(Wien) In Wien fand die zweite internationale Konferenz über Intoleranz und Verbrechen gegen Christen statt. Die katholische Delegation machte darauf aufmerksam, daß der antichristliche Haß nicht nur eine Angelegenheit der anderen Hemisphäre ist.
„Jedes Jahr werden Hunderte Fälle von Kirchenschändungen, von geköpften oder zerstörten Statuen, von entfernten und verbannten religiösen Symbolen, von verbalen und physischen Aggressionen gegen Christen, Laien, Priester und Ordensleuten gemeldet“. Mit dieser erschreckenden Auflistung beginnt der Osservatore Romano seinen Bericht über eine OSZE-Konferenz über Diskriminierung und Verfolgung von Christen. Obwohl Anti-Diskriminierung das tägliche Brot wesentlicher Teile von Politik und Medien scheint, wurde die Internationale Konferenz von den meisten europäischen Massenmedien einfach ignoriert.
Die Diskriminierung von Christen scheint kein Thema zu sein. Berichte über in Europa von Europäern verfolgte Christen könnten tiefsitzende Vorurteile ins Wanken bringen.
Gewalt und Intoleranz gegen Christen gibt es „nicht nur in der anderen Hemisphäre“
Haßverbrechen gegen das Christentum werden heute nicht nur auf der südlichen Hemisphäre begangen, nicht nur in Afrika, dem Nahen Osten und Asien, sondern auch im Westen. Über antichristliche Gesetze, über gegen Christen gerichtete Intoleranz und gegen christliche Symbole gerichtete Gewalt wurde in den vergangenen Tagen in Wien gesprochen. Anlaß war die Zweite Internationale Konferenz der Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (OSZE) mit dem Titel: „Conference on Enhancing Efforts to Prevent and Combat Intolerance and Discrimination against Christians, Focusing on Hate Crimes, Exclusion, Marginalization and Denial of Rights“, kurz gefaßt, gegen Intoleranz gegen Christen und Diskriminierung von Christen.
Ausgerichtet wurde die Konferenz vom OSZE-Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) mit Sitz in Warschau, das seit 2014 vom deutschen Michael Georg Link geleitet wird. Der FDP-Politiker war 2012–2013 Staatsminister im Auswärtigen Amt und gehörte zuvor seit 2005 dem Deutschen Bundestag an, wo er europolitischer Sprecher seiner Partei war.
In drei Arbeitssessionen diskutierten die Delegationen der OSZE-Mitgliedsstaaten und Nichtregierungsorganisationen, die sich für die Bekämpfung antichristlicher Diskriminierung einsetzen, über die Möglichkeiten, Aktionen zur Prävention und Bekämpfung der sich ausbreitenden Christenfeindlichkeit zu verstärken.
Christenverfolgung trägt in manchen Regionen „Züge eines Genozids“
Es handelte sich um die zweite internationale Konferenz, die diesem Phänomen gewidmet wurde. Die erste Konferenz fand 2011 in Rom statt und wurde vom Juristen und Religionssoziologen Massimo Introvigne, dem damaligen OSZE-Repräsentanten gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Christen organisiert. Seither haben antichristliche Zwischenfälle nicht abgenommen, sondern zugenommen, wie die katholische Delegation in Wien beklagte. „Mit der Zunahme religiöser Intoleranz in der Welt ist Jahr für Jahr gut dokumentiert, daß die Christen die weltweit am meisten verfolgte und diskriminierte Religionsgemeinschaft sind. In einigen Regionen, darunter auch solchen, die direkt vor den Toren der OSZE liegen, könnte man sogar davon sprechen, daß die Verfolgung die Züge eines Genozids trägt“, heißt es in einer von der katholischen Delegation verbreiteten Erklärung.
Die Christen in den OSZE-Staaten sind „zwar von solchen Grausamkeiten verschont“, heißt es weiter in der Erklärung. Die Episoden antichristlicher Gewalt, Intoleranz und Diskriminierung nehmen jedoch auch im OSZE-Raum zu.
Antichristliche „Intoleranz im Namen der Toleranz muß beim Namen genannt und öffentlich verurteilt werden“
Die katholische Delegation wurde vom Ständigen Vertreter des Heiligen Stuhls bei der OSZE, Msgr. Janusz UrbaÅ„czyk angeführt. Der polnische Kanonist und Vatikandiplomat wurde vom stellvertretenden Generalsekretär des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Michel Remery, und der Referentin für internationale Beziehungen am CCEE-Sekretariat in St. Gallen, Raffaella Di Noia, begleitet.
„Besorgniserregend ist, daß in der OSZE eine klare Trennlinie zwischen dem religiösen Bekenntnis und der religiösen Praxis gezogen wird. Christen werden häufig daran erinnert, sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch vor Gerichten, daß sie zwar privat glauben und als Kultus in ihren Kirchen praktizieren können, was sie wollen, aber nicht auf der Grundlage dieses Glaubens öffentlich handeln dürfen“, heißt es daher in der Erklärung der katholischen Delegation. „Die Öffnung gegenüber der Glaubensvielfalt oder gegenüber dem Laizismus darf nicht zur Intoleranz führen. Die Intoleranz im Namen der Toleranz muß als das beim Namen genannt werden, was sie ist, und öffentlich verurteilt werden“, so Janusz UrbaÅ„czyk, der Vatikan-Vertreter bei der OSZE.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi/OSCE (Screenshot)
Die Verfolgung der Christen in bestimmten Ländern ist brutal, hart, schrecklich.
In der westlichen Welt geschieht sie auf subtile Weise.
Durch Lächerlichmachen, durch Marginalisieren, durch Zensur im Namen der Toleranz. Wir wissen das alles!
Und genau deshalb müssen wir Christen zusammenhalten und für unseren Herrn einstehen. Wir müssen wahrgenommen werden und dürfen uns nicht ängstlich oder gar feige wegducken.
Bitten wir Gott, dass ER uns stark macht, einen jeden in seinem Lebensumfeld.
Marienzweig,
dahinter steht Plan und Programm im Westen.
Man nennt das „isolieren und delegitimisieren“ (to isolate and delegitimize) christlicher Überzeugungen.
Hierzulande erlebt man bislang Spott und Unverständnis oder die Konfrontation mit eingefleischten Erfahrungen, die sich vor jede Begegnung mit dem echten Glauben geschoben haben. Und man kann meist nicht mal dagegenhalten, weil das Vorgebrachte nie ganz unwahr ist…
Die Saat von Jahrhunderten des weltlichen Machtkampfes der Kirchenleute geht auf – zuungunsten des Evangeliums. Und alle, die sich bislang daran gerieben hatten, frohlocken – dabei sind ihre Motive genauso verrannnt wie die der klerikalen Politikversessenheit.
Das ist eine verzweifelte Lage, und die meisten Katholiken haben es immer noch nicht begriffen. Sie ergehen sich in ehrlichem Selbstmitleid oder im Zynismus.
Dabei ist die Stunde der großen Abrechnung, man kann sagen: des Gerichtes gekommen.
Man kann nicht aus Opportunismus für die Kirche sich die Geschichte zurechtlügen.
Aber man kann auch nicht um der Sünden der Kleriker und Laien willen den Glauben aufgeben.
Heute ist jeder – menschlich gesprochen – ganz alleine.
Aber ich finde es andererseits alarmierend, wenn sich westliche Christen auf derselben Verfolgungs-Ebene wähnen wie Christen, die mit ihrem Leben bezahlen für den Glauben – denn das trifft bislang noch nicht zu! Halten wir also doch mal bitte den Ball flach!
Das Gerede aus dem Vatikan ist demgegenüber viel zu unspezifisch und viel zu selbstmitleidig. Irgendwie glaubt man immer noch im Ernst, die wahre Kirche müsste doch einen Platz an der Sonne haben, dabei wäre Verfolgung der einzige Ausweis der Rechtgläubgikeit.…
Aber genau das wurde uns jahrhundertelang abtrainiert. Wie viele haben immer noch den wahn, sie müssten innerweltliche Herren sein?!
Welch ein Chaos -
Selbstverständlich dürfen wir brutale Verfolgung nicht mit einer subtilen gleichsetzen. Dies wäre schlimm und unverzeihlich, dazu noch äusserst lieblos den Gemarterten gegenüber.
Und dass christliche Positionen in einer total verweltlichten Gesellschaft nicht mehr verstanden oder belächelt werden, ist auch keine Verfolgung.
Aber die Atmosphäre hat sich deutlich verändert, dies ist spürbar.
Referenten werden wieder ausgeladen, wenn sie christliche Positionen vertreten, Kandidaten, die sich um ein politisches Amt bewerben, um Rücktritt gebeten.
In der Regel geht es dabei um den Vorwurf der Homo- bzw. Islam-Phobie.
Eine Waffe, die immer einsatzbereit ist und nie ihre Wirkung verliert.
Oder denken wir an die zahlreichen hasserfüllten Reaktionen während der Demos der Lebensschützer.
Doch, das Klima gegenüber Christen und ihren Positionen hat sich merklich verschlechtert.
Das bestritt ich gar nicht. Allerdings war das Klima gegen christliche Positionen in weiten Teilen Europas auch seit mindestens 200 Jahren schon schlimm bis verheerend. Denken wir an das, was sich in der DDR abspielte oder auch im Nazireich oder in allen osteuropäischen Staaten…
Wir Mittel- und Südeuropäer sind bloß total verwöhnt, haben jetzt viele Jahrzehnte unsere Ruhe gehabt.
Wir wissen nicht, was vor uns liegt, aber ich habe mir fest vorgenommen, täglich für die Märtyrer zu beten und für die Umkehr ihrer Marterer. Das mache immer morgens ganz früh.
Was denken sich eigentlich die Programmierer von WordPress dabei, wenn sie Kommentatoren regelmäßig auffordern: „Beweisen Sie, dass Sie kein Roboter sind“ – durch Eingeben eines Codes! Was für ein entmenschtes Menschenbild verbirgt sich dahinter – so als wären fortgeschrittenere Programme nicht imstande, solche Code-Grafiken zu lesen.