„Bejahung des Glaubens bezüglich Ehe und Familie“


Petersdom(Washing­ton) Die Pfar­rei St. Johan­nes der Täu­fer in Front Roy­al, Vir­gi­nia, in den USA, hat bereits gegen Ende des letz­ten Jah­res eine Art Mani­fest mit dem Titel „Beja­hung des Glau­bens bezüg­lich Ehe und Fami­lie“ ver­öf­fent­licht. Nun ruft die Pfar­rei wei­te­re Pfar­rei­en wie auch ein­zel­ne Katho­li­ken dazu auf, sich dem Mani­fest anzuschließen. 

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„Es gab ande­re Zei­ten in der Kir­chen­ge­schich­te, zu denen die Gläu­bi­gen den Kle­rus an die Fül­le der Wahr­heit des Glau­bens erin­nert haben, also hat die­se Akti­on histo­ri­sche Vor­bil­der“, sag­te Dia­kon Euge­ne McGuirk gegen­über Life­Si­te. Es sei die Hoff­nung sei­ner Pfar­rei, dass die „Beja­hung des Glau­bens“ in ande­ren Pfar­rei­en auf der gan­zen Welt nach­ge­ahmt wer­de, „sodass der Papst und die Kurie ermu­tigt wer­den, aus­schließ­lich die unver­än­der­li­che Wahr­heit über die sakra­men­ta­le Ehe zu för­dern sowie unan­ge­brach­te Neu­hei­ten in Leh­re oder Pra­xis zu vermeiden“.

Die im eng­li­schen Ori­gi­nal drei Sei­ten umfas­sen­de „Beja­hung des Glau­bens bezüg­lich Ehe und Fami­lie“ spricht zehn Haupt­punk­te an. So heißt es etwa: „Wir glau­ben, dass das Sakra­ment der Ehe, ein­ge­setzt von Jesus Chri­stus selbst, das sei­ne Ver­ei­ni­gung mit der Kir­che wider­spie­gelt, unauf­lös­lich ist. […] Wir glau­ben, dass jeder, der das Ehe­band bricht und außer­halb der katho­li­schen Kir­che wie­der hei­ra­tet, ohne zunächst eine Annu­lie­rung zu beschaf­fen, sich trau­ri­ger­wei­se in eine irre­gu­lä­re Ver­bin­dung ein­fügt, bei der es sich objek­tiv um eine schwe­re Tod­sün­de han­delt! Auch wenn wir es nicht wagen, das Herz einer Per­son zu beur­tei­len, müs­sen wir sol­che Ehen, denen die sakra­men­ta­le Gna­de fehlt, als ungül­tig betrach­ten. Wir glau­ben, wie der hei­li­ge Pau­lus lehr­te, dass jeder, der im Stand der Sün­de lebt oder sich bewusst ist, eine schwe­re Sün­de began­gen zu haben, unse­ren Herrn nicht in der hei­li­gen Kom­mu­ni­on emp­fan­gen soll.“

Im der Pfar­rei St. Johan­nes der Täu­fer in Front Roy­al habe der Pfar­rer sei­ne Gläu­bi­gen gebe­ten, das Mani­fest zu lesen, es zu unter­schrei­ben und der Pfar­rei zurück­zu­ge­ben, so Life­Si­te. Dia­kon McGuirk erklär­te: „Unse­re klei­ne Pfar­rei ant­wor­te­te auf den Ruf des Hir­ten. Die Gläu­bi­gen der Pfar­rei St. Johan­nes der Täu­fer sorg­ten dafür, dass nahe­zu 700 Unter­schrif­ten an den Papst geschickt wur­den.“ Man habe die Unter­schrif­ten an Ger­hard Lud­wig Kar­di­nal Mül­ler geschickt, mit der Bit­te, dass er sie per­sön­lich an den Papst übergebe.

„Es war stets die Hoff­nung unse­rer Pfar­rei, dass ande­re katho­li­sche Insti­tu­tio­nen Teil einer kir­chen­wei­ten Akti­on der Gläu­bi­gen wer­den und die ‚Beja­hung‘ ver­brei­ten“, sag­te McGuirk. „Wir hof­fen, dass vie­le katho­li­sche Inter­net­sei­ten die ‚Beja­hung‘ wei­ter­lei­ten, sodass die Leu­te sie her­un­ter­la­den und gebrau­chen. Wir hof­fen, dass Katho­li­ken auf die ‚Beja­hung‘ sto­ßen und ihre Hir­ten und Pfar­rei­en dar­auf auf­merk­sam machen.“ Das Pro­jekt kön­ne so zu einer Quel­le der Gna­de für die Kir­che werden.

Die Post­an­schrift des Glaubenspräfekten:
S.Em. Ger­hard Lud­wig Car­di­nal Müller
Pre­fet­to del­la Con­gre­ga­zio­ne per la Dottri­na del­la fede
Palaz­zo del Sant’Uffizio
00120 Cit­ta del Vaticano

Text: Katho​li​sches​.info/​b​3​60s
Bild: From Rome

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4 Kommentare

  1. Wie not­wen­dig eine der­ar­ti­ge Initia­ti­ve auch gera­de in Deutsch­land wäre, zei­gen die jüng­sten unfass­ba­ren Äusse­run­gen von (Rota­ry-Club Mit­glied) Kar­di­nal Marx und Bischof Bode, der offen­bar den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen katho­li­schen „Boden“ unter den Füssen ver­lo­ren hat. Im Einzelnen;
    Kar­di­nal Marx liess gem. „Tages­post“ an einer Pres­se­kon­fe­renz verlauten:
    -
    [.…]
    „Beim Bemü­hen (der Bischö­fe an der Syn­ode) mit­hel­fen, neue Wege zu gehen, dass Türen geöff­net werden.
    [.…]
    Wir sind kei­ne Filia­len von Rom. Jede Bischofs­kon­fe­renz ist für die Pasto­ral in ihrem Kul­tur­kreis zustän­dig und hat das Evan­ge­li­um in urei­ge­ner Auf­ga­be sel­ber zu ver­kün­den. Wir kön­nen nicht war­ten, bis eine Syn­ode sagt, wie wir hier Ehe- und Fami­li­en­pa­sto­ral zu gestal­ten haben.“
    -

    Bischof Franz-Josef Bode:
    -
    „Die Teil­neh­mer erör­tern nicht nur Ehe- und Fami­li­en­fra­gen, son­dern die Mög­lich­keit eines Para­dig­men­wech­sels. Es ist eine Grund­fra­ge, ob nicht nur Schrift und Tra­di­ti­on Quel­len der theo­lo­gi­schen Erkennt­nis sind, son­dern auch die Rea­li­tät von Men­schen und der Welt“. Nicht nur die christ­li­che Bot­schaft müs­se Reso­nanz in den Men­schen fin­den, son­dern die Men­schen müs­sen Reso­nanz bei uns finden.“
    -

    Als „rich­tungs­wei­sen­den Theo­lo­gen“ nann­te Bode den Frei­bur­ger (Skan­dal) Moral­theo­lo­gen Eber­hard Schockenhoff.(!)
    Man wähnt sich mitt­ler­wei­le in einem „Erneue­rungs“ Gruselkabinett !

    • Das wäre durch­aus nach­ah­mens­wert. Vie­le sehen jedoch in ihren Gemein­den dafür kei­ne Mit­strei­ter in erfor­der­li­cher Anzahl. Die ten­denz ist, dass Berg­o­glio so und so macht, was er will. Dem ist schwer ent­ge­gen­zu­tre­ten. In den deut­schen Diö­ze­sen wer­den sol­che Ten­den­zen eh unter­drückt. Vie­le zie­hen sich auch auf ihren Pri­vat­ka­tho­li­zis­mus zurück.

    • „Beim Bemü­hen (der Bischö­fe an der Syn­ode) mit­hel­fen, neue Wege zu gehen, dass Türen geöff­net werden.“
      Ich per­sön­lich kann jeden Katho­li­ken nur raten nicht durch die neu­en Türen zu gehen die von den Bischö­fen auf­ge­schlos­sen wer­den. Denn wir wis­sen nicht was sich hin­ter die­sen Türen ver­birgt und wer ihnen was für Schlüs­sel gege­ben hat. Ich wür­de vor­schla­gen den engen stei­ni­gen Weg wei­ter zu gehen denn er hat den Vor­teil die Son­ne nicht aus den Augen zu ver­lie­ren und er führt mit Sicher­heit nicht in einen dunk­len Kel­ler wo die Ewig­keit kei­nen Spaß macht.
      Per Mari­am ad Christum.

  2. Ob der „Papst und die Kurie“ wirk­lich „ermu­tigt“ wer­den müs­sen, die Ehe­leh­re beizubehalten?

    Ich beja­he den Glau­ben (in den Dog­men und Verwerfungen).

    Nicht nur bezüg­lich Ehe und Familie.

    So iso­liert for­mu­liert kriegt man den Ein­druck, alles ande­re lie­fe okay in der „Kir­che“ und man müs­se des­halb kei­ne Unter­schrif­ten sammeln.

    Das eine wird aber nicht ohne das ande­re gesund.
    Es gibt ein­fach kei­nen zwin­gen­den Grund, wenn man nach­kon­zi­li­ar denkt, den „Glau­ben bezgl. Ehe…“ so „scho­la­stisch“ auf­recht zu hal­ten, wie hier empfohlen.

    Ich glau­be inzwi­schen, dass durch die Ver­wer­fung des logisch-scho­la­sti­schen Den­kens zugun­sten einer pathe­tisch-libe­ra­li­sie­ren­den Her­me­neu­tik, die von ewi­gen, kon­kret-unab­seh­ba­ren Meta­mor­pho­sen aus­geht, kei­ne „feste“ Aus­sa­ge mehr fest blei­ben kann.

    Im Raum steht so immer die Prä­mis­se, alles kön­ne und müs­se auch anders ver­stan­den wer­den. das ist zwra nie ganz falsch, aber die Gren­ze, innerhlab des­sen „anders“ ver­stan­den wer­den kann umschließt in die­ser Her­me­neu­tik auch das Gegen­teil des Gesag­ten – etwa die Rede vom „schäd­li­chen Sakra­ment“ ist so eine her­me­neu­ti­sche Überspannung.

    Wenn also ein schäd­li­cher Ritus den­noch das gül­ti­ge Sakra­ment spen­det, kann auch ein Geschie­de­ner die Gebo­te hal­ten, wenn er wie­der gehei­ra­tet hat.
    F. nennt sowas „Am Ran­de des Gebo­tes leben“.

    Ein gut gemein­ter Ver­such, die­se Akti­on oben, aber sie ver­kennt das zugrun­de­lie­gen­de her­me­neu­ti­sche Pro­blem so gründ­lich, dass sie kei­nen Erfolg haben wird.

    Zum Schluss: die über­lie­fer­te Ehe­leh­re der Kir­che ist auch nicht des­halb rich­tig, weil sie vie­len empör­ten Zeit­ge­nos­sen emo­tio­nal „doch total klar und rich­tig“ erscheint. Wer so argu­men­tiert, folgt metho­disch dem auf dem Vati­ca­num I ver­wor­fe­nen Tra­di­tio­na­lis­mus bzw. Fideismus.

    Con­clu­sio: ohne Besin­nung auf die Wur­zel des Pro­blems wer­den wie das Pro­blem nicht lösen. Sitzt die fal­sche Wur­zel wei­ter­hin im Erd­reich und wuchert, nützt es herz­lich wenig, die Leu­te an der Ober­flä­che mit einem Kampf um die los­ge­lö­ste Ehe­leh­re zu stres­sen, die aus die­ser Wur­zel jeden­falls nicht mehr ableit­bar ist.

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