(San Remo) In der Diözese San Remo an der italienischen Riviera entstand mit dem Motu proprio Summorum Pontificum die traditionsverbundene Internetseite Messa in latino. Grund für die Gründung war der Widerstand gegen das Motu proprio durch Teile des Klerus und manche Bischöfe. Nun hat Messa in latino zum siebten Jahrestag von Summorum Pontificum Positives zu berichten:
Wie sich vielleicht manche erinnern, entstand Messa in Latino ursprünglich 2007 als Reaktion auf „bischöfliche Übergriffe“ bei der (Nicht-)Umsetzung des gerade erlassenen Motu proprio Summorum Pontificum. Wir mußten in erster Person und nicht ohne Staunen feststellen, wie der überlieferte Ritus auf eine irrationale und emotionale Ablehnung stieß, besonders bei den Klerikern, die zu einer gewissen Zeit mit dem jugendlich-kindischen Mythos vom angeblichen „Frühling des Konzils“ heranwuchsen und ausgebildet wurden. Alles was neu war, war gut und befreiend. Das Alte war nur mehr eine Last, von der man sich mit einem „mündigen Glauben“ zu emanzipieren hatte.
Jeder, dem die Tradition ein Anliegen ist, wird solche Erfahrungen gemacht und manchen verbalen Zusammenprall erlebt haben mit diesem mehr oder weniger unangenehmen priesterlichen Phänotypus.
Kein tradiphober Reflex
Mit Freude und Dankbarkeit berichten wir daher heute, daß ein neuer Bischof ohne jedes Zögern mit größter Bereitschaft und Wohlwollen unsere Einladung annahm, der monatlich in unserer Diözese stattfindenden Heiligen Messe im tridentinischen Ritus beizuwohnen. Bischof Antonio Suetta wurde im vergangenen Januar von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Ventimiglia-San Remo ernannt. Am 1. März empfing er die Bischofsweihe. Sein junges Alter, er ist der jüngste Bischof Italiens, half ihm sicher dabei, keine jener geschilderten tradiphoben Reflexe entwickelt zu haben. Bischof Suetta wurde 1986 für die benachbarte Diözese Albenga zum Priester geweiht. In Albenga wird der überlieferte Ritus nicht nur toleriert, sondern vom Bischof gefördert. Ein Umstand, der sicher zur bereitwilligen Haltung von Bischof Suetta beigetragen hat. Für die von ihm gezeigte väterliche und höfliche Haltung sind wir ihm dankbar.
Bischof Suetta lehrte bereits Liturgiewissenschaften, war viele Jahre in der Pfarrseelsorge, seit 1998 als Pfarrer. Von 1992–1997 war er auch Gefängniskaplan in Imperia und gründete für ehemalige Drogenabhängige und Gefangene eine Genossenschaft zur Wiedereingliederung in die Arbeitswelt, deren Vorsitzender er bis 2009 war. Von 1997 bis 2009 war er neben seiner Aufgabe als Pfarrer auch Direktor der diözesanen Caritas. 2009 wurde er in Rom zum Doktor der Theologie promoviert. Von 2005 bis 2011 war er Ökonom der Diözese Imperia, dann bis zu seiner Ernennung zum Bischof der Nachbardiözese Regens des diözesanen Priesterseminars. Bischof Suetta zelebrierte bereits als Priester der Diözese Imperia im überlieferten Ritus. So auch 2012 als Regens am Fest Maria Namen.
Nach Jahren Wiedereröffnung des Priesterseminars – Ausbildung auch im Alten Ritus
Nicht nur das. Seit Jahren steht unser diözesanes Priesterseminar leer und verlassen. Mit dem neuen im Herbst beginnenden akademischen Jahr wird es mit einer schönen Handvoll Seminaristen wiedereröffnet. Auch das scheint uns ein gutes Zeichen und der Beginn einer sehr vielversprechenden Aufgabe für einen Bischof, dem, so Gott will, Erfolge nicht verwehrt sein werden. Vor allem, wenn im bald wiedereröffneten Priesterseminar, wie er uns versichert hat, auch die theoretische und praktische Ausbildung im Alten Ritus Einzug halten wird.
Einleitung und Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino
Schade, dass es in Deutschland keine solchen Bischöfe gibt !!!