
(Warschau) Die Polnische Bischofskonferenz hat den Kasper-Vorschlag zu den „wiederverheirateten“ Geschiedenen offiziell abgelehnt. Bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz verwarfen die polnischen Bischöfe die „These“ des deutschen Kardinals, Katholiken könnten zur Kommunion zugelassen werden, obwohl sie in einer illegitimen und sündhaften Beziehung leben.
Mit ihrer Stellungnahme stellten sich die Bischöfe Polens offiziell gegen die innerkirchliche, von Papst Franziskus bisher geförderte Fraktion, die zugunsten des Ehebruchs die katholische Praxis und damit indirekt auch die katholische Lehre verändern möchte. Eine Position, die im „skandalösen und häretischen“ (Rorate Caeli) Zwischenbericht der Bischofssynode von 2014 sichtbar wurde.
Die polnischen Bischöfe betonen ihre Treue zur Lehre von Jesus Christus von der Unauflöslichkeit der Ehe, die wegen ihrer Bedeutung eines der sieben Sakramente der Kirche sei. Die Bischöfe berufen sich dabei unter anderem auf das Apostolische Schreiben Familiaris Consortio von 1981, das die „unveränderte und unveränderliche Wahrheit“ über die christliche Ehe bekräftigte. „Eine Wahrheit, die kein Mensch, auch nicht der Papst ändern könne“, so Rorate Caeli.
Die Bischöfe betonen in ihrer Erklärung die Bedeutung, die dem Ehesakrament und der Familie immer für das Wachsen im christlichen Glauben und für das christliche Leben der Kirche zugesprochen wurde. Aus diesem Grund sei eine Familienpastoral zu fördern, die die Gläubigen im Verständnis und in der Umsetzung des Ehesakraments als heiligem und unauflöslichem Bund zwischen einem Mann und einer Frau stärke.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: piskopat.pl
Klare Ansage. Danke Polen.
Heisst im Klartext, die polnischen Bischöfe werden, falls ab Oktober Papst Franziskus unter anderem die öffentlichen Ehebrecher zu den Sakramenten zulässt, sich von Rom abspalten? Und in Deutschland? Wird jede Diözese ihr eigenes Süppchen kochen, wird im letzten jeder Priester und jeder einzelne Katholik sich entscheiden müssen, wem er folgt? Schreckliches, aber reinigendes Szenario. Von unseren 700 Katholiken im Dorf ist mir kein einziger öffentlicher Ehebrecher bekannt (die es hier sehr wohl gibt), der nach den Sakramenten verlangt. Die haben sich doch längst „verabschiedet“. Es geht hier offensichtlich um eine Gruppierung, die vermutlich weniger als 0,1 % der Kirchgänger repräsentiert, aber nahezu 100 % der Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll. Oder geht’s darum, dass die Ehe für die kath. Priester in einem ersten Schritt „leb-bar“ gemacht werden soll dergestalt, dass der Priester, der künftig nach Scheidung und Wiederverheiratung den öffentlichen Ehebrecher gibt, wie selbstverständlich das Hl. Messopfer darbringen kann und dabei ja zwangsläufig vor versammelter Gemeinde kommunizieren muss, ob er im Stand der Gnade ist oder nicht, was ja im Novus Ordo ohnehin ein Problem darstellt, da versus populum. Der schwer versündigte vetus-ordo-Zelebrant wird vermutlich da und dort nicht kommunizieren, wiewohl er doch in jedem Fall gültig konsekriert.
Diese Feststellung habe ich auch gemacht. Sobald jemand nicht mehr im Stand der Gnade ist, fühlt er sich nicht mehr zu den Sakramenten gezogen. Bzw. es zieht ihn einfach nicht mehr. Der Ruf Gottes danach in ihm erstirbt.
Das Verlangen danach hat etwas mit einer Gleichstellungssucht zu tun, die aus weltlichen Motiven kommt. Man will nicht ausgeschlossen sein. Aber sobald das Ziel erreicht ist, ist die Materie nicht mehr interessant. Deshalb scheint mir hier das Sakrament schon allein deshalb entheiligt, da es aus weltlichen Motiven instrumentalisiert wird.
Auch das homosexuelle Paar hat eigentlich kein Interesse an den Sakramenten. Es will nur den Freifahrtschein und dann rührt es sich nicht mehr an… Wo sind denn die Heere von verheirateten Geschiedenen und homosexuellen Paaren, wenn es am Sonntag heißt, in den Gottesdienst zu gehen. Ich denke das Sakrament ist nicht einmal in ihrem Bewusstsein. Eigentlich müssten sie ja die Gotteshäuser umrennen und stürmen, so heiß ist angeblich das Verlangen nach dem Sakrament…
In meinen Augen ist es auch kein Zufall, dass die Passion Jesu jetzt in Bologna auf so schreckliche Art in den Schmutz gezogen wurde.
Man hat so viel am Ritus rumgeschraubt, dass er total vermenschlicht wurde und oft zu einem Theaterstück pervertiert. Wenn sich dann noch Karikaturen wie von Charlie H. im Bewusstsein mit Fragmenten des Gottesdienstes und gelebter Sünde verbinden, entstehen derartige Verunglimpfungen wie in Bologna.
Der Mensch ist so veranlagt, dass er das Schlechte immer noch toppen will. Genau so ist es allderings im Guten, wenn er nur die richtigen Anreize bekäme.
Im Bewusstsein des modernen Menschen ist Gott überall und der Gottesdienst, insbesondere die Eucharistie, nur ein Theaterstück neben vielen. Deshalb glaube ich nach wie vor, dass der Glaubensabfall nicht durch das II Vatikanum oder die neue Liturgie gekommen ist, sondern durch die uferlose Ausweitung der Konsumgesellschaft. Da ist für Innerlichkeit einfach lkein Platz mehr. Denn alles spielt sich ja im Außen ab; und die meisten Menschen hetzen hinterher.
Demnach sind die Entwicklungen in der Kirche eher Symptome einer viel tiefer sitzenden Krankheit: der des Gottesverlustes. Alles andere wird mehr geliebt als die Verwirklichung sakramentalen Lebens.
Es ist schwer vorstellbar, aber sicher nicht unmöglich, daß Papst Franziskus sich die ganze Wahrheit wie von den polnischen Bischöfen verkündigt und bekräftigt in Bezug zum Lehrschreiben „Familiaris consortio“ des hl. Papstes JP II. zu eigen macht. In diesem Schreiben werden die Gründe, die einen Kommunionempfang für sog. wvh. Geschiedene unmöglich macht, klar und verständlich gesagt- für alle Zeiten.
Papst Franziskus aber hat leider selbst genug Öl ins Feuer gegossen und ist bislang seinem Hirtenamt kaum gerecht geworden. Ganz im Gegenteil: er sät(e) Unsicherheit wo Standhaftigkeit und Wahrhaftigkeit gefordert sind.