(Phnom Penh) Vergangene Woche wurde in der kambodschanischen Hauptstadt auf diözesaner Ebene das Seligsprechungsverfahren für 35 Märtyrer der katholischen Kirche eröffnet. Sie wurden wegen ihres Glaubens von den Roten Khmer ermordet oder von diesen elend verdursten gelassen. Dies gab Pater Gustavo Adrian Benitez, Missionar des Päpstlichen Instituts für die Auslandsmission (PIME) bekannt.
Die 35 Glaubenszeugen starben alle zwischen 1970 und 1977, als in Kambodscha das blutrünstige Regime von Pol Pot herrschte. Die Märtyrer stammten aus Kambodscha, Vietnam und Frankreich.
Sollte ihr Martyrium in odium fidei anerkannt werden, wäre das die erste Seligsprechung für das südostasiatische Land, das bisher keine eigenen Seligen und Heiligen hervorgebracht hat.
Der aus Straßburg stammende Apostolische Vikar Olivier Schmitthaeusler von Phnom Penh verweist darauf, daß das Verfahren eigentlich bereits 2000 seinen Anfang nahm. Die Kirche in Kambodscha reagierte auf die Aufforderung von Papst Johannes Paul II., der Märtyrer des 20. Jahrhunderts zu gedenken. Der 44 Jahre alte Schmitthauesler gehört dem französischen Missionsorden der Société des Missions Etrangà¨res de Paris (MEP) an.
Die Zelebration zur Eröffnung des Seligsprechungsverfahrens fand Anfang Mai in Tangkok in der Provinz Kompong Thom statt. Neben dem Apostolischen Vikar, Bischöfen und Priestern versammelten sich dazu mehr als 1.400 Gläubige.
Erster kambodschanischer Bischof fand das Martyrium
Im Mai 2000 wurde in Taing Kauk den Märtyrern von Kambodscha eine Gedenkstätte errichtet. Nach Taing Kauk wurden während der kommunistischen Gewaltherrschaft mehrere Christen deportiert. Unter den Deportierten befand sich auch Msgr. Joseph Chhmar Salas, der erste kambodschanische Bischof der Kirchengeschichte. 1937 geboren ernannte ihn Papst Paul VI. 1975 zum Bischof und Koadjutor des Apostolischen Vikars. Das seit 1850 bestehende Apostolische Vikariat von Kambodscha wurde seit seiner Errichtung immer von Priestern der MEP geleitet. Erste und bisher einzige Ausnahme war Msgr. Salas. 1976 wurde er Apostolischer Vikar. Die maoistischen Kommunisten verhafteten ihn, seine Eltern und die ganze Familie und deportierten sie nach Taing Kauk. Dort ist Bischof Salas 1977 den Hungertod gestorben.
Die meisten der 35 Märtyrer waren, wie Bischof Salas, Kambodschaner. Als Papst Franziskus im August 2014 Südkorea besuchte, durfte beim 6. Tag der Jugend Asiens auch eine junge kambodschanische Katholikin, die in Seoul lebt, das Wort an den Papst richten. Sie bat den Papst um die Anerkennung der „kambodschanische Märtyrer, denn in vielen Teilen der Erde seien sie anerkannt, aber nicht in Kambodscha“. Der Papst sagte in seiner Antwort zu, sich der Sache anzunehmen. Einen Monat später traf in Phnom Penh ein Schreiben von Kardinal Amato, dem Präfekten der Kongregation für die Heilig- und Seligsprechungsprozesse ein. Darin ermutigte er die Kirche in Kambodscha, das Seligsprechungsverfahren für die Glaubenszeugen während der kommunistischen Diktatur zu eröffnen.
Rote Khmer massakrierten ein Viertel der Bevölkerung
Pater Benitez betonte gegenüber Asianews, welche Bedeutung 35 Märtyrer für eine so kleine katholische Gemeinschaft wie der kambodschanischen haben. Im südostasiatischen Land gibt es nur 20.000 Katholiken. Die Kirche befindet sich aber in stetigem Wachstum. Über die Märtyrer gibt es noch keine Bücher. „Wir haben aber viele Menschen, die sie noch gekannt und mit ihnen gelebt und gearbeitet haben“, so Pater Benitez.
Ihr Martyrium helfe auch, so der Pime-Missionar, an die Schreckensherrschaft der Roten Khmer zu erinnern, deren Massaker ein Viertel der Gesamtbevölkerung zum Opfer fiel. Kambodscha ziehe es heute jedoch vor, zu vergessen und wegzuschauen, statt die Zusammenhänge und Hintergründe zu studieren und zu erfassen. Die maoistischen Revolutionäre verübten einen „regelrechten Genozid am eigenen Volk“, so Pater Benitez. Das dürfe nicht einfach vergessen werden.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Pol Pot zeigte in Kambodscha die ungeschönte Fratze des Kommunismus.
Aus einer Predigt von Papst Benedikt XVI. in St.Peter vor den Mauern vom 25. April 2005:
-
„Wenn also das Blut der Märtyrer der Same neuer Christen ist, dann können wir berechtigterweise zu Beginn des dritten Jahrtausends ein neues Wiedererstarken der Kirche erwarten, vor allem dort, wo sie um des Glaubens und der Verkündigung des Evangeliums willen besonders gelitten hat.“
-
Endlich geschieht auch hier etwas. In den Medien will man davon nichts wissen, denn linke Mörder sind nicht böse.