(Berlin) Bischof Heiner Koch von Dresden-Meißen wurde von Papst Franziskus heute zum neuen Erzbischof von Berlin ernannt. Die Ernennung kommt einer Aufwertung von „Marx’isten und Kasperianern“ (Hubert Hecker) in der deutschen Kirche gleich. Bischof Koch wurde in der Bischofskonferenz neben Kardinal Reinhard Marx von München-Freising und Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück von der Deutschen Bischofskonferenz zum Synodalen der Bischofssynode im kommenden Oktober gewählt.
Koch vertritt die „Öffnung“ der Kardinäle Marx und Kasper, wenn auch öffentlich nuanciert zurückhaltender. In Sachen Homosexualität lehnt er eine Öffnung ab, zollte Homosexuellen jedoch verbal weitreichende Anerkennung. In Sachen Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten gibt sich Koch probabilistisch. Ernsthafter Widerstand gegen eine Umdeutung der katholischen Ehe- und Morallehre über die pastorale Praxis wird ihm bisher nicht zugetraut.
Am Pfingstmontag nahm Koch mit Kardinal Marx an dem Geheimtreffen der Kasperianer an der Gregoriana in Rom teil.
Einen Monat vor seinem überraschenden Amtsverzicht, ernannte Papst Benedikt XVI. Koch im Januar 2013 zum Bischof von Dresden-Meißen. Zuvor war Heiner Koch Weihbischof von Kardinal Joachim Meisner in Köln gewesen. Bereits die Ernennung zum Weihbischof war 2006 auf Wunsch von Kardinal Meisner durch Benedikt XVI. erfolgt. Das Bistum Dresden-Meißen gehört zur Kirchenprovinz Berlin, der Koch künftig als Metropolit vorstehen wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons (Martin Ruschl)