500 englische Priester fordern von Synode Treue zu überlieferter Ehelehre und Praxis


Bischofssynode: Petition von 500 Priestern von England und Wales
Bischofs­syn­ode: Peti­ti­on von 500 Prie­stern von Eng­land und Wales

(Lon­don) Rund 500 katho­li­sche Prie­ster von Eng­land und Wales haben sich mit einer Peti­ti­on an die Bischofs­syn­ode über die Fami­lie gewandt, die im kom­men­den Okto­ber in Rom tagen wird. Sie for­dern von den Syn­oda­len, daß die Glau­bens­leh­re und die pasto­ra­le Pra­xis „fest und untrenn­bar in Über­ein­stim­mung blei­ben“. Die Peti­ti­on wur­de vom Catho­lic Herald veröffentlicht.

500 Priester sagen klares Nein zu Kasper-Vorschlag

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Die Unter­zeich­ner sagen ein deut­li­ches Nein zum Vor­schlag von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per. Sie erklä­ren in der Peti­ti­on, daß sie sich von der Syn­ode „eine kla­re und ein­deu­ti­ge Erklä­rung“ erwar­ten, mit der die kirch­li­che Ehe­leh­re bekräf­tigt wird. „Wir wün­schen als katho­li­sche Prie­ster unse­re uner­schüt­ter­li­che Treue zur über­lie­fer­ten Ehe­leh­re und der wah­ren Bedeu­tung der mensch­li­chen Sexua­li­tät zu bekräf­ti­gen, die auf dem Wort Got­tes beru­hen und die zwei Jahr­tau­sen­de durch das Lehr­amt der Kir­che gelehrt wurden.“

Laut Catho­lic Herald han­delt es sich um eine in der Geschich­te der katho­li­schen Kir­che von Eng­land und Wales nie dage­we­se­ne Situa­ti­on. „Wir bekräf­ti­gen die Wich­tig­keit, die über­lie­fer­te Dis­zi­plin der Kir­che für den Emp­fang der Sakra­men­te bei­zu­be­hal­ten und, daß die­se Leh­re und die pasto­ra­le Pra­xis fest und untrenn­bar übereinstimmen“.

Einer der Unter­zeich­ner sag­te der katho­li­schen Wochen­zei­tung, daß Druck auf die Prie­ster aus­ge­übt wor­den sei, damit sie die Peti­ti­on „nicht unter­schrei­ben“. Durch „eini­ge hohe Prä­la­ten“ sei eine „regel­rech­te Form der Ein­schüch­te­rung“ ver­sucht wor­den. Zu den bekann­te­sten Unter­zeich­nern gehö­ren Prie­ster­theo­lo­gen wie Aidan Nichols und John Saward (bei­de leh­ren in Oxford) und Andrew Pin­sent, eben­so bekann­te Prä­la­ten wie Robert Bil­ling, Tim Finig­an und Juli­an Large.

Kardinal Nichols Mahnung unter falschen Prämissen

Kar­di­nal Vin­cent Nichols, Erz­bi­schof von West­min­ster und Pri­mas von Eng­land und Wales, for­der­te die Prie­ster unter­des­sen auf, die Dis­kus­sio­nen rund um die Bischofs­syn­ode nicht an die Öffent­lich­keit zu tra­gen. Eine For­de­rung, mit der der Kar­di­nal grund­sätz­lich recht hät­te. Aller­dings war es Papst Fran­zis­kus, der genau die­se Öffent­lich­keit mehr­fach gefor­dert hatte.

Als beim Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um im Febru­ar 2014 Kar­di­nal Wal­ter Kas­per sei­nen umstrit­te­nen Vor­schlag für eine neue Pra­xis bei der Zulas­sung zu den Sakra­men­ten unter­brei­te­te, waren alle Kar­di­nä­le der Schwei­ge­pflicht unter­wor­fen. Kar­di­nal Kas­per aber hat­te bereits Abspra­chen mit Ver­lags­häu­sern in ver­schie­de­nen Län­dern getrof­fen, sei­ne Rede im Druck erschei­nen zu lassen.

Im Zusam­men­hang mit der Bischofs­syn­ode und den dahin­ter­ste­hen­den Inter­es­sen wird in Tei­len der Kir­che mit zwei­er­lei Maß gemes­sen. Dazu hat Kar­di­nal Kas­per nicht unmaß­geb­lich bei­getra­gen, wenn er erst vor weni­gen Tagen in Eng­land erneut die Ver­tei­di­gung der über­lie­fer­ten Leh­re und Pra­xis der Kir­che und Kri­tik an sei­nem Vor­schlag als „Kampf“ gegen ihn bezeich­ne­te und sich damit impli­zit zum Opfer einer Aggres­si­on stilisierte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mes­sa in Latino

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5 Kommentare

  1. Kar­di­nal Kas­per fühlt sich als Opfer einer Aggression?
    Und ich Depp dach­te immer das eine Aggres­si­on gegen das Sakra­ment der Ehe läuft.
    Ich glau­be die­ser Kar­di­nal aus Deutsch­land braucht eine für­sorg­li­che Betreu­ung denn wer mit offe­nen Bezin­ka­ni­ster stän­dig in den vati­ka­ni­schen Hal­len her­um stürzt gefähr­det nicht nur sich son­dern auch ande­re die noch katho­lisch sind.

    „Einer der Unter­zeich­ner sag­te der katho­li­schen Wochen­zei­tung, daß Druck auf die Prie­ster aus­ge­übt wor­den sei, damit sie die Peti­ti­on „nicht unter­schrei­ben“. Durch „eini­ge hohe Prä­la­ten“ sei eine „regel­rech­te Form der Ein­schüch­te­rung“ ver­sucht worden.“
    Ja, ja die­se hohen Prä­la­ten haben es auch nicht ein­fach. Kei­ne Ahnung von dem Gott dem sie angeb­lich ver­tre­ten aber Druck auf die aus­üben die Chri­stus nicht ver­ra­ten wollen.
    Per Mari­am ad Christum.

  2. Einer­seits wol­len die Bischö­fe v. Eng­land und Wales nicht daß die­se Dis­kus­sio­nen an die Öffent­lich­keit gelan­gen; ander­seits hat der Papst selbst zu offe­ner und frei­mü­ti­ger Dis­kus­si­on aufgerufen.
    Das kor­rel­liert haar­ge­nau mit den total aus­ein­an­der­drif­ten­den Aus­sa­gen v. P. Franziskus:
    in sei­ner Anspra­che am 19.Oktober 2014 am Ende der „Syn­ode für die Fami­lie“ lobt er die „Par­r­he­sia“, die kräf­ti­ge Spra­che (alet­heia en parrhesia=Wahrheit in Frei­mut), um dann die­sen Ter­mi­nus durch einen Ver­weis in dem (1.) Brief von Kle­mens v. Rom an die Korin­ther zu ver­knüp­fen mit dem Wort „par­r­he­sia­zo­mai“ : frei­mü­tig, unerschrocken,offen reden;
    er zitiert hier sehr über­ra­schend Kl. 15,7 mit einem äusserst merk­wür­di­gem Zitat aus der Psalm­über­set­zung der Sep­tuag­int (LXX, Ps.11, 6), vom alten Wal­ter Bau­er schon als “ eigen­ar­tig“ beschrie­ben: „etwa: „Offen wer­de ich mit ihm ver­fah­ren“ “ (sic- omi­nös genug).
    es han­delt sich hier um eine der meh­re­ren auf­fal­len­den Stel­len wo die Sep­tuag­int aus uner­klär­li­chen Grün­den total von dem hebräi­schem Text de Psal­men abweicht.

    Man sucht hier ver­ge­bens Kon­si­stenz des Den­kens und des Han­delns- viel eher ist das Motto:
    Sie­gen mit­tels allen Tricks.

  3. Auch wenn mich jetzt vie­le am lieb­sten in der Luft zer­rei­ßen wol­len sollten:

    Lei­der hat Kar­di­nal Kas­per for­mal gese­hen voll­kom­men recht: er ist vom „Hei­li­gen Vater“ extra beauf­tragt wor­den, sei­ne „Theo­lo­gie auf Knien“ vor­zu­tra­gen und auch durchzusetzen.

    Wenn dann hun­der­te von Prie­stern und Prä­la­ten plötz­lich reni­tent wer­den und den dem Papst schul­di­gen Gehor­sam so aus­drück­lich und öffent­lich ver­let­zen, dann ist das ent­we­der schi­zo­phren oder tat­säch­lich aggressiv.

    Es gibt über­haupt kein „Recht“ und erst recht kei­ne „Pflicht“ so anhal­tend und aus­drück­lich dem Papst „Wider­stand“ zu lei­sten. Das Vati­ca­num I hat jedes Miss­ver­ständ­nis dar­über ein für alle­mal geklärt, denn es for­mu­lier­te aus­drück­lich unbe­ding­ten Gehor­sam zuerst gegen den Papst und eben nicht zuerst gegen­über der Leh­re und dann, wenn es einem rich­tig scheint, auch noch dem Papst gegen­über oder auch nicht.

    Zwar wer­den immer ger­ne die bei­den berühm­ten Fäl­le der Kir­chen­ge­schich­te ange­führt, in denen ein Papst sich von einem ande­ren mah­nen las­sen muss­te: beim Hl. Petrus durch den Hl. Pau­lus und spä­ter im Mit­tel­al­ter der Papst durch die Hl. Cate­ri­na. Man muss aber sehen, dass in bei­den Fäl­len kein dau­er­haf­ter Dis­senz ste­hen­blieb. Die Päp­ste lie­ßen sich mah­nen und mach­ten sich die Linie, in der sie gemahnt wor­den waren, dann als die wah­re Leh­re zu eigen und ver­tra­ten sie wei­ter­hin als recht­gläu­bi­ge Leh­re, auch wenn sie für Momen­te dar­in geschwankt hatten.
    Ein Recht zu mah­nen hat jeder und jede Gläu­bi­ge, der oder die von Gott dazu beauf­tragt wird. Aber das sind kur­ze Spots im Gesche­hen und kön­nen kein Dau­er­zu­stand sein, der sich dann ver­selb­stän­digt – andern­falls kippt man ja die gesam­te Leh­re über das hier­ar­chi­sche Ver­ständ­nis der Kirche!

    Die 500 Prie­ster sind zwar sub­jek­tiv sicher ergrif­fen von einem Eifer für das, was sie als wah­re Leh­re anse­hen. Zu die­ser wah­ren Leh­re gehör­te aber eben auch der Gehorsam.

    Objek­tiv haben sie sich so ver­strickt und wer­den kei­nen Erfolg haben können.
    Denn hier gibt es nur zwei Alter­na­ti­ven (wie immer bei „Alter­na­ti­ven“):
    1. Ent­we­der die über­lie­fert Ehe­leh­re ist im ver­ständ­nis die­ser Leu­te falsch oder falsch verstanden
    2. Oder die Leu­te, die Papst, Bischö­fe oder auch Prie­ster spie­len und dafür plä­die­ren, dass die Ehe­leh­re ver­än­dert wer­den müs­se, sind kei­ne recht­mä­ßi­gen Kleriker..

    Der hl. Pau­lus hat es doch ein­deu­tig gesagt: Käme ein Engel vom Him­mel oder trä­te ein Apo­stel Papst, Bischö­fe), ja sogar er selbst, Pau­lus, so auf, dass er die Leh­re ver­än­der­te: Er sei verflucht.

    Und ein Ver­fluch­ter kann wohl kaum der Papst sein.
    Und an einen Ver­fluch­ten kann man wohl schwer­lich Peti­tio­nen rich­ten in der Hoff­nung, er wer­de sich besinnen.
    Und selbst wenn: es wäre nur ein klei­ner Rück­schritt auf dem Wg des gro­ßen Irr­tums – was hül­fe es also?

    • „Es gibt über­haupt kein „Recht“ und erst recht kei­ne „Pflicht“ so anhal­tend und aus­drück­lich dem Papst „Wider­stand“ zu leisten.“
      Macht doch gar kei­ner. Erin­nern sie sich an das Inter­view mit Scal­fa­rie. Der Bischof von Rom sagt wie sol­len unse­rem Gewis­sen fol­gen wohin es uns auch füh­ren möge. Und das tun wir nun in treu­en Gehor­sam. Wer die kri­ti­siert die Kar­di­nal Kas­par kri­ti­sie­ren ist unge­hor­sam gegen­über unse­rem Papst denn er will nicht das sie ihrem Gewis­sen fol­gen. Es ist alles ganz ein­fach man muß nur gehorchen.
      Per Mari­am ad Christum.

  4. Der Kar­di­nal Kas­per kann ja sagen, was er will. Und wenn er meint, daß ande­re da einen Kampf oder was auch immer gegen ihn führ­ten, dann sind die­se eng­li­schen Prie­ster wohl die letz­ten, die ihm da sol­che Wor­te ver­bie­ten würden.

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