von Peter Kwasniewski
Nachfolgend finden Sie den zweiten und letzten Teil des Artikels, den Dr. Peter Kwasnieski anlässlich des siebten Jahrestages des Inkrafttretens von Summorum Pontificum am vergangenen 14. September 2014 für „New Liturgical Movement“ verfasste, in deutscher Übersetzung. Der erste Teil ist am Dienstag erschienen.
Nachdem wir diese Punkte festgestellt haben, können wir leicht sehen, warum jede Bemühung, die Präsenz des usus antiquior in der Kirche heute zu verhindern oder einzuschränken, nur für großen Nachteil oder langfristigen Schaden sorgen würde.
Erstens wäre es ein Akt und ein Symptom des Ungehorsams, der von Gott nie gesegnet und stets durch ihn bestraft wird. Insbesondere würde es Ungehorsam gegenüber den rechtlichen Normen Papst Benedikt XVI. in Summorum Pontificum (und gegenüber den Klärungen in UniversঠEcclesià¦) darstellen, wie auch gegenüber der bekannten Äußerung Papst Johannes Paul II., dass „überall das Empfinden derer geachtet werden [muß], die sich der Tradition der lateinischen Liturgie verbunden fühlen, indem die schon vor längerer Zeit vom Apostolischen Stuhl herausgegebenen Richtlinien zum Gebrauch des Römischen Meßbuchs in der Editio typica vom Jahr 1962, weit und großzügig angewandt werden.“ Wie oben gezeigt wurde, genügt es nicht, es zu unterlassen, die traditionellen sakramentalen Riten schlechtzureden. Sie müssen gekannt und geliebt werden, wiedereingeführt und gefördert, studiert in Seminarien, den Gläubigen großzügig angeboten als ein kostbarer Schatz.
Zweitens, und hintergründiger, richtet sich der Gottesdienst auf das Herz des geistlichen Lebens einer Person, auf das, was höchst vertraut und wertgeschätzt ist. Jede Ablehnung, die Schätze der Kirche zu teilen, jede unbarmherzige Einschränkung dessen, was bereits verfügbar ist (oder verfügbar sein sollte), kann nur Zorn hervorrufen, Enttäuschung und Misstrauen, was die Einheit der Kirche verletzt, die fragil und von enormem Wert ist. Gewisse Bischöfe, Priester und Laien mögen die außerordentliche Form persönlich nicht sehr lieben, aber sie sollten die ansehnliche Minderheit von Katholiken anerkennen und respektieren, die es tun. Sie sollten einsehen, dass, wenn sie sie ihnen vorenthalten oder nicht gönnen, dies das beinahe das beleidigendste ist, was sie tun könnten – ähnlich dem Schlagen der Ehefrau, Mutter oder Großmutter eines Mannes. Um ganz offen zu sein – jene, die aufrichtig Frieden und gegenseitiges Verständnis wollen, sollten besser großzügig handeln, oder sie haben am Ende mit einem weiteren kirchlichen kalten Krieg zu tun. Wer will das schon?
Man braucht keinen Abschluss in Kernphysik, um zu sehen, dass es eine signifikante und wachsende Zahl von Katholiken zu Pfarreien und Kapellen zieht, wo die traditionelle Messe gefeiert wird, und mit ihren (im Durchschnitt) sehr großen Familien und starkem Engagement in Sachen Homeschooling gehört ihnen die Zukunft. 1988 gab es ungefähr 20 wöchentliche Sonntagsmessen im alten Ritus, heute sind es über 500. Es gibt keinen Grund, diese Bewegung zu bekämpfen, und allen Grund, sie zu unterstützen.
Trotz der Unruhe einiger, die es schwer finden, Frieden und gemeinsamem Nebeneinander eine Chance zu geben, ist die außerordentliche Form kein Problem für die Kirche und könnte, wie Ratzinger bzw. Benedikt uns zu erkennen hilft, nie aus sich selbst heraus ein Problem sein. Stattdessen könnte man beklagenswerten traditionalistischen Gesinnungen begegnen, die befremden oder provozieren – und dies, um fair zu sein, ist ein zweischneidiges Schwert, denn die Befürworter des Novus Ordo zeigen häufig ihre eigenen beleidigenden Gesinnungen, wie etwa eine merkwürdige Verschmelzung von theoretischem Liberalismus und praktischem Totalitarismus. Was zu tun ist, besteht nicht darin, eifersüchtig den usus antiquior zu limitieren und zu kontrollieren, als sei er eine gefährliche süchtigmachende Substanz – ein Ansatz, der diese beklagenswerten Gesinnungen nur schürt –, sondern eine korrekte Gesinnung zu lehren und vorzuführen, die mit offenen Armen, mit Demut und kindlicher Einfachheit, all das empfängt, was die Kirche selbst gibt, sodass der usus antiquior etwas normales und natürliches wird, nicht etwas verbotenes (und so, vielleicht, verführerischer?), kontroverses oder polarisierendes.
Überlassen wir die letzten Worte Papst Benedikt, aus seinem Brief an die Bischöfe vom 7. Juli 2007:
Mir kommt da ein Wort aus dem zweiten Korintherbrief in den Sinn, wo Paulus den Korinthern sagt: „Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. Laßt doch als Antwort darauf … auch euer Herz weit aufgehen!“ (2 Kor 6, 11–13). Paulus sagt das in anderem Zusammenhang, aber sein Anruf kann und soll uns gerade auch in dieser Sache berühren. Machen wir unser Herz weit auf, und lassen wir all dem Raum, wozu der Glaube selbst Raum bietet.
Text: M. Benedikt Buerger
Bild: New Liturgical Movement
Der Liberalismus kommt mit Vorliebe als „offen“ und „aufgeschlossen“ daher, doch stellt man seine viel zu menschlich-falschen Grundsätze in Frage, so reagieren seine Anhänger, als sei ein Sakrileg begangen worden.
ist wie mitm letzten Konzil, von dem seine Fans nur als von „DEM“ Konzil sprechen, als hätte es vorher nie welche gegeben… Es wollte nicht dogmatisch sein, aber wenn man sich erdreistet, mal kritisch nachzufragen, dann fällt die Konzilskirche über einen her mit einer Unbarmherzigkeit, wie sie die Hl. Inquisition nie hatte…
Es ist doch Tatsache das seit dem VK II von Seiten der Päpste Ungehorsam einfach hingenommen wurde, und diejenigen die Ungehorsam leisteten einfach weiter wüten durften oder sogar noch schlimmer, manchmal sogar innerkirchlich befördert wurden. Den niemand kann mir erklären das seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI nicht wusste das nicht nur seinen Schreiben „Summorum Pontificum“ gegenüber Ungehorsam entgegen gebracht wurde. Und alleine mit seinen „Rücktritt“ hat Benedikt XVI aller Welt bewiesen das er nur mit Wörtern „Traditionsverbunden“ war und er wusste sicher das nach ihn „Wölfe regieren werden“. Wie sagt man so schön „Wasser predigen und Wein trinken“.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Der Autor verkennt die Problematik:
Die meisten Traditionalisten folgen dem postmodernen Credo von der liturgischen Pluralität zwar rein theoretisch, aber auf der praktischen Vollzugsebene halt nicht.
Der Grund, warum sie den alten Ritus feiern wollen, ist meist mit dessen faktischer Bevorzugung bzw. emotional-oberflächlicher Verabsolutierung begründet.
Während man vonseiten Roms viel Verständnis für all jene hat, die den alten Ritus aufgrund seiner „würdigen Form“ bevorzugen, solange sie dessen Begründung nicht theologisch vertiefen, muss man gegen all jene vorgehen, die dem postmodernen Pluralimus-Konzept ausrücklich widersprechen.
Logisch – wieso sollte sich die nachkonziliare Kirche innerhalb ihrer zäh verklebten Reihen auch selbst in Frage stellen lassen?
Ich begreife nicht, wie man das nicht begreifen kann!
Zitate wie
„Sie (also die Verächter des alten Ritus) sollten einsehen, dass, wenn sie sie ihnen (den Freunden des alten Ritus) vorenthalten oder nicht gönnen, dies das beinahe das beleidigendste ist, was sie tun könnten – ähnlich dem Schlagen der Ehefrau, Mutter oder Großmutter eines Mannes. Um ganz offen zu sein – jene, die aufrichtig Frieden und gegenseitiges Verständnis wollen, sollten besser großzügig handeln, oder sie haben am Ende mit einem weiteren kirchlichen kalten Krieg zu tun. Wer will das schon?“
sind – nein ich sage es nicht, was ich denke…
Das ist ein Vergleich, der nicht nur hinkt, sondern den Versuch darstellt, ohne Beine zu laufen…
„Gegenseitiges Verständnis“?
Seien wir doch endlich ehrlich!
Es gibt kein gegenseitiges „Verständnis“! Wer den alten Ritus ernstnimmt, muss den neuen ablehnen und umgekehrt. Die Veränderung des Ritus is ja geschehen, um den alten Ritus mit all seinen theologischen Implikationen beiseitezurücken!!!!
Es wäre an der Zeit für FSSP, Ecclesia-Dei und Motu-proprio-Priester, sich nüchtern klarzumachen, dass Benedikt sie aufs philosophische Glatteis geführt hat.
Nun sind sie ausgerutscht, weil sie nämlich etwas getan haben, was nicht intendiert war: den alten Ritus zu bevorzugen, das verworfene, darin implizierte theologische Denken versuchsweise zu reaktivieren und damit die Scheinkirche einem Licht auszusetzen, das dieselbe einfach verschwinden ließ…
Wie kann man sich wundern über die Reaktionen Bergoglios! Sie sind doch schlüssig! Und was Bergoglio tut, steht auch Benedikt nicht entgegen, der ja ausdrücklich das altrituelle Treiben dann verbot, wenn dadurch „Spaltungen“ und „Unfrieden“ entstehen sollte. Dieser Unfrieden ist i.o.g. S. entstanden.
Sage ich aber, dass nur der alte Ritus den wahren Glauben ausdrückt, darstellt und schenkt, – und das tue ich persönlich – , dann kann ich mit dieser Scheinkirche und ihren postmodernen Pluralitätsangeboten keine Gemeinschaft mehr haben.
Auch nicht mehr virtuell – etwa durch ein Bekenntnis zum „Papst“ und der gleichzeitigen Dauerermächtigung zum Ungehorsam und zur lehramtlichen Selbsterhebung.
Ich freue mich, jedenfalls an dieser Stelle endlich wieder einmal Ihnen ausdrücklich zustimmen zu können. Mögen Sie auch an anderen Stellen wieder an die Seite der Tradition geleitet werden.
sehr treffend!
Mephisto lässt grüßen , wieder einmal haben Sie sich alle Türen offen gelassen, jeder kann sich eine Scheibe abschneiden, gerade die die ihm gefällt.….….….….….…
Wovon sprechen Sie?!
Sind Sie sicher, dass Sie mein Postuing überhaupt kapiert haben?
@zeitschnur Bestimmt nicht, um das zu kapieren müsste man es mehrere Male lesen, und das liegt nicht am Inhalt sondern an der Schreibweise, und das ist womöglich beabsichtigt, Sie eröffnen einen Satz der in die eine Richtung geht, die aber der nächste Nebensatz abbrechen lässt.….….….…..
Na also – das ist wenigstens ehrlich, Sie kapieren es also nicht. Bevor Sie dabei aber an Mephisto denken, lade ich Sie dazu ein, es weniger dramatisch einfach als eine eigene Leseschwäche oder meinetwegen auch meine Kompliziertheit zu verstehen…
Das redliche, 100% narzissmusfreie Motto muss lauten:
„Nicht alles, was ich nicht verstehe, ist falsch…oder gar mephistophelisch…
Falsch ist für meine Erkenntnis nur das, dessen Falscheit ich eindeutig und nachweisbar aufzeigen kann.“
Könnten wir uns mal auf solche undramatischen, weniger feindseligen Kommentare einigen?
Es braucht nicht die persönliche Akzeptanz (auch nicht die sofortige kanonische Anerkennung der Piusbruderschaft, die seit der Exkommunikation wieder allgemein den VOM darbringen darf), sondern die Öffnung durch Pfarreien und damit die ungehinderte Ausübung in den Kirchen, ohne dass dadurch der NOM gehindert wird. Es geht doch nicht an, dass man vielerorts während 40 Jahren in Haus- und Privarkapellen die Messe abhalten muss.
Die Position von Peter Kwasnieski ist nicht einfach nur verkehrt, sie ist zumindest für den überlieferten Ritus sehr gefährlich. Weil sie leugnet, dass zwischen den beiden Riten objektiv sehr große theologische Unterschiede bestehen. Er schiebt die Bewertung ins rein Subjektive. Es scheint für ihn um ein „geistliches Wohlgefühl“ zu gehen. Wenn es nicht um mehr geht, dann hat jeder Papst das Recht, den überlieferten Ritus völlig zu verbieten um der Einheit der Kirche willen.
Ich denke, Erzbischof Lefebvre hatte vollkommen Recht, als er sagte: „So sehr wir den Alten Ritus lieben, wenn der neue Ritus mit dem Glauben der Kirche übereinstimmt, dann müssten wir gehorchen.“ Etwas anderes gibt es nicht, dem Papst steht das Recht zu, den Ritus zu ändern.
Es steht ihm aber nicht zu, mit einem neuen Ritus den Glauben zu verändern. Dieses Recht hat der Papst nicht. Der Papst hat nicht das Recht, einen Ritus durch eine bürokratische Kommission so zu verändern, dass der Opfercharakter der hl. Messe an den Rand geschoben wird. Das ist eine eindeutige Maßnahme gegen die Lehre des Konzils von Trient. Wobei auch dieses Konzil nicht den Opfercharakter hinzugefügt hat, sondern den Glauben der Kirche, der von den protestantischen Häresien bedroht war, im Dogma eindeutig, für alle Zeiten verbindlich, definiert hat.
Jede Änderung des Ritus, zu der der Papst befugt ist, muss als Grundlage die Lehre des Konzils von Trient haben. Dass Trient mit der Messe Paul VI. „überwunden“ wurde, dürfte nicht sehr schwer festzustellen sein, mindestens nicht für Fachtheologen. Das Konzil von Trient ist wie das 1. Vatikanische Konzil eine Bastion gegen den Ökumenismus, der den Glauben der katholischen Kirche verzerrt. Die Tridentinische Messe ist für ökumenische Gottesdienste vollkommen ungeeignet. Deshalb musste sie der Messe Paul VI. weichen.
Erzbischof Lefebvre war im übrigen vorsichtig. Er hat sich nie eingebildet, das Lehramt zu ersetzen. Die Messe Paul VI. war für ihn nicht von vornherein ungültig. Sie gefährde auf Dauer den Glauben, lässt sich seine Position zusammenfassen.
Die FSSPX hat eine hervorragende Studie herausgegeben: „Das Problem der Liturgiereform“. Sie war ursprünglich an Johannes Paul II. gerichtet. Leider wird sie totgeschwiegen. Die Ecclesia-Dei-Priester und die Priester der Piusbruderschaft nehmen sie nicht zur Kenntnis. Dass sich die Petrusbruderschaft nicht gern von der „Konkurrenz“ belehren lässt, ist menschlich verständlich. Und sie hätten vor allem ein Problem mit den römischen Autoritäten. Das zur Zeit existenzbedrohend wäre. Doch irgendwann „müssen“ sie, gerade als Priestergemeinschaft, eindeutig Stellung beziehen.
Dass sich die FSSPX-Priester recht selten in ihren Predigten mit dem Thema der hl. Messe beschäftigen, ist weder menschlich noch theologisch verständlich.
Die gesamte Kirche ist in einer schweren Krise. Die sogenannte „Tradition“ sicher auch.
Ich gebe Ihnen völlig recht darin, daß die neue Messe nicht zwangsläufig ungültig sein muß, aber in hohem Maße schädlich ist.
Zumindest für unsere Kapelle stimmt es nicht, daß die Priester der FSSPX sich nur selten mit dem Thema der Heiligen Messe beschäftigen.
Sotry, aber wenn sie – was ich genauso sehe – in hohem Masse schädlich ist, kann sie NIEMALS gültig sein. Eine gültige sakramentale Handlung steht immer unter dem Vorzeichen „salus animarum spurema lex“. Daraus folgt logisch: Der „NOM“ ist in sich ungültig.
@magda, ich habe das nicht geschrieben, um zu polemisieren. Sie haben es auch nicht unterstellt. Und ich freue mich ehrlich für Sie und die Gläubigen Ihrer Kapelle, wenn die Priester dort „gegen den Trend“ predigen.
Wenn ich katholische Bücher lese aus der Vergangenheit, dann steht das Kreuz, das Opfer, eindeutig im Zentrum, auch wenn es nicht es nicht eigens erwähnt wird. Oder wir können ins vergangene Jahrhundert gehen, zur Konvertitin Gertrud von le Fort. Sie hat nicht nur die großen geistlichen „Hymnen an die Kirche“ geschrieben, mit einem Sinn für das Kirchenjahr, wie es bei Priestern der FSSPX leider nicht – mehrheitlich – anzutreffen ist, sondern ihre Romane und Novellen setzen geradezu als Grundmotiv die Opfertheologie der katholischen Kirche voraus.
Das kleine Büchlein, „Die Frau des Pilatus“ möge als Beispiel dienen. Wenn man Zeit hat, ist es an einem Nachmittag gelesen. Mich stimmt es mehr als wehmütig. Die katholische Opfertheologie lebt im geistlichen Leben der Kirche inzwischen ein Schattendasein. Auch in der FSSPX.
Die FSSPX hat ihren Schwerpunkt verlagert. Wenigstens in Deutschland. Die FSSPX ist eine „Fatima-Bruderschaft“ geworden.
Von daher bin ich dankbar, dass es die Ecclesia-Dei-Priestergemeinschaften gibt. Auch wenn ich persönlich ihren Standpunkt zum 2. Vatikanischen Konzil nicht teilen kann.
Das ist jetzt Glatteis, auf dem ich mich bewegen muss. Auch die Ecclesia-Dei-Priester erkennen die Erscheinungen von Fatima an. Aber sie sind nicht so extrem darauf fixiert wie der Priester der FSSPX.
Die „Pius-Schwestern“ haben ihren theologischen Fernkurs „Unserer lieben Frau von Fatima“ gewidmet. Sie mögen es tun. Im Exerzitienhaus in Deutschland gibt es mehr Fatima-Statuen als Kruzifixe. Am schmerzhaftesten, neben der in den Hintergrund gedrängten Opfertheologie, empfinde ich die Verzerrung der eucharistischen Anbetung. Sie findet in einer Zerrform statt. Das heiligste Altarssakrament ist zur Anbetung aus dem Tabernakel genommen, steht in der Monstranz auf dem Altar. Gebetet wird hierzu der Rosenkranz.
Das gab es weder in der vorkonziliaren Kirche noch gibt es diesen Missbrauch In der „Konzilskirche.“ Er speist sich wahrscheinlich aus frommer Heftchenlieratur, die kein Bischof jemals genehmigt hat, denn in den offiziellen Gebet- und Gesangbüchern gibt es ihn nicht.
Im Mittelpunkt jeder katholischen Sakramentsandacht stand und steht der Gottmensch Jesus Christus in der Gestalt des Brotes. Ihm gebührt die AUSDRÜCKLICHE VEREHRUNG Die schönen, tiefen Sakramentslieder sind doch nicht nur für Fronleichnam bestimmt. In der FSSPX geht man offensichtlich davon aus.
Die sogenannte Tradition ist ebenfalls in der Krise. Weil die Erlösung durch Jesus Christus, den Retter und Erlöser der Welt, den einzigen Vermittler zur heiligsten Dreifaltigkeit, viel zu selten zur Sprache gebracht wird.
Hey @ Traditionstreuer
…kaum zu fassen, aber diesmal bin auch ich mal mit Ihnen und Ihrem Schlussverfahren einer Meinung. Es ist korrekt: was in hohem oder höchsten Maße, ja auch was „nur“ schädlich ist, kann – wir reden vom Hl. Messopfer! – nicht gültiges Sakrament sein!
Logisch ‑sehr gut gesagt.
@ Traditionstreuer, Sie haben mich überzeugt. Es ist logisch, wie Sie es darlegen.
Das war die Formel, die Pius V. 1570 unter die Bulle „Quo primum“ (zur Liturgie) setzte:
„Überhaupt keinem Menschen also sei es erlaubt, dieses Blatt, auf dem Erlaubnis, Beschluß, Anordnung, Auftrag, Vorschrift, Bewilligung, Indult, Erklärung, Wille, Festsetzung und Verbot von Uns aufgezeichnet sind, zu verletzen oder ihm im unbesonnenem Wagnis zuwiderzuhandeln.
Wenn aber jemand sich herausnehmen sollte, dies anzutasten, so soll er wissen, daß er den Zorn des Allmächtigen Gottes und Seiner Heiligen Apostel Petrus und Paulus auf sich ziehen wird.“
Ob nach dieser Formel ein Papst wirklich das Recht hat, die Liturgie zu verändern?
„Überhaupt kein Mensch“ ist nunmal ein Hinweis darauf, dass die Liturgie göttlichen Ursprungs ist und keiner – auch und vor allem kein Papst, der ja göttlicher Stellvertreter ist – wider etwas Göttliches handeln kann/darf.
Es ist die Frage, was man rein theoretisch an dieser göttlichen Liturgie, deren jedes Detail Ausdruck des Ewigen ist, ändern könnte, ohne das Göttliche zu verletzen.
Die Petrusbrüder in Zürich beschäftigen sich in den Predigten sehr häufig mit der Hl. Messe
Und wenn die NOM zwangsläufig ungültig wäre, dann hätte ich (Jg. 1972) bis vor 2 Jahren nie eine gültigte Messe erlebt, dann wäre auch meine Erstkommunion und Firmung ungültig – also bei aller Wertschätzung der alten Messe, das kann ja dann doch nicht sein, dass die neue automatisch ungültig ist.
Ich verstehe das, was Sie da sagen, aber ich für mich – das ist kein Rat, denn das stünde mir nicht zu – hab mich deswegen noch mal nachfirmen lassen…
Schaden kann eine sub-conditione-Wiederholung eines einmaligen Sakramentes nichts, aber wenn das erste mal doch ungültig war, dann wäre es sehr schade bei der Firmung und katastrophal v.a. bei der Taufe (die ja häufig auch nicht mehr ganz korrekt ausgeführt wird…aber wohl meist gültig ist).
Ist heute wirklich ein Riesenproblem! Denken Sie, dass viele, die das lesen, dasselbe Problem haben.
Die Kirche ging früher so wahnsinnig sensibel mit den Sakramenten um und hat so peinlich auf eine gültige Form geachtet – das sollte niemand unterschätzen.
Der NOM ist ja nicht zwangsläufig ungültig, mais il est mauvais et dangereux !
zeitschnur:
Also bei uns in Österreich habe ich noch nichts von einer Fatima – Fixiertheit merken können. Die Marienfrömmigkeit wird hier in einer „gesunden“ Weise gelebt.
Auch der Fernkatechismus „Unserer Lieben frau Von Fatima“ hat als Zentrum das Kreuz und das Opfer. Schon die allerkleinsten lernen, Jesus Geschenke zu machen, sie lernen, daß Er für unsere Sünden gestorben ist und werden mE rechtsgläubig auf das Allerheiligste Sakrament des Altares vorbereitet.
Ich kann von allen diesen „Defiziten“ in unserem Priorat und allg. im Österreichischen Distrikt nichts bemerken.
Im Gegenteil, allein wie hier die Jugend geführt wird, wie liebevoll mit Kindern umgegangen wird, wie kraftvoll katholisch diese Gemeinden sind, mir fehlen die Worte! Großer Dank gebührt den heiligmäßigen FSSPX – Patres, sie sind eine wahre Oase in dieser Glaubenswüste!
@ Austria
Bitte – Sie verwechseln mich mit zeitlos, deren Ansichten zu Maria und Fatima m.E. falsch sind.
Ich bin eine große Marienverehrerin, denn nur das ist katholisch. Die Verehrung derjenigen, die gewürdigt wurde, GOTT zu gebären, ist notwendig, um dieses Geheimnis der Inkarnation wirklich nach und nach zu erfassen und zu achten und IHN im allerheiligsten Altarsakrament anzubeten. Wer es reflektiert, wird über Jesus nicht mehr wie über einen dürren dogmatischen Begriff, sondern wie über einen geliebten Bräutigam sprechen.
Wer es fassen kann, der fasse es.
@ Carlo
Ce qui est „mauvais et dangereux“ n’est jamais un sacrement en vigueur…non?
Vous pensez vraiment que le BonDieu se représente dans un sacrement dangereux est mauvais, qu’il s’offrit en signe mauvais et dangereux ET l’effet de grace?!
Moi je ne le crois pas, c’est impossible, une pensée diabolique..
Man kann es auch kurz und knapp sagen: wer „Messen“ (bei Licht besehen sind es Mess-Simulationen) des „NOM“ besucht, versündigt sich am Heil seiner unsterblichen Seele, weil er damit den Weg nicht zum Himmel, sondern zur Hölle eingeschlage hat. Und er trägt im Blick auf seine Kinder, die er evt. dorthin mitnimmt, eine sozusagen unendliche Verantwortung füt den verlust deren ewigen Heils.
Die Neue Messe ist formalrechtlich verboten: „Si quis dixerit receptos et approbatos Ecclesiæ catholicæ ritus in solemni sacramentorum administratione adhiberi consuetos aut contemni aut sine peccato a ministris pro libito omitti aut in novos alios per quemcumque Ecclesiarum pastorem mutari posse: anathema sit.“ ~ Konzil von Trient, 7. Sitzung (vom 3. März 1547), Kanon 13.
-> Die Einführung neuer Riten durch einen Hirten der Kirche – wer auch immer! (also auch Papst) – ist also unter Anathema gestellt und der Papst hat keineswegs das Recht den Ritus zu ändern.
Die Neue Messe ist inhaltlich unkatholisch.
– Warum wurden die Opferungsgebete („Súscipe“, „Offérimus“) durch Tischgebete („Gepriesen bist Du, Herr unser Gott“) ersetzt?
– Warum die Gebete an die Allerhlgst. Dreifaltigkeit („Súscipe, sancta TrÃnitas“, „Pláceat tibi“) ganz gestrichen?
– Warum muss der Priester nun die Finger nicht mehr zusammenhalten?
– Warum diese Reduzierung der Kniebeugen?
– Warum heißt es im ‚Vater unser‘ nicht mehr „Schau nicht auf meine Sünden“ sondern „Schau nicht auf unsere Sünden“?
– Warum ist der Kommunionempfang des Priester, der ja zum gültigen Abschluss des Opfers dazugehört, in den, für die Gültigkeit der Messe nicht nötigen, Kommunionempfang der Gläubigen eingebunden?
– Dienen all diese Maßnahmen tatsächlich dafür den Glauben an das Sühneopfer, die Realpräsenz, das Weihepriestertum etc. zu stärken? Man darf zweifeln. Das sind die Gefahren für den Glauben, der für das Himmelreich nötig ist.
Die Neue Messe kann durchaus gültig sein, keine Frage. Dafür reicht es, dass ein Priester (gültig geweiht) die richtige Materie (Weizenbrot [gesäuert/ungesäuert] und Traubenwein [kein ‑saft!]), die richtige Form (Wandlungsworte [die Frage nach der Gültigkeit der Kelchworte bei „für alle“ bleibt bestehen]) und die richtige Intention (Darbringung des Opfers [vierfacher Zweck]) hat. Und da gibt es schon noch einige.
Werte @magda, Sie besuchen ja die FSSPX-Kapelle in Dresden (Quelle: https://www.katholisches.info/2014/07/07/priesterbruderschaft-st-pius-x-versetzungen-im-deutschen-distrikt/). Der Gottesdienstordnung Berlin-Dresden konnte ich nun entnehmen, dass in Dresden nun tatsächlich nur noch einmal im Monat eine Sonntagsmesse stattfindet. Ich gestehe, dass ich das den Gläubigen, die bei der FSSPX die Messe besuchen, gegenüber etwas zumutend finde und ich diese „Taktik“ nicht nachvollziehen kann. Darf ich Sie fragen, was Sie an den übrigen Sonntagen machen? Fahren Sie allen Ernstes immer nach Berlin?
@Zeitlos, ja die Kirche ist in einer Krise. Das gewisse Problem in der Tradition ist, dass es keinen richtigen „Kapitän“ gibt. Es ist sehr mühsam sich immer auf Pius IX. bis Pius XII. berufen zu müssen und bei Johannes XXIII. bis Franziskus immer Vorsicht walten lassen zu müssen und sich nie ruhig fallen lassen zu können. Das zerrt an und zehrt von den Nerven. O Herr, kürze die Tage ab!
Ich musste ein Momentchen nachdenken über diesen Canon 13, weil er etwas verschachtelt formuliert ist:
„Wenn jemand sagt, dass die empfangenen und approbierten Riten der katholischen Kirche., die in der feierlichen Verwaltung der Sakramente auszuübende Gebräuche sind, geringgeschätzt werden oder ohne Sünde von Amtsträgern nach Belieben aufgegeben werden oder in irgendwelche Neuerungen durch welchen Hirten der Kirche auch immer verändert werden können, der sei verflucht.“
Ich bin ohnehin aufgrund der Bulle „Quo primum“ davon überzeugt, dass kein Papst das Recht haben kann, eine göttliche Regel, die in der Liturgie vollen Ausdruck findet, je noch einmal zu verändern. So ist es dort formuliert, und es ist Haarspalterei, das bestreiten zu wollen. Man kann hier sehr wohl Fragen bereits an Pius XII. stellen…
Aber dieser Kanon offenbart noch mehr, dass eine Ritenänderung unter Bannfluch steht.
Wenn das aber so ist, ist der Papst, der das tat, spätestens nicht mehr der Papst, sondern ein aus der Kirche ausgeschlossener Mann samt allen Nachfolgern, die ihm ja eindeutig anhingen und anhängen. Wie man ihn vom Stuhl Petri entfernt, ist eine andere Frage. Auf jeden Fall aber kann man nicht „una cum anathema“ die Hl. Messe zelebrieren – das ist blasphemisch. Solche Messen sind vielleicht irgendwo „gültig“, aber ob sie die Gnadenwirkung haben, da sie die Gemeinschaft mit dem Bösen bekennen?
Im Klartext: wer solche Messen mitzelebriert läuft Gefahr, diesem Ungeist zu verfallen, in diese Felsspalte abzustürzen, die durch ein formell „gültiges“, aber ins Gegenteil pervertiertes Sakrament ja bedeutet.
Die Seele, die in diese Spalte bewusst und willentlich abstürzt ist wohl kaum mehr zu retten, d.h. so schwer wie alle Bergopfer…
Wer unbewusst noch teilnimmt, wird über kurz oder lang mit der Wahrheit konfrontiert werden.
Es ist eine Illusion zu glauben, es genüge, die „richtige“ Form zu zelebrieren, zumal ja schon die Pius‑, Petrus- und Motu proprio-Version von 1962 bereits auch stark verändert worden ist!
Hm, liebe Zeitschnur, wenn ich Sie richtig lese, dann kann künftig nicht mehr mit Bus und Tram zur Messe, dann brauch ich ja eine Zeitmaschine…
@ kostatinov
…ne Zeitmaschine nicht, aber ein Auto oder Fahrkarten für weite Strecken ja.
Vor kurzem las ich in caecilia, einer amerikanischen Zeitschrift zur Kirchenmusik, das ausführliche Memorandum von Dom Joseph Gajard osb (jahrzehntelangem Leiter der Choralschola v. Solesmes und großem Gregorianiker) an die Kongregation der Riten (September 1956):
darin warnt er sehr hellsichtig vor alle Veränderungen an den texten der gregorianischen Melodien, des Stundengebets, der Liturgie weil die Einheit von Text und Musik dadurch verloren geht, aber besonders weil dadurch der Inhalt des Glaubens selbst verändert wurde mit nicht absehbaren Folgen.
Dom Gajard war durch seine Stellung und sein Leben mit Sicherheit eine der größten Spezialisten auf diesem Gebiet und durch das große Ansehen und die Beziehungen v. Solesmes hervorragend informiert.
Der Anschlag auf die Seele der Kirche, auf den Glauben, auf die glaubenstragende Strukturen wurde schon lange vor dem Konzil geplant und besprochen;
Einige wenige luzide Geister haben damals schon gewarnt; die meiste Personen., laien wie Priester und Prälate, ahnten sehr lange nichts (bzw. tun auch heute noch so).
Daß EB Msgr. Lefebvre diesen Anschlag nicht vom vornherein erkannt hat, kann ihm nicht vorgeworfen werden.
Er hat jedoch- und das zeigt seinen gewaltigen Mut – nicht gezögert die Konsequenzen zu ziehen bei der totalen Zerrüttung und ist tapfer weiter seinen Weg gegangen.
Er hat gelernt durch die Zeiten und durch die einfache Gläubigen.
Besonders getroffen wurde ich durch die Geschichte am Anfang von Ecône: nachdem dort 4 Männer die alte Gehöfte dort v.d. Kanonikern v. Grand-Saint-Bernard gekauft hatten um sie nicht von den Kommunisten demolieren zu lassen, und Msgr. Lefebvre auf der Suche nach einer Behausung für sein immer mehr wachsendes Seminar war, kam man zu einer Mahlzeit zusammen.
Die Mahlzeit ging gut romanisch anderthalb Stunden, Msgr. Lefebvre erklärte seine Bewegung, seine Ziele; und Alphonse schwieg und sagte kein Wort.
Ziemlich ratlos fragte Msgr. Lefebvre dann was Alphonse hiervon dachte; und dann kam die Antwort: „…Monseigneur, dann wird die ganze Welt Ecône kennen !“
Und so geschah es; und sehr häufig, besonders in Augenblicken von Bedrängung, erzählte Msgr. Lefebvre von dem Weitblick und dem Vertrauen v. Alphonse.
Ein Katholik hat die Pflicht und die Aufgabe sich in seinen Stand zu bewähren, ob hoch oder niedrig, ob groß oder klein; und dabei zu wachsen über sich selbst hinaus.
Die Hilfe der Jungfrau Maria, das Auxilium, hilft den unauslöschlichen Funken vom christlichen Optimismus am Leben zu halten..
O…diese Antwort von Alphonse – einfach nur so dürr, wie sie dasteht – erscheint mir aber maliziös…
Das kann auch was ganz anders heißen: ja, alle Welt kennt Econe, aber kennt sie damit den Herrn der Kirche?
Dass Msgr. Lefebvre oder andere nicht sofort erkannt haben wollen, welcher Anschlag hier vorbereitet wurde – verzeihen Sie: das kann nach 150 Jahren heftigster innerkirchlicher Kämpfe um genau all diese Fragen, die ja dann im Vat. II sich Durchbruch verschafften, nach scharfen Verurteilungen derselben Dinge, die nun salonfähig wurden, durch die Päpste zuvor (z.B. im Syllabus oder in Pascendi), nicht sein, wenn ich nicht annehmen will, dass diese Prälaten völlig umnachtet waren.
Man muss hier wirklich tiefe Fragen stellen – nämlich die, was diese Umnachtung uns eigentlich offenbart. Es gab allerdings immer wenige Gegenstimmen bei den Abstimmungen – nur wollte man sich mit diesen Bischöfen nicht gemein machen, auch nicht vonseiten derer, die sich heute als Helden der Tradition präsentieren…
im Netz gefunden:
LAUDATE katholisches Gebetbuch und Gesangbuch
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=20&t=9633&start=80
kann man als PDF auf sein Laptop speichern, dann hat man immer ein Gebetbuch von vor dem II. vat. Konzil dabei.
zeitlos und zeitschnur:
Entschuldigung, ich habe natürlich Frau Zeitlos gemeint.
Ich weiß, es paßt nicht ganz zum Thema, aber nachstehend ein heute auf der Seite der FSSPX veröffentlichter Apell vom EB bezüglich von Inhalten von Predigten. Ich poste ihn hier, weil von mancher Seite Kritik an der FSSPX aufgekommen ist, daß zu wenig über die Kirchenkrise gepredigt werde:
„Ich meine, dass man die Realität so nehmen muss, wie sie ist; und vor allem sind wir nicht verpflichtet, jeden Tag eine neue Einschätzung des Papstes zu geben. Das erwarten die Leute nicht, die Leute erwarten nicht, dass Sie in ihrer morgigen Predigt immer etwas über den Papst sagen. Es gibt so viele andere Themen.
Lassen Sie dieses Problem beiseite, es ist ja ein sehr delikates Problem, schwierig, schmerzlich, unter dem alle Gläubigen leiden. Wenn jemand allein mit Ihnen spricht, dann bieten Sie ihm die Lösung der Priesterbruderschaft, das, was man in der Priesterbruderschaft denkt: ‚Das ist die Linie der Priesterbruderschaft in der aktuellen Situation bezüglich des Papstes, der Sakramente, der Messe.‘
Aber machen Sie nicht ständig ein Predigtthema daraus, die Leute könnten so verängstigt werden, und die einen diskutieren: ‚Ah, das hat er gesagt? Aber so trifft es doch gar nicht zu, und dies und das…‘ Das bringt nichts Gutes, es verwirrt die Leute, es führt zu nichts. Was die Leute wollen, das ist die Heiligung, sie wollen durch die Sakramente geheiligt werden, durch das heilige Messopfer.
Sprechen Sie mit ihnen über ihre Probleme, über die persönliche Heiligung. Gott weiß, dass es da genug Themen gibt! Natürlich: zum einen oder anderen Mal, zum Beispiel bei einem Vortrag oder wenn Sie direkt gefragt werden, dann versammeln Sie diese wenigen Personen und dann erklären Sie ihnen ganz genau die Situation.
Die Gläubigen erwarten vielmehr von Ihnen, dass Sie Priester sind wie alle jene Priester, welche Ihnen vorangegangen sind und welche diese Dörfer geheiligt haben.
Wie viele heilige Priester hat es gegeben, die nicht unbedingt ein heiliger Pfarrer von Ars waren, die aber das Volk, ihr Dorf wahrhaft geheiligt haben, die wahre Priester waren, Priester, denen die Menschen sich anvertrauten und die, wie der hl. Pius X. – wir haben es ja noch gestern gelesen –, zum Sterbebett eilten und den Menschen halfen, gut zu sterben, indem sie sie auf den Tod vorbereiteten.
Das Leben eines Priesters ist ein so außergewöhnliches Leben, ein ganz unerhörtes Leben: die Kinder auf die erste Kommunion vorbereiten, auf die Firmung, sie im Katechismus unterrichten, sie im Glauben bewahren, vielleicht Ordensberufungen, Priesterberufungen vorbereiten. Das ist, so meine ich, die Aufgabe des Priesters, das ist die Liebe, die Kraft Gottes: Gott ist Liebe. Und genau das sollen wir sein.“
Erzbischof Marcel Lefebvre, Priesterexerzitien, 1980
Furchtbar – das ist ja entsetzlich! Der „EB“ macht ganz klassische totalitäre Propaganda, will die Leute, die er natürlich für halbverblödet hält, mit dem Kreisen um ihre persönliche Heiligung ablenken.
Das sind Durchhalteparolen.
Da kommt die Frage hoch, was er bezweckt hat damit – immerhin hat seine Strategie dazu geführt, dass „die“ Tradition hilflos auf FSSPX eingeschworen wurde, ihr Unbehagen auf Nebenkriegsschauplätzen auslebt und den Bezug zur geistlichen Realität völlig verloren hat und wie eine aufgescheuchte Herde jeder neuen Einspeisung albernen Verschwörungstheorien hinterherrennt.
Man hat gerade den Eindruck, Lefebvre sei ein U‑Boot der Zerstörer gewesen.
Ihr immer erschreckender zu Tage tretender Hass auf Seine höchst ehrenwerte Exzellenz, ohne dessen Wirken die Pforten der Hölle das ewige Rom schon überwältigt hätten, macht mich immer rat- und fassungsloser. Sind Sie eine Trojanerin der Linken??
Nein. Ich wünsche, dass der Priester die Schrift – oft genug schwierig zu verstehen – auslegt und eine Anwendung fürs Leben aufzeigt. Wie komme ich in den Himmel ?
Mann muss nicht verblödet sein, zu empfehlen, nicht (ständig) über den Papst zu wettern; es reicht doch, dass es EINEN gibt, der kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten.
@ Traditionstreuer
Ja genau – ich bin eine Trojanerin der Linken, eine verkappte Jüdin, eine Mossadagentin, eine Furie, eine Doppelagent, ein Protestant, eine Radikalfeministin, und Maria halte ich für Gott.
Haben Sie sich schon mal gefragt, ob es mich wirklich gibt, oder ob nicht eine ganze Bande unter meinem Namen postet? Hm hm hm…tja wer weiß…
Falls jemandem noch was Kluges einfällt, bitte mitteilen. Man könnte daraus ein Theaterstück über die vielen Identitäten der Zeitschnur machen.
@ Carlo
Sehen Sie nicht die Problematik, dass niemand in den Himmel kommt, der sein Hirn abschaltet und einfach vertrauensvoll selbsternannten Traditionshütern folgt?
Diese naive und bestürzende Piustaktik ist gefährlich, und mir sind schon allzu viele Leute begegnet, besonders Frauen, die wirklich ihr Gehirn an der Piustheke abgegeben haben. Eine Katasrophe, weil das, was die Frauen machen, automatisch und ungewollt sogar direkte Auswirkung auf alles andere und alle anderen hat!
So geht das nicht!
Es geht nämlich nicht drum, „über den Papst zu schimpfen“, sondern darum, dass den Gläubigen kein Sand in die Augen über die Lage gestreut wird – und das tun die Piusbrüder leider. Lefebvre ist mitverantwortlich dafür, dass diese Gläubigen in einer falschen Sicherheit gewiegt wurden.
Jeder ist gehalten, alles zu prüfen – nicht sich von einem Piuspriester druchs stürmische Meer führen zu lassen, als hätte der irgendeine Legitimation dazu: er hat sie nach der echten katholischen Tradition nämlich nicht!
Nein – es gibt keine bequeme Heilsvermittlung bei verschlossenen Augen!
Das ist schon wieder Protestantismus pur: „Jeder ist gehalten, alles zu prüfen“ – wie kann man nur als angeblich treuer Katholik so einen Unsinn schreiben?! Der Priester als Alter Christus ist gehalten, alle und alles zu prüfen, und wir als das Volk haben uns gehorsam danach auszurichten. Die Kirche ist eine göttliche Hierarchie, genau so und nicht anders gestiftet, und keine demokratische Veranstaltung, in der einfach so jeder alles prüfen kann.
Früher sagte man hierzulande zu den linken Dauerkritikastern: „Dann gehn Sie doch nach drüben!“ Zu Ihnen, Frau Zeitschnur, möchte man rufen: Dann gehen Sie doch zu Luthers Nachfahren, dort wird man Sie mit offenen Armen aufnehmen und Sie können glücklich und zufrieden „alles prüfen“ und Maß nehmen „am Bibelwort“.
Sie schreiben: „…ne Zeitmaschine nicht, aber ein Auto oder Fahrkarten für weite Strecken ja.“
Und was wären die potentiellen Ziele? FSSPX oder FSSP kann’s ja Ihren Postings gemäß eigentlich nicht sein…
Also wirklich Traditionstreuer, das ist nicht mehr satisfaktionsfähig, was Sie da labern.
Es gibt auch noch was zwischen dumpfbackigem Gehorsam und totaler Selbstbestimmung. Es ist Ihr Problem, dass Sie davon nichts wissen, nicht meines!
Außerdem hat auch der Priester nicht alles zu prüfen als „alter Christus“, wenn wir es schon mal so eng angehen wollen, wie Sie es offenbar tun. Der Priester hat keinen Anteil am Lehramt. Er ist dem Bischof zum Gehorsam verpflichtet und hat nicht mehr Lehrentscheidungsbefugnis als jeder Laie. was er predigt, muss absolut konform sein. Das war schon immer so. Punkt.
Um zu erkennen, ob unsere Vorgesetzten uns aber recht weiden, müssen wir alles prüfen und im Zweifelsfall Gott mehr gehrochen als Menschen.
Haben die Oberen recht, ist es wunderbar, ihnen zu folgen. Führen sie uns auf schlüpfrige Wege ist es unabdingbar Gott mehr zu gehorchen als sehenden Auges das Seelenheil zu verspielen.
Gestern las ich in einem Lokal die ‚Bild am Sonntag‘. Darin äußerte sich Erzbischof Gänswein u.a. zum Ehesakrament. Sinngemäß: „Die Unauflöslichkeit der sakr. Ehe steht nicht zur Debatte. Das hat das Lehramt stets betont.“ Zu homosexuellen Beziehungen: „diese sind wider die Natur des Menschen“, zum Zölibat: „Man verzichtet auf viel, aber man gewinnt umso mehr“. Man solle zudem nicht glauben, Vatikanbewohner seien nicht im Bilde und lebten hinter dem Mond. Sie kennen die Gesellschaft genau.
Gänswein stellt sich eindeutig hinter das Lehramt, hier besonders hinter Bendedikt. Damit tritt er indirekt in Opposition zu Franziskus. Er trickst nicht rum, verhandelt nicht, redet nicht durch die Blume und auch nicht schön. Er versucht aus Schwarz kein Weiß zu machen und umgekehrt.
Wir brauchen diese eindeutigen Stellungnahmen. Danke an Erzb. Gänswein!
An alle Gesetzeskasuistiker und Wiedertäufer: WENN IHR NICHT WERDET WIE DIE KINDER.
Wenn ich auf Maria schaue, die das Jesuskind in ihren Armen, am Herzen (I) trägt, das da ist die Frucht ihres Leibes, hat sie mit Jesus auch ihr eigenes inneres Kind zur Welt gebracht (Frucht ihrer Demut vor Gott). Jesus hat sich immer nur den kindlichen Seelen geoffenbart. Die Stolzen hat er verschmäht.
Nur zwei unter allen gelesenen Postings haben mich wirklich berührt, vielleicht auch nur, weil ich den lieben Gott noch nicht in der Tasche habe:
1.) „Für jedes hier geschriebene unnütze Wort wird eines Tages Rechenschaft gefordert werden.“
2.) „Ich wünsche allen, dass sie einmal die Liebe Gottes in ihrem Herzen wirklich spüren.“
Ich weiß immer noch nicht, wer von Ihnen die Wahrheit hat, ob sie überhaupt einer hat. Ich weiß auch nicht, ob sie nicht vielleicht bei den Evangelikalen oder Charismatikern mehr ist, als bei uns (Ihnen). Ich kann nicht bestimmen, was Wahrheit ist und wer sie hat. Oder ob es unter den Menschen, die einen Ritus feiern auch wieder nur einzelne sind, die sich des Ritus bedienen.
Ein Lehrer hat in meiner Schulzeit mal gesagt: „Wenn jemand glaubt, die Wahrheit ganz sicher gefunden zu haben, dann hat er sie gerade nicht.“
Und wenn Sie hier von Wahrheit und Wahrheiten reden, dann sind sie unbewusst häufig am politisieren oder folkloriesieren. Jeder hat zumeist eine beschränkte Intention.
Ein Pater sagte: „Gott ist immer größer als unsere Vorstellung.“ Das scheint mir eine wahre Aussage zu sein.
Maria selbst ist im übrigen der lebendige Tempel Gottes, die den Erlöser im Heiligen Geist hervorgebracht, d.h. sichtbar und zur Welt gebracht hat (um die Welt von ihrem Stolz und deren Früchten zu erlösen). Die sichtbare Kirche will dem schwachen Menschen eine Hilfestellung geben, um sich in diesem Bewusstsein zu erkennen bzw. zu erhalten. Ich glaube, es darf wirklich nicht um Abgrenzungen gehen.
Da ich den Stolz erwähnte, möchte ich auch kurz darlegen, in welchem Zusammenhang: Die selige Mirjam von Abellin hatte einst eine klare Schau in den Himmel. HIer traf sie viele Seelen, die sie dort gar nicht vermutet hatte. Nur eines fand sie nicht: den menschlichen Stolz. – Dann wurde ihr ein Blick in die Hölle gewährt: Auch hier das gleiche Bild und ihre Verwunderung. Hier waren tugendhafte Menschen, die als solche gegolten hatten und viele Führergestalten. Nur eines fand sie nicht: die Demut.
Der hinterletzte Mensch, der in seinem Leben vielleicht nur einmal Eucharistie (des Herzens) feiern konnte, zählt in Gottes Reich mehr als tausend (Schein-)Gerechte, die nach Gerechtigkeit ohne Unterlass dürsten, weil sie sich nie ganz Gott übergeben haben…