(Kitzbühel) Am vergangenen Wochenende fand im Tiroler Kitzbühel der Höhepunkt des jährlichen alpinen Ski-Weltcups statt. Den Slalomsieg holte sich am Sonntag der Schwede Mattias Hargin vor dem Salzburger Marcel Hirscher und dem Oberbayer Felix Neureuther. Fast 100.000 Besucher soll das Ski-Spektakel am Hahnenkamm angelockt haben.
In Kitzbühel befindet sich auch das einzige Kloster der Franziskaner der Immakulata im deutschen Sprachraum.
2002 übernahm der junge Orden das aufgelassene Kapuzinerkloster im bekannten Tiroler Urlaubsort. Möglich wurde das durch Erzbischof Georg Eder von Salzburg, der im selben Jahr emeritierte. Andere Bischöfe in deutschen Landen zeigten sich Klostergründungswünschen des damals noch berufungsstarken Ordens weniger aufgeschlossen. Der 1990 kanonisch errichtete und 1998 päpstlich anerkannte Orden galt als „zu streng“. Hinzu kamen starke ideologische Vorbehalte, seit die Franziskaner der Immakulata Papst Benedikt XVI. folgend eine Hinwendung zum überlieferten Ritus und zur Tradition vollzogen. Das brachte ihnen noch mehr Zulauf, aber auch mehr innerkirchliche Gegner.
Abgewürgter Orden
Inzwischen wurde die Blüte des jungen Ordens, der an die strengen Anfänge der Minderen Brüder des heiligen Franz von Assisi anknüpft, durch Rom abgewürgt. Als Benedikt XVI. abdankte, verlor der Orden seine schützende Hand. Kaum hatte Papst Franziskus den Stuhl Petri bestiegen, wurde der Orden im Juli 2013 unter kommissarische Verwaltung gestellt. Gründe wurden offiziell bis heute keine genannt. Sie kann man bestenfalls indirekt aus Aussagen des Papstes erahnen und scheinen mit tiefsitzenden ideologischen Vorbehalten zu tun zu haben. Seither ist die Zukunft des Ordens ungewiß. Eine ganze Reihe von Klöstern wurde vom wenig väterlichen Kommissar des Papstes aufgehoben. Das Kloster in Kitzbühel gibt es noch.
„Müssen Kirche wegen des Vandalismus zusperren“
Der Journalist Christoph Zöpfl berichtete rund um den Ski-Zirkus auch über das Kloster als „stille Oase im aufgewühlten, feucht-fröhlichen Menschen-Meer des Hahnenkamm-Wochenendes“. Der Massenansturm verlangt auch den Franziskanern der Immakulata einiges ab. Nicht nur Erfreuliches. „Wir müssen am Wochenende unsere Kirche zusperren, weil es rund um die Rennen so viel Vandalismus gibt“, sagte ihm der freundliche Pater Peter. Er lebt seit der Klostergründung 2002 in Kitzbühel. Für Pater Peter war es nur ein Umzug innerhalb Tirols. Er stammt aus dem Südtiroler Grödental. Ebenfalls Austragungsort eines Ski-Weltcup-Rennens. Was er seither im Nordtiroler Kitzbühel erlebt, ist ihm daher vertraut.
Skifahren kann Pater Peter als Sohn der Berge ohnehin: „Ich komme aus Gröden, da muß jeder das Skifahren lernen“. Die berühmt-berüchtigte Streif ist für ihn als Skipiste kein Problem. Im erfolgreichen Kino-Dokumentarfilm über die Streif wirkte er mit. Vom Weltcup-Spektakel bleibt Pater Peter aber lieber auf Distanz. Er freut sich mit den Menschen. Der mangelnde Respekt mancher Besucher vor dem Haus Gottes aber schmerzt ihn. Den Ski-Zirkus rund um die Weltcup-Rennen sieht er daher mit „gemischten Gefühlen“. Auf die Frage des Journalisten, ob er für die Skirennläufer betet, antwortet der bescheidene Franziskaner der Immakulata: „Wir beten für die Kitzbühler, die Rennfahrer, für alle Menschen.“
Mit Pater Peter und seinen Mitbrüdern lebt seit Ende 2013 im Kloster Kitzbühel auch ein berühmter Exilant. Pater Serafino Lanzetta wurde vom päpstlichen Kommissar aus dem südlichen Florenz in die Tiroler Berge verbannt. Auf die Verbannung angesprochen meinte er zu einer Bekannten nur: „Eine Gelegenheit meine Deutschkenntnisse zu verbessern.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Franziskanerkloster Kitzbühel
Das mit dem Vandalismus habe ich auch schon von katholischen Kirchen in Berlin gehört ! Das ist wirklich eine Schande für unsere Gesellschaft, dass solche Leute vor nichts mehr Respekt haben. Wen wundert es noch, dass der Islam in Europa immer stärker wird, wenn unsere Leut‘ an nichts mehr glauben. Die Abdankung von Papst Benedikt ist wahrlich in vielen Bereichen zu einer schweren Belastung geworden. Wie konnte er so etwas nur alleine im stillen Kämmerchen ausbrühten ? Berater und Mitarbeiter mit wirklichem Verantwortungsbewusstsein hätten ihm die Folgen aufgezeigt und ihm dargelegt, dass es besser gewesen wäre, das Kreuz weiterhin zu tragen. Es gibt da eine wunderbare Erzählung: „Säg vom Kreuz nix ab !“ – link:
http://www.pius-kirchgessner.de/08_Impulse/Kreuz.htm