(Rom) Am 26. und 28. Juli ist Papst Franziskus gleich zwei Mal in Caserta. Am Samstag zu einem öffentlichen Besuch für die Katholiken der süditalienischen Diözese. Am Montag zu einem „Privatbesuch“, um seinen „Freund“ Giovanni Traettino, einen evangelikalen Pastor zu treffen (siehe eigenen Bericht Papst Franziskus zweimal in Caserta – Einmal für die Evangelikalen, einmal für die Katholiken). Zur Frage des katholisch-evangelikalen Dialogs verfaßte der Jurist, Religionssoziologe und ehemalige OSZE-Repräsentant gegen die Diskriminierung und Verfolgung der Christen, Massimo Introvigne einen Aufsatz, der einige interessante Informationen zur historischen Entwicklung und zu aktuellen Aspekten enthält. Die Zwischentitel stammen von der Redaktion.
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Das „geheime“ Treffen von Papst Franziskus in Caserta
von Massimo Introvigne
1996 veröffentlichte ich für den Verlag der Minoriten Messaggero Padova ein Buch mit dem Titel „Aspettando la Pentecoste. Il quarto ecumenismo“ (Warten auf Pfingten. Die vierte Ökumene), unter anderem mit einem Interview mit Giovanni Traettino. Das Interview-Buch fand in den katholischen charismatischen Kreisen und unter den Protestanten Italiens ein beachtliches Echo. Darin machte ich, natürlich in Absprache mit den Interviewten, einen Dialog öffentlich bekannt, an dem ich in den vorgegangenen Jahren teilgenommen hatte und der abseits der Medienscheinwerfer und der „offiziellen“ Ökumene zwischen einem maßgeblichen Teil der katholischen charismatischen Welt und einigen protestantischen Pfingstlern stattgefunden hatte. Im selben Jahr machte Pastor Traettino den Dialog auch in der Zeitschrift Charisma, der meistgelesenen Publikation der pfingstlerischen und charismatischen Welt der USA bekannt.
Damit begann ein langer Weg, der über das Buenos Aires des damaligen Kardinals Bergoglio führte und am 28. Juli im ersten Privatbesuch eines Papstes bei einem Pastor der Pfingstler seinen Höhepunkt findet. An diesem Tag wird sich Papst Franziskus zu einem „Privatissimum“ mit Traettino nach Caserta begeben. Dort wird er auch zwei Tage vorher sein und am 26. Juli einen öffentlichen Besuch abstatten, der laut Vatikanisten vereinbart worden sei, um nicht den Eindruck zu vermitteln, als würde er gegenüber den Katholiken Casertas unhöflich sein. Diese hätten den Eindruck gewinnen können, daß der Papst mit Blick auf ihre Stadt vor allem an die Protestanten denkt.
Warum besucht der Papst einen Pastor der Pfingstler und riskiert damit, einigen Katholiken, aber auch einigen Pfingstlern und ultra-konservativen Protestanten zu mißfallen, die der Ökumene ablehnend gegenüberstehen und im Internet bereits von einem „Skandal“ und einer „Schande“ und einer impliziten Anerkennung der Rolle des Papstes durch Traettino sprechen? Um auf diese Frage antworten zu können, ist zunächst eine Geschichte zu erzählen, in der – wie angedeutet – auch ich eine kleine Rolle spielte. Vor allem aber gilt es daran zu erinnern, wer die protestantischen Pfingstler sind.
Wer sind die protestantischen Pfingstler?
Die Pfingstbewegung ist eine neue Form des Protestantismus, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, nachdem sie bereits in den Jahrzehnten davor vorbereitet wurde. Sie charakterisiert sich durch ein Mißtrauen gegen die bestehenden protestantischen Denominationen und Organisationen, die als „verschlafen“ gelten und wenig geeignet, zu begeistern und zu evangelisieren. Und durch eine besondere Aufmerksamkeit für Phänomene charismatischer Art. Im besonderen entdeckten die Pfingstler – richtigerweise müßte man von einer Wiederentdeckung sprechen, da es nicht an vorhergehenden sowohl protestantischen als auch katholischen Beispielen fehlte – die „Gabe des Zungenredens“ oder Glossolalie, die nicht darin besteht, fremde Sprachen zu sprechen, sondern Laute und Worte von sich zu geben, die keiner bekannten Sprache entsprechen und die Teil des Gebets werden. Für die Pfingstler ist die Gabe des Zungenredens der Beweis, daß der Gläubige die „Geisttaufe“ empfangen hat, die kein Sakrament ist, aber eine überzeugende und mitreißende Erfahrung der Begegnung mit Christus im Geist.
Es ist nicht übertrieben, wenn man feststellt, daß die protestantische Pfingstbewegung ein phänomenales Wachstum erlebte. Aus wenigen Tausend Anhängern in wenigen Orten der USA und Großbritanniens Anfang des 20. Jahrhunderts werden ihre Anhänger heute auf mehr als 600 Millionen geschätzt und damit fast ein Drittel aller mehr als zwei Milliarden Christen weltweit, bzw. fast drei Viertel der insgesamt 800 Millionen Protestanten. Aus Protest gegen die organisierten Gemeinschaften entstanden, haben auch die Pfingstler, wie in solchen Fällen immer in der Geschichte des Christentums, Denominationen entwickelt. Einige davon sind sehr groß, wie die Assemblies of God, die weltweit 35 Millionen Gläubige zählen und in Italien mit mehr als tausend örtlichen Gemeinschaften und 150.000 Gläubigen vertreten sind. Sie vertreten etwa die Hälfte der protestantischen Pfingstbewegung in Italien, die insgesamt 313.000 Gläubige zählt.
Die Evangelical Church of Reconcilation von Giovanni Traettino
Sowohl in der Welt als auch in Italien folgte auf die erste Pflingstler-Welle, in der große Denominationen entstanden, eine zweite Welle, die es vorzieht, sich in kleinen Gemeinschaften zu organisieren, die sich eventuell in Dachverbänden zusammenschließen, aber jede Gruppe eine weitgehende Autonomie behält. In Italien gehört etwas mehr als die Hälfte der protestantischen Pfingstler zu diesem zweiten Bereich. Dazu gehört auch die Evangelical Church of Reconciliation (Evangelische Versöhnungskirche), die aus dem Zusammenschluß der Movimento Evangelico Internazionale Fiumi di Potenza (Evangelisch-internationale Bewegung Fiumi di Potenza) und dem Centro Italiano di Comunione e Restaurazione (Italienisches Zentrum Gemeinschaft und Wiederherstellung) hervorging und die Anfang der 80er Jahre von Giovanni Traettino, einem baptistischen Pastor gegründet wurde. Nach einer politischen Erfahrung in der damaligen Kommunistischen Partei Italiens (PCI) kam er in Kontakt mit dem Protestantismus und schließlich in England mit der Pfingstbewegung wo er 1977 die „Geisttaufe“ erhielt.
Am Anfang der Begegnung der beiden genannten Pfingstlergruppen stehen charismatische Phänomene der Dales Bible Weeks in England, wo unter anderem 1977 einige Teilnehmer (vor allem Kinder) behaupteten, Engel über der großen Halle fliegen gesehen zu haben, in der die Versammlungen stattfanden. 1978 nahm daran auch Geoffrey Allen, ein englischer Missionar anglikanischer Herkunft teil, der seit 1971 in Italien wirkte. Er sollte eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Evangelical Church of Reconciliation spielen, mit der er auch heute noch zusammenarbeitet. Die Gemeinschaft von Pastor Traettino zählt heute in Italien 25 kleine Gemeinschaften und rund tausend Gläubige.
1960er Jahre: Ausweitung des charismatischen Phänomens auf Episkopale und Katholiken
In den 60er Jahren kam es in den USA zu einem neuen Phänomen, das sich dann über die ganze Welt ausbreitete: Unter dem Einfluß protestantischer Prediger, Missionare und Theologen begann sich die „Geisttaufe“ und die Erfahrung der Glossolalie ab 1960 unter den Episkopalen, dem US-amerikanischen Zweig der Anglikaner auszubreiten und ab 1967 unter den Katholiken (später sollten auch die Orthodoxen folgen). Diese Episkopalen und Katholiken wollen nicht ihre religiöse Identität wechseln und protestantische Pfingstler werden, sondern einige Formen des Gebets und der Spiritualität in ihre Ursprungsidentität integrieren. Für die Katholiken ist die Begegnung mit den protestantischen Pfingtlern eine Gelegenheit, einige bereits in ihrer Tradition vorhandene Elemente der Theologie und der Verehrung des Heiligen Geistes wiederzuentdecken. Aus diesem Grund ziehen sie es vor, „Charismatiker“ und nicht „Pfingstler“ genannt zu werden. Sie gründen innerhalb der Katholischen Kirche die Katholische Charismatische Erneuerung, die sich in Italien Rinnovamento nello Spirito (RnS, Erneuerung im Geist) nennt. Die charismatischen Katholiken, sowohl von der Katholischen Charismatischen Erneuerung als auch anderen Gemeinschaften, die mit verschiedenen Formen des gemeinsamen Lebens experimentieren, sind heute weltweit mehr als 100 Millionen.
Pfingstler ein Problem für die Ökumene?
Die Präsenz der protestantischen Pfingstler stellt für die Ökumene ein offensichtliches Problem dar. Die Experten unterscheiden zwei Phasen der älteren Ökumene zwischen Protestanten (eine erste theologische und eine zweite der Missionszusammenarbeit), die jedoch die Katholiken ausschloß, und eine dritte Phase, die versucht auch die Katholische Kirche einzubinden, besonders mit der 1948 erfolgten Gründung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) oder Weltkirchenrat, dem die Katholiken nicht angehören, aber mit dem sie seit den 1950er Jahren intensive und herzliche Kontakte pflegen. Für einen katholischen Ökumeniker bedeutet mit den Protestanten im Dialog sein, ein Dialog mit den historischen Gemeinschaften der Reformation, die dem ÖRK angehören: den Lutheranern, den Calvinisten usw. und den Anglikanern, die technisch gesehen keine Protestanten sind.
Seit den 70er Jahren sind die historischen protestantischen Gemeinschaften innerhalb der protestantischen Welt in der Minderheit. Ihr Anteil schwindet seither rapide. Vor allem in den USA und der Dritten Welt wachsen konservative Gruppen, in deren Bereich auch die große Mehrheit der Pfingstler angesiedelt ist, die nicht dem ÖRK angehören und auch nicht angehören wollen, dem sie nicht vertretbare progressive und „liberale“ Positionen zu theologischen und moralischen Frage, zum Lebensrecht und zur Familie vorwerfen. Viele ÖRK-Mitgliedsgemeinschaften akzeptieren heute die Abtreibung, einige auch die „Homo-Ehe“. Der ÖRK vertritt heute nicht einmal mehr ein Viertel der Protestanten. Tendenz fallend. Die anderen drei Viertel sind „Evangelikale“ und damit Konservative, darunter viele Pfingstler, die dem ÖRK nicht angehören, sondern sich eigene, alternative Zusammenschlüsse geschaffen haben.
Katholische Ökumeniker mit ideologischer Affinität zum progressiven ÖRK
Viele katholische Ökumene-Fachleute, die in einer Schule ausgebildet wurden, für die der ÖRK die protestantische Welt „war“, haben lange verkannt, daß der „historische“ Protestantismus längst nur mehr eine Minderheitenrolle spielt und seine Bedeutung immer geringer wird. Aus diesem Grund weigerten sie sich mit den Pfingstlern überhaupt ins Gespräch zu kommen und damit mit der großen Mehrheit der Protestanten, die man nicht kannte und die man „seltsam“ befand, nicht selten auch aufgrund von progressiven ideologischen Vorurteilen, die gerade unter katholischen Ökumenikern nicht selten anzutreffen sind. Für sie war in Bereichen der Theologie und der Moral der Dialog mit dem „fortschrittlichen“ und „liberalen“ ÖRK einem eventuellen Dialog mit den evangelikalen und pfingstlerischen „Sekten“ vorzuziehen, die man per definitionem als reaktionär und rückwärtsgewandt betrachtete oder sogar als eine Art verlängerter Arm der Republikanischen Partei der USA. Umgekehrt hegten viele Pfingstler starke antikatholische Vorurteile, die Relikte des konservativen Protestantismus waren, aus dem sie hervorgingen. Oder sie betrachteten die Katholische Kirche als Teil einer gegnerischen progressiven Galaxie von zweifelhafter moralischer und theologischer Orthodoxie, da sie mit den „liberalen“ Protestanten in Dialog stand.
Johannes Paul II. stößt ersten Kontakt zu Pfingstlern an
Obwohl es nicht an prophetischen Gesten fehlte, wie die Einladung an die Pfingstler im persönlichen Namen als Beobachter am Zweiten Vatikanischen Konzil teilzunehmen, hielt der Stillstand jahrzehntelang an. Die Kruste dieses behaupteten weltweiten ökumenischen Dialogs, an dem aber drei Viertel des Protestantismus nicht beteiligt sind, beginnt in den 80er Jahren dank der katholischen charismatischen Erneuerung aufzubrechen, die mit den Pfingstlern einige Gebetsformen gemeinsam hat und die mit ihnen zu sprechen weiß. Die ersten strukturierten und nennenswerten Erfahrungen, die vom heiligen Johannes Paul II. (1920–2005) persönlich angestoßen und ermutigt werden, erfolgen in Italien zwischen katholischen charismatischen Gemeinschaften und Pastoren der Pfingstbewegung.
Dem Treffen zwischen Matteo Calisi, einem Vertreter der katholischen charismatischen Erneuerung aus Bari und Pastor Giovanni Traettino kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da es einen Dialog anstößt, der langsam, wenn auch nicht ohne Widerstände sowohl in der katholischen Welt als auch unter den Pfingstlern heranreift. In den 90er Jahren werden erste ständige Einrichtungen geschaffen, darunter die 1993 gegründete Consultazione Carismatica Italiana (Charismatischer italienischer Rat).
1994 erstes Aktionsbündnis zwischen Katholiken und Evangelikalen in den USA
Im selben Jahr entsteht in den USA das, was sich heute Alliance Defending Freedom (ADF) nennt, eine Gruppe aus christlichen Religionsführern und Juristen, sowohl Evangelikale (darunter viele Pfingstler) als auch Katholiken, die sich konkret für die Verteidigung der Religionsfreiheit, des Lebensrechts und der Familie einsetzen.
1994 unterzeichnet in den USA eine Gruppe führender Evangelikaler und Katholiken, darunter auf der einen Seite wiederum viele Pfingstler und auf der anderen Seite zum Beispiel der damalige Erzbischof von New York, John Joseph Kardinal O’Connor (1920–2000), der Biograph von Johannes Paul II., George Weigel sowie der traditionsverbundene, heutige Kurienerzbischof Pater Augustine Di Noia das Dokument „Evangelicals and Catholics Togheter“ (Evangelikale und Katholiken gemeinsam). Ein Dokument das keineswegs allen gefällt. Selbst Pastor Traettino kritisiert es als zu „politisch“ und zu „funktional“ ausgerichtet, das mehr den Eindruck einer Allianz amerikanischer Art mit Blick auf politische Wahlen vermittelte. [1]Im November 1994 standen in den USA Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an, die zum Sieg des Demokraten Bill Clinton führten. Das Zustandekommen dieses Dokuments zeigte jedoch an, daß sich in der gegenseitigen Wahrnehmung viel geändert hatte.
Verlagerung der Kontakte unter Kardinal Bergoglio nach Lateinamerika?
Einige Beobachter vertreten heute die Meinung, unter Benedikt XVI., dem deutschen Papst, dem Land der Reformation, habe sich die katholische Ökumene wieder nur mehr auf die historischen Gemeinschaften des Protestantismus konzentriert, vor allem die Lutheraner, und daß aus diesem Grunde die wichtigsten Treffen zwischen katholischen charismatischen Gemeinschaften und Pfingstler-Pastoren, die für den Dialog offen sind, unter der Ägide von Kardinal Bergoglio nach Lateinamerika emigrierten, der dort auch Traettino kennenlernte und dessen Freund wurde.
In Wirklichkeit wurden auch unter Benedikt XVI. die Kontakte zwischen charismatischen Katholiken und Pfingstlern fortgesetzt. Ich selbst war Referent auf einer solchen Ökumenetagung 2012 in Assisi. Es war Benedikt XVI., der 2011, als er während seines Deutschland-Besuchs die Lutheraner traf, diesen sagte, daß die Ökumene nicht länger eine „neue Form des Christentums“ „ignorieren könne, die mit einer ungeheuren missionarischen Dynamik sich ausbreitet“. Obwohl darin nicht nur positive Aspekte zu erkennen sind („ein Christentum mit geringer institutioneller Dichte, mit wenig rationalem und mit noch weniger dogmatischem Gepäck, auch mit geringer Stabilität“), stellt das „weltweite Phänomen“ eine gesunde Reaktion gegen die „Verdünnung des Glaubens“ unter dem „Säkularisierungsdruck“ dar, den eine bestimmte progressive Theologie vertritt.
Fixierung des Ökumene-Dialogs auf ÖRK zu Ende
Der Dialog zwischen Katholiken und protestantischen Pfingstlern zeigt noch viele Probleme. Im pfingstlerischen Bereich ist es zum Teil leichter mit den kleineren Bewegungen als mit den großen Denominationen, und vielleicht leichter mit einem unabhängigen Pastor, der aus einer linken politischen Erfahrung kommt, wie Traettino, als mit einem US-amerikanischen Religionsführer, der ein großes Gepäck einseitiger politischer Bindungen mitschleppt, die ihn an sogenannte „rechte“ Gruppen und Stiftungen bindet, die manchmal in Wirklichkeit mit mächtigen Wirtschaftskreisen gekoppelt sind, die der Katholischen Kirche häufig feindlich und in moralischen Fragen zweifelhaft gesinnt sind. Dennoch ist die Geste von Papst Franziskus nicht zu unterschätzen. Sie erinnert viele katholische Berufsökumeniker daran, daß die Zeit definitiv zu Ende ist, in der der Ökumenische Rat der Kirchen und der progressive Protestantismus der historischen Gemeinschaften der Reformation als einziger Ansprechpartner für den Dialog galt, während die große evangelikale und pfingstlerische Mehrheit als zu konservativ und reaktionär links liegengelassen wurde.
Erstveröffentlichung: Nuova Bussola Quotidiana
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: United in Christ/Life Today
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↑1 | Im November 1994 standen in den USA Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an, die zum Sieg des Demokraten Bill Clinton führten. |
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Angeblich soll es auch „Geheimtreffen“ zwischen Vatikan-Klerikern und der Priesterbruderschaft St. Pius X. geben. Warten wir einmal ab, was an diesen Gerüchten dran ist.
Das wäre nichts Neues. Es ist doch allgemein bekannt, dass es viele Sympathisanten der FSSPX gibt, darunter auch Kardinäle, Bischöfe u. Priester. Auch ist klar, dass es da zu Treffen kommt, was ja auch Pater Schmidberger im aktuellen Priesterrundbrief gesagt hat, dass er einen „hohen Würdenträger“ in Rom besucht hat.
Ob es „Geheimgespräche“ zwischen Rom und der FSSPX gibt, fern aller Medienberichte, kann ich mir schon vorstellen, muss aber nicht so sein.
Naja, so geheim kann das Treffen ja nicht sein, wenn Herr Schmidberger die Spekulationen in die Richtung sogar aktiv befeuert 🙂
Zungenreden in unverständlicher Sprache ? Nein, das spricht mich nicht an. Wir haben Sprachverwirrung genug. Ich muss die einzelnen Felder wohl nicht benennen. Bergoglio sollte sich lieber mit Anderen treffen.
Wenn Bergoglio sich mit seinem evangelikalen Freund heimlich trifft geht es bestimmt um große Dinge. Ich vermute mal das Reformationsjubiläum 2017 könnte das großes Thema sein. Es ist nicht einfach Luther ökumenisch heiligzusprechen und Katharina von Bora mit der Mutter Gottes von Fatima auf der Wartburg gemeinsam tanzen zu lassen. Mal sehen was sie sich einfallen lassen.
Per Mariam ad Christum.
Robert H. Schuller ist der Gründer der Crystal Cathedral in Garden Grove, Orange County, Kalifornien. Mittlerweile wird seine Kirche in dritter Generation geleitet von seinem Enkel. Sie erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die Anfänge bildeten in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts eine Drive-In Kirche in Kalifornien, wo nach amerikanischer Lebensart anonym mit dem Auto zum Gottesdienst vorgefahren werden konnte. Pastor Robert H. Schuller führte ein wahrhaft evangelisches, entbehrungsreiches Leben und reich an persönlichen Opfern. Aber auch aufgrund seines unglaubliches Talents Spendengelder zu akquirieren, kam er mit den Größen Hollywoods in Kontakt und wetteiferte mit den erfolgreichsten Predigern des Landes um den Segen Gottes, eine der Mega Churches zu sein. Diese Konkurrenz war auch der Grund, warum sich seine enge Freundschaft mit Norman Vincent Peale abkühlte, der einer der bekanntesten Seelsorger an der berühmten Marble Collegiate Church in New York war und den Bestseller „Die Kraft des positiven Denkens“ verfasste. Peale war zudem Freimaurer. Und hier kommt der entscheidende Punkt. Peale wie auch Schuller gehörten der Reformierten Kirche von Amerika an, waren also mit dem Calvinismus eng vertraut und darauf aufbauend wirkten sie mit ihrem eigenen Charisma und zwar sehr erfolgreich. Einer evangelischen Freikirche anzugehören, der „Theologie“ des Positiven Denkens anzuhängen und darüber hinaus noch Freimaurer zu sein bilden im Protestantismus und bei den Evangelikalen keinen Gegensatz ! Es ist zwar nicht üblich, aber nicht verboten. Schuller wurde sogar von Papst Johannes Paul II. in Audienz empfangen. Das alles muß man mitbedenken, wenn ein Katholik so große Lobreden auf die Evangelikalen anstimmt. Fakt ist hingegen, der Protestantismus ist eine vom Trienter Konzil verurteilte Irrlehre. Die Evangelikalen wären gehalten, umzukehren und den katholischen Glauben anzunehmen. Wieviele Seelen sind von evangelikalen Sekten – oder sollte ich lieber sagen Denominationen – in Südamerika der katholischen Kirche abgeworben worden, vielleicht wohl aufgrund ihrer lehramtsmäßigen Schwäche ? Die Lehrunterschiede zur katholischen Kirche sind immens, Marienverehrung wird grundweg abgelehnt. Welche Gemeinsamkeiten sollen denn bestehen mit den Pfingstlern ? Sie sind selbst den evangelikal-fundamentalistischen Kreisen zu schwärmerisch. Übrigens gehört auch der Koran-Verbrenner Terry Jones dann zur großen Familie des Ökumenismus. Nach seiner Rückkehr nach Florida führt die von ihm gegründete Gemeinde in Köln – unter neuer Leitung – Erweckungsgottesdienste durch. Ist es aber der Heilige Geist, der die Teilnehmer zum Umfallen veranlasst oder eine Mischung aus christlichem Glauben und Okkultismus ? Welcher Geist wurde über Erzbischof Bergoglio in Buenos Aires seinerzeit herabgerufen ? Ist es der Geist, der die Sprachen vereint in ein Positives Christentum, das sich in den „Tempel der Humanität“ des Freimaurertums gut integrieren läßt ?
Was wollen wir mit diesen Leuten ? Ich verstehe das nicht.
Tomas2612
Sie schreiben: die Charismatiker wären angehalten, umzukehen und den katholischen Glauben anzunehmen. Aber welchen katholischen Glauben? Das ist doch die große Schwierigkeit heute. Etwa den katholischen Glauben von Papst Franziskus, für den Atheisten in den Himmel kommen, für den der Koran eine der Bibel gleich zu achtende göttliche Offenbarung ist und der in seinem ersten Scalfari-Interview nicht mehr den objektiven Unterschied zwischen Gut und Böse (aner)kennt?
Sehr geehrter Leo,
ich meine keine katholischen Charismatiker. Der Besuch der alten Messe (bei Gelegenheit) wird unverzichtbar sein, um die ganz persönliche „Hermeneutik der Kontinuität“ zu erfahren und sich der Gemeinschaft der Heiligen zu vergewissern. Was früheren Generationen Selige und Heilige hervorgebracht hat, kann so schlecht nicht gewesen sein. Die ausschließliche Mitfeier des NOM vermag den Glauben jedes Katholiken nicht mehr hinüber zu retten. Nennen Sie es wie Sie wollen, aber es sind auch zu viele Elemente aus der Psychiatrie hinein geflossen, dass die Priester heute vielfach Therapeuten gleichen als Seelsorgern. Die Psychiatrie war doch einst angetreten, um die kirchliche Pastoral zu zerstören. Zusammen mit dem Protestantismus und dem Freimaurertum erleben wir gegenwärtig die Erfüllung. Nehmen Sie sodann zum Beispiel den Katechismus des heiligen Papstes Pius X. oder den Katechismus der katholischen Kirche. Trotz der gegenwärtigen Apostasie haben Katholiken sowieso keine Alternative ! Die Römische katholische Kirche bleibt die wahre Kirche Jesu Christi. Ein Übertritt zu einer freien evangelischen Gemeinde kommt für einen Katholiken immer einem Glaubensabfall gleich und ist doch eine Todsünde ! Wer es nicht besser weiß und vorher ein Atheist war, mag sich mit den Evangelikalen besser stehen. Für einen Katholiken ist alles andere ein Rückschritt ! Darum finde ich es persönlich nicht angebracht, wenn jetzt der Eindruck erweckt wird, diese Pfingstler würden auf einer Stufe stehen. Also lieber kein „Gimme Five“.
Bergoglio und seine privaten Freunde. Man fragt sich, müssen es ausgerechnet Pfingstler sein ?
Privat und geheim. was soll denn das ?
Ralph
Warum „ausgerechnet Pfingstler?“
Pfingstler sind inzwischen die zahlreichste protestantische Gruppe. Antwort Nr. 1 lautet also: aus kirchenpolitischen Gründen, wenn nämlich als strategisches Zwischenziel –auf dem Weg zur Eine-Welt-Kirche– die christliche Ökumene unter römischer Führung auf dem Plan steht. Antwort Nr. 2 ist: weil der Charismatismus ein wichtiges Mittel zur Subversion der traditionellen Katholizität ist. Wie aus nachfolgend verlinktem Artikel hervorzugehen scheint, war die Charismatische Erneuerung in der katholischen Kirche keine „Graswurzelbewegung“, sondern wurde der Kirche, ähnlich wie die liturgischen Reformen, von oben aufgestülpt. Schlüsselfiguren: Matteo Calisi und Papst Johannes Paul II.:
http://callmejorgebergoglio.blogspot.de/2014/07/unity-through-diversity-in-novus-ordo.html
Für den Widersacher ist der Charismatismus ein Einfallstor für dämonische Beeinflussung und Besetzung der Kirche. Einfach mal auf youtube unter „Toronto Blessing“, „Charismatic Movement exposed“, „Satanic Charismatic Movement“ suchen und staunen. – All das ist unter der Überschrift der großen endzeitlichen Verführung zu sehen.
In Zeiten wo sich Papst Franz sich seinen evangelikalen Spezialfreunden und Kardinal Koch es für erforderlich hält ‚Ökumene‚ mit den evangelikalen Pfingstlern zu betreiben trifft ist es, daß ein Zusammenschluss verschiedener Gruppierungen in Italien am 16. Juli eine gemeinsame Erklärungen abgegeben haben.
Diese sind wenigsten erfrischend offen in ihrer antikatholischen Haltung.
Neben dem üblichen Gezwitscher über eine „imperiale“ und sich als Heilsvermittlerin anmaßende Kirche nehmen sie seltsamerweise auch Anstoß an einer Kirche die „D o g m e n“ zu den ‚ein für alle mal überlieferten Glaube der ‚Heiligen‚ hinzufüge.
In Matt. 10 gibt Jesus Anweisung für die Mission
5 Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter,6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
9 Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel.10 Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.
11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlaßt.12 Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden.13 Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren.
14 Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen.15 Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.
(Anfang korrigiert da verunglückt)
In Zeiten wo sich Papst Franz mit seinen evangelikalen Spezialfreunden trifft
und Kardinal Koch es für erforderlich hält ‚Ökumene‚ mit den evangelikalen Pfingstlern zu betreiben, hat ein Zusammenschluss verschiedener ‚pfingstlerischen‚Gruppierungen in Italien am 16. Juli eine gemeinsame Erklärungen abgegeben.
Dieser Artikel ist einer der besten u. fundiertesten, die es zu diesem Thema gibt. Im Bereich des Katholizismus gibt es nur wenige Autoren, die sich mit der Entstehung, den Strukturen u. dem Inhalt der ev. Freikirchen auskennen, v.a. in Deutschland, wo sie – statistisch gesehen – keine Rolle spielen. Es ist jedoch wichtig, alle Aspekte dieser heterogenen Bewegung zu kennen, wenn man sie richtig beurteilen u. im mit ihr in Dialog treten will.
Ich kenne die ev. Freikirchen von innen, weil ich selbst eine Zeitlang in evangelikalen, charismatischen u. Pfingstgemeinden gewesen bin, weil der liberale Katholizismus nicht mehr meinen persönlichen Erfahrungen mit Gott entsprach u. bevor ich in Kontakt mit dem traditionellen Katholizismus gekommen bin, den ich vorher nicht gekannt habe.