(Quito) Papst Franziskus posierte mit Jesuiten von Guayaquil für ein „Selfie“ und trug ein Meßgewand im Stil Piero Marinis. In der Predigt nahm Papst Franziskus zur bevorstehenden Bischofssynode im Oktober Stellung. Vatikansprecher Lombardi sah die Notwendigkeit, die Papstworte nachträglich umzudeuten.
Der zweite Tag der zweiten Lateinamerikareise seines Pontifikats führte Papst Franziskus nach Guayaquil, wo er am Jesuitenkolleg mit mehreren Mitbrüdern zusammentraf. Das dabei geknipste „Selfie“ zirkulierte sofort in den sozialen Netzwerken als Beleg für die Volksnähe des Kirchenoberhaupts.
Eine andere in den sozialen Netzwerken vielbeklatschte Geste des Papstes ist eine Unterstützungsbotschaft für Lisandro Zeno, einen 25 Jahre alten, an Leukämie erkrankten Argentinier. Das Kirchenoberhaupt bat einen argentinischen Journalisten auf dem Flug nach Ecuador, eine Botschaft für den jungen Mann aufzuzeichnen, mit der er Lisandro Zeno Grüße, Worte des Trostes und seinen Segen übermittelte.
Kehrt Stil Piero Marinis zurück?
Bei der Heiligen Messe im Parque Samanes von Guayaquil am 6. Juli trug Papst Franziskus ein Meßgewand, das mehr an Piero Marini, den päpstlichen Zeremonienmeister Johannes Pauls II. erinnerte, als an Guido Marini, jenem Benedikts XVI. und nach wie vor amtierenden Zeremonienmeister.
Neben dem ungewöhnlichen Meßgewand trug der Papst einen Hirtenstab aus Holz. Auf der folgenden Pressekonferenz sprach Vatikansprecher Federico Lombardi von einer „durchaus interessanten Geschichte“ des Hirtenstabes. Er sei identisch mit einem Hirtenstab, den 2014 Gefangene des Gefängnisses von San Remo in Italien hergestellt haben.
Zerbrochene Hirtenstäbe
Der Papst habe den Holzstab auf seine Pastoralreise in das Heilige Land mitgenommen, dort sei er aber kaputtgegangen. Aus Olivenholz aus Betlehem sei eine „exakte Kopie“ angefertigt worden, weil der Papst den Hirtenstab der Gefangenen sehr gern hat.
„Wahrscheinlich“, so der Vatikansprecher, „wird dieser Hirtenstab vom Papst bei vielen Reisen verwendet werden“.
Der Holzstab von San Remo ist nicht der einzige Stab, der kaputtgegangen ist. Beim Pastoralbesuch in Sarajewo am 6. Juni brach der Scorzelli-Stab von Paul VI. ab und wurde für die Zelebration der Heiligen Messe mit einem Klebeband notdürftig befestigt (siehe Bild).
In Guayaquil kam Papst Franziskus in seiner Predigt auch auf die Bischofssynode zu sprechen. Wörtlich sagte das katholische Kirchenoberhaupt:
„Kurz bevor das Heilige Jahr der Barmherzigkeit beginnt, wird die Kirche die den Familien gewidmete ordentliche Synode durchführen , um eine wirkliche Unterscheidung der Geister reifen zu lassen und Lösungen und konkrete Hilfen zu finden für die vielen Schwierigkeiten und wichtigen Herausforderungen, denen die Familie heute gegenübersteht. Ich lade Euch ein, Eure Gebete für dieses Anliegen zu intensivieren, damit Gott selbst das, was Euch unrein erscheint – wie das Wasser der Abwäsche –, das was uns empört oder erschreckt, indem Er es durch Seine „Stunde“ gehen läßt, in ein Wunder verwandeln kann. Die Familie heute braucht dieses Wunder.“
Da sich die Synode mit heiklen Fragen befaßt, wie jener der wiederverheirateten Geschiedenen und der Homosexuellen, zog diese Aussage umgehend die Aufmerksamkeit der Journalisten auf sich, die den Papst begleiten. Sie wurde im Sinne neuer „Öffnungen“ interpretiert. Vatikansprecher Lombardi sah sich gezwungen, einzugreifen. Am späten Abend desselben Tages trat er noch vor die Presse und deutete die Papstworte kurzerhand um: Das Kirchenoberhaupt habe sich „nicht auf spezielle Situationen“ bezogen, sondern „von allen Formen der Sünde“ gesprochen, die es in den Familien gegeben könne „und die einer Reinigung bedürfen“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana/Secretum meum mihi (Screenshots)
Das Messgewand gestern hat mich auch mehr als nur irritiert und entspricht eigentlich gar nicht dem Stil Guido Marinis. Ich befürchte, dass sich da eher der Dickschädel in weiß hinter dessen Rücken etwas hat erarbeiten lassen. Denn er ist ja der Papst und alle anderen müssen sputen.
Es ist schon ein Wunder,dass es so lange gedauert hat, bis Franziskus auch mit einem Messge-
wand auftrat, dass eher einem Tischtuch als an ein Gewand für eine Papstmesse ähnelt. Piero
Marinis war der gefürchtete Zeremonienmeister unter Johannes Paul II. der für ausgefallene Auf-
tritte und skurrile Aufzüge sorgte, die nach eigenen Bekunden sogar vom Papst gewünscht wor den waren. Da gab es Messgewänder die mehr für einen Häuptling, einem Schamanen oder Hindu geeignet gewesen wären. Da bliesen zum Beispiel Ureinwohner Australiens in ihren Stammes-
kleidern auf heidnischen Hörnern zur Hl.Jahrfeier. Wenn man alle diese Dinge betrachtet, die an
heiligen Stätten der Kirche und darüber hinaus, geschehen, muss man sich nicht wundern, wenn
dann zeichenhaft der Hirtenstab zerbricht.
Für alle, die mit dem Ausdruck „Lizard King“ etwas anfangen können: Das Video ist zutiefst erschütternd (wenn man den Blick dafür hat): Auf die Augen achten (hineinzoomen); so ein Blick ist absolut nicht mehr menschlich…
Meine persoenliche Meinung ist dass Papst Joannes Paulus II immer sehr gut ausgesehen hat in seinen vielfarbigen immer verschiedene Gewaender. Das ist natuerlich Geschmackssache. Ich finde ‚es hat zu ihm gepasst.
Ja,eine eindrucksvolle Figur für die Meisten.Auch seine Stimme war schön(das Ave Maria,gesungen von Karol Wojtyla,war sehr eindrucksvoll)Jedoch,genau das verwandelte sich,für eine lange Zeit,vor dem Tod,ins Gegenteil,was blieb,..da sprach Gott.
Ja, Methodus, und wahrscheinlich wissen Sie dass Papst JPII auch einige CD’s gemacht hat, und selber gesungen,wobei Abba Pater sehr empfehlenswert ist. Und, auch Papst Benedikt hat ein cd gemacht worauf er selber singt und auch sehr gut! Der heisst „Alma Mater“.Auch er hat eine schoene Stimme.
AnjaliJain, danke, ich wusste nicht, dass Papst JPII auch CD hat, werde suchen. Alma Mater mit Benedikt XVI ‚die liebe ich, „sozusagen“. Noch eine Bemerkung: das Gewand des Papstes F., was wir hier sahen, ist ganz ähnlich einem Gewand von JPII, von seinem Besuch im Equador, das wurde am TV Gloria engl., heute gezeigt.
Messgewand des Papstes, spontaner Eindruck: jüdischer Tallit ( Gebetsschal) 😉
Schofar (Widderhorn): wird unter anderem zum Morgengebet beim jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana ebenso am Ende des Versöhnungstages Jom Kippur geblasen 😉