
(Rom) Wie auch immer, so genau weiß man es noch nicht, tauchte die weltweit mit Spannung erwartete Öko-Enzyklika von Papst Franziskus am Montagnachmittag auf der Internetseite des Wochenmagazins L’Espresso auf. Und das ganze drei Tage bevor die Enzyklika, wie angekündigt, am 18. Juni offiziell im Vatikan vorgestellt werden soll.
Sandro Magister, der Vatikanist des Espresso, beteuert, die Enzyklika plötzlich auf seinem Bildschirm gehabt zu haben, „aufgetaucht, wer weiß woher“. Er setzte einen kurzen Vorspann davor „und führte sie in die Gesellschaft ein, wie es sich gehört“.
Erstdruck des Vatikanverlags eingestampft
„Es erstaunt schon, daß der Text von Laudato si bis zum letzten Augenblick gequält und bearbeitet wird, sodaß noch vor wenigen Tagen die ersten vom Vatikanverlag ‚sub secreto‘ gedruckten Exemplare wieder eingestampft werden mußten, weil der Text da und dort noch korrigiert werden mußte“, so Magister.
Das sei nun aber „Vorgeschichte“. „Nun liegt die erste zur Gänze von Papst Franziskus stammende Enzyklika in der Hand der Menschen guten Willens. Gute Lektüre“, so Magister.
Zwei Stunden nachdem L’Espresso die Enzyklika online stellte, gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi folgende Erklärung ab:
„Der italienische Text eines Entwurfs der Enzyklika ‚Laudato si‘ des Papstes wurde veröffentlicht. Es wird klargestellt, daß es sich nicht um den Schlußtext handelt und, daß die Veröffentlichungssperre weiterhin in Kraft ist. Es wird dazu eingeladen, die journalistische Korrektheit zu wahren, die eine offizielle Veröffentlichung der Schlußfassung verlangt.“
Warum setzen sich Papst und Vatikan selbst unter Zeitdruck?
Vorerst ist also nur ein „Entwurf“ bekannt. Wahrscheinlich die schon gedruckte, aber dann eingestampfte Fassung der Vatikandruckerei. Es gilt bis zum 18. Juni zu warten. Dann wird auch ein Vergleich zwischen den beiden Fassungen möglich sein. Vorerst werden nach dem 18. Juni mehr als 190 Seiten zu lesen und zu analysieren sein.
Es bleibt auch die Frage, weshalb sich der Papst und der Vatikan selbst terminlich so unter Druck setzen, daß bis zum letzten Augenblick Nachbesserungen am Text vorgenommen werden müssen. Was drängt, das keinen Aufschub erlaubt, um in einigen Wochen oder Monaten einen mit der nötigen Ruhe verfaßten Text der Kirche und der Welt vorzulegen?
Im Dezember findet Weltklimakonferenz in Paris statt
Hängt die Eile mit der im Dezember in Paris stattfindenden Weltklimakonferenz zusammen? Die UNO-Konferenz sei „nicht der Endpunkt, aber ein Wendepunkt, und dann gilt es umzusetzen, was beschlossen wird“, sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon Ende .April nach seiner Begegnung mit Papst Franziskus.
In Paris soll eine globale Post-KyÅto-Regelung beschlossen werden. Ban Ki-moon sagte im Vatikan zur Presse auch mit Blick auf den Papst: „Religionsvertreter und Wissenschaftler können sich zu einer globalen Aktion vereinen“. Im Tonfall der Panikmache der menschengemachten Erderwärmungs-Theorie fügte er hinzu: „Wir haben nur wenige Jahre zum Wohl künftiger Generationen, bevor sich die Möglichkeit für immer schließt“.
Am meisten überraschte die anwesenden Journalisten jedoch das außergewöhnliche Lob des UNO-Generalsekretärs für das katholische Kirchenoberhaupt: „Papst Franziskus ist eine der leidenschaftlichsten moralischen Stimmen dieser Werte und ich applaudiere seiner Leadership“.
Will Papst Franziskus mit seiner Öko-Enzyklika in die Diskussion zum Thema der Weltklimakonferenz eingreifen?
Der von Sandro Magister veröffentliche vollständige Entwurf der Öko-Enzyklika.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo
Ein weiteres sensationelles Leak:
Papst Franziskus wird sich mit dem Gay-Aktivisten Simón Cazal von der paraguanische Gruppe SOMOSGAY treffen.
Es ist durchgesickert, dass er dem LGBT-Rechtler sagen wird:
„Gehe hin und sündige fortan nicht mehr“.
http://biblefalseprophet.com/2015/06/15/head-of-somosgay-group-invited-to-meeting-by-francis/
Diese Worte werden wohl nichts bewirken. Was trifft er sich mit diesen Leuten ? Das bringt doch nichts.
Reinhold
Papst Franziskus hat zwar den führenden paraguyaischen Gay-Aktivisten zu einer Begegnung eingeladen, aber von einem beabsichtigten Befehl (oder Einladung, wie man heute lieber sagt) zur Umkehr ist nichts durchgeleakt.
Es war leider nur ein Scherz von mir.
richtig: „paraguayisch“
Erfreulicherweise wird zumindest im Entwurf schon einmal dem Konzept der „reproduktiven Gesundheit“ eine Absage erteilt. (Abschnitt 50)
Tolle Werbung. Papst Franziskus, der kann’s.