Pragmatisch-konservativ? Oder Logos-vergessen? – Grundsätzliches in Erwartung der Synode


Bischofssynode 2012
Bischofs­syn­ode 2012

von Klaus Obenauer*

Anlaß

Anzei­ge

Als ich letz­tes Jahr zu Mariä Him­mel­fahrt auf die­sem Forum mei­nen Bei­trag „Evan­ge­li­sti­scher Fran­zis­kus oder ‚papa hae­re­ti­cus‘?“ ver­öf­fent­licht hat­te, hat­te ich anschlie­ßend kein gutes Gewis­sen; bis heu­te nicht. Ob ich näm­lich nicht zu früh „geschos­sen“ habe, und noch dazu auf zu unsi­che­rer Grund­la­ge. Mei­ne Beden­ken betref­fen dabei nicht die quae­stio juris, aller­dings die quae­stio fac­ti; und die Fra­ge nach der Oppor­tu­ni­tät; even­tu­ell auch noch die Angemes­senheit in Dif­fe­ren­zie­rung und Nuan­cie­rung. – Nun bin ich mir ziem­lich sicher, daß mein Bei­trag von damals in den Augen vie­ler über­holt ist durch die Fak­ten; eben­so mei­ne Beden­ken: es genügt der Hin­weis auf das letz­te Kon­si­sto­ri­um (als Ouver­tü­re zur Bischofs­syn­ode). Trotz­dem weiß ich mich durch den Scha­den mei­ner Beden­ken klug gewor­den und sehe mich dazu ver­anlaßt, einen etwas an­deren Gang ein­zu­le­gen: ange­sichts einer Fakten­lage, die sicher mehr denn je ei­nen besorg­nis­er­re­gen­den Ein­druck erweckt (wo­rin ich mit vie­len nach wie vor eins bin).

Wor­um es mir immer noch zu tun ist: das ist nun mal die Per­so­na­lie Berg­o­glio (als Papst Fran­zis­kus); aber nicht nur für sich, son­dern als ein Phä­no­men, das die Fra­ge auf­wirft, ob da nicht ein Expo­nent eines gewal­ti­gen Stimmungsum­schwungs agiert oder viel­mehr eine weit zurück­rei­chen­de Bewe­gung ihre wirk­same Speer­spit­ze gefun­den hat; und dies natür­lich noch­mals mit Blick auf die unmit­tel­bar bevor­ste­hen­de Syn­ode. Da ich es sozu­sa­gen im guten pro­bie­ren will, schicke ich vor­aus, daß es mir eben nicht um eine Berg­o­glio­schel­te zu tun ist, dar­um, einem Res­sentiment Aus­druck zu geben, das in feh­len­der Bene­vo­lenz alles Erdenk­li­che ankrei­det, wo auch immer man fün­dig wird. Und so möch­te ich vor­ab erst ein­mal fest­ge­hal­ten haben: Fair und objek­tiv betrach­tet, kann man gar nicht um­hin, eine gewis­se Am­bivalenz fest­zu­stel­len. Da sind die zahl­rei­chen Pre­digten und Kate­che­sen des Pap­stes, die sehr wohl in die tra­di­tio­nel­le Glau­benspraxis einwei­sen, bis­weilen in einer recht her­ben, hie und da gar etwas mar­tia­lisch klin­gen­den Spra­che. Hier wird ein Pat­ro­mo­ni­um bean­sprucht, das als sol­ches gar nicht in Fra­ge gestellt wer­den soll. Und wel­cher Gut­wil­li­ge wird die groß­müti­gen Ge­sten ver­kennen, die ehrli­chen Her­zens den Gott, der sich zu uns und un­serem Elend her­ab­ge­beugt hat, ver­ge­gen­wär­ti­gen wol­len, wel­che Ge­sten so vie­le Her­zen an­rühren und dort offen­sicht­lich so viel Gutes bewir­ken? Mit Blick auf die gewich­ti­gen Beden­ken, auf die sich nach­ste­hend der Fokus rich­ten soll, ist somit der kru­zia­le Punkt des Fran­zis­kus­phä­no­mens die­se merk­würdige Ja­nusköp­fig­keit: Zustimmungswür­diges mit Begei­ste­rungs­po­ten­ti­al und doch so viel An­stö­ßiges in einem!

Hintergründe

Wor­an liegt das? Nun, ich betrei­be kei­ne Berg­o­glio-Ana­ly­se. So hal­te ich für mich erst ein­mal nur fest, daß das enorm pasto­ra­li­sti­sche Geprä­ge sei­ner ratio agen­di sich trifft sich mit einem für die kirch­li­che Gegen­wart sehr prä­gen­den Grund­zug: Prag­ma­tis­mus. Unter dem für (den spä­te­ren?) Jor­ge Berg­o­glio typi­schen Evan­ge­lis­mus ver­birgt sich ein ziem­lich tie­fes Miß­trauen gegen die schwer­punkt­mä­ßig dok­tri­na­le Zugangs­wei­se, zumal da, wo die Theo­rie dar­um bemüht ist, unter Abstrak­ti­on von der kon­kre­ten Handlungssi­tuation Trag­wei­te und Rele­vanz der Dok­trin exakt zu umschrei­ben. Hin­ter dem mar­kant argumen­tierenden und auf Trenn­schär­fe bedach­ten Theo­lo­gen, der um die dok­tri­na­le Rein­heit besorgt ist, ersteht ihm daher rela­tiv schnell das Bild des pha­ri­säi­schen Schrift­ge­lehr­ten, der den Men­schen untrag­ba­re Lasten aufbür­det („lebens­fern“), um selbst kei­nen Fin­ger zu rüh­ren (um sich sel­ber krei­send ist er der „spirituel­len Welt­lich­keit“ verfallen).

Prag­ma­ti­sches Den­ken und Han­deln wird gern gegen ideo­lo­gi­sches abge­grenzt. Aller­dings, prag­ma­ti­sche Orientie­rung entglei­tet schnell zum Prag­matis­mus: selbst eine, nur zu oft un­ein­ge­stan­dene, Ideo­lo­gie oder zumin­dest ideologiean­fällige Ein­stel­lung. Und so ist der Gegen­satz zum Prag­ma­tis­mus gera­de nicht die ideo­lo­gi­sche Ori­en­tie­rung, son­dern die auf den Lo­gos kon­zen­trier­te, die denn auch in Gegen­satz wie zum Prag­matis­mus so auch zur ideo­lo­gi­schen Orientie­rung tritt. Und Logos-Ori­en­tie­rung ist Wahr­heits-Ori­en­tie­rung, was hier nicht näher expli­ziert wer­den muß. Viel­leicht müs­sen wir auch sagen: die kon­se­quen­te oder radi­ka­le Wahr­heits­ori­en­tie­rung, die deren An­spruch allei­ne gerecht wird. Sie zeich­net sich dadurch aus, daß sie dem Fakti­schen, rein als sol­chem, kei­ne kri­te­rio­lo­gi­sche Bedeu­tung in der Af­firmation von Sach­ver­hal­ten mit transempi­rischer Trag­wei­te (wie gera­de auch Wert­ur­tei­len) zu­erkennt. Der hei­li­ge Anselm von Can­ter­bu­ry defi­nier­te entspre­chend die Wahr­­heit als die „allein im Geist ver­nehm­ba­re Recht­heit“ („rec­ti­tu­do sola men­te perceptibilis“).

Ein sehr weit­rei­chen­der Ver­lust der Logos­ori­en­tie­rung, ja eine qua­si-kon­­sti­tu­tio­nel­le Schwä­che, dem Anspruch des Logos stand­zu­hal­ten, ist für un­sere Gegen­wart kenn­zeich­nend; in unse­rer west­li­chen Welt zuneh­mendst mehr seit etwa zwei­hundert Jah­ren. Und was die Geschich­te unse­rer katho­li­schen Kir­che und Theo­lo­gie angeht: besag­te Schwä­che ist seit den Sech­zi­gern signi­fi­kant prä­sent, um frei­lich schon längst vor­her viru­lent gewe­sen zu sein. Hand in Hand damit geht die eben­so signi­fi­kant gras­sie­ren­de Ideo­lo­gie­an­fäl­lig­keit. Auch auf die Ge­fahr hin, in ide­al­ty­pi­scher Beschrei­bung (erheb­lich) zu ver­kür­zen und zu verein­seitigen: an die Stel­le der Argu­men­ta­ti­on unter Bezug auf einen all­seits unbe­stritten vor­aus­ge­setz­ten Gel­tungs­rah­men (Offen­ba­rung und Leh­re der Kir­che) und Zuhil­fe­nah­me all­seits aner­kann­ter Dis­kurs­stan­dards („ad modum scho­lae“) ist die, sich über ihre Moti­ve nicht hin­rei­chend auf­klä­ren­de, Opti­on getre­ten. Argu­men­ta­ti­ve Poten­tia­le wer­den dabei weit­ge­hend nur stra­te­gisch ein­ge­setzt, ge­gen die je ande­re Opti­on eben (das gute Argu­ment ist jenes, das ziel­füh­rend mei­ner Opti­on zur Selbst­be­haup­tung dient). Die­ser Sub­jek­ti­vis­mus in der Opti­on bei rein stra­te­gi­scher Argu­men­ta­ti­on: gera­de das ver­ste­he ich unter ideologi­schem Den­ken (ohne Anspruch auf lexi­ka­li­sche Voll­stän­dig­keit). – Die­ser Sub­jektivismus in der Opti­on hat eine rech­te und eine lin­ke Va­riante: Die rech­te Va­riante ist nun ein­mal von Haus aus eine ille­gi­ti­me Schwe­ster der (unbe­dingt ge­botenen) Ori­en­tie­rung an der rec­ti­tu­do, der Recht­heit in Leh­re und Dis­zi­plin (Ortho­do­xie und diszipli­narischer Gehor­sam). Was sie ille­gi­tim macht, ist die unein­ge­stan­de­ne Selbst­verwechslung mit dem Maß­stab, getra­gen vom Res­sen­ti­ment jener, die in erster Linie sich von den Lin­ken belei­digt sehen. Man mag sich nicht mehr von dem unter­schei­den, wofür man ein­steht und strei­tet. Und so ist man nur zu oft in der Gefahr, die grö­ße­re Sache gleich­zu­set­zen mit der über­spitzenden Aus­deu­tung oder ein­sei­ti­gen Akzent­set­zung, die von der ei­genen Lei­den­schaft ein­ge­ge­ben ist. Und dies dann auf Kosten der Sach­lich­keit und so der Sache. Die­se re-akti­ve Vari­an­te ist nicht die ursprüng­li­che: die ist die lin­ke, die offe­ne oder so­phistisch geschickt ver­steck­te Ver­wei­ge­rung gegen­über dem ver­bind­lich tra­dierten und auto­ri­ta­tiv ver­bürg­ten Maß­stab. Dahin­ter steht das zur Kri­sis wer­dende Geschick einer Zeit, der rich­ten­de Maß­stäb­lich­keit über­haupt fremd ge­worden ist, die es mit­hin nicht lei­den kann, gemes­sen zu wer­den an einem ein­brechenden Abso­luten, das in Fra­ge stellt, ohne sich in Fra­ge stel­len zu las­sen; einer Zeit, die über­haupt müde gewor­den ist, um die Kraft zu jenem Wach­sein auf­zu­brin­gen, das not­wen­dig ist, um sich zu begei­stern für den Anspruch eines An-sich, der nicht in der eige­nen klein­ka­riert mit sich beschäf­tig­ten Schläfrig­keit bestä­tigt, son­dern das Inte­ri­eur des eige­nen Er­lebens tran­szen­diert und so rela­ti­viert. (Viel­leicht etwas zu gewagt: Aber hat nicht der Vor­wurf der „Ver­dinglichung“, der gegen­über der Art der Behand­lung der Glau­bens­wahr­hei­ten in der Schul­theologie im gro­ßen Stil seit den Sechzi­gern erho­ben zu wer­den pflegt, dar­in sei­ne tie­fe­re Ursa­che? Ist es nur Borniert­heit der Rech­ten, daß sie in „per­sonaleren“ Model­len o.ä. meist nur Verfla­chung sehen kön­nen?) Und so kommt es nicht von unge­fähr, daß weder Wahr­heit noch Evi­denz bzw. Gewiß­heit ihre Zen­tral­stel­lung behaup­ten, son­dern ab­gelöst wer­den durch die Plausi­bilität („das sagt mir was“). Daß etwas „e‑vi­diert“, sich aus sich her­aus sehen läßt, ist etwas ganz und gar ande­res, als daß es „plau-sibel“, bei­falls­fä­hig ist. Und so kommt es mit schö­ner Regel­mä­ßig­keit dort, wo die Plausibilitätsansprü­che insa­tu­riert blei­ben, zum Gestus der Emanzi­pation, der inzwi­schen längst eine spie­ßig-libe­ra­le Bana­li­tät gewor­den ist. – In unse­ren Brei­ten jeden­falls ist inzwi­schen ein gut Teil der Prä­la­ten weit mehr von die­sem Den­ken in Plausibi­litätskategorien be­fallen als die Theo­lo­gen. Wo man in bezug auf die zu erhal­tenden Struk­tu­ren zwar noch „kon­ser­va­tiv“ ist, vor dem Plausi­bilitätspostulat im tief­sten jedoch kapi­tu­liert, dort ist man eben prag­ma­tisch-kon­ser­va­tiv (drum gibt es erstaun­lich vie­le „doch noch kon­ser­va­ti­ve“ Pfarrer).

Natür­lich muß ich hier eini­ges vor­aus­set­zen: näm­lich die Wahr­heit jenes An­spruchs, um den es hier insonder­heit geht, den des katho­li­schen Glau­bens; eben­so die Zugäng­lich­keit der Wahr­heit die­ses Anspruchs wie von des­sen Glaub­würdigkeit. Es wird ja hier kei­ne Funda­mentaltheologie betrie­ben. – An­sonsten steht ja, wie oben ange­deu­tet, die Aver­si­on gegen das Ansin­nen, sich auf be­sagten Anspruch kon­se­quent ein­zu­las­sen, im Kon­text der Abnei­gung ge­gen den Anspruch des Logos-über­haupt. Und da ich nicht den lächer­li­chen Ehr­geiz hege, gleich eine gan­ze Kul­tur­theo­rie zu ent­falten oder eine phi­lo­so­phi­sche Kai­ro­lo­gie mehr oder weni­ger voll­stän­dig zu umschrei­ben, mag ich mich mit die­ser recht sche­ma­ti­schen und eigent­lich noch zu super­fi­zia­len Problemskizzie­rung begnü­gen. Und dem­nach ist, bis gera­de auch in unse­re Kir­che und die Theo­lo­gie hin­ein, unse­re Zeit extrem ideologiean­fällig, wie sie im Gegen­zug extrem logos­fremd ist. [1]Ein­zel­be­le­ge hal­te ich nicht für ange­bracht. Ich wei­se nur dar­auf hin, daß Gedan­ken mit ähn­li­cher Stoß­rich­tung bereits von nahm­haften Religions­philosophen und Theo­lo­gen im deut­schen … Con­ti­n­ue rea­ding

Aktuelle Gegenwart

Um den Faden nicht zu ver­lie­ren: Prag­ma­tis­mus und Ideo­lo­gie­an­fäl­lig­keit gehen Hand in Hand: in ihnen äußert sich Log­os­mü­dig­keit, die zwangs­läu­fig die Orien­­­tierung am Fak­ti­schen eben­so mit sich bringt wie den Sub­jek­ti­vis­mus in der Opti­on. Ein aus­ge­spro­che­nes Kenn­zei­chen der Log­os­mü­dig­keit ist der Un­wil­le zur Kon­se­quenz: Die Fol­ge-Rich­tig­keit im Gehor­sam gegen­über dem Lo­gos wird abge­bo­gen. Rela­tiv geschickt und doch fei­ge zugleich wird dann ger­ne den­je­ni­gen, die auf der Fol­ge­rich­tig­keit bestehen, „Kon­se­quen­tia­lis­mus“ ange­dichtet: eini­ge pro­mi­nen­te Prä­la­ten schmie­den zur Zeit eif­rig an die­ser häre­siologischen Neo­ka­te­go­rie (wohl wis­send, was sie im Schil­de füh­ren). – Und damit bin ich mit mei­nem Schnell­durch­ritt bei der ganz aktu­el­len Gegen­wart ange­kom­men. Ich will Papst Fran­zis­kus sel­ber nichts andich­ten, zumal Eindeu­tiges immer noch nicht greif­bar ist. Aber tat­säch­lich hat sich seit dem Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats in der Kir­che atmo­sphä­risch etwas beträcht­lich geän­dert, und nach mei­nem ent­schie­de­nen Urteil längst nicht nur zum Guten. Bei nur zu vie­len, gera­de auch Prä­la­ten in der ersten Rei­he, herrscht eine „Aufbruchstim­mung“, die sich dahin­ge­hend äußert, es sei Zeit, gera­de um der Begeiste­rungsfä­higkeit des Evan­ge­li­ums wil­len beson­ders die über­lie­fer­te Moral­leh­re der Kir­che in Sachen Ehe und Keusch­heit zwar nicht auf­zu­ge­ben, aber gleich­sam in der An­wendung mehr oder weni­ger zu sistie­ren (wenn nicht gar doch zu „mo­difizie­ren“). In aller erster Linie geht es zwar um die Pasto­ral für zivil wieder­verheira­tete Geschie­de­ne, aber der Bogen wölbt sich ungleich wei­ter. Es ist nun wieder­holt doku­men­tiert wor­den (und auch ich habe mei­nen be­schei­de­nen Bei­trag dazu zu lei­sten ver­sucht), daß sol­che Versu­che mit Blick auf die über­lie­fer­te Leh­re – und da ist ad hoc eini­ges mehr rele­vant, als man gemein­hin so glaubt – in höch­stem Maße inkon­si­stent sind oder auch direkt damit kon­fli­gieren. Wer also wirk­lich Treue zum über­lie­fer­ten Depo­si­tum will und zugleich sol­che „pa­stora­len“ Postu­la­te auf­recht­erhält, der op­tiert und han­delt eben unlo­gisch, logoswidrig.

Was Papst Fran­zis­kus sel­ber angeht: Wie auch ande­re zumin­dest schon ange­deutet haben: Denk­bar ist schon, daß er dar­auf setzt, daß der freie Dis­kurs auf der Syn­ode die über­lie­fer­te Leh­re und Pra­xis gera­de ins Recht setzt, so daß die Äuße­rung eines brei­ten episkopa­len Kon­sen­ses wider so man­che Er­wartung in ande­re Rich­tung dem Reformis­mus (auch in sei­nen miti­gierten Va­rianten) schluß­endlich das Was­ser abgra­ben wird. Papst Fran­zis­kus näh­me also, in der Verwe­genheit gläubi­gen Ver­trau­ens, das Risi­ko einer Bewäh­rung gera­de durch die of­fene Dis­kus­si­on auf sich. Und was auch immer man zu sei­nem Ver­halten in Er­wartung der Syn­ode sagen mag: in gewis­ser Wei­se wür­de im Fal­le eines Fal­les der Erfolg ihm Recht geben. Um der Fair­neß wil­len hal­te ich die­ses Sze­nario, zumin­dest was die Regie des Pap­stes angeht, als ein mögli­ches auf­recht. Kann sein, daß es so ist – gebe Gott, daß es so ist, mit glückli­chem Aus­gang so ist!

Und ohne jetzt doch wie­der die Absich­ten des Pap­stes in Miß­kre­dit zu brin­gen: daß nur zu vie­le nicht dar­auf ver­trau­en, daß die­ses Sze­na­rio, noch dazu mit fi­nalem Erfolg, zu­trifft, dafür habe ich schon Ver­ständ­nis. – Denn, wie dem auch immer sei: Be­sagter atmosphäri­scher Wan­del hat nun ein­mal ein fun­da­men­tum in re in der Ver­kün­di­gung und Pro­gram­ma­tik von Papst Fran­zis­kus selbst. Man sehe es mir nach, daß ich auf Ein­zel­do­ku­men­ta­ti­on ver­zich­te. Aber vie­le sei­ner Wortmel­dungen schei­nen in die Rich­tung eines Evan­ge­lis­mus zu wei­sen, der im Namen eines „Wesent­li­che­ren dahin­ter“ die Dok­trin zwar nicht negiert, aber so­zusagen mar­kant unterfor­ciert, um sie gar in punc­to kon­se­quen­ter Gel­tendma­chung pro oppor­tu­ni­ta­te zu über­sprin­gen. Bekannt­lich ist „Barm­her­zigkeit“ ein ganz zen­trales Stich­wort. Nicht nur, daß Rigo­ris­mus und Dok­tri­na­lis­mus (also un­sach­gemäße Konse­quenz­treiberei) in der Tat Fein­de der Freu­de des Evange­liums sind; es hat viel­mehr den Anschein, als soll­te das Insi­stie­ren auf der Auto­nomie (dem Eigen-ge­­setz) des Dok­tri­na­len (inne­re Kon­si­stenz, auch im Theo­rie-Pra­xis-Ver­­hält­nis) prin­zi­pi­ell in eine dia­lek­ti­sche Span­nung zum „Eigent­li­chen“ des Evan­geliums gesetzt wer­den. („Wir wol­len den Men­schen das Evan­ge­li­um ver­kündi­gen und kei­ne Kasu­istik betrei­ben.“) Je mehr die Dia­gnose ei­ner sol­chen Ten­denz zutrifft, desto mehr wage ich fol­gen­de Zwischen­bemer­kung: Rom soll­te sich hüten vor Raub­ko­pien, die es ganz und gar nicht nötig hat, und be­denken, daß es, die Urbs des Orbis catho­li­cus, nun mal nicht Wit­ten­berg im rau­en Ger­ma­ni­en des sech­zehn­ten Jahr­hun­derts ist, da sei­ner­zeit der Gegen­satz von Gesetz und Evan­ge­li­um „rein gepre­digt“ wurde.

Theologische Einordnung

Die Gefahr einer Pseu­do­pro­fun­di­tät durch ent­le­ge­ne Aus­grif­fe ist hier sicher groß. Aber wenn ich das Gan­ze ein­mal in den Gesamt­kon­text der gro­ßen katho­lischen Dog­ma­tik zu stel­len wage, so liegt, wie ich mei­ne, fol­gen­de Asso­zia­ti­on nahe: Es scheint wie ver­ges­sen, daß in Gott dem Drei­fal­ti­gen zwei Her­vor­gänge „ver­or­tet“ sind: der des Logos „nach der Wei­se des Intel­lekts“ und der des Hei­ligen Gei­stes als Lie­be „nach der Wei­se des Wil­lens“. Fast wird so getan, als redu­zie­re sich alles auf den sog. zwei­ten Her­vor­gang, den der per­son­haf­ten Lie­be, auf daß das christ­li­che Keryg­ma nur von der Sen­dung des Hei­li­gen Gei­stes als Aus­gie­ßung der alles har­mo­ni­sie­ren­den Lie­be zu pre­di­gen hät­te. Be­zie­hungsweise das Ei­genprofil des ersten Her­vor­gangs wird nivel­liert in das des zwei­ten hin­ein (zu Lasten bei­der), wie die Ten­denz nahe­zu aller trinitätstheolo­gischen Neu­an­sät­ze seit dem zwan­zig­sten Jahr­hun­dert dahin geht, Gott als Ge­schehen gegen­sei­ti­ger lie­ben­der Beja­hung zu den­ken. In Wahr­heit ist aber der zwei­te Her­vor­gang und des­sen Ver­län­ge­rung zur Sen­dung we­sentlich der „pa­ter­nalis con­cep­tio Ver­bi“ koor­di­niert, dem intel­lekt­haf­ten Her­vor­gang des Logos im Scho­ße des Vaters und ent­spre­chend der Sen­dung des Soh­nes, die (qua sicht­bare) in der Fleischwer­dung eben des Logos besteht. [2]Vgl. hl. Tho­mas, Sum­me I, 27,3 ad3; III, 7,13. – Die Miß­ach­tung die­ser Zusam­men­hän­ge rächt sich. Denn gleich­wohl ist wahr: „Ver­bum cum amo­re noti­tia est“ („das Wort ist Kennt­­nis mit Lie­be“), wes­halb der Sohn nur dort in der Gna­de ein­wohnt, wo zu­gleich der von ihm aus­ge­hen­de Geist der Lie­be von der See­le Besitz ergreift. [3]Vgl. hl. Tho­mas: Sum­me I, 43,5, bes. ad2. Logos ohne Geist und Lie­be ist nicht der Logos Got­tes, ent­spre­chend ist Got­tes Logos nicht un­­be­­we­­gend-kalt. Es gilt aber nicht min­der: „Amor ex Ver­bi veri­ta­tis sple­ndo­re calor est“: Die Lie­be ist die Wär­me, die aus dem Glanz des Wahr­heits­wor­tes her­vor­geht. Ohne Glanz der Wahr­heit ist die Lie­be nicht echt, nicht Got­tes Lie­be. [4]Der hei­li­ge Bona­ventura, der gro­ße Theo­lo­ge der Lie­be, zieht als ent­fern­tes Gleich­nis für die Ein­heit von Vater, Sohn und Hei­li­gem Geist in der einen Gott­heit die Ein­heit von Kraft („vigor“), … Con­ti­n­ue rea­ding Alles ist inzwi­schen so unge­mein enthu­sia­stisch, alle „bre­chen auf“ – aber wo ist denn der Glanz geblieben?

Woll­te man alles auf die Lo­gik der Lie­be set­zen, um die Koor­di­na­ti­on der Lie­be mit dem auf sie unre­du­zier­ba­ren Logos zu über­ge­hen, bloß Lie­be als gegensei­tige Beja­hung und Har­mo­nie pre­di­gen, man pre­dig­te nicht Chri­stus; eher gin­ge so etwas in Rich­tung Berg­son: aber die Quint­essenz des Evan­ge­li­ums ist kein „élan vi­tal“. – „Das aber ist das ewi­ge Leben, daß sie Dich, den allei­ni­gen wah­ren Gott, erken­nen und den, den Du gesandt hast, Jesus Chri­stus. Ich habe Dich klar gemacht über die Erde hin: das Werk habe ich voll­bracht, das Du mir gege­ben hast, daß ich es tue.“ (Joh 17,3sq.) Der johannei­sche Duk­tus ist völ­lig ver­kannt, wenn man neo-„schulschlaudumm“ erklärt, „biblisch“ sei Gotteserkennt­nis etwas Prak­ti­sches. Denn das gro­ße The­ma die­ses Evan­ge­li­ums ist die An-Er­kennt­nis Got­tes, wie Er sich in sei­nem Sohn zeigt, in ihm offen­bar ist: mit der Annah­me des Zeug­nis­ses des vom Him­mel Gekom­me­nen besie­geln, daß Gott wahr­haf­tig ist (Joh. 3,31–33). Nach Johan­nes benennt Jesus vor Pila­tus denn auch den Inhalt sei­ner Sen­dung so: „für die Wahr­heit Zeug­nis able­gen“ (18,37). Das „mar­ty­re­ein“ („Zeug­nis able­gen für“), und zwar für die Wahr­heit, ist Inhalt der Sen­dung Jesu. Dies ist natür­lich nicht exklu­siv zu neh­men, wie es hier auch nicht theo­lo­gisch zu expli­zie­ren ist. Die­se Selbst­be­schrei­bung Jesu mit Blick auf sei­ne Sen­dung vor Pila­tus paßt nur bestens dazu, daß auch für die Syn­op­ti­ker der Bewäh­rungs­fall christ­li­cher Orthop­ra­xie nicht die Extro­ver­si­on der Zuwen­dung ist, son­dern das, was wir heu­te eben „Mar­ty­ri­um“ nen­nen: Chri­stus stand­haft vor den Men­schen zu be­kennen mit der Kon­se­quenz, dafür das Leben zu las­sen (Mt. 10,16–39 par­all.). Ide­al­ty­pisch ver­ein­facht und etwas über­spitzt ge­sagt: All das ande­re, die Zuwen­dung zu den Not­lei­den­den, denen am Ran­de etc., all das ist nur das selbst­ver­ständliche Flui­dum, in dem sich die christ­li­che Ge­meinde bewegt, das Zen­trum christ­li­cher Orthop­ra­xie hin­ge­gen ist ein ande­res. Für die­se Gedan­ken (wo sie über den unmit­tel­ba­ren Schrift­text hin­aus­ge­hen) be­anspruche ich wirk­lich kei­ne Ori­ginalität: „Mar­ty­ria“ als Schlüs­sel­ka­te­go­rie christ­li­cher Exi­stenz ist ein Leitge­danke der Theo­lo­gie des Vor­gän­gers des jet­zigen Papstes.

Ich belas­se es bei die­sen weit aus­grei­fen­den Andeu­tun­gen einer programmati­schen Aus­ein­an­der­set­zung. Sie beinhal­ten eine impli­zi­te Kri­tik an der Verkün­digungspraxis von Papst Fran­zis­kus. Impli­zit des­halb, weil im Rah­men die­ser Ver­kün­di­gung immer wie­der pro­ble­ma­tisch-ein­sei­ti­ge, anstö­ßi­ge und tendenzi­öse Aus­sa­gen vor­kom­men, ohne daß der sich andeu­ten­de Lap­sus ein­deu­ti­ge Grif­fig­keit hät­te; oder das dem Wort­sinn nach sehr wohl Inkri­mi­nier­ba­re ist kon­textuell erheb­lich ent­schärft, so daß die Kri­tik ihren Gegen­stand erst heraus­profilieren muß. Und die­se blo­ße Andeu­tung einer pro­gram­ma­ti­schen Ausein­andersetzung – mehr ist es eben auch nicht – ist sicher ihrer­seits etwas poin­tiert-zuspit­zend. Ent­spre­chend wol­len die­se Bemer­kun­gen auch kein Ge­samturteil über die Ver­kün­di­gung des Pap­stes abge­ben, nicht den Stab dar­über bre­chen: sie betref­fen nur Ten­den­zen und Leit­mo­ti­ve, die sicher nicht das Gan­ze abdecken, jedoch pro­ble­ma­tisch genug sind, mar­kant her­aus­tre­ten und dabei ziem­lich weit­reichend erscheinen.

Weil ich trotz mei­ner Absicht, erheb­li­ches Unbe­ha­gen aus­zu­drücken, wie an­fangs gesagt, guten Wil­len zei­gen will, so ver­zich­te ich gera­de des­halb dar­auf, mei­ne pau­schal-pro­gram­ma­ti­sche Kri­tik aus­führ­lich an ein­schlä­gi­gen Einzelbei­spielen fest­zu­ma­chen. Auf gut deutsch: Ich will kein „Sün­den­re­gi­ster“ anle­gen. Nur eins, zwei konkrete­re Hin­wei­se erlau­be ich mir noch: 1.) So habe ich ja be­wußt in etwa auf den Ter­nar Logos – Wahr­heit – Mar­ty­ria gesetzt. Dazu will ich nur klar­ge­stellt haben, daß ich Papst Fran­zis­kus kei­nes­falls unter­stelle, ihm lä­gen die ak­tuellen Mar­ty­rer­schick­sa­le zu wenig am Her­zen. Immer­hin hat er wie­der­holt und seit län­ge­rem dazu auf­ge­for­dert, für die ver­folgten Chri­sten zu beten. Ich zweif­le nicht im gering­sten, daß das von Her­zen kommt. In die­se Rich­tung geht mei­ne Anfra­ge also nicht. Ich fra­ge viel­mehr nach dem Stellen­wert des Mar­ty­ri­ums (und sei­ner Vor­stu­fe: des Beken­ner­tums!) in einem theolo­gischen Gesamt­kon­zept, das nach mei­ner Beob­achtung Logos und Wahr­heit er­heblich zurück­tre­ten läßt ge­gen Lie­be und Pra­xis (Stich­wort „Barm­her­zig­keit“). Die knap­pen Aus­füh­run­gen zum Phä­no­men des Mar­ty­ri­ums unter Nr. 24 von „Evan­ge­lii Gau­di­um“ fin­de ich daher nicht ganz unbe­redt. Und natür­lich hat dies dann Kon­se­quen­zen in der Aus­wer­tung der Zei­chen der Zeit für das Leben der Kir­che, die ganz sicher nicht nach einem aggres­si­ven Kon­ter-Tri­um­pha­­lis­mus rufen, aber einen ire­ni­sti­schen Dia­lo­gis­mus offen­sicht­lich Lü­gen stra­fen. 2.) „Wahr­heit und Mar­ty­ria“: Wie kann man es eigent­lich fertig­bringen, in der Pre­digt zur Hei­lig­spre­chung von Papst Johan­nes Paul II „Wahr­heit“ („splen­dor veri­ta­tis“!) als eines sei­ner Leit­mo­ti­ve über­haupt nicht anklin­gen zu lassen?

In Erwartung der Synode

Das Aus­gangs­stich­wort mei­nes kri­ti­schen Streif­zu­ges war ja „Prag­ma­tis­mus“. Hin­ter sol­chem Prag­ma­tis­mus, wir er mir aktu­ell in Kir­che und Theo­lo­gie wirk­mäch­tig zu wer­den droht, sehe ich eine gewis­se Schwä­che, ein Unvermö­gen, dem Anspruch des Logos stand­zu­hal­ten, d.h. dem Anspruch der mani­fe­sten Wahr­heit, allem vor­an natür­lich der Wahr­heit des sich selbst offen­ba­ren­den Got­tes. In die­sem kri­ti­schen Über­bor­den des Prag­ma­ti­schen gegen­über dem Lo­gischen und Dok­tri­na­len sehe ich auch Reden und Wir­ken von Papst Fran­zis­kus in erheb­li­chem Umfang situ­iert. Für das Leben der Kir­che bedeu­tet die­ser Prag­matismus Pasto­ra­lis­mus, der geneigt ist, mit Blick auf die „Anfor­de­run­gen“ des „sehr kon­kre­ten Lebens, das anders ist“, den Anspruch der Leh­re in der konse­quenten Anwen­dung abzu­bie­gen. In die­sem Gefäl­le liegt auch die aku­te Gefahr, daß der Impe­ra­tiv zur Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums des Heils ent­glei­tet zu einer Ideo­lo­gie der „Evan­ge­li­sie­rung“, die nur zu gern in Stel­lung gebracht wird gegen­über der Insi­stenz auf dem Eigen­ge­wicht des Dok­tri­na­len (und des Rechts).

Mit Rück­sicht auf das, was in Erwar­tung der anste­hen­den Syn­ode dis­ku­tiert, vor­ge­schla­gen und gar postu­liert wird, und zwar gera­de auch von nam­haf­ten Prä­la­ten, sehe ich als kon­kre­te Gefahr, daß man dem Volk Got­tes die wenig­stens still­schwei­gen­de Zustim­mung zur Inkon­se­quenz abzu­rin­gen gedenkt: „pasto­ra­le Lösun­gen“ im Namen der Barm­her­zig­keit, die mit der bis­lang vom Magi­steri­um beharr­lich vor­ge­tra­ge­nen Leh­re ein­fach nicht in Ein­klang zu brin­gen sind. Wenn es nach den Köp­fen vie­ler Prä­la­ten und Theo­lo­gen geht, soll Inkon­zin­ni­tät zum Prin­zip wer­den; im Kol­lek­tiv soll man so eine Art Weich­zeich­nung der Moral­lehre der Kir­che mit­tra­gen, die sie para­ly­siert und am Ende ins Gegen­teil ver­kehrt. Und dies unter dem Logo, daß sich „eigent­lich nichts“ ändert, wir nur in der Pasto­ral etwas fle­xi­bler wer­den. – In letz­ter Kon­se­quenz bedeu­tet dies aber nichts ande­res als: gegen den Logos des Glau­bens (der die Sit­ten­leh­re umfaßt!) und gegen den Logos über­haupt ver­pflich­ten zu wol­len; und dies noch ein­mal gegen den Selbst­an­spruch des Glau­bens, logos­haft zu sein. Letz­te­res hat das Erste Vati­ka­ni­sche Kon­zil deut­lich her­aus­ge­ho­ben: der Glau­be ist eine „Gefolg­schaft, die mit dem Ver­stand in Ein­klang liegt“ („obse­qui­um ratio­ni consen­ta­neum“), so daß es einen wah­ren (statt schein­ba­ren) Wider­spruch zwi­schen Glau­be und Ver­nunft nie geben kann: DS 3009 u. 3017. Nichts Absurde­res aber, als wenn die Instanz für die Glau­bens­re­gel es anmah­nen will, die Kon­se­quenz in der Befol­gung die­ser Instanz gera­de nicht ein­zu­for­dern. Hier negiert die leh­rende Kir­che Got­tes sich selbst und ihren Anspruch. Gegen sol­ches An­sinnen, von uns Absur­des abzu­ver­lan­gen, Absur­des in unse­rer Treue zur Kir­che selbst, muß aber von vorn­her­ein aufs schärf­ste pro­te­stiert wer­den. Hier kann der treue­ste Katho­lik wirk­lich nur „pro­te­stan­tisch“ sein. Nein, das machen wir nie­mals mit und kön­nen wir nie­mals mitmachen!

Wenn man das, was vie­len in maß­geb­li­cher Ver­ant­wor­tung offen­sicht­lich vor­schwebt, zu Ende denkt, so heißt dies: Die­je­ni­gen, wel­che die Treue zum Lehr­amt anmah­nen, wür­den mar­gi­na­li­siert, am Ende sogar – als Dis­si­den­ten gegen den neu­en Kurs der Kon­sensbildung im „Volk Got­tes“ – exkom­mu­ni­ziert, we­nigstens prak­tisch. Eine ekel­haf­te Gemein­heit im Namen der Barm­her­zig­keit! Gera­de so, im lei­se­tre­te­ri­schen Gestus der Ver­stän­di­gung, „im gemein­sa­men Gehen des syn­oda­len Weges“, mach­te man sich zum Herrn über unse­ren Glau­ben, statt zum Die­ner unse­rer Freu­de (vgl. 2 Kor 1,24). Aber hier gilt: „Und ihr: die Sal­bung, die ihr von Ihm emp­fan­gen habt, sie bleibt in euch, und ihr habt es nicht nötig, daß euch jemand belehrt; son­dern wie euch sei­ne Sal­bung über alles belehrt, so ist es sowohl wahr als auch ist es kei­ne Lüge; und so wie sie euch gelehrt hat, bleibt in Ihm!“ (1 Joh 2,27; vgl. Lumen gen­ti­um 12)

Nicht ganz unge­fähr­lich, was ich da sage. Denn: Was ist mit den ekklesio­logi­schen Impli­ka­tio­nen? Die sind schon etwas intri­kat. Allein: Im Unter­schied zu einem öku­me­ni­schen Kon­zil ist bei einer Bischofs­syn­ode nicht die mora­li­sche Gesamt­heit des Lehr­kör­pers, frei­lich mit dem Papst an der Spit­ze, ver­sam­melt. In bezug auf sie gilt also nicht, was ekkle­sio­lo­gisch unbe­dingt zu postu­lie­ren ist: daß es näm­lich von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen ist, daß die mora­li­sche Gesamt­heit des Lehr­kör­pers der Kir­che vom Glau­ben abfällt, und zwar auch bei der Lehr­amts­aus­übung dies­seits der Letzt­ver­bind­lich­keit und so der Garan­tie der (posi­ti­ven) Unfehl­bar­keit. Was den Papst sel­ber angeht, des­sen Bestä­ti­gung ei­nem Syn­oden­vo­tum (laut can. 343 CIC) über­haupt erst Beschluß­kraft ver­leiht, so will ich nun nicht schon wie­der das Schreck­ge­spenst „papa hae­re­ti­cus“ be­mühen, son­dern mich mit dem erneu­ten Hin­weis begnü­gen, daß die Leh­re der Kir­che so etwas keines­wegs sicher aus­schließt. Natür­lich kann der Papst nicht via Kathedralentschei­dung zum Häre­ti­ker wer­den: das schließt das Dog­ma ge­rade aus; aber eine sol­che Kathe­dra­l­ent­schei­dung ist eben auch nicht zu erwar­ten. – Anson­sten ist na­türlich zu beach­ten: Nicht jedes frag­wür­di­ge oder gar schlim­me Syn­oden­vo­tum käme einer förm­li­chen Zele­bra­ti­on des Abfalls (der Votieren­den!) gleich, ein­mal vom Pro­blem der Anony­mi­tät abge­se­hen. Analo­ges gilt für das Ver­hal­ten des Pap­stes. – Ganz beson­ders aber: Das Ent­wer­fen oder Ins-Auge-Fas­sen sol­cher Schreck­sze­na­ri­en kann auch zur War­nung die­nen: damit nicht pas­siert, was nicht pas­sie­ren darf oder, je nach­dem, gar nicht passie­ren kann. Denn neh­men wir sol­ches Nicht-pas­sie­ren-Kön­nen für den Fall, für den es ein­deu­tig fest­steht, den Fall fei­er­li­cher Lehr­ent­schei­de: Es besagt kei­nen einge­bauten Blockierme­chanismus, son­dern den garan­tier­ten Geist­bei­stand, der in unbe­ding­ter Verläß­lichkeit ver­hin­dert, daß das ein­tritt, des­sen Nicht-Ein­tritt durch Got­tes Ver­hei­ßung ver­bürgt ist. Und zur kon­kre­ten Wei­se, wie Got­tes Hei­li­ger Geist sich gel­tend macht, gehö­ren auch Warnungen.

Schluß

Damit zum Schluß: Ich ver­si­che­re: Zu kei­ner mei­ner Stel­lung­nah­men (auf die­sem Forum) habe ich mich so auf­raf­fen müs­sen wie zu die­ser, was man mei­nen ver­schlun­ge­nen Aus­füh­run­gen hof­fent­lich nicht all­zu­sehr anmerkt. War­um habe ich mir trotz­dem die Mühe gemacht? Weil ich die küh­ne Hoff­nung hege, daß mei­ne Aus­füh­run­gen, die ich mir abge­run­gen habe, auf irgend­wel­chen was-weiß-ich-wel­chen Umwe­gen doch noch was bewir­ken. Und soll­ten mei­ne Aus­führungen tat­säch­lich auch zu sol­chen Bischö­fen vor­drin­gen, die sich der über­lieferten Leh­re treu ver­bun­den wis­sen, so möch­te ich sie auf­ru­fen: Wenn der Papst tat­säch­lich und wider alle Hoff­nung (!) Postu­la­ten, die mit der überlie­ferten und hoch- bis höchst­ver­bind­li­chen Leh­re nach­weis­lich unver­einbar sind, Raum geben soll­te (!), dann müßt Ihr ihn stel­len, dann müßt Ihr ihm ent­ge­gen­tre­ten: gleich, ob Ihr phy­sisch prä­sent oder nur Zaun­gä­ste seid. – Nach mei­nen wieder­holten Aus­füh­run­gen im Zusam­men­hang „Papst – Syn­ode – Wiederverheira­tetenfrage“, von denen dies jetzt die fünf­te Stellung­nahme ist, muß ich es mir nicht gefal­len las­sen, wenn man mei­ne Ein­las­sun­gen mit der Bemer­kung abtun will, hier mache sich jemand zum Spre­cher derer, die nur eine Sor­ge haben: daß ihr „Welt­bild ein­stürzt“. Die­se per­fi­de Kategorisie­rung, die sich eben auch dem Logos ver­wei­gert, hat sich schon mit Blick auf mei­ne Aus­führungen in den letz­ten Bei­trä­gen erüb­rigt. Natür­lich „muß sich was bewe­gen“: doch bloß wo und in wel­che Rich­tung. Mit spek­ta­ku­lä­ren Abriß­unternehmungen ist gar nichts gewon­nen. – Und so hof­fe ich ganz beson­ders auf sol­che Bischö­fe, die mein An­liegen tei­len, mei­net­we­gen den Papst nicht ausge­schlossen. Wenn jemand sich die Mühe macht wie ich und offen arti­ku­liert, was vie­le ande­re Katho­li­ken, die ihrer Kir­che treu ver­bun­den sind, auch bewegt, dann soll­te das zu den­ken geben. Noch­mals, was den Papst angeht: dem will ich wirk­lich nicht böse. Ich weiß nur nicht, was ich von all dem hal­ten soll – und das berei­tet mir gro­ße Sor­ge. Und das ist alles.

*Dr. theol. Klaus Oben­au­er ist Pri­vat­do­zent an der Katho­lisch-theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Bonn

Bild: Pao­li­ne

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1 Ein­zel­be­le­ge hal­te ich nicht für ange­bracht. Ich wei­se nur dar­auf hin, daß Gedan­ken mit ähn­li­cher Stoß­rich­tung bereits von nahm­haften Religions­philosophen und Theo­lo­gen im deut­schen Sprach­raum vorge­tragen wur­den, die des­halb mit mir längst nicht in allem, zumal in der kon­kre­ten Anwen­dung, über­ein­stim­men bzw. mir zuge­stimmt hät­ten. Stellver­tretend er­wähne ich nur Bern­hard Wel­te oder Hans­jür­gen Verw­ey­en.
2 Vgl. hl. Tho­mas, Sum­me I, 27,3 ad3; III, 7,13.
3 Vgl. hl. Tho­mas: Sum­me I, 43,5, bes. ad2.
4 Der hei­li­ge Bona­ventura, der gro­ße Theo­lo­ge der Lie­be, zieht als ent­fern­tes Gleich­nis für die Ein­heit von Vater, Sohn und Hei­li­gem Geist in der einen Gott­heit die Ein­heit von Kraft („vigor“), Glanz („spen­dor“) und Wär­me („calor“) in der einen Son­ne her­an: In Hex. XXI,2 (Op. Omnia V,431).
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

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15 Kommentare

  1. Dan­ke, Dr. Oben­au­er! Gestern noch dach­te ich an Sie, las den letz­ten Text auf die­sem Forum erneut und frag­te mich, wie Sie die neue­ren Ent­wick­lun­gen wohl sehen. Umso erfreu­ter war ich heu­te schon Neu­es von Ihnen lesen zu kön­nen. Ich bin kein Theo­lo­ge und manch­mal fällt es mir etwas schwer Ihnen zu Fol­gen, aber in ihren tasten­den For­mu­lie­run­gen erkennt man das ehr­lich-besorg­te Bemü­hen ohne Pole­mik die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen die­ses Pon­ti­fi­ka­tes kri­tisch zu beleuch­ten und Ihrer, von mir geteil­ten, Besorg­nis Aus­druck zu ver­lei­hen. Mir hel­fen Ihre Schrif­ten sehr in der Kri­tik am der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kat „auf dem Tep­pich zu blei­ben“ ohne in lamm­from­me, kri­tik­lo­se Gefolg­schaft abzu­rut­schen. In die­ser Hin­sicht sind Sie mir eine gro­ße Hil­fe, da ich mich sonst zwi­schen dem über­wie­gen­den, all­ge­mei­nen Jubel und der, wenn auch sel­te­ne­ren Schmäh­kri­tik am der­zei­ti­gen Pap­stes ziem­lich allein gelas­sen füh­le. Ver­gelts Gott!

  2. Vie­len Dank für die­sen sehr sorg­fäl­ti­gen und seriö­sen Bei­trag auf hohem Niveau. Als ein­fach gestrick­te See­le habe ich wenig Fiduz in Ihren from­men Wunsch: „dann müsst ihr ihn stel­len ihm entgegentreten…etc“. Ob das bei die­sem Men­schen ‑sal­vo hono­re- über­haupt ankom­men wür­de, ob nicht lie­ber ein Fuss­ball­spiel initi­iert wür­de oder Ver­ban­nung und Ver­trei­bung oder gar Ver­dam­mung erfol­gen wür­de – ich weiss es nicht. Aber punk­to Sicher­heit hal­te ich mich an den wei­sen Rat eines alten Mönchs – ich hof­fe das Beste und bin auf das Schlimm­ste gefasst. Doch eine meta­phy­si­sche Wahr­heit trö­stet immer: die Geset­ze der Bio­lo­gie gel­ten nicht nur für mich. Denen – o gro­sser Trost – sind alle unter­wor­fen nicht nur mei­ne Wenig­keit. Sit nomen Domi­ni bene­dic­tum et super­ex­al­ta­tum in sae­cul­orum saecula!

  3. Was hier mit „Logos­ver­ges­sen­heit“ umschrie­ben wird, liegt m.E. in der Auf­ga­be der Dif­fe­renz von Natur und Gnade/​Übernatur, die die klas­si­sche scho­la­sti­sche Theo­lo­gie durch­weg allen ihren Über­le­gun­gen zugrun­de gelegt hat.

    Die­se Dif­fe­renz ist nicht gegen­sätz­lich zu den­ken, son­dern mar­kiert, dass es eine Gren­ze in der Ähn­lich­keit zwi­schen Gott und Mensch gibt. Die Neu­zeit hat sich jedoch früh in die­ser Dif­fe­renz gerie­ben: Man wähn­te, sei­ner Natur dadurch beraubt zu wer­den, dass sie erst in der über­na­tür­li­chen For­mung die Potenz zur „Ver­gött­li­chung“ bzw. zur christ­lich ver­stan­de­nen Per­son­wür­de ent­fal­ten kön­ne. Man stell­te sich vor, man kön­ne den über­na­tür­li­chen Bal­last ein­fach abwer­fen und wie das Tier in seli­ger Natür­lich­keit vege­tie­ren, die Fra­ge nach Gott, nach den letz­ten Din­gen ein­fach aus­blen­den, denn man lebt ja doch nur ein­mal und der Blick über die Gren­zen die­ses Lebens hin­aus sei ohne­hin nicht ver­nünf­tig möglich.
    Die Theo­lo­gie zog schnell nach und ver­rech­ne­te das Über­na­tür­li­che zurück ins Natür­li­che. Zuhil­fe kam einem die Defi­ni­ti­on des 4. Late­r­an­kon­zils: „Inter crea­torem et crea­turam non potest simi­li­tu­do nota­ri, quin inter eos mai­or sit dis­si­mi­li­tu­do not­an­da – Zwi­schen dem Schöp­fer und dem Geschöpf kann kei­ne simi­li­tu­do beob­ach­tet wer­den, wenn nicht zwi­schen ihnen eine grö­ße­re Unähn­lich­keit beob­ach­tet wer­den kann.“ Jeder halb­wegs gebil­de­te Moder­nist kommt mit die­sem schlau­en Spruch daher: Gott ist uns gewis­ser­ma­ßen­ma­ßen in jeder Hin­sicht stets fer­ner als er und nah ist.
    Ergo kön­nen wir auch das, was Sie als „logos“ bezeich­nen – den Logos Got­tes, den Sohn, das ewi­ge Wort, v.a. aber die Treue zu sich selbst, den Aus­schluss jeg­li­chen Vol­un­t­a­ris­mus, die Ver­läss­lich­keit, die Logik, die ver­nünf­ti­ge Struk­tur nicht wei­ter fest­hal­ten. Denn da Gott ja soviel fer­ner als näher ist, so viel unähn­li­cher als ähn­lich, muss man gewissrma­ßen mit allem rech­nen. Die­sem Den­ken fehlt nicht nur der Logos, son­dern auch die Lie­be. Sagt nicht Jesus: Wo doch selbst ihr, die ihr böse seid, euren Kin­dern nicht Stei­ne gebt, wenn sie um Brot bit­ten, wie­viel mehr wird der himm­li­sche Vater etc.“
    Der ver­steck­te bzw. unein­ge­stan­de­ne Volu­t­a­ris­mus, den man stets auch Gott zuschreibt, sobald einer mit irgend­ei­ner kon­kre­ten Defi­ni­ti­on argu­men­tiert, dies aber schon lan­ge, auch in Kon­zils­do­ku­men­ten schlum­mert das, auch bei dem von Ihnen mit dem „sple­ndor veri­ta­tis“ her­vor­ge­ho­be­nen Johan­nes Paul II. ‑je nach The­men­be­reich (!) – und dar­in ähnelt Berg­o­glio ihm frap­pie­rend, die­ser ver­steck­te Vol­un­t­a­ris­mus schlum­mert wie ein stets sprung­be­rei­tes Raub­tier in der theo­lo­gi­schen Debat­te. Man argu­men­tiert auf zwei Ebe­nen. Ebe­ne 1: die Leh­re der Kir­che – klar, die wird nicht ange­rührt, sie gilt, aber sie wird unter Top­se­cret und in den Hoch­si­cher­heits­trakt des Mega-Tabus ein­ge­ka­stelt. Wer es wagt, davon etwas her­aus­zu­kra­men und aus­zu­spre­chen, der ist einer, der nicht begreift, dass die diss­mi­li­tu­do Got­tes doch sooooooooo viel grö­ßer ist als jede simi­li­tu­do zu unse­rem Den­ken und Meinen.

    • Forts.

      Man ver­legt also die trenn­schar­fe For­mu­lie­rung der Leh­re ins Tabu und erlaubt – wegen der dis­si­mi­li­tu­do Got­tes zum Men­schen – nur noch den ver­wa­sche­nen Nach­hall der Leh­re. Eben das, was Pau­lus meint, wenn er schreibt, man erken­ne die Unsicht­bar­keit Got­tes im Geschaf­fe­nen, aber eben nur sche­men­haft, undeut­lich, man kann sich dabei auch irgend­wie irren, spitz­fin­di­ger­wei­se könn­te man weiß aus Ver­se­hen für schwarz gehal­ten haben… Das, was Pau­lus da meint, bezieht sich aber auf den natür­li­chen Men­schen – der über­na­tür­lich umge­stal­te­te bzw. pro­zess­haft auf dem Wege der Umge­stal­tung begrif­fe­ne Geist aber erkennt scharf auf­grund des Offen­bar­ten, das mit­hil­fe der Ver­nunft grund­sätz­lich erschließ­bar erwei­sen muss – das besagt die defi­ni­ti­on des Vati­ca­num I! Denn ande­rer­seits ver­such­te und ver­sucht der selbst­er­nann­te Tra­di­tio­na­lis­mus die Ver­nunft­kom­pa­ti­bi­li­tät damit abzu­schmet­tern, dass er dem Fra­gen­den das Wort abschnei­det mit einer Vul­ga­ri­sie­rung der Leh­re in einen eben­falls vol­un­t­a­ri­sti­schen Prag­ma­tis­mus hin­ein, dem es genügt, wenn eine vol­un­tas ordi­na­ta erfüllt wird, die zum Zwecke der Tra­di­ti­ons­grün­dung über­haupt so erst erfun­den wird. man kann auch hier im Forum dafür wahr­haft grau­en­er­re­gen­de Bei­spie­le fin­den und ich habe Ver­ständ­nis für jeden sen­si­blen und ver­nünf­ti­gen men­schen, der die Flucht vor sol­chem „Tra­di­tio­na­lis­mus“ ergreift. Das Offen­bar­te wird her­un­ter­ge­bro­chen auf das Gro­beraster stamm­tisch­le­ri­scher Vor­ur­tei­le, die man ein wenig reli­gi­ös gefir­nist hat. Mot­to: Wir wol­len unsern alten Kai­ser Wil­helm wie­der haben! es soll wie­der alles so sein wie frü­her – bloß: wie war es denn frü­her wirklich?

      Noch mal zurück zur dis­si­mi­li­tu­do Got­tes: der Satz des 4. Late­r­an­kon­zils hat eine logi­sche Fall­gru­be. Sie liegt an der Kon­tra­dik­ti­on, die in ihr ver­bor­gen ist. Denn wie soll man etwas wahr­neh­men kön­nen, das man doch per defi­ni­tio­nem gar nicht wahr­neh­men kann? Ich kann Gott nur über die Ana­lo­gie (simi­li­tu­do) des Geschaf­fe­nen zum Schöp­fer erken­nen – auch im Offen­bar­ten. Wie aber soll ich „wahr­neh­men“, dass Er NICHT ana­log (dis­si­mi­li­tu­do) zu den­ken ist? Und dies noch viel mehr, als Er in der Ana­lo­gie zu erken­nen ist?!
      In der sum­ma theo­lo­giae wird dies im 1. Buch stel­len­wei­se aus­ein­an­der­ge­legt, aber von die­sem Denk­an­satz hat man sich ja verabschiedet!
      Man folgt Kir­chen­vä­tern wie Johan­nes von D., die Tho­mas deut­lich abweh­rend refe­riert: „De Deo non pos­su­mus sci­re quid est, sed solum quid non est, ut dicit Dama­s­ce­nus“ (s.th. I, q. 2) – „Von Gott kön­nen wir nicht wis­sen, was er ist, son­dern nur, was er nicht ist, wie der Damas­ze­ner sagt.“

      Ich fürch­te, der brei­te Weg sol­cher Sät­ze ist der, auf dem sich das „Volk Got­tes“ seit min­de­stens 200 Jah­ren dahin­wälzt. Das Lehr­amt bil­de­te lan­ge eine Basti­on. Davon kann seit dem Vati­ca­num II. kei­ne Rede mehr sein.
      Ich kann daher Ihr gren­zen­lo­ses Ver­trau­en, dass im Dog­ma von der Unfehl­bar­keit des Pap­stes inbe­grif­fen sei, dass er nicht häre­tisch wer­den kön­ne, nicht teilen.

      • …Und zwar inso­fern nicht, als ein Papst häre­tisch wer­den kann, eben­so wie ein Kon­zil – wie­so nicht? Gott mani­pu­liert doch nicht den frei­en Willen!

        Das Dog­ma besagt etwas ande­res: Ein Papst darf nicht die Häre­sie ein­füh­ren auf­grund sei­ner Macht. Wider­spricht einer plötz­lich fun­da­men­ta­len Glau­bens­sät­zen, dann ist er nicht der Papst. Es ist unsin­nig, dabei zwi­schen ex cathe­dra-Ent­schei­dun­gen und son­sti­gen leh­ren­den Äuße­run­gen zu unter­schei­den. da wür­de man ja ein schi­zo­phre­nes Den­ken züch­ten, das wie­der dem Vol­un­t­a­ris­mus zuge­hört: solan­ge ich nie­der­schwel­lig lüge, ist es okay, bloß wenn ich ex cathe­dra lüge, wirds ein pro­blem – das wol­len Sie doch nicht im Ernst sagen?! Ande­rer­seits ist dem Got­tes­fürch­ti­gen der Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes gewiss! Aber nur ihm!

        Dass sol­che Pro­ble­ma­ti­ken schwer lös­bar sind auf der recht­li­chen und admi­ni­stra­ti­ven Ebe­ne, ist klar. Ich war gera­de in Kon­stanz in der Aus­stel­lung über das Kon­zil 1414–18 – an die­sem Bei­spiel kann man ja ler­nen, dass nach Jahr­zehn­ten der vakan­ten siche­ren Lehr­au­tori­tät nur mit letz­ter Not eine Lösung gefun­den wer­den konn­te. Ich den­ke, wir sind in kei­ner unkom­pli­zier­te­ren Lage! Auf die­sem Kon­zil wur­den die fal­schen Päp­ste sehr wohl, auch auf­grund ihrer fal­schen Papst­schaft als Häre­ti­ker ver­ur­teilt. Aller­dings hat­ten sie zuvor kei­ne Irr­leh­ren ver­kün­det, wie wir das seit dem Kon­zil ja erdul­den müs­sen. Das war inso­fern unkom­pli­zier­ter. Aber man sieht, dass es in unse­rem Fall eine ähn­lich schwie­ri­ge Lösung geben wird. Und am Ende wur­de auch dort dann über den „Papst“ gerich­tet – nd zwar nicht von einem ande­ren Papst – weil deben das ja nicht funktionierte!
        Ihr Wohl­wol­len für einen offen­sicht­lich irr­leh­ren­den Papst (denn was soll denn das „Anstö­ßi­ge“, von dem Sie immer wie­der reden, ande­res sein?) ist unlo­gisch: bis heu­te gilt, dass wenn einer nur einen fal­schen Satz lehrt, den er starr­sin­nig bei­be­hält, dass er dann ein Irr­leh­rer ist. Das ver­langt die Logik. Man kann eine gan­ze Leh­re ja nicht tei­len in wah­re und fal­sche Tei­le. So ist auch im welt­li­chen Recht jeder Ver­trag, der nur eine fal­sche Klau­sel ent­hält, ins­ge­samt ungültig.
        Auch die­ser letz­te Hin­weis mei­ner­seits ist heu­te frag­lich – man hat auch hier den „Logos“ auf­ge­ge­ben. Das wäre auch mei­ne Kri­tik an Ihrem Ver­such, sich um eine defi­ni­ti­ve Beur­tei­lung her­um­zu­drücken. Sie wol­len fair blei­ben, das Kind nicht mit dem Bad aus­schüt­ten. Die­ses Motiv ist aber nicht immer klug, son­dern all­zu oft trägt gera­de die­ses „Zie­ren“ nur zur Ver­kom­pli­zie­rung einer ohne­hin schon ver­wor­re­nen Lage bei. Ver­zei­hen Sie mir die­se kri­ti­sche Anmer­kng. Anson­sten bin ich Ihnen dank­bar, dass Sie als einer der weni­gen „kon­zils­kirch­li­chen Theo­lo­gen und Prie­ster es wagen, über­haupt die­se drin­gend not­wen­di­gen Gedan­ken in die Run­de zu wer­fen. Wirk­lich – vie­len Dank!

  4. Wenn die Syn­ode unwi­der­spro­chen an der katho­li­schen Moral­leh­re etwas ändert, ist die Kir­che so gewor­den wie ihre Geg­ner es ihr vor­wer­fen, näm­lich ein schein­hei­li­ger Verein!
    Zu den vie­len Kri­ti­ken an der Kir­che, die man nur mit dem Hin­wei­se ent­kräf­ten kann, dass „die Kir­che der Beicht­stüh­le sich von nie­man­dem beleh­ren las­sen muss, was Sün­de ist!“ gehört ja gera­de das „Was­ser pre­di­gen und Wein trinken“.
    Wie gesagt kei­ne Syn­ode der Welt und kein Papst der Welt, kann defi­nie­ren, dass Gutes böse und Böses gut ist.

    Ihrem Schluss­satz:
    „Ich weiß nur nicht, was ich von all dem hal­ten soll – und das berei­tet mir gro­ße Sor­ge. Und das ist alles.“

    kann ich mich nur anschließen.

  5. Ein her­vor­ra­gen­der Artikel.

    Tibi Chri­ste sple­ndor Patris


    Collau­da­mus vene­ren­tes Omnes cae­li milites:Sed prae­cipue pri­ma­tem Cae­le­stis exer­ci­tus, Michae­lem in virt­ute Con­ter­en­tem zabulum.

    (Hym­nus v. Erz­engel St. Michael)
    („Florilège grégorien“ der Abtei v. Font­gom­bau­lt (FR)- 1991/​ Ein Mei­len­stein bei dem brei­ten Revi­val der Gre­go­ria­nik und für die Triden­ti­ni­sche Liturgie)

    • Da ich Ihre Bei­trä­ge ‑und die der ande­ren- immer lese und natür­lich auch ver­ste­hen möch­te, wür­de ich Sie ger­ne noch ein­mal an mei­ne Bit­te erin­nern zwecks Übersetzung.
      Danke!

      • Hoch­ge­ach­te Marienzweig,
        Es han­delt sich um den Hym­nus im Vigil des Festes des Erz­engel St. Micha­els am 8. Mai.
        “ Dir Chri­stus, Glanz des Vaters, ste­he unser Leben und der Mut unse­res Her­zens zur Verfügung…
        (2. Stro­phe): Wir loben in Ver­eh­rung alle Sol­da­ten des Him­mels: aber beson­ders den Ersten des himm­li­schen hee­res, Micha­el, der mit Fest­bera­den­heit (Tugend, Mut) den Zabu­lus (Dia­bo­los, „Durch­ein­an­der­brin­ger“) zerbröselt“.
        Die­ser Hym­nus wur­de von dem frän­ki­schen Mönch, Abt und Bischof v. Metz Hra­ba­nus Mau­rus, dem „Leh­rer Deutsschlands“(praeceptor Ger­ma­niae) gedich­tet Ende des 8.-Anfang des 9. Jahrhunderts.
        Mit einer wun­der­ba­ren Melo­die ver­se­hen präg­te die­ser Hym­nus sehr stark das christ­li­che Hoch- und Spät­mit­tel­al­ter , wur­de in der Renais­sance auch bear­bei­tet v. Orlan­do di Las­so und v. Tho­mas de Vittoria.
        Der Anruf des Erz­engels St. Micha­el am Ende jeder Mes­se war vie­len Poten­ta­ten ein Dorn im Auge; im Rah­men der Umstruk­tu­rie­rung bei der neu­en Mes­se fiel dies weg.
        Mein Liber usua­lis (datiert 1953/​1962) gibt einen text­lich and­ren, jedoch sehr ähn­li­chen Hym­nus: Te Chri­ste sple­ndor Patris…
        (Allein schon das Zuhö­ren die­ser inzwi­schen fast total ver­ges­se­nen Hym­nen (ich den­ke auch an : Te Joseph celeb­rent…“ für St. Joseph) z. B. auf You­tube bei Gio­van­ni Vianini(Schola gre­go­ria­na mediolanensis)(Mailand) macht schmerz­haft deut­lich wie­viel ele­men­tar Wich­ti­ges weg­ge­fal­len /​entfernt wor­den ist.
        Gre­go­ria­nik ist äusserst wich­tig, wie der Hl. Papst Pius X wuß­te und dekre­tier­te: es ist nicht nur schön, anzie­hend, bekeh­rend, son­dern es ist gesun­ge­nes Gebet und dar­über hin­aus tie­fe Theologie.
        Wahr­schein­lich bin ich sehr alter­tüm­lich aber per­sön­lich habe ich immer viel bes­ser und direk­ter ver­stan­den was die gre­go­ria­ni­sche Tex­te (sehr häu­fig aus den Psal­men oder aus dem Evan­ge­li­um) sagen als bei vie­len moder­nen Theologen.
        Totus tuus

      • Ant­wort an @Adrien Antoine!
        Ich dan­ke Ihnen sehr für Ihre nähe­ren Erläu­te­run­gen, geehr­ter Adri­en Antoine.
        Immer, wenn ich latei­ni­sche Ein­fü­gun­gen in Kom­men­ta­ren lese, füh­le ich mich etwas von der dar­in ent­hal­te­nen Infor­ma­ti­on abgeschnitten.
        Ihren Hin­weis auf Gre­go­ria­ni­schen Gesang auf You­tube habe ich soeben ange­klickt und gespei­chert für spä­te­res Höh­ren in Ruhe.
        Herz­li­chen Dank dafür!

  6. Vie­len Dank Herr Dr. Oben­au­er. Ich kann all Ihren Aus­füh­run­gen und Über­le­gun­gen nur bei­pflich­ten. Man darf und soll­te den Papst Fran­zis­kus nicht im Vorn­hin­ein schon pau­schal verurteilen.
    Sie schrei­ben sehr sehr dif­fe­ren­ziert, klug, gerecht, wahr­heits­ge­mäß und vorsichtig.
    Papst Fran­zis­kus ist tat­säch­lich „janus­köp­fig“. Es gibt Rich­ti­ges und eher Befrem­den­des wie auch etwa sei­ne Defi­ni­ti­on des Islam in sei­ner Enzy­kli­ka. Er ruft auf zum Gebet für die Ent­rech­te­ten und töd­lich Bedroh­ten usw. usw., aber grund­sätz­lich muß man sagen, daß bei ihm offen­bar die rech­te nicht weiß was die lin­ke tut- oder so.
    Sein Grund­ge­dan­ke ist ja schon nicht rich­tig. Des­we­gen sind sei­ne Auf­ru­fe zum Gebet und sei­ne Betrof­fen­heit auch irgend­wie etwas wie aus dem hoh­len Bauch her­aus: es paßt alles nicht so wirklich.
    Und das hat zu tun mit dem, was Sie schrei­ben: mit der Logos­ver­ges­sen­heit bzw. der Ver­ein­nah­mung des Logos für das eige­ne, sub­jek­ti­ve Denken.
    Man weiß wirk­lich nicht wo man bei ihm dran ist. 

    Die Gefahr ist akut, daß es bei der Bischofs­syn­ode zu einer offe­nen Spal­tung, zu einem Bruch der Kir­che kommt. Aber: der Hl. Geist wird dann immer noch Sei­ne Kir­che lei­ten. Ob mit oder ohne Papst Fran­zis­kus und vie­ler Kar­di­nä­le usw.

  7. Recht­zei­tig vor der Son­der­syn­ode der Bischö­fe hat der von Papst Fran­zis­kus ernann­te Gene­ral­se­kre­tär (Vor­sit­zen­de) der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Bischof Nun­zio Galan­ti­no, dazu auf­ge­for­dert, die Kir­che sol­le „Paa­re in irre­gu­lä­ren Ehe­si­tua­tio­nen“ will­kom­men hei­ßen (http://​esto​mi​les​.word​press​.com/​2​0​1​4​/​0​8​/​3​1​/​c​a​t​h​o​l​i​c​-​h​o​m​o​s​e​x​u​a​l​i​z​a​t​i​o​n​-​a​d​v​a​n​c​i​n​g​-​f​r​a​n​c​i​s​-​a​p​p​o​i​n​t​e​e​-​s​a​y​s​-​c​h​u​r​c​h​-​m​u​s​t​-​w​e​l​c​o​m​e​-​u​n​c​o​n​v​e​n​t​i​o​n​a​l​-​c​o​u​p​l​es/).

  8. Noch ein Nach­trag Herr Dr. Obenauer.
    Wenn ich Sie rich­tig ver­ste­he, bekla­gen sie in gewis­sem Maße einen Tran­szen­denz­ver­lust. Das ist ein Übel in der Kir­che von heu­te. Denn es gilt ja immer soz. die Balan­ce zu hal­ten zwi­schen Got­tes- und Näch­sten­lie­be. Wo vor dem Kon­zil die „Got­tes­lie­be“, oft eine eher for­ma­li­sti­sche Got­tes­be­zo­gen­heit, vor­herrsch­te und der Näch­sten­lie­be eher ein Stief­müt­ter­chen­da­sein zukam , so hat man nach dem Kon­zil bis heu­te die Tran­szen­denz ver­nach­läs­sigt und streicht in über­gro­ßem Maße die „Näch­sten­lie­be“ heraus.
    Wie vie­le katho­li­sche Orga­ni­sa­tio­nen (Cari­tas, Mal­te­ser etc.) hel­fen, aber die Ange­stell­ten haben kaum noch einen Bezug zu den Gebo­ten Got­tes, den Leh­ren und Dog­men der Kir­che. Papst Bene­dikt hat­te die­ses kom­plet­te Miß­ver­hält­nis des öfte­ren ange­spro­chen und geta­delt, beson­ders in der Kir­che Deutschlands.

    Ohne wah­ren Got­tes­dienst (ich mei­ne nicht die triden­ti­ni­sche Mes­se) bleibt auch irgend­wann die prak­ti­zier­te Näch­sten­lie­be nur noch „Sozi­al­ar­beit“- also eine kom­plett miß­ver­stan­de­ne christ­li­che Cari­tas. Aus Afri­ka erschallt(e) der Ruf: sen­det uns Mis­sio­na­re, aber kei­ne Sozialarbeiter.
    Papst Bene­dikt hat das in sei­ner Sozi­al­enzy­kli­ka ja thematisiert. 

    Papst Fran­zis­kus läuft in Gefahr eine Kir­che ohne Gott zu bau­en. Wenn er näm­lich die hl. Lit­ur­gie nicht schätzt, dann wirds ein­sei­tig bzw. falsch, denn die hl. Lit­ur­gie ist das Kern­stück christ­li­chen Betens, Anbe­tens. Und ohne die­ses, ist alles nichts.

    • Ja, weil ich dann im Armen nur noch den­je­ni­gen sehen kann, dem ich hel­fen muss, so zu wer­den wie ich bin, auch wenn der das gar nicht will, und unter völ­li­ger Negie­rung mei­ner eige­nen Fehler.
      Ich betrei­be dann Kolo­nia­lis­mus nur ohne Waf­fen, aber im Ergeb­nis das­sel­be, weil ich im Armen, Bedürf­ti­gen zwar noch mög­li­cher­wei­se mei­nen ideel­len Bru­der erblicken kann, aber nicht mehr Christus.
      Weil man Chri­stus nur in den Sakra­men­ten und im Gebet erken­nen kann.

    • „Die Lit­ur­gie ist das Schar­nier zwi­schen Him­mel und Erde“ (Kar­di­nal Ratzinger)

      vie­le Orden, ins­be­son­de­re die SJ, sind seit den 60ern lei­der zu NGOs oder Ent­wick­lungs­hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen gewor­den, mehr Beto­nung auf Befrei­ung als auf Theologie…

      Idem die deut­sche Cari­tas: vie­le dort hel­fen ande­ren, aber oft halt, weil sie dafür bezahlt wer­den, nicht unbe­dingt wegen Got­tes Geboten…

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