(Rom) Am 11. Juli zelebrierte Papst Franziskus am paraguayischen Marienwallfahrtsort Caacupé die Heilige Messe. Bei dieser Gelegenheit weihte er Paraguay Unserer Lieben Frau von Caacupé. Um genau zu sein, nahm er eine Weiheerneuerung vor. So war es angekündigt worden und so enthält es auch die Weiheformel, die für diesen Anlaß vorbereitet wurde. Im ersten Teil des Gebetes wird die Weihe ausdrücklich erwähnt.
Oh Señora y Madre Nuestra,
Virgen de tantos rostros y tantos nombres,
que aquà eres infinitamente amada
como Tupà£sy Caacupé,
te consagramos el Paraguay,
corazón de América,
con todos sus habitantes …
Oh Unsere Frau und Mutter
Jungfrau der vielen Gesichter und vielen Namen,
die Du hier so sehr verehrt wirst
als Mutter Gottes von Caacupé,
Dir weihen wir Paraguay,
das Herz Amerikas,
mit all seinen Bewohnern …
Gnadenbild von einem Guarani geschnitzt
Caacupé, ein Guarani-Namen, bedeutet soviel wie „hinter dem Wald“. Die Stadt im Süden Paraguays zählt heute fast 50.000 Einwohner und bildet das religiöse Zentrum des lateinamerikanischen Staates. Im Tal lebte ein Guaranà-Holzschnitzer namens José, der durch die Jesuitenmissionare christianisiert und getauft worden war. Für seine Schnitzereien suchte er in den Wäldern geeignetes Holz. Eines Tages kreuzten sich seine Wege mit Mbayas-Indios, die gegen die portugiesischen Sklavenhändler und ihre spanischen Helfershelfer kämpften. Um sein Leben fürchtend versprach José der Jungfrau Maria, aus dem gefundenen Holzstamm eine Statue zu schnitzen, sollte er unversehrt diese Situation überstehen. Da erschien ihm die Gottesmutter und zeigte ihm den Platz, wo er sich verstecken konnte und von den Mbayas unentdeckt blieb.
José schnitzte der Gottesmutter die versprochene Statue. Da der Baumstamm groß genug war, fertigte er gleich zwei Statuen an. Die größere übergab er der Kirche von Tobati, die kleinere behielt er für die persönliche Verehrung bei sich. Für sie errichtete er eine bescheidene Kapelle. Als es während einer Überschwemmung Jahre später zu einer weiteren Erscheinung kam, die Anwesenden erkannten die ihnen vertraute Mariendarstellung von José wieder, kamen immer mehr Pilger zur „Jungfrau der Wunder“. Es entstand eine Siedlung um die Kapelle, die stetig wuchs. Schließlich wurde eine Kirche errichtet, die am 8. Dezember 1765 geweiht wurde. Die Grundsteinlegung zur heutigen Basilika erfolgte am 15. April 1945. Papst Franziskus erhob sie am 11. Juli zur Basilica minor, der zweiten Paraguays.
Symbolik
Drei Sternenringe symbolisieren die immerwährende Jungfrau vor, während und nach der Geburt Jesu. Der größte Stern im Sternenkranz stellt den Morgenstern dar, er symbolisiert, daß mit Christus die Nacht (Finsternis) endet und der Tag (Licht) anbricht. Die braune Gesichtsfarbe der Gottesmutter stellt die Mischung zwischen den einheimischen Guarani und den Europäern dar. Die langen Haare fallen Maria über den Rücken wie es typisch für die einheimischen Frauen ist. Der himmelblaue Mantel ist mit einer tropischen Pflanze bemalt, wo sie wächst, ist fruchtbarer Boden. Die Gottesmutter zertritt einer Schlange den Kopf auf der blauen Erdkugel mit drei goldenen Sternen und den Farben der heutigen Fahne Paraguays. Maria besiegt das Böse (Schlange) und überwindet die heidnischen Götzen (drei Sterne), zeigt sich aber gleichzeitig auch als Patronin des paraguayischen Volkes.
Die 2013 angekündigte, aber nicht vollzogene Weltweihe an Unsere Liebe Frau von Fatima
Die Weiheerneuerung Paraguays an Unsere Liebe Frau von Caacupe steht in einem bis heute nicht erklärten Kontrast zur „Weihe“ der Welt an Unsere Liebe Frau von Fatima. Diese war zwar offiziell vom Vatikan für den 13. Oktober 2013 angekündigt worden. Aus Fatima wurde eigens das Gnadenbild der Gottesmutter nach Rom gebracht und auf dem Petersplatz aufgestellt. Die offiziösen kirchlichen Medien schrieben auch danach von einem „Weihegebet an die Muttergottes von Fatima“ (Radio Vatikan) und einer „Weltweihe an Maria“ (Zenit). Das Ereignis wurde in direkten Zusammenhang mit den Marienerscheinungen von Fatima gesetzt, denn auf den Tag genau 96 Jahre zuvor fand in dem portugiesischen Ort Fatima die letzte Marienerscheinung statt. Damals konnten mehr als 70.000 Menschen ein Sonnenwunder sehen.
Am 13. Oktober 2013 fand in Rom aber, entgegen der weltweiten Ankündigung und trotz der großen Erwartungen, weder Weihe der Welt noch eine Weihe Rußlands an die Gottesmutter von Fatima statt. Statt dessen sprach Papst Franziskus ein Gebet, das schwächer war als die vorangegangenen in diesem Zusammenhang. Es wurden weder Fatima noch eine Weltweihe noch Rußland noch die Unbefleckte Empfängnis noch überhaupt ein Hinweis auf eine Weihe erwähnt. Statt einer Weihe oder „Weiheerneuerung“, wie sie offiziell vom Heiligen Stuhl angekündigt worden war, war am 13. Oktober nur mehr von einem „Anvertrauen“ die Rede (siehe dazu Papst Franziskus und Fatima – Ernst der Lage nicht erkannt?).
Die Gründe für diese Programmänderung und das Ausbleiben einer Weltweihe an das Unbefleckte Herz Mariens (Ankündigung durch die Direktion des Wallfahrtsortes Unserer Lieben Frau von Fatima) wurden bisher nicht bekanntgegeben.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Portal Guarani (Screenshot)
Wahrscheinlich hat F. zu dieser Muttergottes einfach einen persönlicheren Bezug.
Wenn mir jemand etwas aufs Bankkonto überweist, dann ist es mir egal, welche Vornamen er ins Adressfeld schreibt und ob er den Titel dazuschreibt oder nicht. Hauptsache, die Kontonummer stimmt und das Geld kommt an.
Was nun die Adresse im Hinblick auf den Artikel betrifft: diese ist im Ersten der Zehn Gebote genau angegeben. Jesus Christus hat diese Adresse unmissverständlich bekräftigt. Es gibt keine andere.
Unser Heiliger Vater hat am 23. Oktober 2013 vor der von Fatima herbeigeschafften Statue doch die Welt der Muttergottes von Fatima geweiht!
Im März 2013 hat Papst Franziskus sein Pontifikat unter den Schutz der Himmelsmutter von Fátima gestellt.
http://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stilling/downloads/nachtod_theo_jst/reiner_glaube.pdf
Sie haben den Artikel nicht gelesen:
Dass Franziskus sein Pontifikat unter den Schutz ULF von Fatima gestellt hat, sagte der portugiesische Kardinal Polykarpo. Für den 13.10.2013 (nicht den 23.10.) wurde zwar eine Weihe angekündigt, sogar von den vatikanischen Medien, aber nicht durchgeführt (genau auf der offiziellen Seite des Heiligen Stuhls nachzulesen). Der Artikel fragt nach dem Warum dieser Änderung. Die Frage ist eben, warum etwas angekündigt, dann aber nicht gemacht wird. Beides muss ja einen Grund haben. Ich weiß keine Antwort darauf. Wer kennt sie?