(London) Während am deutschsprachigen Festland die Meinungs- und Versammlungsfreiheit von Pegida ob in Dresden, Leipzig, Wien oder Linz vom Staat unter fadenscheinigen Vorwänden eingeschränkt und der Bürger-Unmut von Politik und Medien angefeindet wird, konnten Moslems in Großbritannien ungehindert demonstrieren und beriefen sich dabei sogar auf Papst Franziskus.
Tausende Moslems taten dies am vergangenen Sonntag in London und zwar direkt vor dem Wohnsitz von Premierminister David Cameron in der Downing Street. Sie protestierten gegen die vom linksradikalen Satireblatt Charlie Hebdo über den Islam veröffentlichten Karikaturen. Die Kundgebungsteilnehmer verurteilten den Mißbrauch der Meinungsfreiheit durch das Satireblatt. Das Recht auf Meinungsfreiheit werde von Charlie Hebdo, so die Moslems, nur als Vorwand gebraucht, um Persönlichkeiten wie Mohammed zu beleidigen, die den Moslems „heilig“ sind. Vor allem die Karikaturen gegen den „Propheten“ wurden als „Angriff auf die Normen der Zivilgesellschaft“ bezeichnet. Ihre Veröffentlichung in der Satirezeitung sei „eine Verletzung des islamischen Gesetzes“. Als zusätzlicher Reizpunkt wurde unter den Demonstranten darauf hingewiesen, daß sich die Wochenzeitung seit 2014 im Besitz der jüdischen Familie Rothschild befindet.
Papst-Zitat: „Wer meine Mutter beleidigt, kriegt eins mit der Faust“
Unter den Spruchtafeln der Moslems fielen viele mit einem Zitat von Papst Franziskus auf, das er nach dem Attentat von Paris geäußert hatte: „Insult my mum and i will punch you (Pope Francis)“ („Beleidige meine Mutter und ich werde dich schlagen“). Wörtlich hatte der Papst auf dem Flug von Sri Lanka auf die Philippinen gesagt: „Wenn Doktor Gasbarri [der päpstliche Reisemarschall], der mein Freund ist, meine Mutter beleidigt, kriegt er eins mit der Faust.“ Was Papst Franziskus scherzhaft meinte, um die Grenzen der Meinungsfreiheit aufzuzeigen, wird von den moslemischen Demonstranten wörtlich geltend gemacht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Il Foglio