
(Rom) Die Vorbereitungen zur Bischofssynode über die Familie 2015 gehen weiter. Der Päpstliche Familienrat lud vom 22.–24. Januar die Verantwortlichen der international wichtigsten katholischen Laienbewegungen nach Rom, um deren Meinung zu den 46 Fragen des neuen Fragebogens anzuhören, die Grundlage des Instrumentum laboris der Synode sein werden. Das Ergebnis fiel aber nicht so aus, wie es sich Kardinal Baldisseri, der Generalsekretär der Bischofssynode vorgestellt hatte. Der Kardinal, der bei der Bischofssynode 2014 als verlängerter Arm von Papst Franziskus agierte, wurde ungehalten und löste mit seinen Äußerungen Empörung unter den Laienvertretern aus.
Laienbewegungen: Ja zu liebevoller Annahme, aber Nein zur Kommunion ohne Stand der Gnade
Alles lief ganz diskret ab. Der kommunikationsfreudige, von Papst Franziskus eingesetzte Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, ließ nichts öffentlich verlauten. Das scheint damit zu tun zu haben, daß das Ergebnis der Anhörung nicht den Erwartungen des Generalsekretariats der Bischofssynode entsprach. Der Priester Santiago Martàn, Gründer der Franziskaner Mariens faßte die Stellungnahmen der Laienverbände in einem Aufsatz mit dem Titel: „Katholische Laien: Rabatt, Nein Danke!“ zusammen.
„Faktisch alle in Rom vertretenen Laienbewegungen haben sich für die Beibehaltung der überlieferten Glaubenslehre ausgesprochen.“ Das Ergebnis der Anhörung „hätte nicht klarer und eindeutiger sein können. Praktisch die Gesamtheit der in Rom anwesenden, etwa achtzig Bewegungen, darunter die bedeutendsten und mitgliederstärksten, haben sich für die Beibehaltung der traditionellen Doktrin ausgesprochen. Alle sagen, daß die Ehenichtigkeitsverfahren beschleunigt werden sollen, aber ohne eine katholische Scheidung daraus zu machen, und daß den Geschiedenen mit großer Liebe begegnet werden soll, damit sie sich nicht von der Kirche ausgeschlossen fühlen, aber ohne daß dadurch die Eucharistie entwertet wird und ohne daß der Zugang zur Kommunion erlaubt wird, ohne im Stand der Gnade zu sein. Die Basis hat eindeutig gesprochen: ‚Rabatt, Nein Danke!‘ “
Freimut der Laien, der Rom nicht gefällt – Kardinal Baldisseris ungehaltene Reaktion

Die Laien haben damit jenen Freimut in Anspruch genommen, den Papst Franziskus in seiner Grußadresse zur Eröffnung der Bischofssynode am 6. Oktober 2014 eingefordert hatte. Einen Freimut, den eine Gruppe von Kardinälen auf der Synode zeigte, indem sie die katholische Glaubenslehre gegen die päpstlich unterstützte Kasper-Linie verteidigten. Auch auf die Gefahr hin, dadurch bei Papst Franziskus in Ungnade zu fallen, der tatsächlich nach der Synode am Wortführer der Verteidiger der Unauflöslichkeit der Ehe ein Exempel statuierte.
Entsprechend ungehalten reagierte auch Kardinal Baldisseri, der Generalsekretär der Bischofssynode auf die Stellungnahmen der Laien. Er verteidigte das „Recht“ von Kardinal Kasper gegen Kritik der Laien, die Zulassung von Ehebrechern zur Kommunion zu fordern. Kardinal Baldisseri sprach dabei nicht von Ehebrechern, sondern von „geschiedenen Personen, die in von der Kirche nicht anerkannten Verbindungen leben“.
Baldisseri: Worte Jesu „können in Frage gestellt werden“
Baldisseri hielt den Laienvertretern entgegen, sie sollten „nicht überrascht“ sein, denn es gebe Theologen die der Lehre der Kirche widersprechen. Was von den Anwesenden so verstanden wurde, daß der Kardinal sagen wollte, die kirchliche Lehre sei in dem Punkt gar nicht so klar.
Schließlich behauptete Baldisseri, daß sich die Dogmen der Kirche „entwickeln“ können und daß „es keinen Sinn habe, eine Synode abzuhalten, wenn man dann nur wiederhole, was schon immer gesagt wurde“.
Empörung unter den Anwesenden löste aber Baldisseris Schlußbehauptung auf: „Nur weil ein bestimmtes Verständnis vor 2000 Jahren an einem Ort galt, bedeutet das nicht, daß es nicht in Frage gestellt werden kann“.
Laien: Worte Jesu Christi sind „unveränderliches Gesetz“ und „können nicht in Frage gestellt werden“
Die Laienvertreter ließen mit ihrer Reaktion nicht auf sich warten. Patrick Buckley, der internationale Beauftragte der Society for the Protection of Unborn Children kommentierte die Aussagen Kardinal Baldisseris:
“Die Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe beruht auf den Worte Jesu Christi. Diese Worte mögen vor 2000 Jahren ausgesprochen worden sein, doch für die Katholiken bleiben ein unveränderliches Gesetz Gottes, nichts mehr und nichts weniger.“
Maria Madise, die Direktorin von Voice oft he Family sagte: „Kardinal Baldisseri hat öffentlich einen Delegierten korrigiert, der gegen die Angriffe gegen die katholische Lehre protestierte. Unübersehbar geschah dasselbe nicht, als kurz darauf ein anderer Delegierter die kirchliche Lehre zur Verhütung leugnete. Man mußte den Eindruck gewinnen, daß es heute nur eine einzige Sünde gibt, die Verteidigung dessen, was die Kirche immer gelehrt hat.“
„Spitzfindigkeiten professioneller Dissidenten helfen leidenden Familien nicht“
Über das Gesamtklima, in der die Anhörung durch die römischen Stellen stattfand, sagte Madise: „Es schien, als könne man bei dieser Konferenz über alles diskutieren, einschließlich der Fragen, die bereits durch das Lehramt der Kirche geklärt sind. Eine solche Diskussion lenkt von der Aufgabe ab, wirkliche Lösungen für die Probleme zu finden, mit denen die Familien wirklich konfrontiert sind. Die schwerwiegenden Übel wie Abtreibung, Euthanasie und die Angriffe auf das Elternrecht wurde in der Diskussion gerade einmal gestreift. Das sind einige der Schlüsselthemen, die übrigens auch vom Schlußbericht der Synode 2014 ignoriert wurden. Den leidenden Familien wird nicht durch die Spitzfindigkeiten professioneller Abweichler geholfen, egal ob es sich dabei um Kirchenvertreter oder Laien handelt.“
Voice of the Family rief nach der „schockierenden Erfahrung“ vor wenigen Tagen in Rom alle Katholiken auf, sich im Gebet zu vereinen, damit die katholische Lehre zu Ehe und Familie in jedem Dokument bekräftigt wird, das der Päpstliche Familienrat im Gefolge der Konferenz und das die Bischofssynode im Herbst formulieren wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana
Auch heute leider bewahrheitet sich die alte Erfahrung: Omne malum a clero incipit. Damit diese Wahrheit uns aber nicht niederschmettert, hier ein gutes Zitat, auch von einem Kleriker:
„Die einzige Lösung für die Probleme der Welt kommt durch einen guten Klerus, denn die einzige Lösung ist unser Herr Jesus Christus, denn ohne unseren Herrn ist die Sünde unauslöschlich. Nur unser Herr kann die Schuld bezahlen und die Sünde abwaschen. Nun, Jesus Christus erwählte die Kirche als Werkzeug, und die Kirche, das sind die Priester, die Priester leiten die Kirche. Deshalb, alles Gute kommt von guten Priestern. Dementsprechend kommt alles Übel ebenfalls durch den Klerus. Der lateinische Ausdruck dafür ist: omne malum ab clero. Man sagt, daß unten in der Hölle jede Seele auf eine andere zeige und sage: „Du bist schuld“. Und dann würde diese Seele auf die nächste zeigen und so weiter, und am Ende jeder Kette ist ein Priester. Schrecklicher Gedanke. Ich fürchte, eine Anzahl bedeutender Irrlehrer waren Priester, Nestor, Eutyches, Arius war Diakon, Luther…Das wirklich Böse kommt durch die Priester weil das wirklich Gute durch die Priester kommt. Wenn also der Teufel einen Priester gewinnen kann, mit ihm zusammenzuarbeiten, dann richtet er schrecklichen Schaden an.“
https://www.katholisches.info/2008/06/14/das-wirklich-bose-kommt-durch-die-priester-weil-das-wirklich-gute-durch-die-priester-kommt/
Aus dem Satz „Omne malum a clero incipit“ kann man logisch keinen Umkehrschluss ziehen.
Das Zitat ist daher Blödsinn (Verzeihung), logischer Blödsinn, und garniert mit irgendwelchen Legendchen, deren Herkunft keiner so genau einschätzen kann. Solche Beweise liebe ich ja: „Man sagt…“
Wer ist dieser „man“, und hat die Kirche diesen „man“ je bestätigt?
Das Schlechte kommt aus dem sündhaften Verhalten des Menschen. Das wirklich Gute kommt alleine aus Gott. Die Kirche ist auch nicht identisch mit den Priestern, wie das Zitat behauptet.
In der Kirche werden zwar die Sakramente durch die Priester verwaltet und gespendet (jedenfalls meistens), aber das Gute kommt tatsächlich in den Heiligen zum Vorschein. das können Priester sein. Meistens waren es aber von Anfang an eben keine Priester.
Der priesterlichen Hybris des Zitats muss widersprochen werden mit dem Hinweis darauf, dass selbst Jesus zum reichen Jüngling sagt: „Quid me dicis boum? Nemo bonus nisi solus Deus.“ Lk. 18, 19) – „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott allein.“
Das sagt unser Herr, der, der uns errettet hat und durch den das Heil kam!
Der Kleriker oben hat sich da erheblich vergaloppiert und versteht auch nicht, warum allen, Priestern wie Laien aufgetragen ist, nach erfülltem Auftrag zu sagen: „Wir sind faule Diener!“
Ja, wem viel gegeben ist, der kann auch viel zerstören (und das meint der Satz „Omne…“), aber zu glauben, deswegen komme das Gute „nur“ durch ihn, ist wirklich ganz daneben!
Kardinal Baldisseri mag es offenbar kaum verstehen, dass die „Bewegung der Erneuerung“ -
– also im Grunde die Deformation des Evangeliums im Lichte der Welt – nicht auf einhellige Zustimmung trifft.
Alessandro Gnocchi und Mario Palmaro haben es im Oktober 2013 in der Tageszeitung „Il Foglio“ so umschrieben:
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„Es fällt schwer, die Aussage anders zu interpretieren. „Das Zweite Vatikanum“, erklärte der Papst in seinem Civiltà Cattolica-Interview, „war ein neues Lesen des Evangeliums im Licht der modernen Kultur. Es hat eine Bewegung der Erneuerung hervorgebracht, die einfach aus demselben Evangelium hervorkommt. Die Früchte sind enorm. Es genügt, an die Liturgie zu erinnern. Die Arbeit der Liturgiereform war ein Dienst am Volk, um das Evangelium neu zu lesen, angefangen bei einer konkreten historischen Situation. Ja, es gibt hermeneutische Linien der Kontinuität und der Diskontinuität, eine Sache ist aber klar: die Dynamik das Evangelium im Heute zu lesen, die dem Konzil eigen war, ist absolut irreversibel“. Genau so, sagte es der Papst: nicht mehr die Welt, die im Licht des Evangeliums geformt wird, sondern das Evangelium deformiert im Licht der Welt und der modernen Kultur. Und wer weiß, wie viele Male sich das wiederholen soll, jedes Mal, wenn es zu einem kulturellen Wandel kommt, und jedes Mal wird die vorherige Lesart verworfen. Das ist nichts anderes als die Idee eines permanenten Konzils, das der Jesuit Carlo Maria Martini entworfen hatte.“
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Da fehlen dann die von Berdoglio oft so beschworenen Tugenden. Die Toleranz hört da schnell auf, wenn sich eine Organisation oder ein Einzelner gegen die Vorstellungen Berdoglios stellt. So ist das in diesen Tagen.
„Nur weil ein bestimmtes Verständnis vor 2000 Jahren an einem Ort galt, bedeutet das nicht, daß es nicht in Frage gestellt werden kann“.
Hat Herr Baldisseri das – im Bezug auf das Evangelium – wirklich gesagt? Und der Papst toleriert es, womöglich mit Wohlwollen? Wenn dem so wäre, dürfte man ihm nicht mehr folgen, oder? Aber es gibt doch noch glaubenstreue Kardinäle – wann werden diese aufstehen?! Oder ist das jetzt der große Abfall und kommt bald das Ende?
Herr, erbarme Dich!
//Hat Herr Baldisseri das – im Bezug auf das Evangelium – wirklich gesagt? Und der Papst toleriert es, womöglich mit Wohlwollen?//
Kasper – Baldisseri – Maradiaga – Bergoglio – alles eine Mischpoche.
// Wenn dem so wäre, dürfte man ihm nicht mehr folgen, oder?//
Kirchengesetze darf ein Papst ändern. Aber wenn er gegen göttliches Gesetz geht, darf man ihm nicht folgen.
Ich verstehe einfach nicht, warum man sich hier so aufregt: das ist die logische Folge aus dem Vaticanum II und deutet sich bereits seit Jahrzehnten genau so auch an. Die Mauern fallen eben eine nach der anderen, im „Dominoeffekt“, nicht alle auf einmal…