(Vatikan) „Noch ein Interview von Papst Franziskus – und eine Richtigstellung des Vatikans“ titelte Riposte Catholique in Frankreich. „Neues Interview von Eugenio Scalfari mit dem Papst. Neue Manipulation. Neues Dementi von Lombardi“ schrieb Religion en Libertad in Spanien. Katholische Journalisten schütteln in diesen Tagen nur mehr ungläubig den Kopf über die päpstliche „Pressearbeit“. Das neuerliche „Interview“ mit Eugenio Scalfari, der bekanntermaßen die Interviews selbst verfaßt, ist ein schwer faßbares Déjà ‑vu, will man nicht a priori davon ausgehen, daß diese medialen „Ausrutscher“ von Papst Franziskus geplant und damit beabsichtigt sind.
Die katholische Internetseite La Nuova Bussola Quotidiana (NBQ) in Italien schrieb: „Scalfari ist rückfällig geworden. Zum zweiten Mal veröffentlicht er ein gefälschtes Interview mit Papst Franziskus. Es stellt sich die Frage, warum die Journalistenkammer, die in anderen Fällen so eifrig ist, noch nicht eingegriffen hat, um diese Art des Journalismus zu verurteilen.“ Das ist aber bestenfalls eine Seite der Medaille. Was NBQ aus falschem Respekt nicht zu fragen wagt: Wie kommt es, daß Papst Franziskus ein zweites Mal nach den Erfahrungen des Vorjahres Scalfari ein Interview gewährte? Offensichtlich war Franziskus mit den von Scalfari „gefälschten“ Aussagen des Papstes ziemlich zufrieden. Jedenfalls so zufrieden, die gleiche „Fälschung“ ein weiteres Mal zuzulassen.
Was ist das wahre Lehramt von Papst Franziskus?
Was entspricht eigentlich dem wirklichen Lehramt des argentinischen Papstes? Die offiziell als lehramtliche Aussagen vom Vatikan publizierten Stellungnahmen oder seine Interviews und Telefonanrufe, bei denen sich der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires weit mehr in seinem Element zu fühlen scheint?
Das erste unkonventionelle, besser gesagt verantwortungslose Interview von Papst Franziskus mit dem Atheisten Eugenio Scalfari, das am 1. Oktober 2013 veröffentlicht wurde, druckte der Osservatore Romano vollinhaltlich ab. Kommentarlos wurde es auch auf der Internetseite des Heiligen Stuhls publiziert, was den Eindruck erwecken mußte, es sei Teil des ordentlichen Lehramtes des Papstes. Erst nach anderthalb Monaten und heftigen Irritationen wurde es Mitte November gelöscht.
Der Eiertanz, zu dem der Vatikansprecher gezwungen ist
Am vergangenen Sonntag veröffentliche Scalfari ein neues „Interview“ mit Papst Franziskus. Noch ohne den Inhalt zu kennen, rauften sich nicht wenige Prälaten in Rom bei der Nachricht die Haare. Mit gutem Grund. Das Interview kam wieder in derselben untypischen und unverantwortlichen Art und Weise zustande wie das erste. Diesmal reagierte der Vatikan zwar prompt mit einer Richtigstellung. Dabei mußte Vatikansprecher Lombardi jedoch einen atemberaubenden Eiertanz zwischen unterschiedlichen Bestätigungsgraden und Dementi, Teilbestätigungen und Teildementi, vollziehen, die lediglich verstärken, was das Interview selbst bereits schafft: noch mehr Verwirrung zu stiften.
Erstes Interview wieder auf Vatikan-Seite aufgetaucht
Mit der Veröffentlichung des zweiten Interviews tauchte plötzlich auch wieder das erste Interview auf und findet sich acht Monate nach seiner Löschung von der Internetseite des Vatikans wieder genau ebendort, eingereiht unter die „Ansprachen“ des Papstes. Wer es nicht glauben sollte, kann sich selbst überzeugen (hier). Folgt in den nächsten Tagen auch die Veröffentlichung des neuen Interviews unter den lehramtlichen Stellungnahmen des Kirchenoberhaupts? Sind die päpstlichen Interviews letztlich doch Teil des offiziellen Lehramtes? Was ist offizielle Wirklichkeit, was reale Wirklichkeit? Das päpstliche Verwirrspiel zeigt skurrile Seiten. Vor allem gibt es im Vatikan durchaus Kreise, die den päpstlichen Umbau der Kirche, ihrer Praxis und damit schleichend auch ihrer Lehre aus Überzeugung unterstützen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Als Papsttreuer Katholik ertappe ich mich trotzdem bei der Frage:
Wann sind die Karnevaliaden endlich vorbei?
…auf die eine oder andere Weise…
Unfassbar, dieses unselige Interview wurde wieder rehabilitiert, nachdem es einmal entfernt worden ist Siehe: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2013/october/documents/papa-francesco_20131002_intervista-scalfari.html
Warum, weshalb und Wieso?
Es lohnt sich gar nicht mehr, über diesen Papst auch nur ein Wort zu verlieren.
Mein Kommetar scheint weggerutscht zu sein.
Macht nix, ich probier´s noch mal.
Soll das kirchliche Lehramt durch das päpstliche „Leer“-Amt ausgetauscht werden?
Und ich frage mich:
Könnte es Absicht sein oder ist Papst Franziskus wirklich so gutgläubig, dass er nicht merkt, was er mit seinen Worten und Taten anrichtet und wie sehr er der Kirche schadet?
Beides wäre schlimm:
Ersteres wäre gezielt kalkuliert, das zweite unbeholfen, wenn nicht gar ‑Verzeihung- dumm.
Was alles wird noch weiter geschehen und worauf müsssen wir uns einstellen?
Jeder Regierungschef, der ins Amt tritt und seine eigenen Minister und Staatssekretäre vor aller Welt wüst als ineffizienten Haufen karrieresüchtiger, intriganter Faulpelze beschimpft, der mit oppositionellen Journalisten offenherzige Gespräche führt, worin der dem eigenen Regierungsprogramm grinsend den Vogel zeigt und sich anbiedernd dazu bekennt, sich für die Anliegen der Regierungsfeinde einsetzen zu wollen, der es dann diesen Journalisten auch noch überlässt, mit dem Gesagten nach eigenem Gutdünken zu verfahren und ihnen zugesteht, es ungeprüft zu veröffentlichen, so dass dieser Bastelspaß aus seiner Logorrhoe schlussendlich wie ein Schlag ins Gesicht der Regierung und der Verfassung des ganzen Landes wirkt und beide vor aller Welt der Lächerlichkeit preisgibt, ja, der darüber hinaus dann aus dem von ihm provozierten Verwirrungs-Tsunami nicht einmal Vermeidungsstrategien entwickelt, sondern diesen verrückten Stiefel munter weiterfährt, ein solcher Regierungschef würde wohl ganz zu recht allerorten binnen kürzester Frist abgesetzt, mit der Zwangsjacke abgeführt, weggesperrt und eingehend auf seine geistige Zurechnungsfähigkeit untersucht werden. Man sollte ganz grundsätzlich das Flattern einer Meise unter dem Pony nicht mit dem Wehen des Heiligen Geistes verwechseln.
Keiner blickt mehr durch. was ist das für ein Theater, dass der Papst veranstaltet. Er ist nur noch peinlich. Lehrautorität ? Vergessen wir das.
Der Große Zerstörer – und 5.100 Bischöfe schweigen.
Und ich frage mich und allen hier schreibenden:
Wer hat die Interviews vom Papst gelesen?
Und
Was steht da drinnen, was das Lehramt der Kirche widersprechen würde?
Könnte es jemand mir erklären?
Danke.
@Dax
Ich habe zumindest das erste „Interview“ gelesen, wobei ja immer noch nicht wirklich geklärt ist, was der Papst nun bei seinem Gespräch mit Scalfari gesagt hat und was auf Interpretation beruht.
Das Problem liegt auch nicht darin, dass der Papst offen Lehraussagen infragestellen würde, das tut er natürlich nicht, nur bleibt alles was er sagt, auf eine sehr zweideutige Weise unbestimmt. Man kann sich nach Gusto herauslesen, was man gerade möchte, wenn es sein muss, auch der kirchlichen Lehre eindeutig widersprechendes.
Ich sehe die Motivation des Papstes, sich ausgerechnet mit einem Mode-Marxisten wie Scalfari zusammenzusetzen, in seiner Prägung durch die Befreiungstheologie, die ja starke Impulse aus dem marxistischen Denken in sich aufgenommen hat.
Die Befreiungstheologie ist aber, auch in ihrer abgeschwächten Form, höchst problematisch, weil sie sich grundsätzlich an einer revolutionären Praxis orientiert und damit immer Gefahr läuft, den Glauben zu politisieren, wodurch er nicht an Authentizität gewinnt, sondern sich nur permanent in innere Widersprüche verwickelt. Papst Benedikt hat nicht umsonst, noch als Präfekt der Glaubenskongregation, deutlich vor den Gefahren dieser theologischen Richtung gewarnt. Heute zeigt sich, wie recht er mit seiner Kritik hatte.
Papst Franziskus ist zudem kein großer Denker, wie z.B. Pius X. oder Papst Benedikt XVI. emeritus. Man stelle sich einmal Scalfari im Gespräch mit Papst Benedikt vor, der Mann sähe da sicher wie ein Schulbub aus. So aber kann Scalfari dem Papst auch noch die Themen aufdiktieren und führt deutlich die Regie.
Offenbar will Papst Franziskus an bestimmte linke Gruppen das Signal senden, sie stünden doch dem katholischen Glauben gar nicht so ferne; es geht um Symbiosen konkreter Praxis, die hier angedacht werden. Dafür nimmt der Papst massive Beschädigungen der kirchlichen Lehre in Kauf, glaubt aber, so dem Wort Jesu zu dienen. Sicher ist der Kampf gegen Armut und Zurücksetzung ein zentrales Anliegen des christlichen Glaubens, wie es das im Marxismus auch ist, nur kommt es eben darauf an, aus welchem Grundverständnis von Praxis und sinnhafter Ausrichtung des Menschen, man diesen Kampf gegen die Armut führt.
Sehr interessant finde ich die Stelle, in der Papst Franziskus sich als Mystiker bezeichnet. Da schimmert etwas auf von seiner Art zu Denken und wie er den Glauben lebt. Ein Mystiker ist sicher die denkbar schlechteste Besetzung für das Papstamt. Der Mystiker steht dem Papstamt fremd gegenüber, er kann es nicht wirklich ausfüllen, sondern will sich von ihm und seinen Zwängen befreien. Liest man, was Bergolio über sein Amtsverständnis schreibt, so erkennt man deutlich diese ablehnende Haltung. Er will das Amt aufheben, in dem er es ins Mystische transzendiert, was aber notwendig scheitert. weder Petrus noch Paulus waren Mystiker, sondern hatten einen ganz pragmatischen Verstand.
Das ist genau die richtige Frage. was sollen den die interviews, die Lehre ist doch bekannt und sie war schon vor Bergoglio und wird es auch bleiben. Interviews sind ganz überflüssig.
„Was steht da drinnen, was das Lehramt der Kirche widersprechen würde?“
Das ist ja lustig. Natürlich wird ein Konzilspapst kein Dogma aufheben. Er wird es einfach nicht beachten. Er wird Kardinäle und Bischöfe ernennen die alles breittreten was 2000 Jahre geglaubt worden ist und wird dann wie Pilatus sich die Hände waschen und wird sagen, „Ich finde keine Schuld“. Man muß die Dialektik gewisser Kreise studiert haben oder wenigstens über sie nachgedacht haben um das Spiel zu begreifen. Es reicht auch völlig aus das man die Wahrheit sucht und man wird sie bei Christus finden. Ich glaube zb. das Wojtyla ein großer Schauspieler war und er in jedem Hollywoodfilm die Hauptrolle hätte spielen können, so denke ich eben. Hoffentlich habe ich mich nun nicht mit dem Konzilsgeist angelegt, aber was solls, dieser Konzilsgeist ist nur Karpfen im Teich dieser Welt und was kann der schon sagen.
Per Mariam ad Christum.
„Vor allem gibt es im Vatikan durchaus Kreise, die den päpstlichen Umbau der Kirche, ihrer Praxis und damit schleichend auch ihrer Lehre aus Überzeugung unterstützen.“
Nun das die Freimaurer den Vatikan als ihr Mallorca betrachten ist mir schon lange klar. Aber ich frage mich immer wieder gibt es im Vatikan keinen Exorxisten der Satan fragen kann was er von Bergoglio hält. Irgendeine verläßliche Quelle braucht doch jeder Katholik heute in diesen wirren Zeiten. Oder sind meine Ansprüche zu groß?
Per Mariam ad Christum.
Ach das muß ich noch los werden. Ich gehören nicht zu der übergroßen Mehrheit der Katholiken die glauben Satan gibt es nicht. Ich glaube nicht nur, ich weiß das es ihn gibt. Und wir alle sollten ihn sehr enst nehmen. Er ist hochintelligent. Er ist klüger als alle diese Rindviecher die an das Mysterium der heiligen Kirche nicht mehr glauben.
Per Mariam ad Christum.
Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, Satan gibt es, wer das bestreitet ist in der Tat ein rechter Dummkopf. Schon der Blick auf die beiden Diktaturen des letzten Jahrhunderts belegt die Existenz Satans.
Die Menschen begreifen nicht, dass es im Leben einen Grundentscheid gibt, dem wir nicht ausweichen können, auf den Jesus auch immer wieder hingewiesen hat, entweder ich richte mich nach Gott aus oder ich wende mich von ihm ab. Wer sich von ihm abwendet, wird zum Spielball Satans. Das Grauen ist bedrückend banal, es ist die Abwesenheit des Lichtes, die pure Finsternis.
Selbst mein Sohn ‑der zu meinem großen Kummer Agnostiker ist- sagt, dass das viele Böse und Verkommene in der Welt eigentlich nur durch die Existenz Satans zu erklären sei. Die Welt drohe mehr und mehr im Dunkel zu versinken.
Ich bete jeden Tag, dass er irgendwann einmal zum Glauben kommt und Gott in sein Leben aufnimmt – und damit das Licht und die Hoffnung.
Und ich bitte auch den Herrn, dass ER es meinem Sohn etwas leichter machen möge, IHN zu finden.
Liebe Marienzweig,
seien Sie unbesorgt, er wird es, denn er hat eine Mutter, die ihm etwas Wunderbares mitgegeben hat, was er nur noch nicht in der ganzen Tiefe erkannt hat. Manchmal braucht es dafür einfach Zeit, bis irgendein äußerer Anstoß den verborgenen Glauben wieder ans Licht trägt. Und wer hat heute noch den Mut zu seinem Glauben zu stehen, die wenigsten. In einer wunderbaren Predigt sprach ein älterer Priester, er war schon über 80, davon, wie sehr ihn einmal die flapsige Bemerkung eines früheren Mitschülers getroffen habe, als dieser ihn fragte, ob er immer noch nicht der Pubertät entwachsen sei, weil er weiterhin solchen Märchen, wie dem christlichen Glauben, anhänge. Es war auf einmal Mucksmäuschenstill in der Kirche, alle waren wie erstarrt, auch unsere netten Salonkatholiken. Dann setzte der Priester mit einer fast donnernden Stimme an, dass es heute nicht mehr darum gehe, wo man den Glauben finde, ob in der Kirche oder außerhalb, sondern dass die Menschen sich überall von Gott abwendeten und dass diese Entwicklung nicht zu übersehen sei und das dies wesentlich mit dem Glaubensverfall innerhalb der Kirche zu tun habe. Man habe heute einfach Angst als kindlich dazustehen, der Säkularismus habe es verstanden, den Glauben als Kinderglauben auszugeben, mit dem sich ein vernünftiger, mündiger Mensch nicht mehr ernsthaft abgeben könne. Doch geblieben sei die innere Leere dieser Haltung des Säkularismus, die totale Trostlosigkeit der Existenz, die den Menschen in eine Einsamkeit treibt, die ihn wie eine Eiswüste umschließt und vernichtet.
Ich glaube, dass viele Menschen spüren, dass der Atheismus ein Holzweg ist und diejenigen, die sich als Agnostiker bezeichnen, ringen ohnehin im Innersten dauernd mit der Frage, wie sie wieder zu Gott zurückfinden können. Sie lassen es offen, weil Ihnen das Faktische des Leides in der Welt gegen die Existenz eines gütigen Gottes zu sprechen scheint. Vielen fehlt auch einfach der Hintergrund, man liest die Bibel nicht wirklich mit dem ernsthaften Interesse, das Wort Gottes zu verstehen, sondern man konfrontiert die einzelnen Passagen sofort mit einer im Empirismus geschulten Kritik und geht so am Sinn der Texte vorbei.
Es stört den Teufel nicht im geringsten, dass ihn Bergoglio ab und an ins Gespräch bringt. Diese Strategie bewährt sich doch bei etlichen Papalatristen, die dann verzückt davon sprechen, dass Bergoglio ja so fromm und so gläubig ist- er glaubt sogar an den Teufel.… Mir wäre es lieber, er würde an die Realpräsenz des Herrn glauben und dies auch deutlich machen. Oder wie wäre es endlich mal wieder mit einem anständigen Hochamt ? Auch andere Päpste konnten nicht schön singen (z.B. Johannes XXIII.) und dennoch wäre ihnen niemals eingefallen, so einfallslos wie der nuschelnde Bergoglio die Messe – und da passt der Ausdruck wirklich- runterzulesen. Die Papstliturgie ist größenteils zu einer Pflichtübung verkommen, die mehr oder minder lustlos abgespult wird. Mannometer: was haben wir verloren, wenn ich an S.H. Papst Benedikt denke. Selbst der novus ordo war da ein Genuß für Seele und Leib.
Lieber Suarez!
Danke für Ihre ermutigende Antwort!
Mein Sohn äussert oft, wie sehr ihm positiv auffällt, wie ich mich verändert habe, seit ich zum Glauben gekommen bin.
Auf sich selbst bezogen sagt er: „Wenn es Gott gäbe und Er mich liebte, dann würde Er mir helfen, meine sehr schwierige Situation besser zu bewältigen oder eine Änderung herbeizuführen.“
Ich dagegen sage. Könnte mein Sohn wirklich von Herzen glauben, ja, dann würde er gerade diese Situation besser bewältigen können.
Er dreht sich im Kreis
Sich nicht von Gott geliebt zu fühlen, ist schlimm.
Ich habe es selbst erlebt.
Danke noch einmal!