(Kairo) Nach zehnjähriger Bauzeit wurde die erste katholische Kirche auf der ägyptischen Sinaihalbinsel fertiggestellt. Die Kirche wurde in Scharm El-Scheich errichtet und ist Unserer Lieben Frau vom Frieden geweiht. Die Einweihung nahm der koptisch-katholische Patriarch Ibrahim I. Sidrak im Alexandrinischen Ritus vor. Dazu hatte sich auch der Gouverneur des Südsinai eingefunden.
„Das ist ein großer Tag für die Katholiken Ägyptens“, sagte Makarios Tewfik, Eparch von Ismailia, zu dessen Jurisdiktion der ägyptische Touristenort gehört.
Scharm El-Scheich ist seit den 80er Jahren ein Aushängeschild des ägyptischen Badetourismus. Die Kirche ist vor allem für Touristen und katholische Gastarbeiter gedacht. Viele Filipinos arbeiten in den Hotels und Restaurants am Roten Meer. Ägyptische Katholiken gebe es nur sehr wenige in der Gegend, so Pater Bolos Gara, der Pfarrer von Scharm El-Scheich. Seit 2010 ist er im Badeort Seelsorger. Er zelebriert deshalb nicht nur im Alexandrinischen, sondern auch im Lateinischen Ritus, meist in englischer und italienischer Sprache.
Der Kirchenbau wurde durch Kirche in Not möglich. Das internationale päpstliche Hilfswerk hat die Baukosten zur Gänze übernommen. Die Wahl des Standortes hat auch damit zu tun, daß für den internationalen Touristenort wesentlich leichter eine Baugenehmigung zu erhalten war, als es anderswo in Ägypten der Fall ist.
Die Sinaihalbinsel war nicht nur in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach Kriegsschauplatz und Scharm El-Scheich Zielscheibe von Attentaten. Im vergangenen Jahr wurde ein Bombenattentat auf einen Pilgerbus auf dem Weg zum Katharinenkloster verübt. Islamistische Gruppen haben einen Teil der Halbinsel unter ihrer Kontrolle und liefern sich Gefechte mit der ägyptischen Armee. Ein Ableger des Islamischen Staates (IS) versucht aus dem Sinai eine Provinz des neuen „Kalifats“ zu machen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Notizie Cattoliche
Durchaus erfreulich, dass dies realisiert werden konnte.
Scharm el Scheik liegt an der südlichsten Spitze des Sinai. Ich sehe am meisten eine Gefahr für das Sankt Katharinenkloster, das mehr im Norden liegt. Ich hoffe, dass die ägyptische Armee diese IS-Landplagger loswerden kann. Im Sinai ist auch noch der Mosesberg und einige archäologische Fundstätten. Wenn ich daran denke, was diese Irren im archäologischen Museum von Mossul angerichtet haben.…