
(Rom) „Der Triumph der Relatio post disceptationem“ titelte Secretum meum mihi. Gemeint ist ein „Triumph“ der irregulären Einschübe in das Schlußdokument der außerordentlichen Bischofssynode vom Oktober 2014. „Irregulär“, weil die Nummern 50, 51 und 52 über Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene keine Mehrheit unter den Synodalen fanden, Papst Franziskus sie aber dennoch als Teil des Schlußberichts veröffentlichen ließ. Ein Willkürakt, der den Eindruck verstärkte, das Kirchenoberhaupt möchte trotz betonter Kollegialität mit Brachialgewalt durchsetzen, was die Synodenväter nicht in seinem Sinn beschlossen haben.
Am 31. Mai veröffentlichte die irische Sonntagszeitung The Sunday Independent den Artikel „Yes vote forces Vatican rethink of gay ‚message‘“ Die Autoren, Claire Mc Cormack und Nick Bramhill, stellen einen Zusammenhang zwischen dem irischen Referendum und der Bischofssynode her. Das irische Stimmvolk hatte am 22. Mai in einem Verfassungsreferendum mit deutlicher Mehrheit der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe zugestimmt.
Homosexualität „auf der Agenda“ der Bischofssynode
The Sunday Independent schreibt dazu: „Das ‚Arbeitspapier‘ für die Bischofssynode über die Familie, die im Oktober stattfindet, wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.
Wegen des weltweiten Interesses an unserem Referendum sind sich die Experten nun sicher, daß die Antwort der Kirche auf die sogenannten ‚irregulären‘ Beziehungen – einschließlich Zivilehe, Zusammenleben und gleichgeschlechtliche Paare – auf der Agenda stehen wird.“
Laut dem, was The Sunday Independent zwischen den Zeilen schreibt, gebe das irische Ergebnis jenen Kräften innerhalb der Katholischen Kirche Auftrieb, die als Reaktion auf den „wirklichen Schock“ (Erzbischof Diarmuid Martin von Dublin) nach neuen Antworten suchen. Das Abstimmungsergebnis habe gezeigt, daß mit den Positionen der „konservativen“ Katholiken keine Mehrheiten zu gewinnen seien. „Sicher“ sei allerdings auch, daß es auf der Synode zu einem harten Schlagabtausch zwischen „Liberalen“ und „Konservativen“ kommen werde.
Was genau damit gemeint ist, daß die „irregulären“ Beziehungen, einschließlich der Homo-Partnerschaften wegen des irischen Abstimmungsausgangs „sicher“ auf der „Agenda“ der Bischofssynode stehen werden, sagen die Autoren nicht im Detail. Laut Titel soll es sich um ein „Überdenken“ der katholischen Position zur Homosexualität handeln.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Secretum meum mihi (Screenshot)
Als ob dämonische Kräfte Regie führen würden.
Das Resultat des irischen Referendums ist die direkte Folge der jahrzehntelangen Verlotterung der katholischen Kirche in Irland, und wohl zuallererst von den erbärmlichen Zustand des irischen Episkopats.
Die v. Papst Beneikt XVI verordnete tiefgehende Visitation der irischen Bistümern brachte Schreckliches ans Licht: die Strukturen der katholischen Kirche in Irland waren total morsch und schrottreif, der Glaubensinhalt faktisch total verschwunden.
Der Mißbrauchskandal tat sein übriges:
insgesamt werden die Entschädigungszahlungen auf ca. 2 Milliarden Euro beziffert (größtenteils vom Staat zu tragen bei den vielen speziellen Verträgen und wegen der „Leistungen„der Kirche im Staatskomplex); die Höhe der Entschädigungssumme ist damit etwa so hoch als die Gesamtsumme in den Vereinigten Staaten.
Mit gewaltiger finanziellen Unterstützung vom Ausland hat die Gay- und Genderbewegung in Irland die finanziell und am Wichtigsten: moralisch total zerrüttete katholische Kirche in die Defensive getrieben;
und die schwache Hirte ließen ihre Herde im Stich.
Natürlich will Franziskus die Homo-Agenda durchdrücken;
Er ist nicht der Mann um so etwas zu verurteilen, und seine Präferenz geht nach Figuren wie Bruno Forte, Kardinal Walter Kasper und Mario Battista Ricca, nach Danneels und Victor Manuel Fernandez.
Ob das erbärmliche Versagen der irischen Hirte ein ausreichender Grund wäre die Lehre der Hl.Kath. Kirche zu ändern:
das ist sehr die Frage.