
(Menzingen) Das Generalhaus der von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X. distanzierte sich in einer Erklärung von der gestern in Brasilien ohne Zustimmung des Papstes erfolgten Bischofsweihe durch Bischof Richard Williamson. Die Piusbruderschaft verweist darauf, daß weder Bischof Williamson noch der der von ihm geweihte Pater Jean-Michel Faure der Bruderschaft angehören. Bischof Williamson wurde 2012 und Pater Faure 2014 aus der Piusbruderschaft ausgeschlossen. Grund für die Ausschlüsse war „ihre massive Kritik an jeglicher Beziehung mit den römischen Autoritäten – die sie als Verrat am Werk Erzbischof Lefebvres betrachten“, so das Generalhaus.
Weihe von Santa Cruz habe nichts mit „Notstand“ von 1988 zu tun
Die Weihe von Santa Cruz in Brasilien habe nichts mit dem „Notstand“ zu tun, den Erzbischof Lefebvre 1988 geltend machte, so die Piusbruderschaft, um damals ohne Zustimmung des Papstes vier Bischöfe zu weihen. Einer der damals Geweihten war Richard Williamson.
Die Piusbruderschaft wirft Williamson und Faure vor, nur mehr „auf rein rhetorischer Ebene“ in Wirklichkeit aber „die römischen Autoritäten nicht mehr“ anzuerkennen. Dies aber sei nicht die Position von Erzbischof Lefebvre gewesen.
„Die Priesterbruderschaft St. Pius X. bedauert, dass dieser Geist des Widerstandes schlussendlich zu dieser Bischofsweihe führte. 1988 brachte Erzbischof Lefebvre klar zum Ausdruck, dass seine Absicht Weihbischöfe ohne Jurisdiktion zu weihen, mit dem Notstand, in welcher sich die Priesterbruderschaft St. Pius X. und die katholischen Gläubigen befinden, zu begründen sei. Er hatte als einziges Ziel im Auge, es den Gläubigen zu ermöglichen, die Sakramente aus der Hand der von den neuen Bischöfen geweihten Priester zu empfangen. Nachdem er beim Heiligen Stuhl nichts unversucht gelassen hatte, schritt er am 30. Juni 1988, in Gegenwart von mehreren tausend Priestern und Gläubigen und einigen hundert Journalisten aus aller Welt, zu den Bischofsweihen. Alles wies darauf hin, dass dieser Akt, trotz des Ausbleibens der Erlaubnis von Rom, öffentlich für das Wohl der Kirche und der Seelen vollzogen worden war.“
Aus diesem Grund verurteile die Piusbruderschaft die „Bischofsweihe in Santa Cruz, die trotz der gegenteiligen Behauptung des Konsekranten und des Weihekandidaten, nichts mit den Bischofsweihen von 1988 gemeinsam hat. Tatsächlich beweisen alle Erklärungen von Bischof Williamson und Pater Faure zur Genüge, dass sie, außer auf rein rhetorischer Ebene, die römischen Autoritäten nicht mehr anerkennen.“
Dagegen bestätigte die Piusbruderschaft „aufs Neue, dass der aktuelle Notstand der Kirche ihr Apostolat auf der ganzen Welt rechtfertige, ohne sie aber davon zu entbinden, die kirchlichen Autoritäten, für welche ihre Priester in jeder Messe beten, anzuerkennen. So beabsichtigt sie auch weiterhin das Werk der Priesterausbildung gemäß ihren Statuten fortzusetzen. Sie will das Glaubensgut und die Moral bewahren, indem sie sich den Irrtümern – woher sie auch kommen mögen – entgegenstellt, um die traditionelle Liturgie und Predigt ganz im missionarischen Geist ihres Gründers weiterzuvermitteln: Credidimus caritati (1 Joh 4,16).“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: fsspx.de
Die Distanzeritis grassiert also nicht nur in der AfD.
Von den Unberührbaren muss man sich eben fernhalten …
@Arrow.Sie wissen,nein,denke,die Fusswaschung am Gründonnerstag,durch den amtierenden Papst,wäre,z.B.bei Herrn Bischof Williamson,angebrachter,als beliebigen Gefangenen,die Füsse zu küssen.Anhalten,zuhören,erwägen,beten…Bin gerade von einer Kreuzwegandacht zurückgekehrt,…
Die Fußwaschung bei irgendwelchen Leuten ist doch reine Show. Damit sollte uns Berdoglio doch verschonen. Als Grund kann er anführen, dass er sich nicht bücken kann.
Merkwürdig – die Piusbruderschaft denkt doch an diesem Punkt zumindest vom Prinzip her genauso wie Williamson.
In seinen Eleison-Kommentaren verteidigt er die Päpste als rechtmäßig mit jedem abwegigen Argument.
Aber er verteidigt auch genau wie die FSSPX das Recht, dauerhaft Widerstand zu leisten. Wie die FSSPX hat er den Sedisvakantismus unter absolutes Tabu gesetzt.
Auf mich wirkt das wie ein Sturm im Wasserglas. Der Unterschied der beiden Seiten ist minimal.
Ob da nicht eher persönliche Animositäten dahinterstecken?
In einem Punkt aber hat die FSSPX recht: angesichts der m.E zwar irrenden, aber dennoch vorhandenen Doktrin Williamsons liegt kein echter Grund für die Weihe vor.
So so, der Notstand ist also nicht mehr gegeben. Weil Bergoglio so ein toller Papst ist, er der Kirche so prächtige Bischöfe schenkt, und überall das Neue Pfingsten sichtbar wird. Wenn Fellay und seine beiden Mitbischöfe wirklich so denken, müßten sie eigentlich ihre Bischofskarnevaliade beenden und sich reuig dem Afterpapst unterwerfen, andernfalls ist ihr Verhalten Bischof Williamson gegenüber einfach nur als schäbig zu bezeichnen.