Franziskaner der Heilig-Land-Kustodie von Islamisten entführt – Seelsorge unter Lebensgefahr


Franziskaner des Kustodie des Heiligen Landes in Syrien entführt
Fran­zis­ka­ner des Kusto­die des Hei­li­gen Lan­des in Syri­en entführt

(Jeru­sa­lem) Erneut wur­de ein Prie­ster in Syri­en ent­führt. Seit 4. Juli fehlt vom Fran­zis­ka­ner­pa­ter Dhi­ya Azziz jede Spur. „Bewaff­ne­te einer nicht iden­ti­fi­zier­ten Ein­heit ver­schlepp­te ihn“, so die Mit­tei­lung der Fran­zis­ka­ner­kus­to­die des Hei­li­gen Lan­des. Mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit wur­de er von der isla­mi­sti­schen Al-Nus­ra-Front ent­führt, so die Kusto­die auf­grund meh­re­rer Hinweise.

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„Seit dem spä­ten Nach­mit­tag des 4. Juli haben wir den Kon­takt mit Pater Dhi­ya Azziz, einem ira­ki­schen Fran­zis­ka­ner der Kusto­die des Hei­li­gen Lan­des und Pfar­rer von Yacou­bieh in der Pro­vinz Idlib (Distrikt Jisr al-Chou­gour) in Syri­en, verloren.“

Wie es in der Kusto­die heißt, wur­de Pater Dhi­ya von Bewaff­ne­ten mit­ge­nom­men „zu einem kur­zen Gespräch mit dem isla­mi­sti­schen Emir der Gegend“. Seit­her fehlt jede Spur von ihm. „Wir sind trotz unse­rer Bemü­hun­gen der­zeit nicht in der Lage, in Erfah­rung zu brin­gen, wo er sich befin­det“, heißt es von Sei­ten der Kustodie.

Zahlreiche Entführungen und Geiselnahmen

Seit Aus­bruch der Kampf­hand­lun­gen in Syri­en ist es zu zahl­rei­chen Ent­füh­rung und Gei­sel­nah­men gekom­men. Am 22. April 2013 wur­den zwei Bischö­fe ent­führt. Von ihnen fehlt bis heu­te jede Spur. Ob der syrisch-ortho­do­xe Bischof Yohan­na Ibra­him und der grie­chisch-ortho­do­xe Bischof Bou­los Yazi­ji noch am Leben sind, weiß nie­mand zu sagen.

Der Jesu­it Pao­lo Dall’Oglio befin­det sich seit dem 29. Juli 2013 in der Hand der Isla­mi­sten. Auch zu ihm fehlt jeder Hin­weis. Ande­re Ent­füh­run­gen ende­ten mit der Frei­las­sung der Gei­seln nach Zah­lung von Löse­geld oder einem Gefan­gen­aus­tausch, so die Ent­füh­run­gen von zwei jun­gen Ita­lie­ne­rin­nen und von 13 ortho­do­xen Ordensfrauen.

Freiwillig für lebensgefährliche Seelsorgestelle gemeldet

Pater Dhya Azziz wur­de am 10. Janu­ar 1974 in Mos­ul, dem alten Nini­ve, gebo­ren. Sein Medi­zin­stu­di­um brach er ab und trat in den Fran­zis­ka­ner­or­den ein. In Ain Karem bei Jeru­sa­lem ver­brach­te er das Novi­zi­at. Am 1. April 2002 leg­te er die ein­fa­chen Gelüb­de ab. 2003 schick­te ihn der Orden für eini­ge Jah­re nach Ägyp­ten, ab 2010 nach Jor­da­ni­en und schließ­lich nach Syri­en. Dort war er zunächst in Lata­kia tätig, bis er sich frei­wil­lig mel­de­te, die katho­li­sche Gemein­schaft von Yacou­bieh am Oron­tes seel­sorg­lich zu betreu­en, einer Gegend, die bereits von der Al-Nus­ra-Front über­rollt war und sich seit­her in der Hand der Dschi­ha­di­sten befin­det. Eine lebens­ge­fähr­li­che Seel­sor­ge­stel­le, die er den­noch über­nahm, weil dort Gläu­bi­ge ohne Hir­ten waren.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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