(Frankfurt am Main) Bischof Heinrich Mussinghoff von Aachen äußerte Unverständnis für Papst Benedikt XVI. Bei einer Tagung in Frankfurt am Main zu 50 Jahre Konzilserklärung Nostra Aetate sagte Mussinghoff, er „habe nie verstanden, warum Papst Benedikt diese Fürbitte in den alten Ritus wieder eingeführt hat“. Das sei „mit Verlaub gesagt und bei allem Respekt keine gute Sache“.
Bischof Mussinghoff gilt weder als Freund der überlieferten Form des Römischen Ritus noch trifft das Verb „wieder einführen“ die Sachlage mit dem Karfreitagsgebet für die Juden. Benedikt XVI. führte 2008 eine neuformulierte Karfreitagsbitte ein. Bischof Mussinghoff brachte hingegen zum Ausdruck, daß er das Gebet für eine Bekehrung der Juden grundsätzlich streichen würde, auch im überlieferten Ritus.
Zentralsvorsitzender der Juden für ersatzlose Streichung
Es war Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, der in Frankfurt die ersatzlose Streichung der Karfreitagsbitte gefordert hatte. Bischof Mussinghoff, der in der Deutschen Bischofskonferenz für die Beziehungen zum Judentum zuständig ist, bemühte sich, zu sekundieren.
Der Bischof pflichtete Schuster bei, denn auch er „wünsche“ eine „Zurücknahme der Neuformulierung“. Mussinghoff gab ebenso zu verstehen, daß es ihm dabei nicht nur um jüdische Befindlichkeiten geht, sondern auch um eine Ende der „Verhandlungen mit der Piusbruderschaft“.
Der Aachner Bischof erklärte dem anwesenden Publikum, daß er, ging es nach ihm, unter die Verhandlungen mit der Piusbruderschaft einen Schlußstrich ziehen und diese beenden würde. Anders ausgedrückt: Wäre es nach Mussinghoff gegangen, wäre es erst gar nicht zu irgendwelchen Verhandlungen gekommen.
Verdacht, die Kirche wolle „Judenmission fortsetzen“
Die Ablehnung der neuformulierten Karfreitagsbitte begründete der Zentralratsvorsitzende mit dem Verdacht, den sie bei Juden aufkommen habe lassen, die Kirche wolle „letztlich doch die alte Judenmission fortsetzen“ und ein „Überlegenheitsgefühl“ gegenüber den Juden betonen. Solche Formulierungen hätten durch Jahrhunderte einen „christlichen Anti-Judaismus gefördert. Und was daraus wurde, das wissen wir ja alle“, wird Schuster von der Katholischen Nachrichtenagentur KNA zitiert. Unwidersprochen behauptete der Zentralratsvorsitzende eine Mitschuld der katholischen Kirche am nationalsozialistischen Rassen-Antisemitismus und den vom NS-Regime begangenen Verbrechen.
Mussinghoff, dem seine Distanzierung von „traditionalistischen Kreisen“ leicht über die Lippen kam, bezeichnete die Karfreitagsbitte in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus als „Belastung“ des christlich-jüdischen Dialogs.
In der ursprünglichen Fassung der Karfreitagsbitte wurde für die „verblendeten“ und „treulosen“ Juden um Bekehrung gebetet, weil sie Jesus Christus nicht als Messias und Sohn Gottes anerkennen und damit das Heilsangebot Gottes durch das Kreuzesopfer Christi zurückweisen.
Änderung mit nachkonziliarer Liturgiereform 1970
Mit der nachkonziliaren Liturgiereform von 1969/1970 wurde die Bitte auf umstrittene Weise umformuliert und die Juden faktisch aus dem Heilsgeschehen ausgeblendet, als wären sie nichts heilsbedürftig. „Laßt uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat. Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluß sie führen will.“ Diese Fürbitte ist bis heute die am Karfreitag in deutschsprachigen Gottesdiensten allgemein verwendete Formulierung.
Die Formulierung entspricht zwar dem jüdischen Selbstverständnis, aber weder Christi Botschaft noch dem sich daraus ergebenden christlichen Verständnis von der Heilsbedürftigkeit aller Menschen. In Frankfurt stieß man sich auf der Wortebene an der Formulierung, ignorierte jedoch die inhaltliche Ebene, da ein Einschluß der Juden in den Missionsauftrag der Kirche offen (Schuster) oder stillschweigend (Mussinghoff) abgelehnt wurde.
Sind nicht alle Menschen heilsbedürftig?
Gibt es aber einen Hinweise in der christlichen Glaubenslehre, daß es zwei Gruppen von Menschen gebe, nämlich zum einen die heilsbedürftigen Menschen und zum anderen die Juden? Aus christlicher Sicht ist ein Fortbestehen eines nachösterlichen Bundes für die Juden ebenso sinnwidrig wie unbelegt. Was es gibt, sind vielmehr solche Juden, die das Heilsangebot Gottes durch Christus angenommen haben und seit zweitausend Jahren annehmen und daher Christen werden, und solche Juden, die das Heilsangebot Gottes ablehnen und sich damit außerhalb des Bundes stellen. Das ändert nichts daran, daß sie es natürlich anders sehen, so wie Mormonen ihr Verhältnis zu Gott anders sehen, als es die katholische Kirche sieht. Für Christen ist es undenkbar, eine Gruppe aus ihrer Bitte um Bekehrung auszunehmen. Es wäre ein schwerwiegender Verstoß gegen das Gebot der Nächsten- und der Gottesliebe.
Bischof Mussinghoff und Zentralratsvorsitzender Schuster waren sich in der Bewertung einig, daß das christlich-jüdische Verhältnis „insgesamt sehr gut“ sei. „Belastungen“ dürften jedoch nicht übersehen werden, so die beiden Diskutanten.
„Nur in Deutschland ein Problem“
Die Verteidigung von Benedikt XVI. fiel P. Norbert Hofmann, Sekretär der Päpstlichen Kommission für die Beziehungen zum Judentum zu. Er verlas eine Stellungnahme von Kurt Kardinal Koch, der nicht nur die „gute Absicht“ des emeritierten Papstes betonte, sondern unterstrich, daß die Karfreitagsbitte „theologisch korrekt“ formuliert sei. Schließlich sei die ältere Formulierung „viel schlimmer gewesen“. Pater Hofmann gab allerdings zu verstehen, daß die Frage aufgrund seiner Geschichte nur in Deutschland ein Problem sei, nicht aber für den Rest der Welt.
Pater Hofmann riet Schuster schließlich, sein Anliegen direkt im Vatikan vorzubringen.
Text: Andreas Becker
Bild: Wikicommons
Es kann keine Sonderregeln geben, jeder ist erlösungsbedürftig ohne ausnahme des gegenwärtigen Bekenntnisses. Der Aachener Bischof ist wohl besonders stramm auf Mainstreamlinie. Solche Leute brauchen wir nicht.
Für Bischof Mussinghof ist es besonders „schlimm“, dass Rom mit der Piusbruderschaft verhandelt. Hat doch Mussinghof in seinem Bistum ein Kloster namens Reichenstein, das von der FSSPX erworben und für die traditionstreuen Benediktiner, aus dem Kloster Unserer Lieben Frau von Bellaigue in der Auvergne, gedacht ist. Diese planen dort eine Niederlassung zu errichten. Dann hat Bischof Mussinghof auch noch das Trappistenkloster Mariawald in seinen Bistum, kein Wunder, dass der Bischof langsam vor Wut und Verzweiflung in Wallung gerät und gegen diese „traditionalistischen“ Inseln in seiner Diözese zu Felde zieht. Sie hindern ihn scheinbar an der Zerstörung des Glaubens und müssen damit mit allen Mitteln „bekämpft“ werden. Solche Bischöfe sind es, die an der Zerstörung des Glaubens und der Kirche Schuld tragen und ihr Zerstörungswerk blindwütig fortsetzen.
Ein trefflicher Kommentar der
Petrus-Bruderschaft betr. der Karfreitagsfürbitten für die Juden:
-
[.…]
Man täusche sich nicht:
In den Diskussionen über die Karfreitagsfürbitte
geht es letztlich um nicht weniger als um eine fundamentale Glaubensentscheidung.
Tatsächlich steht hier das gesamte Selbstverständnis des Christentums zur Frage;
das Selbstverständnis als Volk des Neuen Bundes, in dem der Alte Bund seine endgültige Erfüllung gefunden hat.
Beide Fassungen der Karfreitagsfürbitte in der traditionellen römischen Liturgie ruhen jedenfalls auf festem biblischem, genauer: auf paulinischem Fundament.
Der heilige Paulus spricht nämlich davon, bei der Lesung des Alten Bundes liege für die Juden eine Hülle auf dem Herzen;
„sobald sich einer jedoch zum Herrn bekehrt, wird die Hülle fortgenommen“(2 Kor 3,14 f.)
– der Anknüpfungspunkt für die frühere Fassung des Gebetes.
Und im Römerbrief prophezeit der Völkerapostel, dass dann, wenn die Vollzahl der Heiden (d.h. der Nichtjuden) in das Gottesreich eingetreten sei, auch
„ganz Israel das Heil erlangen“ wird (11,26)
– die Grundlage für die neue Fassung der Karfreitagsbitte.
Problematisch ist es daher nicht,
die Bekehrung der Juden zu ihrem wahren und einzigen Erlöser zu erbitten, problematisch wäre es vielmehr, sie nicht zu erbitten!
Wer damit Schwierigkeiten hat,
der hat sie bestimmt auch mit Jesus Christus selbst.
Wer hingegen wirklich an Ihn glaubt, der kann gar nicht anders, als liebevoll für jenes Volk zu beten, aus dem Jesus dem Fleische nach stammt, damit es seinen Messias erkenne, den Heiland aller Menschen.
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Das ist völlig richtig gesehen. Der Bischof handelt aus opportunistischen Gründen. Der Zentral der Juden hat dieselbe Kompetenz wieder „unser“ Zentralkomitee. Mehr will ich nicht noch ausführen. Es ist zu klar. Im Übrigen fällt der Bischof den christlichen Juden in den Rücken.
Einst, in den 30 Jahren forderten antisemitische Protestanten von der evangelischen „Kirche“ in Deutschland die Einstellung der Judenmission und die Amtskirche überlegte,ob sie ihren wenigen judenchristlichen Pfarrern darum bitten solle, ihre Amtstätigkeit ruhen zu lassen aus Rücksicht auf die antisemitische Stimmung in den Gemeinden! Jetzt haben philosemitische Kreise das faktische Verbot der Judenmission in der EKD durchgesetzt und das gilt so wohl auch für die Katholische Kirche. Jesus Christus ist eben nach anti- wie philosemitischer Meinung nicht für die Juden als Heiland gestorben sondern nur für die Heiden! Bedauerlicherweise wußte das Jesus Christus noch nicht, daß er nur zu den Heiden gesandt ist, auch der Apostel Paulus irrte da sehr! Und die ganze Kirche! Aber die philosemitischen Kreise und die Synagoge wissen es eben, daß Jesus Christus nicht der Heiland der Juden ist. Was glaubt aber der Aachener Bischof? Für wen hält er Christus? Am wahrscheinlichsten ist es wohl, daß er sich nur politisch korrekt zu dieser Causa äußern wollte.
Uwe C. Lay / Pro Theol Blogspot
@ Reinhold
Unser Heiliger Vater Benedikt XVI hat aus hoher Warte lehramtlich festgestellt, daß Jesus Christus durch seinen Tod nicht *alle* Menschen mit Gott versöhnt hat.
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Folglich mußte in den Wandlungsworten das „pro omnibus“ durch „pro multis“ ersetzt werden.
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Dahinter vermuteten auf diesem Gebiet kundige theologische Fachleute eine Linie von der strengen Augustinus-Rezeption bis hin zur Dordrechter Synode.
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Die vielen Fragen, die dadurch aufgerollt sind, betrifft auch die Juden.
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Der höchstwürdige Herr Bischof von Aachen scheint das gemeint zu haben.
Anstatt hier alles mögliche zu „vermuten“, würde es genügen, die Schrift zu lesen und die überlieferten Worte Jesu: und die sagen „pro multis“! (Mt. 26, 28; Mk 14, 24)
Daher hat die Kirche das überliefert, was der Herr gesagt hat – Augustinus und irgendwelche Synoden sind da absolut sekundär! Ratzinger ist da selbst einen „Rückweg“ gegangen. Auch er vertrat zunächst das „für alle“ (auf Deutsch). Aber er hat offenbar umgedacht.
Das „pro multis“ meint aber nicht, dass manche das Blut nicht bräuchten.
Das kann nicht geschlossen werden.
Da man aber keine Schriftstelle isoliert lesen sollte, und de Kirche dies auch nie praktiziert hat, muss an dieser Stelle auch die apostolische Überlieferung in den Paulusbriefen hinzugelesen werden.
Das „pro multis“ ist ziemlich eindeutig dem Umstand geschuldet, dass viele das Blut hristi anerkennen wreden, aber nicht zwingend „alle“ – denn der Mensch muss es selbst wollen. Es wird ihm nicht aufgezwungen.
Die „vielen“ können „alle“ sein, aber sie sind es logisch nicht zwingend. Es kann auch nur ein großer Teil von allen sein. Oder ein kleiner.
Gott wartet auf unsere Antwort auf Seine Liebe und legt sie uns nicht schon in den Mund.
Das aber wiederumbetrifft ALLE.
Ratzinger war auch nicht frei vom Opportunismus und der in Ihrem Verständnis höchst ehrwürdige Bischof macht da einen ganz kardinalen Fehler. Das „pro multis“ bezieht sich doch nicht auf ganze Völker. Das ist doch daneben.
Sie meinen selbst, der von Ihnen verehrte Bischof könne das gemeint haben.
Ich jedenfalls meine, dass jeder erlösungsbedürftig ist. Das „pro multis“ meint indes den Kreis derjenigen, die Erlösuung auch annehmen wollen. Das ist doch der Punkt. Sonst kommen wir zu einer Prädestinationslehre, die doch nicht Sache von uns Katholiken ist.
An der Rechtgläubigkeit der Karfreitagsfürbitte in der Prä-Annibale-Bugnini-Ära gibt es nicht zu rütteln. Es wird darin der Wunsch geäußert, die ungläubigen Juden mögen Jesus Christus als Messias erkennen. Es geht hierbei um nichts weniger als den Wahrheitsanspruch der eigenen Religion. Mehrere „Wahrheiten“ nebeneinander kann es allein aus philosophischen Erwägungen nicht geben. Wenn Heinrich Mussinghoff das anders sieht, kann er sich gern relativistischen Vereinigungen wie den Freimaurern anschließen, aber dann darf er sich nicht mehr als katholischer Bischof bezeichnen.
Herr Mussinghoff hat völlig Recht. Wer sollen denn diese ominösen Juden sein, die erst noch bekehrt werden müssen? Nach theologischem Verständnis ist ein Jude ein angehöriger des auserwählten Volkes, also ein Katholik. Daher müssen Juden nicht bekehrt werden.
Nach weltlichem Verständnis ist ein Jude ein Angehöriger einer selbst ausgedachten Religion. Solche „Juden“ müsste man natürlich bekehren, aber man sollte Sie im Ritus der Kirche nicht „Juden“ nennen, sondern vielleicht „Hebräer“(?). Der Sinn einer gesonderten Fürbitte für die Bekehrung der Hebräer erschließt sich aber weder mir noch Herrn Mussinghoff.
Seit fast 2000 Jahren sind den Juden die Augen verbunden vor Jesus Christus. Wahr ist aber auch, dass der katholischen Kirche die Augen verbunden sind vor dem jüdischen Volk. Dazu braucht man nur einmal die verworrenen Kommentare in der traditionellen Allioli-Arndt Bibel zu den alttestamentlichen Endzeit-Prophetien zu lesen, zum Beispiel zu Hesekiel ab Kapitel 36. Die katholischen Exegeten sind völlig ratlos, wie sie diese Kapitel auslegen sollen, rein „spirituell“ oder auf die katholische Kirche als geistliches Israel bezogen oder auf das reale israelitische Volk bezogen. Hier liegt die eigentliche Ursache, warum der Vatikan die israelische Staatsgründung 1948 zu verhindern versuchte, warum er mit der PLO und Arafat sympathisierte, warum es erst 1993 zu einem Vertrag mit Israel kam, warum er jetzt einen palästinensischen Staat anerkennt und die Internationalisierung Jerusalems betreibt. Der Vatikan ist der Erzfeind Israels. Das klingt anstößig, aber die Fakten sprechen für sich.
Da Gott kein Bigamist ist (Spaemann, FAZ), hat ER den Alten wie den Neuen Bund mit dem selben Volk geschlossen. Leicht vorstellbar ist es daher, dass sich Alter zu Neuer Bund zu heiliger Kommunion wie Verlobung zu Eheschluss zu Vollzug der Ehe verhalten.
Die Frage ist: Wer ist eigentlich die Braut?
Beim Lesen der Evangelien wird oft übersehen, dass ein wesentlicher Unterschied ist zwischen dem Brautpaar und den Hochzeitsgästen. Auch die fünf klugen Jungfrauen sind nicht die Braut.
In der Metaphorik des AT ist Israel, das alte Bundesvolk, „Braut“, aber auch „Tochter (Zion)“, aber es deutet sich an, dass dieses Bundesvolk nicht hermetisch abgeriegelt bleibt. Schon Vorfahren Jesu aus den Heidenvölkern wie die Hure Rahab oder die Moabiterin Ruth zeigen an – auch ganz deutlich darin versinnbildlicht, dass es Frauen sind, also das Brautmotiv aufgreifen – , dass diese „Braut“ auch die Heiden aufnimmt. Damals noch konvertieren diese Frauen zum Judentum.
Wenn Paulus andererseits die Ehe als Sinnbild der Liebe Christi zur Kirche ansieht und die Kirche seither auch die Bezeichnung „Braut Christi“ trägt, in der Offenbarung von der „Braut des Lammes“ die Rede ist, wird eine Identität hergestellt zwischen allen in dieser einen Braut Christi. In Chrisus, sagt er an anderer Stelle, ist nicht mehr Jude noch Grieche.
Dennoch spricht Paulus von der „edlen Wurzel“ Israels, also des Alten Bundesvolkes – und den Heidenchristen nur als „wilden, eingepfopften Reis“, der erst in dieser edlen Wurzel veredelt wird und sich auf keinen Fall über die „ausgebrochenen Zweige“ des „edelen Stammes“ erheben darf (woran sich die Katholiken leider überhaupt nicht gehalten haben!).
Das heißt doch im Klartext: der Vorrang der Juden ist nicht einfach annulliert. Er gilt, weil Gott es einmal so bestimmt hat. „Vorränge“ auf Erden aber sind immer der Sünde geschuldet.
Nun kommt der Knackpunkt: So wie Gott auch das Erstgeburtsrecht nach dem sündhaften Horizont gesetzt hat, hat Er es doch bei der Begründung des „edlen Stammes“ schon selbst aufgehoben, indem er den Zweitgeborenenen über den Erstgeborenen setzte (Jakob über Esau).
So setzte Gott im Horizont der menschlichen Sünde zwar Regeln, aber er führt auch weit darüber hinaus – so wird überhaupt erst der Sinn des „Magnificat“ in der Tiefe verständlich.
Und so ist die ganze Heilsgeschichte: Die Ersten werden die Letzten, und wieder umgekehrt. Der Erstgeborene dient dem Zweitgeborenen. Die „Nachgeburt Paulus“ belehrt die 12 Apostel, ja sogar den Petrus, eine Frau wird über alle Apostel und Engel gesetzt (Maria). So bricht Gott immerzu die irdischen Ränge auf und setzt in Seiner Freiheit aufs Neue.
Es kann sehr wohl sein, dass die Arroganz vieler Katholiken einmal tief gebeugt wird, wenn Israel sich bekehren wird.
ER aber IST der „Erste und der Letze“, das A und das O. Er umschließt unser ganzes, armseliges Rangdenken – Er steht ganz oben und er lag auch tiefer als wir alle ganz unten…
Warum ist es uns so wichtig, die Juden immerzu niederzustoßen?
Haben wir das wirklich nötig?
Ist das unser Auftrag?
Warten wir nicht sehnsüchtig darauf, dass die Karfreitagsbitte sich erfüllt und wir endlich endlich ganz vereint sind?
@ zeitschnur
Israel ist das Synonym für das Volk Gottes, also seit Oster- und Pfingstereignis für die wahrhafte Kirche Jesu Christi. Sie wenden aber heutzutage Israel auf Volk und Religionsgemeinschaft der Juden an, was so nur im Alten Bund seine Berechtigung hatte.
@ Chlodwig
Das ist doch einfach Wortklauberei und zu nichts nütze! Das alte Israel ist seinem Selbstverständnis nach auch Israel – und man kann es ihm nicht mal einfach so absprechen.
Es ist außerdem „Israel“ auch ein Stammesname, und den kann man nie absprechen, gleich was geschieht.
Israel ist nun mal eine Realität, und die Kirche hat sich meistens nun mal nicht Israel genannt. Kein Katholik hat sich je im Ernst als „Israelit“ bezeichnet.
Diese ganze Diskussion ist so überflüssig wie ein Kropf – zumal auch die Kirche ohne Not die Juden von alters her ohne diese Prinzipienreiterei „Juden“ nannte und die Söhne Israels „Israeliten“, seltener auch „Hebräer“, sich selbst metaphorisch nur gelegentlich „Israel“, meist aber „Ecclesia“, „communio sanctorum“, den mystischen Leib Christi oder die Braut Christi.
Und durch dieses kindische Beharren drauf, dass die Juden nicht die Juden sind und Israel nicht Israel, schafft man nur Verwirrung und Chaos – bleiben wir doch bitte bei den althergebrachten Namen. Dann weiß jeder, wovon gesprochen wird!
Zeitschnur, also ich fände es schon schön, in dieser Frage begriffliche Klarheit zu haben. Wen meint denn der Evangelist mit denen, die „von sich sagen, Juden zu sein, und die doch keine sind“?
Mit scheint die Gefahr groß, dass die Juden nach allgemeinem Sprachgebrauch zunehmend als Juden nach theologischem Sprachgebrauch betrachtet werden!
@ arrow
Der Begriff „Synagoge des Satans“ stammt aus der Offenbarung 3,9 und es war ein sehr weites Feld, was man darunter im Lauf der Kirchengeschichte alles verstanden hat. Die einen sahen darin die Juden, die nächsten die Freimaurer, die übernächsten die Protestanten. Und zur Zeit der Katharer nannte der Vatikan den heiligen Berg der Katharer, Montségur“ die „Synagogie Satans“.
Pikant in dem Zusammenhang, dass fanatische Katholiken Ende des 19. Jh das antifreimaurerische Sendschreiben Leos XIII. „Humanum genus“, obwohl er kein einziges Wort gegen die Juden darin schreibt (!!!), dennoch auf die Juden bezogen und einen antidsemitischen Feldzug begannen.
Das bringt also nichts, schürt nur Hass und Verwirrung und klärt keinerlei Begriffe (wie Sie erkennen müssen):
Ich zitiere die Stelle (gerichtet an die Gemeinde von Philadelphia):
8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
9 Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden und sind’s nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.
10 Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.
Hier ist NICHT die Rede von dem Teil Israels, das eine „Hülle über dem Herzen“ hat!
Eine Synagoge ist NICHT der Tempel des Alten Bundes. Der Begriff ist hier wohl kaum Metapher für das verstockte Judentum, sondern meint das, was es heißt: ein Lehr- und Bethaus.
Ein „Lehrhaus der Satans“ ist also eine „Schule“, in der eine Irrlehre gelehrt wird. Insofern ist es korrekt gewesen, jede häretische Bewegung so zu nennen!
Nun heißt es, die Abkömmlinge dieser Schule würden von sich behaupten, sie seien Juden, seien es aber in Wahrheit nicht.
Es ist sachlich daneben, aus dieser Beschreibung abzuleiten, alle Juden, die Christus nicht bekennen, seien deswegen keine Juden mehr. Davon ist hier nicht mit einem Wort die Rede!
Sie meint vielmehr ein bestimmtes Phänomen.
Welches?
Das ist nun doppelt schwer zu entschlüsseln, weil hier im Rahmen einer Vision geredet wird.
Visionen entschlüsseln sich erst im Geschehen und werden zuvor meist falsch interpretiert – s. die falschen Erwartungen Israels auf den Messias!
Kommentatoren aber – ich hab das mal nachgelesen – vermuten, dass damit das Phänomen der „Judaisierer“ in den christlichen Gemeinden gemeint sein könnte. Leute also, die sagen, sie seien als Christen eben doch auch Juden und zurückfallen hinter den Neuen Bund.
VBegriffs-erwirrung haben also erst verrückte Katholiken geschaffen – ein normaler Mensch weiß, was ein Jude ist und was ein Christ, zumal „Jude“ ebenfalls ein Stammesname ist (von Jakobs Sohn „Juda“).
Wenn diese Juden (oder Hebräer oder wie auch immer) also ein ganz normales Volk sind (weil ja in keiner Weise erwählt), warum dann diese spezielle Fürbitte? Sie glauben doch an einen selbstausgedachten Gott, wie alle anderen Ungläubigen. Man müsste sie folgerichtig zusammen mit den anderen Ungläubigen durch Fürbitten begünstigen und ihnen eben keine Sondergunst erweisen, die diese spezielle Fürbitte ja ist.
@ arrow
Die Juden sind die Nachfahren des Alten Bundes, die bislang noch (!) eine „Hülle über dem Herzen“ haben. Sie sind deshalb etwas Besonderes, weil man aus ihrem treuebruch keinen treubruch Gottes ableiten kann. Gott hat ihnen einfür allemal als Volk seinen Bund zugesagt. Und Gott bricht – im Gegensatz zum Horizont steinherziger Katholiken – niemals seine Treue!
es ist auch sachlich Unsinn ihnen zu unterstellen, sie glaubten an einen selbstgemachten Gott.
Paulus schreibt vielmehr, sie hätten zwar den einzigen Gott, verstünden ihn aber nur mit der „Hülle über dem Herzen“.
Das ist sachlich etwas erheblich anderes als an einen selbstgemachten Gott zu glauben wie die unbekehrten Heiden!
Die Schrift sagt uns doch, dass sie verstockt sind, um uns Heiden Zeit zu geben, eingefügt zu werden ins Haus Israel.
Wir sind also nicht „anstelle“ Israels israel, sondern wir erfahren als wilde und barbarische Zweige die große Ehre, in die edle Wurzel Israels eingepfropft zu werden. Deshalb ist aber das Jundenvoilk nicht einfach wegradiert.
das steht nicht in der Schrift, wurde nie gelehrt und die Karfreitagsbittee rgibt ja nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass sie immer noch unter Gottes Treue stehen, aber noch verstockt sind.
Am Ende heißt es bei Paulus, wenn die Zahl der Heiden voll ist, die gerettet werden sollen, wird sich ganz Israel – und damit meint er natürlich nicht die Heidenkirche, sondern das bislang verstockte Israel – bekehren und erkennen, den sie durchbohrt haben.
Die Heiden aber, die sich über das verstockte Israel erhoben haben, dürften das Gericht erwarten, denn ausdrücklich ist ihnen die Überheblichkeit gegen die Juden untersagt!
Warum ist es so schwer, in der Liebe Christi zu leben und zu denken!
Hallo Zeitschnur,
das wird mir jetzt zu hoch. Sind jetzt also die Juden das Gottesvolk? Das ist mir nun wirklich neu. Was ist dann mit zum Judentum konvertierten Leuten? Gehören die auch noch zum Gottesvolk? Ich halte das nicht für besonders konsistent.
Sogar Franz sagt: „Wer, [wie die Juden] nicht an Christus glaubt, glaubt an den Teufel.“ Wo ist da der Unterschied zu den Dämonen (oder dem Dämon?), die die Protestanten oder Zeugen Jehovas oder die Menschenfresser anbeten?
Die Frage interessiert mich wirklich.
@ arrow
Tut mir leid – aber das ist die Höhe dessen, was ich in der Schrift finde. Mit Schwarzweiß kommt man da nicht weiter.
Im übrigen habe ich nirgends behauptet, dass die Juden sich nicht bekehren müssten.
Dennoch kann man nicht behaupten, dass sie, deren Denken im Gesetz des Mose steckenblieb, den „Teufel“ anbeten.
Ich weiß nicht, was Sie sich da eigentlich denken!
Selbst der Apostel Paulus hätte sich niemals zu einer solchen Aussage verstiegen.
Er spricht von einer Hülle auf dem Herzen. Das beinhaltet aber nicht, dass der Gott Israels, der sich ihnen ja sehr wohl gezeigt hat im Alten Bund, plötzlich ein Teufel ist.
Mit solchen gewagten Behauptungen begibt man sich auf philosophisches Glatteis.
Letztendlich frage ich mich ohnehin, warum Katholiken so versessen darauf sind, über die Juden zu Gericht zu sitzen und deren Status meinen so negativ und unbarmherzig wie möglich klären zu sollen, wo uns dies doch ausdrücklich untersagt ist.
Alles andere kann man in der Pfeife rauchen!
Moment mal bitte, wer nicht an Christus glaubt, glaubt an einen selbst ausgedachten Gott. Und Franz hatte wohl mal einen luziden Moment als er die Anbetung solcher Götter als implizite Teufelsverehrung bezeterte. Die Dämonen sind nicht der Teufel, aber der Teufel lässt sich in den Dämonen verehren. Was tun nun Juden? Sie glauben an irgendeinen Gott, der sich so nicht offenbart hat. Juden habe auch schon goldene Kälber, Baal und sonstwen verehrt (und ihnen höchstwahrscheinlich sogar geopfert). Dadurch sind sie aus der Kirche des Alten Testaments herausgefallen. Warum sollten sie heute den wahren Gott verehren, wenn sie ihn zugleich ablehnen? Das kann doch kein logischer Gedanke sein. Haben nicht alle, die Christus ablehnen, einen „Schleier vor dem Herzen“?Verstehen Sie, warum es wichtig ist, hier nachzuhaken und Klarheit herzustellen? Man weiß doch, dass die Erwählung seit Christus nicht mehr nach dem Blute, sondern nach dem Glauben erfolgt. Also gibt es gar keine Erwählung der Hebräer mehr (bestenfalls noch etwas übergebliebene Erbgnade, aber das ist eine vage Spekulation). Was meinten Sie mit der „Pfeife“?
Sie schrieben: „Letztendlich frage ich mich ohnehin, warum Katholiken so versessen darauf sind, über die Juden zu Gericht zu sitzen und deren Status meinen so negativ und unbarmherzig wie möglich klären zu sollen, wo uns dies doch ausdrücklich untersagt ist.“
Dieser Satz ist vollkommen unverständlich. Es geht doch gar nicht um „Richten“, sondern um die Vergewisserung im „eigenen“ (dem geoffenbarten) Glauben. Man sitzt doch auch nicht über die Protestanten zu Gericht, wenn man (mit der Kirche) feststellt, dass sie Ungläubige sind, und niemals in den Himmel kommen, weil (!) sie brave und anständige Protestanten waren.
@ arrow
Es wird ausschließlich über die Juden gesagt, sie hätten eine Hülle auf dem Herzen. Und wenn Sie sich die Mühe machen, einmal das AT zu lesen, werden Sie feststellen müssen, dass Gott seinem Volk niemals die Treue aufgekündigt hat, auch nicht, wenn es die Baale anbetete oder ein goldenes Kalb.
Sie basteln sich Ihren Gott zu recht – denn der Gott in der Schrift handelt partout nicht so, wie Sie es gerne hätten. Was Sie den Juden vorwerfen, machen Sie doch selber!
Es hat sich nämlich schnell, sich einen Gott zurechtzubasteln, auch wenn man sich einbildet, doch im wahren Glauben zu stehen.
Dennoch ist die Wurzel des Glaubens der Juden von Gott gekommen, auch wenn sie diesen Glauben nicht verstehen.
Verstehen wir denn unseren Glauben?
Die Juden gingen und gehen durch unermessliches Leid, Exil, Verfolgung, „Beugung des Nackens“, aber Gott hat sie bislang immer wieder zurückgebracht in ihr Land. Und das ging durchaus nicht einher mit vorherigen Bekehrungen, Idealzuständen und einem „Allen menschen recht getan“, sondern das geschah punktgenau dann, wenn Gott es wollte und wie er es wollte und bedeutete meist ein Gericht über andere Menschen.
Wir sind doch Zeuge davon – das christliche Volk wollte die Juden vernichten, Gott hat das trotz schweren Leides nicht zugelassen. Und das Volk, das der Verfolgung der Juden die Krone aufgesetzt hat, geht selbst unter, wurde selbst millionenfach vertrieben und ist in wenigen Generationen nach dieser Schandtat degeneriert – unseres. Ebenso die katholische Kirche – denken Sie darüber nach, ob das nicht alles miteinander zusammenhängt.
Sie lehren der Schrift dreist entgegen – und Sie sind ja nicht der einzige Katholik.
Dort heißt es:
„11 Nun frage ich: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kommen? Keineswegs! Vielmehr kam durch ihr Versagen das Heil zu den Heiden, um sie selbst eifersüchtig zu machen.
12 Wenn aber schon durch ihr Versagen die Welt und durch ihr Verschulden die Heiden reich werden, dann wird das erst recht geschehen, wenn ganz Israel zum Glauben kommt.“
(…)
Und zum überheblichen Heidenchristen sagt der Apostel die warnenden Worte:
„Sei daher nicht überheblich, sondern fürchte dich!
Hat Gott die Zweige, die von Natur zum edlen Baum gehören, nicht verschont, so wird er auch dich nicht verschonen. “
(…)
„Ebenso werden auch jene, wenn sie nicht am Unglauben fest halten, wieder eingepfropft werden; denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen.
Wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgehauen und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, dann werden erst recht sie als die von Natur zugehörigen Zweige ihrem eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden.“ (Röm. 11)
Das ist eine Warnung an die Heidenchristen gewesen !
Sehen Sie sich die Heidenkirche doch an – das ist das Ergebnis des Hochmutes, und Sie werden es vielleicht erleben, wie die, denen Sie jede Erwählung absprachen sich bekehren und an Ihnen vorbeiziehen werden.
Zeitschnur, ich spreche niemandem die Erwählung ab. Ich versuche mir nur ideologiefrei einen Reim auf die Dinge zu machen und möchte dabei nicht hinter die Lehre der Kirche zurückfallen. Auch möchte ich Spaemann folgen, der in der FAZ erklärte, dass Gott kein Bigamist sei. Ich sehe daher die Einheit zwischen der Kirche des Alten Testaments und der des Neuen Testaments. „Juden“ sind daher für mich Anhänger frühprotestantischer Lehren, Leute also, die schon sehr früh nach der Erlösungstat des Gottmenschen die Schrift selber authentisch auslegen zu können behaupteten. Da kann ich wirklich keine Erhebung über die späten Protestanten erblicken.
Die Schriftstelle oben bei @ defendor sagt uns – gemeinsam mit dem Römerbrief – doch genau, wie die Sache zu verstehen ist:
Über das Herz der Juden, die Jesus (noch) ablehnen, ist eine Hülle/Decke gelegt (2. Kor 3, 14)
14 Doch ihr Denken wurde verhärtet. Bis zum heutigen Tag liegt die gleiche Hülle auf dem Alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird, und es bleibt verhüllt, dass er in Christus ein Ende nimmt.
15 Bis heute liegt die Hülle auf ihrem Herzen, wenn Mose vorgelesen wird.
16 Sobald sich aber einer dem Herrn zuwendet, wird die Hülle entfernt.
17 Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.
18 Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.
Der Alte Bund „nimmt in Christus (…) ein Ende“. Das ist das eine.
Das andere aber ist, dass auch Paulus die Realität beschreibt, dass es selbstverständlich Juden weiterhin gibt, solange es welche gibt, über deren Herz noch eine Hülle ist und die dem Gesetzesglauben anhängen.
Interessant ist in dem Text auch die Interpretation der Situation am Sinai: Mose verhüllte sein Gesicht, wenn er vom Sinai kam, weil der Glanz Gottes so stark war, dass die Israeliten ihn nicht verkrafteten (Ex. 34, 30+33). Dort steht aber nicht, dass der Lichtglanz gewichen sei.
Das ist, soweit ich das sehen kann, eine einmalige Interpretation des Paulus:
Ihm zufolge verbarg Mose durch den Schleier weniger das Licht auf seiner Gesichtshaut, als das Verblassen des Lichtes.
Weiter oben (2. Kor 3, 4 ff) sagt er sinngemäß, dass die Herrlichkeit des Vergänglichen (Gesetzes in Stein gemeißelt) schon übergroß war und darum die Israeliten blendete, wieviel mehr dann die unvergängliche Herrlichkeit in Christus.
Ich denke daran, dass es Paulus ist, der auf dem Weg nach Damaskus geblendet wurde – so sehr, dass seine Augen daran brachen.
Man kann also verstehen, dass die Juden glauben, etwas Herrlicheres als das Gesetz des Mose gebe es nicht. Auch Paulus bestätigt dessen Herrlichkeit, wenn es auch eine vergängliche Herrlichkeit ist. Aber Vergängliches, das unsere Vergänglichkeit übersteigt, mag uns immer übergroß und absolut verehrungswürdig erscheinen…
Nun bedeutet das aber keine Parallelität!
Im Neuen Bund ist umfasst der Alte Bund, aber die Angehörigen des Alten Bundes haben teilweise eine Hülle über dem Herzen und sehen den Erlöser nicht. Gott hat aber dennoch den Alten Bund nicht „eliminiert“. Nein! Er ist umschlossen, aber viele, die ihm angehören, sind blind.
Zentral aber ist der Satz, dass jeder Jude die Möglichkeit hat, sich dem Herrn zuzuwenden und dann sofort die Hülle entfernt wird.
Andererseits dient ihre Verhärtung nach dem Römerbrief der Rettung der Heiden.
Es ist ein großes Geheimnis.
Es gibt noch ein Geheimnis: Wie kann man nur so viel zusammenzwirbeln ?
…wenn man sich tiefere Gedanken macht…
Es gibt nur ein Volk Gottes, aber es gibt unterschiedliche Bünde und darum Unterscheidungen innerhalb des Gottesvolkes. Zu den bleibenden Unterscheidungen gehört die zwischen Israel (Jakob uns seinen Kindern), auch wenn es zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, und den Gläubigen aus dem Heidentum. Deshalb werden, gemäß dem Zeugnis der Heiligen Schrift, die gläubig gewordenen Juden im Millennium weiterhin den Sabbat halten (der zu Gottes Schöpfungsordnung gehört) wie auch Laubhüttenfest und andere biblische Feste.
Die Bibel ist ein jüdisches Buch, auch das Neue Testament. Den bei Jeremia angekündigten Neuen Bund schließt Gott ja mit Israel und mit Juda, nicht mit den Heiden. Alle Lehren und Predigten des Herrn Jesus waren an Juden gerichtet. Aus Gnade durch Glauben können Heiden der Güter des Neuen Bundes (dessen Mittler Jesus Christus durch sein am Kreuz vergossenes Blut ist) teilhaftig werden. Die Kirche, so sagt Paulus, ist ein Geheimnis. Geheimnis nach biblischem Sprachgebrauch ist eine Wahrheit, die im Alten Bund noch nicht ausdrücklich geoffenbart war. Paulus hat diese Wahrheit vom erhöhten Herrn offenbart bekommen. Die Kirche ist ein gnadenhafter Einschluss in Israel hinein.
Die zum Teil verworrenen und widersprüchlichen Kommentare muss man nicht bewerten. Tatsa-
che ist, dass gerade Bischof Mussinghoff in seinem Amtsbereich nichts rühmliches zu verzeichnen
hat. Wie soll er, da er in der deutschen Bischofskonferenz eingebunden ist, etwas sagen was der
allgemeinen Richtung der Bischöfe widersprechen könnte. Da Bischof Mussinghoff zuständig ist
für die “ Beziehung zum Judentum „muss er natürlich “ Süßholz “ raspeln und das tut er auch. Da-
durch stolpert er, wie könnte es anders sein, über die Piusbruderschaft und erkennt in ihnen den
eigentlichen Feind, den es zu bekämpfen gilt.
Arme Kirche, armes Deutschland !
Aha – und was wollen Sie mit diesen hämischen und herablassenden, nach allen Seiten hin herumklotzenden Bemerkungen und Gerüchtestreuereien eigentlich auf der Sachebene mitteilen?
Wer im Glashaus sitzt, der soll nicht mit Steinen werfen. Im Übrigen beweisen Sie oft genug, dass der Glaube nicht Ihre Sache ist.
Noch einer von der Art… der Glaube ein einziges Keilen und Klotzen, ein Hauen und Stechen, hirnlos und unzivilisiert, respektlos im Umgang mit dem, der nicht hüpft, wie man will, grundsätzlich mit Baseballschläger und ohne Diskursfähigkeit – wer wundert sich da noch darüber, dass kein Mensch mit einer solchen Kirche zu tun haben will?!
@fredius
„Tatsache ist, dass gerade Bischof Mussinghoff in seinem Amtsbereich nichts rühmliches zu verzeichnen hat.“
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In Ex 20, 16 gibt Gott eines der zehn Gebote:
οὠψευδομαÏÏ„Ï…Ïήσεις κατὰ τοῦ πλησίον σου μαÏÏ„Ï…Ïίαν ψευδῆ.
Das ist doch keine Antwort darauf, dass offenbar in diesem Bistum auch nichts zum Besten steht.
Bei allen schon erwähnten Mängeln, es ist im Bistum Aachen auch Herzogenrath und eine Tridentische Messe in Aachen und der Umgebung, ist möglich,ist da. Am Sonntag allerdings nicht. Die Piusbruderschaft hat ihre Kirche 50 M hinter der Grenze in Kerkrade. Bischof Mussinghoff erreicht im Herbst seine Altersgrenze. Was dann,nach diesem Herbst, auf die gläubigen Katholiken zukommt, nicht „nur“ aus Rom, noch in dem „Barmherzigkeitsjahr“, wird nichts Gutes. Es ist in der Hand des Allmächtigen Gottes. Glaube, Hoffnung und Liebe in Jesus Christus. Schauen wir zur der Heiliger Mutter Maria… Ihr unbeflecktes Herz. Das Bildnis der Erdkugel umwickelt von einer „Schlange“.