Gründer von Juventutem von Benedikt XVI. empfangen


Besuch im Vatikan: Marti und Capoccia
Besuch im Vati­kan: Mar­ti und Capoccia

(Vati­kan) Bene­dikt XVI. emp­fing am 1. Sep­tem­ber zwei Ver­tre­ter der Tra­di­ti­on: den Grün­der und Schatz­mei­ster der Foe­de­ra­tio Inter­na­tio­na­lis Juven­tu­tem (FIJ) der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Jugend und den Direk­tor der Inter­na­to­na­len Wall­fahrt der Tra­di­ti­on Popu­lus Sum­morum Pon­ti­fi­cum. Vom 23.–26. Okto­ber 2014 fin­det die drit­te Inter­na­tio­na­le Wall­fahrt nach Rom statt.

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Cosi­mo Mar­ti von Juven­tu­tem und Giu­sep­pe Capoc­cia von Popu­lus Sum­morum Pon­ti­fi­cum wur­den am spä­ten Mon­tag­nach­mit­tag im Vati­kan emp­fan­gen. Cosi­mo Mar­ti hat­te ver­geb­lich vor dem Amts­ver­zicht von Bene­dikt XVI. um eine Audi­enz gebe­ten. Im ver­gan­ge­nen Juli erhielt er über­ra­schend Post von der Apo­sto­li­schen Nun­tia­tur in Bern. In der Schwei­zer Bun­des­haupt­stadt befin­det sich der Sitz von Juven­tu­tem.

Die Nun­tia­tur über­mit­tel­te ein Schrei­ben von Kuri­en­erz­bi­schof Georg Gäns­wein. Es ent­hielt die nicht mehr erwar­te­te Ein­la­dung zu einer Begeg­nung mit Bene­dikt XVI. Mar­ti war davon aus­ge­gan­gen, daß sein Ansu­chen mit dem Amts­ver­zicht archi­viert wor­den sei und hat­te nicht mehr mit einer Reak­ti­on gerechnet.

Im Schrei­ben hieß es, er kön­ne eine Begleit­per­son mit­brin­gen. Mar­ti ent­schied sich für Giu­sep­pe Capoc­cia, den Direk­tor des Sum­morum Pon­ti­fi­cum Coe­tus Inter­na­tio­na­lis, der seit 2012 die Inter­na­tio­na­le Wall­fahrt der Tra­di­ti­on nach Rom Popu­lus Sum­morum Pon­ti­fi­cum orga­ni­siert. Die Wall­fahrt führt, 2014 zum drit­ten Mal zum Grab des Apo­stel­für­sten Petrus in den Peters­dom. Ent­stan­den ist die Wall­fahrt aus Dank­bar­keit für das 2007 von Papst Bene­dikt XVI. gewähr­te Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum, das allen Prie­stern die Zele­bra­ti­on in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus freistellte.

2014: 10 Jahre Juventutem

Juventutem, die Jugend der Tradition
Juven­tu­tem, die Jugend der Tradition

Da die Inter­na­tio­na­le Föde­ra­ti­on Juven­tu­tem 2014 ihr 10. Grün­dungs­ju­bi­lä­um begeht, wird dar­auf ein Schwe­punkt der dies­jäh­ri­gen Wall­fahrt lie­gen. Kar­di­nal Geor­ge Pell, der Prä­fekt des Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­ats des Hei­li­gen Stuhls wird aus die­sem Anlaß am 24. Okto­ber in der Kir­che San­tis­si­ma Tri­ni­tà  dei Pel­le­g­ri­ni der Petrus­bru­der­schaft in Rom ein Pon­ti­fi­kal­amt für Juven­tu­tem zele­brie­ren. Geist­li­cher Assi­stent von Juven­tu­tem ist Pater Armand de Mal­ler­ay von der Petrus­bru­der­schaft.

Höhe­punkt der Wall­fahrt ist am Sams­tag, den 25. Okto­ber das Pon­ti­fi­kat­amt im Peters­dom, das 2014 von Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke zele­briert wird. Am Sonn­tag, den 26. Okto­ber besu­chen die Jugend­li­chen von Juven­tu­tem das alt­ri­tu­el­le Bene­dik­ti­ner­klo­ster von Nur­sia, wo Kar­di­nal Wal­ter Brand­mül­ler in der Hei­li­gen Mes­se im Alten Ritus die Pre­digt hal­ten wird.

Alte Messe für Juventutem beim WJT 2005 in Köln signalisierte liturgische Wende

Kar­di­nal Pell hat­te bereits 2005 für Juven­tu­tem beim Welt­ju­gend­tag in Köln eine Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zele­briert, als der Dach­ver­band tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ner Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen erst­mals an einem offi­zi­el­len Ereig­nis der Katho­li­schen Kir­che teil­nahm.  Beim WJT 2005 wur­de auch erst­mals wie­der im Rah­men eines offi­zi­el­len kirch­li­chen Groß­ereig­nis­ses eine Hei­li­ge Mes­se im Alten Ritus zele­briert. Die Alte Mes­se beim Welt­ju­gend­tag in Köln signa­li­sier­te nur weni­ge Mona­te nach der Wahl von Bene­dikt XVI. den Beginn einer lit­ur­gi­schen Wende.

Zwei Jah­re nach Köln gewähr­te der­sel­be Papst das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum. Er wird auch an die Tau­sen­den von Jugend­li­chen gedacht haben, die mit Juven­tu­tem nach Köln gekom­men waren, wenn er im Begleit­schrei­ben an die Bischö­fe, das mit dem Motu pro­prio ver­öf­fent­lich wur­de, schrieb:

„Hat­te man unmit­tel­bar nach dem Ende des II. Vati­can­ums anneh­men kön­nen, das Ver­lan­gen nach dem Usus von 1962 beschrän­ke sich auf die älte­re Gene­ra­ti­on, die damit auf­ge­wach­sen war, so hat sich inzwi­schen gezeigt, daß jun­ge Men­schen die­se lit­ur­gi­sche Form ent­decken, sich von ihr ange­zo­gen füh­len und hier eine ihnen beson­ders gemä­ße Form der Begeg­nung mit dem Myste­ri­um der hei­li­gen Eucha­ri­stie finden.“

Erste­rer Mei­nung, daß sich das „Ver­lan­gen“ auf die älte­re Gene­ra­ti­on beschrän­ke, oder beschrän­ken soll­te,  scheint der Nach­fol­ger von Bene­dikt XVI., Papst Fran­zis­kus noch immer anzu­hän­gen. Beim Ad-Limi­na-Besuch der tsche­chi­schen Bischö­fe im ver­gan­ge­nen Febru­ar sag­te Fran­zis­kus laut Erz­bi­schof Jan Graub­ner von Olmütz zur Tat­sa­che, daß sich katho­li­sche Jugend­li­che für den über­lie­fer­ten Ritus interessieren:

„Wenn ich gründ­li­cher dar­über nach­den­ke, fin­de ich, daß es eher eine Art Mode ist. Und weil es eine Mode ist, daher muß man ihr nicht so viel Auf­merk­sam­keit schenken“.

Über den Inhalt des am Mon­tag statt­ge­fun­de­nen Gesprächs mit Bene­dikt XVI. ist noch nichts bekannt. Vor der Begeg­nung sag­ten Cosi­mo Mar­ti und Giu­sep­pe Capoc­cia der fran­zö­si­schen Sei­te Noti­ons Romain­es, es sei ihr Wunsch, Bene­dikt XVI. stell­ver­tre­tend für die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Jugend ihre Dank­bar­keit und ihre Ver­bun­den­heit zum Aus­druck zu brin­gen. Anson­sten wer­de man die Begeg­nung der Vor­se­hung und dem eme­ri­tier­ten Papst überlassen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Noti­ons Romaines/​Juventutem

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