wenn auch im Osten weniger konsequent bewahrt. Ihre Überlegungen sind pragmatisch gedacht, was wäre nützlicher. Zölibat = weniger Priester, also abschaffen? Ehe = Ehebruch, also abschaffen? Letzteres sagt indirekt Kardinal Kasper und will die Zweitehe zulassen, eben auch, weil manche Menschen es „nicht schaffen“.
Gott zwingt niemanden zum Priestertum. Wer sich aber berufen fühlt, muß das Priestertum annehmen, wie es von Gott gewollt ist. So ist es auch bei der Ehe. Man kann scheitern. Gott ist barmherzig durch das Bußsakrament. Man kann aber nicht das eigene Scheitern zum Postulat gegen die göttliche Ordnung machen.
Das ist das Ärgernis des Augsburger Priesters. Er ist gescheitert. Soweit so schlecht, das betrifft ihn und Gott. Mit dem Scheitern aber in die Öffentlichkeit gehen und implizit nach Applaus heischen und zumindest indirekt die Ordnung Gottes angreifen, ist schwer verwerflich.
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Zu dem ganz anderen Thema Propaganda, das eigentlich nicht hierher gehört, aber ich weiß nicht, wie sonst antworten:
Mich erstaunen Fotos vom KZ Mauthausen, die gleich nach der Befreiung aufgenommen worden sein sollen. Sie zeigen wohlgenährte, gut gekleidete Männer.
Beispiel 1: Befreite KZ-Gefangene, die amerikanischen Soldaten zujubeln;
Beispiel 2: Befreite KZ-Gefangene, die den Adler mit Hakenkreuz über dem Eingangstor zum KZ herunterreißen.
Ich nehme an, daß es sich auch dabei, um einige Zeit später nachgestellte Fotos handelt!? Weiß jemand näheres?
Dieser Artikel weist sehr genau auf die wichtige Punkte hin:
‑Daß Weihe- und Ehesakrament in der Person in Widerspruch liegen.
‑Daß Selbstinszenierung und Theatralik allzuviel im Vordergrund stehen: in modernen Kirchenmilieus, bei modernen Pfarrern und bis hin zur Zölibatsabkehr mit einer Partnerin.
Wladimir Putin sagte vor kurzem, gefragt ob er eine neue Verbindung hatte:
„Ich liebe und ich werde geliebt-das sind fantastische Gefühle“.
Das ist eine Selbstverständlichkeit- die große Pflicht und Aufgabe ist es, dies dauerhaft durchzuhalten.
Es ist ein Armutszeugnis, in einem Gespräch mit der Zeitung erst zu sagen , daß man froh und erleichtert ist die Abkehr vom Zölibat und die Verbindung mit der im Leben neue Frau anzukündigen (der Mann war also schon unfroh und gedrückt als katholischer Priester im Zölibat) und dann fast nahtlos zuzufügen, „daß er (falls dies als verheiratete möglich gewesen wäre) natürlich gerne Priester geblieben wäre“.
Selbstinszenierung und Theatralik.
Und die Menschen applaudieren bei diesem Spektakel- genauso wie vor 499 Jahren beim Anfang der Reformation, zu den gleichen Themen, mit den gleichen oberflächlichen Argumenten, in der gleichen primitiven Facon.
Übrigens ist es hier nocht recht stilvoll vonstatten gegangen (moderne „Gottesdienste“ haben es so in sich).
Im Bistum Antwerpen gab es diesbezüglich viel Schlimmeres:
Dort wurde ein Psychologe-Sexuologe erst in etwas höherem Alter ins Seminar aufgenommen; dann wurde er- die erste Priesterweihe seit mehreren Jahren in diesem Bistum- mit sehr viel Heisa und Interviews in der Presse geweiht;
keine drei Jahre später trommelte der Psychologe-Sexuologe dann die Presse erneut zusammen um öffentlich mitzuteilen, daß „einfach zuwenig auf dem Küchentisch lag um Priester zu sein“(sic);
in Anschluß zog er dann mit einer jungen Frau zusammen, welche Verbindung nach etwa anderthalb Jahren auch in die Brüche ging.
(Das Mädchen lernte einen anderen Mann kennen und bekam dann auch ein Kind).
Der große Clou:
Derr Psychologe-Sexuologe wurde dann durch Bischof Bonny erneut als Priester eingesetzt mit eine „Zeremonie“;
der Kommentar des Bistums Antwerpen dazu: „Was ein Glück daß wir damals die Personalakten nicht nach Rome gesandt haben (was die Pflicht des Bistums gewesen wäre NVDR);
so konnten wir problemlos Tom Schellekens wieder als Priester führen“.
Bischof Bonny, sehr modernistisch und besonders exponiert gay-freundlich, hatte hier gedacht daß alles möglich sei (bei dieser Psyche faktisch vollkommen richtig);
daß der Bischof hierbei verstieß gegen alle Regeln des Kanonischen Rechtes war offensichtlich vollkommen Wurst.
(Dann sind wir wieder bei Conchita W.)
Quos deus perdere vult, prius dementat
Was für ein Laden ist die dortige Kirche, das ist ja grauenenerregend. Das Dortig ist aber bald überall. Die Leute sind propagandistisch verführt wie früher. Sie schwätzen einfach nach, was der gottlose Mainstream vorgibt.
Applaus bitte.
Dass der Mensch seinen priesterlichen Eid bricht, darüber will ich nicht richten. Aber ein feiner Mensch hätte einen stillen, seine Gemeinde respektierenden Abgang gewählt. Hier einen dramatischen, effekthaschenden Auftritt zum Ende einer Eucharistiefeier hinzulegen, ist schlicht ungezogen.