(Washington) Die Marquette University in den USA teilte Professor McAdams mit, daß seine Entlassung eingeleitet wurde. Dabei hatte der Politikwissenschaftler gar nicht die Homo-Agenda der Regierung Obama kritisiert, sondern lediglich Meinungsfreiheit für einen Studenten eingefordert, der es gewagt hatte und dafür aus der Lehrveranstaltung flog. Pikanterweise aus einer Lehrveranstaltung über Ethik.
„Wir müssen immer daran erinnern, daß die akademische Freiheit auf Integrität gründet. Sie muß immer korrekt sein und Respekt für die anderen zeigen.“ Mit diesen Worten begründete Michael Lovell, der Rektor der katholischen Universität mit Sitz im Staat Wisconsin die Einleitung eines Entlassungsverfahrens gegen den Professor für Politikwissenschaften John McAdams (Bild). Die Universität will ihn wegen Kritik an der Universität und unfairem Verhalten gegenüber einer Kollegin entlassen. Der tatsächliche Grund: An der katholischen Universität darf die Homo-Agenda nicht mehr kritisiert werden.
Der Politikwissenschaftler McAdams hatte die Universitätsleitung kritisiert, weil sie einen Studenten nicht verteidigte, dem in einer Vorlesung die Möglichkeit verweigert worden war, seine Ablehnung der „Homo-Ehe“ zu äußern.
Der Vorfall
Im November 2014 berichtete ein Student der von Jesuiten geführten Universität einer Universitätszeitung folgenden Vorfall: Während einer Vorlesung im Fach Ethische Theorie wurde er von der Lehrveranstaltungsleiterin, der Doktorandin Cheryl Abbate, als „homophob“ abgestempelt. Zudem habe Abbate ihm das Wort verboten, als er Aussagen der Lehrbeauftragten zu „Homo-Rechten“ kritisierte. Abbate habe die Homo-Privilegien verteidigt: „Alle sind einverstanden, darüber braucht man nicht mehr diskutieren.“ Dagegen erhob der Student Einspruch und wollte die Aussage Abbates diskutieren. Eine Zensur der Argumente gegen die „Homo-Ehe“ und Homo-Adoption sind ein schwerwiegender Präzedenzfall, so der Student. Abbate konterte und bezeichnete diese Einwände als „rassistisch und sexistisch“ und forderte den Studenten auf, die Vorlesung zu verlassen, weil er „kein Recht“ habe, „homophobe Kommentare zu äußern“.
Die Kritik
Der Student machte daraufhin eine Eingabe an die Universität. Doch Nancy Snow, Dekanin der Philosophischen Fakultät “leitete keine Untersuchung ein, sondern legte dem Studenten nahe, sich nicht ‘respektlos’ an Professoren zu wenden“. Der Student wandte sich daraufhin an die Universitätszeitung College Fix, um zu erklären, daß seine einzige Absicht es war, die Universität auf einen bedenklichen Vorfall aufmerksam zu machen, damit die Meinungsfreiheit respektiert werde.
Die Philosophieprofessorin Nancy Snow ist auch Beraterin der Gay-Straight Alliance an der Universität und leitete die Arbeitsgruppe, die die Einrichtung eines Ressourcenzentrums für Gender & Sexuality an der Universität erreichte.
Als der Professor für Politikwissenschaften John McAdams von dem Vorfall erfuhr, veröffentlichte und kommentierte er ihn mit Kritik an Abbate auf seinem persönlichen Blog: „Marquette ist immer weniger eine wirkliche Universität. Jedenfalls keine katholische mehr, wenn die Homo-Ehe nicht diskutiert werden darf.“
Der Rechtsstreit
Daraufhin wurde McAdams im vergangenen Dezember suspendiert und ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Laut der Universitätsleitung hätte er die Kollegin nicht kritisieren dürfen, schon gar nicht, da er rangmäßig über ihr steht. Vor wenigen Tagen wurde McAdams mitgeteilt, daß seine Entlassung eingeleitet wurde, denn wenn der Respekt für andere fehle, wurde McAdams in der Sache mittgeteilt, „erlaubt es die Autorität des Amtes, unsere Studenten zurechtzuweisen und ihnen das Wort zu entziehen“.
McAdams, der seinen Anwalt mit der Sache beauftragte, erklärte dazu, „an wirklichen Universitäten verstehen die Verwalter (oder akzeptieren es mit zusammengepreßten Lippen), daß die Angehörigen der Fakultäten kontroverse Dinge sagen und sich auch gegenseitig kritisieren“.
Widerspruch gegen Homo-Agenda nicht geduldet
Die katholische Universität Marquette ist die erste Universität, die widerstandslos die von der katholischen Kirche abgelehnten Bestimmungen der Regierung Obama umsetzt, die im Namen des „Kampfes gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung“ dem eigenen Personal Widerspruch gegen „Homo-Rechte“ verbietet.
Die Marquette University wurde 1881 vom Jesuitenorden gegründet. Benannt ist sie nach dem französischen Jesuitenmissionar Jacques Marquette (1637–1675), der im heutigen Staat Michigan die erste europäische Niederlassung gründete und entlang des Wisconsin unter den vorwiegend deutschen Siedlern und entlang des Mississippi unter den Indianervölkern missionierte.
Die Universität zählt heute 12.000 Studenten. Michael Lovell, seit 2014 Rektor, ist der erste Laie an der Spitze der Jesuitenuniversität.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi/Wikicommons
Diese Logik:
Die Doktorandin darf, weil sie im Rang über dem Studenten steht, und er ihr gegenüber „Respekt“ haben muss, den Studenten öffentlich maßregeln, wenn er eine missliebige Meinung äußert und er muss das schweigend hinnehmen.
Dem Professor aber wirft man vor, dass er, weil er im Rang über der Doktorandin stehe, dass er wiederum sie öffentlich kritisert habe, denn er müsse „Respekt“ vor Untergebenen haben.
Absurd!
Aber so läuft das heute an vielen Orten. Ich kenn das auch aus anderen Debatten: wer etwas politisch Unkorrektes sagt (auch wenn es sich nicht um Homo handelt), wird zusammengedroschen, niedergewalzt und totgeschrien, schamlos und gezielt verleumdet. Allerdings habe ich diesen Stil auch unter Tradis erlebt. Auch hier – ganz schnell wird man auch hier dämonisiert und stigmatisiert, und siehe da, das ist der Stil, der auch an dieser „Universität“ gilt…
Diese Vorkommnisse sind also ein Anlass, darüber nachzudenken, ob wir allesamt freimütig und „respektvoll“ miteinander umgehen und nicht jede Meinungsverschiedenheit bereits als persönlichen Angriff werten.
Leider hat man wohl an vielen Orten nun bloß die Themen und Positionen vertauscht, aber das alte Verhalten beibehalten…
Das sind Nazi-Methoden! Es ist vollkommen klar, dass Katholiken überall auf der Welt sich darauf einstellen müssen, verfolgt zu werden!
Wenn ich die beiden Worte „Jesuit“ und „katholisch“ im gleichen Satz lese, bekomme ich neuerdings einen Würgereiz – es es klar, dass man Tango-Franze nicht jede falsche Entscheidung einer einer vermeintlich „katholischen“ Organisation anlasten kann. Aber es ist auch klar, dass er mit seinem dümmlichen Gerede, dieser erbärmlichen Synode und dem fehlenden Durchgreifen gegen anti-katholische Positionen mit Sicherheit am Nährboden dieser aus dem Ruder laufenden Situation mitgearbeitet hat.
Die Heimtücke der Homo-Lobby zielt neuerdings besonders auf die „zeitgemäss neu barmherzige Pastoral“ der „human“ weichgespülten „Katholiken“. Wir erinnern uns immer wieder an die trefflichen Worte von Erzbischof Crepaldi von Triest:
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„Die Homosexuellen-Lobby definiert jegliche Kritik an ihr in homophob und kriminell um.
Die Homo-Ideologie ist ein HEIMTÜCKISCHES Programm, das sich fortschrittlich und liberal ausgibt, um allen einen Maulkorb aufzusetzen und die Freiheit zu rauben“
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Bereits 1835 schrieb Hw Buchfelner in
„Belehrungen über die alleinseligmachende Religion und Kirche, die Schranken der christlichen Duldung, und das Nichtgenügen eines nur ehrlichen Wandels zur Erlangung der ewigen Seligkeit.“
über das Aufkommen einer falschen Barmherzigkeitsvorstellung:
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„Ist es nicht diese
Vernunftweisheit,
welche in unsern Tagen mit ihrer selbstgemachten Religion einen Gott prediget, der lauter Liebe (besser: Gleichgültigkeit gegen Tugend und Laster), ganz Güte ist, der nicht beleidiget wird, die Sünde nicht straft? “
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Heute ist diese Einstellung wie im Artikel gezeigt gleichsam zur „Norm“ der „zeitgemäss“ politisch korrekten Katholiken geworden.
Faszinierend, was für Leute an dieser Katholischen Universität beschäftigt werden. Die ganzen Vorgänge mögen nun vordergründig so scheinen, als sei die Kirche wirklich am Ende. Tatsächlich zeigen Sie das genaue Gegenteil – und ich vermute dies schon länger: Die Katholische Kirche ist der Quell all dieser Unarten. Und sie liefert hier auch bereits den moralischen Überbau für die Abhandlung Devianter.