„Via discretionis“: Neue „Lösungen“ für die Bischofssynode – Kommunion „nur zu Ostern“


Papst Franziskus während der Synode 2014(Rom) Der Päpst­li­che Fami­li­en­rat unter der Lei­tung von Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia orga­ni­sier­te im ver­gan­ge­nen Febru­ar und März ein drei­tä­gi­ges inter­na­tio­na­les Semi­nar hin­ter ver­schlos­se­nen Türen zur Fra­ge der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen. Vie­le gela­de­ne Theo­lo­gen ver­tei­dig­ten das Ehe­sa­kra­ment. Das Semi­nar soll­te, so römi­sche Stim­men, vor allem einer bestimm­ten The­se eine Platt­form ver­schaf­fen: der „Via dis­cretio­nis“, einer ver­fei­ner­ten und kon­kre­ti­sier­ten Vari­an­te des Kasper-Vorschlags.

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Die Ver­an­stal­tung fand mit Blick auf die bevor­ste­hen­de Bischofs­syn­ode im Okto­ber statt und war Top Secret. Das The­ma lau­te­te: „Fami­lie und Kir­che. Eine untrenn­ba­re Ver­bin­dung“. So heißt auch der Tagungs­band, der nun vom Vati­kan­ver­lag her­aus­ge­ben wurde.

Internationales Seminar hinter verschlossenen Türen

Zu dem Semi­nar waren kei­ne Bischö­fe gela­den, nur „Exper­ten“. Im Fokus stan­den die umstrit­te­nen The­men der Bischofs­syn­ode. Die Stel­lung­nah­men der Refe­ren­ten fie­len sehr hete­ro­gen aus. Vie­le ver­tei­dig­ten die Unauf­lös­lich­keit der Ehe.

Die lin­ke Tages­zei­tung La Repubbli­ca, die ein­zi­ge Zei­tung, die Papst Fran­zis­kus täg­lich liest, fisch­te sich ziel­si­cher jene Refe­ra­te her­aus, die Kar­di­nal Kas­pers „neu­er Barm­her­zig­keit“ nahe­ste­hen. Die Stich­wor­te lau­ten „Wun­den hei­len“, und „Lei­den min­dern“, von jenen, „die geschei­tert sind“. Das ent­spre­che ganz, so La Repubbli­ca, dem Wunsch, mit dem „Papst Fran­zis­kus zum Abschluß der außer­or­dent­li­chen Ses­si­on der Syn­ode im vori­gen Okto­ber dazu auf­for­der­te, kon­kre­te Lösun­gen für vie­le Schwie­rig­kei­ten und unzäh­li­ge Her­aus­for­de­run­gen zu fin­den, die sich den Fami­li­en stel­len müssen‘“.

Die Vor­schlä­ge des Paglia-Semi­nars „ver­pflich­ten zwar zu nichts“, so die Tages­zei­tung, „zei­gen aber den Wil­len eini­ger Theo­lo­gen, daß auf pasto­ra­ler Ebe­ne nichts blei­ben kann, wie es ist“. Vor einem sei „ein Neu­an­fang für wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne möglich“.

Via discretionis: Symbiose der Thesen von Xavier Lacroix und Paul De Clerck

Tagungsband
Tagungs­band „Fami­lie und Kirche“

Der Vor­schlag lau­tet auf Ein­füh­rung einer „Via dis­cretio­nis“. Dabei hand­le es sich um eine Sym­bio­se aus den Tex­ten der Theo­lo­gen Xavier Lacroix und Paul De Clerck. Lacroix spricht sich für die Zulas­sung zur Kom­mu­ni­on, aber nicht für die Aner­ken­nung der Zweit-Ehe aus. De Clerck ver­tritt auch die Aner­ken­nung der Zweit-Ehe nach dem Vor­bild der ortho­do­xen Kirche.

Die Via dis­cretio­nis sieht vor, daß jede Diö­ze­se einen Prie­ster beauf­tra­gen soll­te, der sich nur um die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen küm­mert. Sofern not­wen­dig, könn­te die­ser Prie­ster durch ein „Exper­ten­team“ unter­stützt wer­den. Sei­ne Auf­ga­be sei es, die Inten­tio­nen der Paa­re zu prü­fen und die Beweg­grün­de, die sie ver­an­laß­ten, die Wie­der­zu­las­sung zur Kom­mu­ni­on zu bean­tra­gen. Der Prie­ster habe zunächst die Nich­tig­keit der Ehe zu prü­fen und das Paar an das Kir­chen­ge­richt zu ver­wei­sen. Denn, so die The­se, Grund für vie­le Tren­nun­gen sei, daß die Ehen fak­tisch nich­tig sind. Falls der Weg der Nich­tig­keit doch nicht mög­lich sein soll­te, führt der beauf­trag­te Prie­ster das Paar dazu, einen Buß­weg zu begin­nen. Er wird nicht kurz sein und soll aus meh­re­ren Etap­pen bestehen. „Die Moti­ve ver­ste­hen, die zum Schei­tern der Ehe geführt haben; sich bewußt wer­den, ein Gebot Got­tes ver­ra­ten zu haben; zu Ver­söh­nung mit der eige­nen Ver­gan­gen­heit gelan­gen“, so ein wört­li­ches Zitat aus dem Tagungsband.

„Zum Teil Zulassung zur Kommunion nur zu Ostern“

Die­ser Weg „könn­te auch einen öffent­li­chen Cha­rak­ter der Buße ver­lan­gen, um dem all­ge­mei­nen Bewußt­sein der Chri­sten zu zei­gen, daß die Ver­söh­nung des Men­schen, des­sen Ehe geschei­tert ist, kei­ne Leicht­fer­tig­keit der Kir­che in der Aus­le­gung der Vor­schrift des Evan­ge­li­ums bedeu­tet, son­dern den Wil­len, kon­kret den aktu­el­len Gehor­sam gegen­über die­ser Vor­schrift zu bele­gen.“ Kon­kret könn­te die Wie­der­zu­las­sung zu den Sakra­men­ten „voll­stän­dig oder teil­wei­se“ sein. In eini­gen Fäl­len könn­te die Zulas­sung zur Eucha­ri­stie auf einen jähr­lich ein­ma­li­gen Kom­mu­nion­emp­fang zu Ostern beschränkt werden.

Für das Pro­blem, wie Zweit­ehen aner­kannt wer­den könn­ten, gab es eben­falls einen Vor­schlag. Einig waren sich die mei­sten dar­in, daß bei einer Zweit­ehe nicht von einem Sakra­ment gespro­chen wer­den kön­ne. Das Ehe­sa­kra­ment blei­be ein­ma­lig. Dafür könn­te „der hohe mensch­li­che und gei­sti­ge Wert der neu­en Ver­bin­dung“ aner­kannt wer­den. Genau das, was Kar­di­nal Kas­per schon geschrie­ben hat: Dort, wo der Glau­ben gegen­wär­tig und die Lie­be am Werk und die Buße für die Schuld am Schei­tern der ersten Ehe spür­bar sei­en, wer­de auch eine Zweit­ehe zum Teil der geist­li­chen Dimen­si­on des kirch­li­chen Lebens.

Dazu La Repubbli­ca: „Sicher, im Okto­ber hat die Syn­ode das letz­te Wort und dann der Papst. Inzwi­schen exi­stie­ren jeden­falls inner­halb der vati­ka­ni­schen Mau­ern neue Lösun­gen und wur­den im Sin­ne einer Kir­che der Annah­me und der Barm­her­zig­keit schwarz auf weiß zu Papier gebracht“.

Die Autoren der „neuen Lösungen“

Xavier Lacroix und Paul De Clerck
Xavier Lacroix und Paul De Clerck

Der bel­gi­sche Lit­ur­gie­wis­sen­schaft­ler Paul De Clerck, Jahr­gang 1939, ist Prie­ster der Erz­diö­ze­se Mecheln-Brüs­sel. Er war von 1970–1998 Direk­tor des Cent­re d’é­tu­des théo­lo­gi­ques et pasto­ra­les de Bru­xel­les. De Clerck ist eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor des Insti­tut supé­ri­eur de lit­ur­gie am Insti­tut catho­li­que de Paris. Von 1986–2001 war er Direk­tor des Instituts.

Der fran­zö­si­sche Moral­theo­lo­ge Xavier Lacroix, Jahr­gang 1947, lehrt seit 1986 Ethik und Moral­theo­lo­gie an der Uni­ver­si­té catho­li­que de Lyon. Von 1986–1994 war er Direk­tor des Insti­tut des sci­en­ces de la famil­le an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät, deren Dekan er von 1997–2003 war. Von 1987–2004 war er Mit­glied des Natio­na­len Rats für Fami­li­en­pa­sto­ral. Lacroix ist Bera­ter der Fran­zö­si­schen Bischofs­kon­fe­renz und des Päpst­li­chen Fami­li­en­rats in Fra­gen der Fami­lie. Seit 2008 gehört er auf Vor­schlag des Staats­prä­si­den­ten dem 39köpfigen Natio­na­len Ethik­rat Frank­reichs an.

Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia, der Orga­ni­sa­tor des inter­na­tio­na­len Semi­nars, ist seit 2013 vor allem mit Aus­sa­gen zur Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät auf­ge­fal­len. Als er mit der Fahr­kar­te der Gemein­schaft San­t’E­gi­dio an die Römi­sche Kurie beru­fen wur­de, hin­ter­ließ er sei­ne Diö­ze­se Ter­ni mit einem Schul­den­berg von 24 Mil­lio­nen Euro.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/​UCL/​ISL (Screen­shots)

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27 Kommentare

  1. Was soll der Quatsch ? Und nach Ostern wird es wie­der ver­bo­ten ? Ent­we­der Ja oder Nein, da gibt es kein dazwi­schen, aller­dings ist die Absicht klar, denn mit einer sol­chen Aus­nah­me­re­ge­lung erklae­ren dann die Bischoe­fe jede Mes­se zu „Ostern“, ich fin­de das so etwas von abge­feimt und hinter.….ig unfass­bar, das das aus Aka­de­mi­ker­ge­hir­nen kom­men soll.
    Das hoert sich wie uebel­stes Hin­ter­hof­ge­scha­che­re von Gebraucht­wa­gen­haend­lern an.
    Was mich erstaunt ist die Tat­sa­che, dass noch nie­mend die­sen Her­ren erklaert hat, dass die Kir­che selbst nie­mals barm­her­zig sein kann, son­dern nur Jesus Chri­stus selbst.
    Die Kir­che kann mit­tels der Sakra­men­te zb. die Suen­den ver­ge­ben, aber auch nur wenn der Wil­le zur Umkehr erkenn­bar ist.
    Hier vor­zu­gau­keln, dass man selbst der Hort der Barm­her­zig­keit ist, ist die Kon­zils­hy­bris Mar­ke Chri­stus unser Bru­der und Herr wird schon nichts dage­gen haben.
    Sie sind die fal­schen Leh­rer die unse­ren Ohren schmei­cheln sol­len nach Paulus.
    Du aber, so sagt Pau­lus, kuen­de das Wort auch wenn es unge­le­gen kommt.
    In Rom kuen­det nie­mand mehr das unge­le­ge­ne Wort.

  2. Frue­her hat­te man Ehre und Stolz, ein Stamm­baum und Fami­li­en­wap­pen. Wo ist das Alles geblie­ben? Man hat kein Respekt mehr fuer ande­ren und auch nicht fuer sich­selbst. Alles ist aus­wech­sel­ba­re Kon­sum­wa­re, auch Lie­be und Familie.

  3. Es ist nicht ver­wun­der­lich, dass man Wege und Mög­lich­kei­ten sucht, um doch noch eine Mehrheit
    für den Kas­per-Vor­schlag zu errei­chen. Kom­mu­ni­on, ein­mal zu Ostern bedeu­tet, eine Ausnahme
    die zur Regel wird. Hat man die Tür erst einen Spalt geöff­net, wird sie voll­ends auf­ge­sto­ßen, ähn-
    lich wie bei der Hand­kom­mu­ni­on. Dann soll in jeder Diö­ze­se ein Prie­ster abge­stellt wer­den. der vor
    Ort den Sach­ver­halt klä­ren soll. Die­se Auf­ga­be ist nicht zu erfül­len, da letzt­end­lich der einfachere
    Weg began­gen wer­den wird, schon aus Mit­mensch­lich­keit. Das Kir­chen­volk dass den Glauben
    ernst nimmt und infor­miert ist, hat schon lan­ge den Glau­ben dar­an, dass bei der Herbst-Synode
    der Glau­be über Ehe und Fami­lie bekräf­tigt wird, aufgegeben.

  4. so was BLö­des kön­nen die doch sel­ber nicht ernst nehmen,
    Buß­weg klar, aber der müss­te dazu füh­ren, dass man die 2. Ehe annul­liert, weil die sicher ungül­tig ist und wie aus­ge­führt füh­ren ungül­ti­ge Ehen ja zum Scheitern,!
    Das gan­ze ist wie Abriss auf Raten!

  5. Die Herbst­syn­ode als das Vati­ca­num III.

    Ein Vati­ca­num IV wird man wohl nicht mehr brau­chen. Aber viel­leicht wird zum zum Schlimmsten:
    1. Häresie
    2. Schisma

    nicht kom­men?

    • Das ist doch nur noch die Fra­ge, wie hoch die Anfor­de­run­gen an Häre­sie und Schis­ma gestellt wer­den sol­len. KIch befürch­te, dass man sich mit immer weni­ger Glau­ben zufrie­den gibt.

      • @ Rein­hold:

        „Häre­sie ist ein Ver­stan­des­irr­tum, infol­ge­des­sen ein Getauf­ter eine von Gott geof­fen­bar­te und von der Kir­che zu glau­ben vor­ge­stell­te Wahr­heit“ (Anm.: d.h. ein Dog­ma) „hart­näckig leug­net oder an ihr auch nur zwei­felt. Hart­näckig leug­net man eine Leh­re, wenn man sie leug­net“ (oder bezwei­felt) „obwohl man weiß, daß sie von der Kir­che als gött­li­che Offen­ba­rung vor­ge­stellt ist. “ (H. Jone, „Katho­li­sche Moral­theo­lo­gie“, Pader­born 1949, S. 94 – An der Defi­ni­ti­on der Häre­sie hat sich natür­lich nichts geän­dert und kann sich nichts ändern, cfr. CIC can. 751. Aller­dings muß für die amt­li­che deut­sche Über­set­zung dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, daß „per­ti­nax“ =„hart­näckig“ hier grob miß­ver­ständ­lich bzw. falsch mit „beharr­lich“ wie­der­ge­ge­ben wird. Es kommt näm­lich bei der H. nicht auf eine bestimm­te Zeit­span­ne, son­dern auf eine ver­kehr­te Wil­lens­rich­tung an. Man könn­te es dehalb auch noch kür­zer als Jone sagen: „Wer bewußt ein Dog­ma als sol­ches leug­net oder bezwei­felt, ist Häretiker.“)

        „Schis­ma nennt man die Ver­wei­ge­rung der Unter­ord­nung unter den Papst oder der Gemein­schaft mit den die­sem unter­ge­be­nen Glie­dern der Kir­che.“ (CIC, can. 751). – Auch ist zu beach­ten, daß nach der Leh­re ange­se­he­ner Theo­lo­gen auch ein Papst Schis­ma­ti­ker wer­den kann, z.B. wenn er sich wei­gern wür­de, mit der Kir­che Gemein­schaft zu hal­ten, indem er ‑das Bei­spiel wur­de tat­säch­lich ein­mal genannt- „die gan­ze Kir­che exkom­mu­ni­zie­ren wür­de“. Selbt­ver­ständ­lich wäre ein Papst auch dann ‑min­de­stens- Schis­ma­ti­ker, wenn er der gan­zen Kir­che auch nur prak­tisch ein Ver­hal­ten auf­nö­ti­gen woll­te (z.B. durch ein ent­spre­chen­des „Kir­chen­ge­setz“, wel­ches kei­nes wäre), das der unver­än­der­li­chen Leh­re der Kir­che widerspricht. 

        Viel­leicht erhellt aus dem soeben Dar­ge­leg­ten auch, war­um bestimm­te Leu­te immer wie­der beto­nen, sie woll­ten nicht die Leh­re, son­dern nur die Pasto­ral (= Seel­sor­ge) ändern. Sie wis­sen näm­lich, wenn sie nicht hoff­nungs­los unkun­dig sind, genau, daß sowohl die abso­lu­te Unauf­lös­lich­keit sakra­men­ta­ler und voll­zo­ge­ner Ehen als auch die Unmög­lich­keit, ohne Reue über ehe­bre­che­ri­sches Ver­hal­ten ‑oder jede ande­re schwe­re Sün­de- wür­dig die Sakra­men­te zu emp­fan­gen, dog­ma­ti­sche Leh­ren sind. Sie wol­len, um es volks­tüm­lich zu sagen, „die Kuh zugleich schlach­ten“ (häre­ti­sche Leh­ren ver­tre­ten) „und zugleich mel­ken“ (kei­ne Häre­ti­ker sein bzw. nicht als Häre­ti­ker erscheinen).

        @ Tra­di­ti­on und Glauben:

        Kaum jemand weiß, was Berg­o­glio in sei­ner nach­ge­ra­de krank­haf­ten Hybris noch für die Zukunft in pet­to hat. Er redet jeden­falls dau­ernd davon, er „habe die Demut, end­lich ernst mit Vati­ca­num II zu machen“. Man könn­te also auch ver­mu­ten, er wer­de die „Vati­ca­num II ‑Metho­de“ fort­schrei­ben, d.h. For­mel­kom­pro­mis­se fin­den, die „jeder unter­zeich­nen kann“. Damit wären zwar for­mal Häre­sie und Schis­ma ver­mie­den – tat­säch­lich aber wür­den Häre­sie und Schis­ma prak­tisch gedul­det. Das wäre kei­ne „Über­ra­schung“, als die Berg­o­glio sie dann wohl aus­ge­ben dürf­te, son­dern Fort­set­zung (und Stei­ge­rung) des Elends.

  6. Es ist ein­fach nur trau­rig, wie höch­ste „Würden“-träger inkl. dem Bischof von Rom sich über Jesu Wort und die Bibel hin­weg­set­zen. Indem sie den katho­li­schen Glau­ben mit einer Gut­mensch-Ideo­lo­gie auf­wei­chen, ver­füh­ren sie die Men­schen zum Glau­bens­ab­fall. Sie wer­den nicht auf­hö­ren bis alle Reli­gio­nen der Welt in einer ein­zi­gen Welt­re­li­gi­on (Kir­che kann man das nicht mehr nen­nen) auf­ge­gan­gen sind.

  7. „Die Sakra­men­ten­spen­dung darf nie leicht­fer­tig erfol­gen, daher kann die hl. Kom­mu­ni­on ‚wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen‘ nur zu Ostern gespen­det wer­den“, so ver­lau­tet nun.

    Aus­ge­zeich­net! Noch eini­ge Vor­schlä­ge, die ganz die­sem Sche­ma folgen:

    „Die ehe­li­che Treue darf nicht leicht­fer­tig gelebt wer­den, daher wird der Ehe­bruch höch­stens für die Kar­ne­vals­ta­ge gestattet.“

    „Die Wahr­heits­lie­be ist ernst­zu­neh­men, daher kön­nen höch­stens drei Lügen pro Monat als erlaubt gelten.“

    „Die Näch­sten­lie­be ist ein hohes Gut, daher darf man höch­stens eine Per­son hassen.“

    Wer will, möge die­se Liste fort­set­zen; mit Moral­theo­lo­gie oder auch nur mit gesun­dem Men­schen­ver­stand hat das alles selbst­ver­ständ­lich nichts zu tun.

    Der neue­ste Vor­stoß von Her­ren wie Lacroix und De Clerck hat jedoch auch sein Gutes. All­mäh­lich dürf­te näm­lich damit für selbst für den letz­ten Syn­oden­va­ter, soweit er zurech­nungs­fä­hig und guten Wil­lens ist, zumin­dest ein Axi­om deut­lich werden:

    „Die Vor­schlä­ge der Kas­pe­ria­ner sind hane­bü­che­ner und ver­bre­che­ri­scher Unsinn – ohne jede Ausnahme.“

    • Sehr gut. An den wei­te­ren Bei­spie­len wird über­deut­lich, wie abwe­gig die­ser Vor­schlag ist. Es schmerzt, dass Prie­ster so etwas Ernst mei­nen könn­ten. Es ist eine Schande.

  8. Gestern, heu­te, mor­gen: Die Natur­ge­set­ze sind die­sel­ben, Gott ist der Sel­be, die Gebo­te sind die­sel­ben, die Mensch­heit ist dieselbe.

    Nie­mand benö­tigt rein mensch­lich aus­ge­dach­te „neue“ Lösun­gen: Das ist näm­lich eine Belei­di­gung der Gött­li­chen Vor­se­hung (die bereits vor der Erschaf­fung des ersten Men­schen an ALLES gedacht hat, an ALLE Lösun­gen für ALLE zukünf­ti­gen Probleme).

    Wir müs­sen nur das wie­der­ent­decken, was wir bereits haben. Gott hat für ALLES vorgesorgt!

  9. 1. Der erste Unsinn betrifft die ange­streb­te „Nich­tig­keit vie­ler Ehen“.
    Seit 50 Jah­ren wird inten­si­ve Auf­klä­rung über die kirch­li­che Ehe betrie­ben, vor­ehe­li­che Kur­se ange­bo­ten, Trau­ge­sprä­che durch­ge­führt- und am Ende ist alles „nich­tig“.
    Den Rekord den ich ein­mal erleb­te, war eine Trau­ung mit 3 kon­ze­le­brie­ren­den Jesui­ten­pa­tres; die Ehe, die schon bei der Hoch­zeit einen sehr durch­ein­an­der­ge­wir­bel­ten Ein­druck macht, lief schon inner­halb von 6 Mona­ten auf die Klippen.
    Jede Par­tei wur­de dann vom „eige­nen“ Jesui­ten unter­stützt, es wur­de viel gestän­kert und am Ende wur­de alles „ungül­tig“ erklärt.
    2. In den von den Moder­ni­sten anvi­sier­tem Fall müß­te dann vor Ostern in der Beich­te die tota­le Ver­zei­hung aller Sün­den durch­ge­führt wer­den (eine zeit­lich beschränk­te Apokatastasis);
    der pädo­phi­le Bischof von Brüg­ge Roger vanG­he­lu­we hat das für sei­ne Übel­ta­ten auch schon ein­mal vor­ex­er­ziert- und spä­ter dann die Dau­er der „Buß­zeit“ ver­an­schlagt mit „ca. 1 Jahr“.
    (Nicht lachen: Kas­per ist nicht nur mit Dan­neels gut befreun­det, son­dern war auch mit vanG­he­lu­we gut bekannt).
    Fast alle Pro­mo­to­ren einer neu­en Hal­tung ggb. die­se Pro­ble­me (in neu­er Ver­bin­dung leben­de Ver­hei­ra­te­ten, Schei­dungs­wil­li­ge, usw.) in Nord­bel­gi­en sind merk­wür­di­ger­wei­se tief ver­strickt in dem Pädo- und Homosumpf.

    3. Und dann „Exper­ten“: da muß ich doch lachen.
    Jahr­zehn­ten lang wird die kirch­li­che Leh­re nicht beach­tet, ver­dreht, nicht ver­tei­digt, nicht gelehrt;
    dann stellt man Unwis­sen bei den ein­fa­chen Gläu­bi­gen fest und will dann mit einer selbst­ge­mach­ten „Hol­bar­keits­mo­ral“ gera­de bie­gen was ganz krumm ist.
    Das ist Unwahr­heit, das ist Schein­hei­lig­keit, das ist Hoch­ver­rat an den Herrn.

  10. Ent­we­der gar kei­ne Kom­mu­ni­on­zu­las­sung oder immer, alles ande­re ist ein­fach komisch.

  11. Hw Robert Mäder im Jah­re 1921:
    -
    „Der katho­li­sche Glau­be sucht im Gegen­satz zum Libe­ra­lis­mus, sei­nem Vater, dem Pro­te­stan­tis­mus, und sei­nem Sohn, dem Sozia­lis­mus, das Übel nicht außen, son­dern innen,
    nicht in der gesell­schaft­li­chen Ord­nung, son­dern im mensch­li­chen Herzen.
    Die katho­li­sche Kir­che, wel­che allein den Men­schen kennt, sagt, daß alle Krank­hei­ten von innen kom­men, auch die sozia­len und poli­ti­schen Krank­hei­ten der Völker.
    Weil alle Krank­hei­ten von innen nach außen kom­men, so muß auch jeder Hei­lungs­pro­zeß den glei­chen Weg einschlagen.
    Er muß von einer inne­ren sitt­li­chen Blu­terneue­rung ausgehen,
    oder wie das Evan­ge­li­um sagt, von der Buße, von der Bekehrung.“
    [.…]
    -

    • Das ist wie­der so eine ein­sei­tig-über­zo­ge­nes Zitat die­se „Hw. Mäder“, das so ein­fach nicht stimmt:
      Es kom­men nicht „alle“ Krank­hei­ten von innen – das hat die katho­li­sche Kir­che so nie gelehrt.
      Zwar kommt die Sün­de aus dem Her­zen des Men­schen, aber nicht jeder ist des­we­gen in jeder Hin­sicht total ver­dor­ben und es wird eben doch sehr vie­les von außen in die Her­zen getra­gen oder in ihnen erregt.
      Vie­les kommt von außen, sehr vie­les, wor­auf der ein­zel­ne Mensch selbst selbst nie käme:
      Das sag­te auch Pius XII. ganz eindeutig:

      „Was soll man also anneh­men? Dass die mensch­li­che Natur all­ge­mein und bis in ihre Tie­fen ver­dor­ben sei und es gegen ihre Gier (…) kein Heil­mit­tel gebe? Gewiss nicht; Gott hat in das mensch­li­che Herz als Fun­da­ment die Güte gelegt, der aber der Satan und die unge­zü­gel­te Begerhlich­keit nach­stel­len. Von einer klei­nen Min­der­heit abge­se­hen, wür­de das Volk unge­sun­de Ver­gnü­gun­gen nicht von sel­ber suchen, noich weni­ger ver­lan­gen, wenn sie ihm nicht ange­bo­ten und manch­mal gera­de­zu auf­ge­drängt wür­den.“ (in: Pius XII.: Der Papst sagt. 1956. Hg. Micha­el Chi­ni­go, S. 103)

    • Berich­ti­gung.
      Das Logo ist für das Fami­li­en-Tref­fen im Sep­tem­ber 2015 in Philadelphia/​USA, an dem auch Papst Fran­zis­kus teil­neh­men wird.
      Noch nie so ein wider­li­ches Logo gese­hen, und das geht nicht nur mir so, wie aus den Kom­men­ta­ren unter dem Video hervorgeht.

    • Es wäre mög­lich, dass Sie recht haben, aber es scheint mir doch, dass hier etwas herein­in­ter­pre­tiert wird. Ich sehe nur ein nicht sehr schön, sehr sti­li­sier­tes und abstrak­tes logo.

      • Ein Logo, wie es tri­via­ler nicht sein könn­te: Nichts­sa­gend, leer und abso­lut austauschbar.
        Kein Logo, dass das Herz berüh­ren könnte.

    • Ich sehe eine Men­ge drin, was ich gar nicht aus­brei­ten möch­te, und ande­re sehen es viel­leicht nicht oder möch­ten es nicht sehen. Aber eins ist unbes­treibar: die Figu­ren zei­gen kei­nen Geschlech­ter­un­ter­schied. Und das ist für ein katho­li­sches Fami­li­en­tref­fen sehr übel.

  12. Die bei­den „stu­dier­ten“ Her­ren auf dem Foto, von denen die­ser gei­sti­ge Non­sens ver­fasst wur­de , sehen eher aus wie spiess­bür­ger­li­che Snobs. Kra­wat­ten­prie­ster einer unter­ge­hen­den Spe­zi­es, irren­den Ster­nen gleich und total ver­welt­li­che Schrei­ber­lin­ge einer Kir­che, die von allen schlech­ten Gei­stern befal­len wur­de, und vom hei­li­gen Geist gänz­li­chen ver­las­sen ist. Dies alles trägt den offen­sicht­li­chen Stem­pel des Berg­o­glio-Pap­stes, ohne Zwei­fel, das kann nie­mand bestrei­ten. Herr, erbar­me Dich Ihrer und öff­ne ihnen die Augen oder schlie­sse sie ihnen bald!

  13. Ich könn­te sowas nur begrü­ßen. Nach einer 6 wöchi­gen Fasten­zeit inkl. Ent­halt­sam­keit in Fol­ge der Ascher­mitt­wochs­beich­te an Ostern zur Kom­mu­ni­on. Das hält die Sakra­men­te hoch und ist ein guter Kom­pro­miss. Es stellt das Fasten hoch was bei uns bedeu­tungs­los gewor­den ist. Die ortho­do­xen fasten mehr.… Und wie herr Nar­di nach der letz­ten Syn­ode geschrie­ben hat ist das mit dem Ehe­sa­kra­ment in der Kir­che nicht trivial.

    • Eine Beich­te ist auto­ma­tisch ungül­tig, wenn man mit dem eige­nen, frei­en Wil­len vor­hat, die gebeich­te­te Sün­de wie­der zu begehen.

      Der Vor­satz bei jeder Beich­te muss immer sein, die Sün­den nicht mehr bege­hen zu wol­len, und sich nicht in Situa­tio­nen zu bege­ben, die leicht in die Sün­de fal­len las­sen. (Natür­lich wer­den wir immer sün­di­gen, das ist zu akzep­tie­ren, aber der Vor­satz muss IMMER sein, nicht mehr sün­di­gen zu WOLLEN.)

      Ihr ober­fläch­lich argu­men­tier­ter Gedan­ke ist nicht kohe­ränt. Es scheint nur so. Und was nur so „scheint“, wird gemein­hin „Illu­si­on“ genannt…

    • @ „Pao­lo“:

      Die Ver­ge­bung von Sün­den ist weder Men­schen­werk, noch durch mensch­li­che Lei­stun­gen möglich. 

      Sün­den kann nur Gott ver­ge­ben. Er tut dies im Buß­sa­kra­ment, das jeder gül­tig emp­fan­gen kann, der wenig­stens sei­ne schwe­ren Sün­den auf­rich­tig bereut. Solan­ge jemand außer­ehe­li­che Geschlechts­ge­mein­schaft nicht auf­ge­ben will – gleich­gül­tig, ob er „wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner“ oder was auch immer ist- kann von auf­rich­ti­ger Reue in kein­ster Wei­se die Rede sein.

      So jemand kann fasten, solan­ge er will: 6 Wochen, 7 Mona­te, 8 Jah­re, 9 Jahr­zehn­te – es wird ihm nichts nüt­zen – wie den Pha­ri­sä­ern, die auch viel faste­ten. Zu eini­gen von ihnen sag­te Chri­stus: „Ihr wer­det in euren Sün­den sterben.“ 

      Man kann auf­rich­ti­ge Bekeh­rung durch nichts erset­zen – wer ande­res behaup­tet, hält weder die Sakra­men­te noch das Fasten hoch, son­dern tut damit kund, daß er von bei­dem kei­ne Ahnung hat bzw. nicht dar­an glaubt. Erst recht, wenn hin­zu­ge­fügt wird, auf die­sem Gebie­te sei­en „Kom­pro­mis­se“ möglich.

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