Kirchliche Ehelehre für Kardinal Baldisseri „Wahnsinn“? – Kardinal Collins widerspricht Kasper


Kardinal Baldisseri und die Bischofssynode: Was genau ist für den Pupurträger "Wahnsinn"?
Kar­di­nal Bal­dis­se­ri und die Bischofs­syn­ode: Was genau ist für den Pur­pur­trä­ger im Zusam­men­hang mit der kirch­l­chen Ehe­leh­re „Wahn­sinn“?

(Rom) Nach den Kar­di­nä­len Mül­ler, Brand­mül­ler, Caf­farra und De Pao­lis ist ein wei­te­rer Kar­di­nal öffent­lich in den Ring gestie­gen, um den umstrit­te­nen The­sen von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per zur Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ner zur Kom­mu­ni­on zu wider­spre­chen, die die­ser aus pri­vi­le­gier­ter Posi­ti­on beim Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um geäu­ßert hatte.

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Es han­delt sich um Tho­mas Kar­di­nal Coll­ins, den Erz­bi­schof von Toron­to. Der 66jährige Anglo­ka­na­di­er wur­de 2012 von Papst Bene­dikt XVI. in den Kar­di­nals­stand erho­ben. Seit­her gilt er als „auf­ge­hen­der Stern“ im Kar­di­nals­kol­le­gi­um, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster. Papst Fran­zis­kus betrau­te ihn bis­her nur mit einer weni­ger bedeu­ten­den Auf­ga­be. Er ernann­te ihn zum Mit­glied der neu­en Kar­di­nals­kom­mis­si­on, die als Auf­sichts­or­gan über die Vatik­an­bank IOR wacht.

Kardinal Collins: Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene „unmöglich“

Kar­di­nal Coll­ins nahm in einem umfang­rei­chen Inter­view mit Bran­don Vogt für den katho­li­schen US-Blog The Word on Fire zur Fra­ge Stel­lung, das am 25. Juni ver­öf­fent­licht wur­de. Das war einen Tag bevor in Rom das Instru­men­tum labo­ris, das Arbeits­pa­pier für die näch­ste Bischofs­syn­ode ver­öf­fent­licht wur­de, die dem The­ma Fami­lie gewid­met sein wird. Durch Kar­di­nal Kas­pers Wei­chen­stel­lung wird sich die Bischofs­syn­ode aus­führ­lich mit dem The­ma der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen befassen.

In die­sem Inter­view bekräf­tigt Kar­di­nal Coll­ins die Unmög­lich­keit, wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne zur Kom­mu­ni­on zuzulassen:

Das Interview von Kardinal Collins
Das Inter­view von Kar­di­nal Collins

„Die geschie­de­nen und wie­der­ver­hei­ra­te­ten Katho­li­ken kön­nen die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on nicht emp­fan­gen, weil sie, wie auch immer ihre per­sön­li­che Ein­stel­lung oder die Grün­de für ihre Situa­ti­on sein mögen, die viel­leicht nur Gott kennt, in einem Lebens­wan­del ver­har­ren, der objek­tiv Sün­de ist. Die Barm­her­zig­keit Got­tes ist allen Sün­dern über­reich sicher. Der Mord, der Ehe­bruch und ande­re Sün­den, egal wie schwer­wie­gend sie sind, wer­den von Jesus durch das Sakra­ment der Ver­söh­nung ver­ge­ben, und der Sün­der, dem ver­ge­ben ist, darf die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on emp­fan­gen. In Sachen Schei­dung und Zweit­ehe liegt das Pro­blem in der bewuß­ten Ent­schei­dung, aus den ver­schie­den­sten Grün­den, in einer dau­er­haf­ten Situa­ti­on der Fer­ne zu Jesu Gebot zu ver­har­ren. So sehr es nicht rich­tig für sie ist, die Sakra­men­te zu emp­fan­gen, müs­sen wir bes­se­re Wege fin­den, um den Men­schen zu hel­fen, die sich in die­ser Situa­ti­on befin­den, um ihnen eine lieb­vol­le Hei­lung anzubieten.

Ein Ele­ment der mög­li­chen Hil­fe wäre es, wenn wir alle ver­ste­hen wür­den, daß der Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on, wenn man zur Hei­li­gen Mes­se geht, nicht obli­ga­to­risch ist. Es gibt vie­le Grün­de, wes­halb ein Christ ent­schei­den kann, die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on nicht zu emp­fan­gen. Wenn es weni­ger Druck gäbe, daß jeder die Kom­mu­ni­on emp­fängt, wäre das für jene hilf­reich, die nicht die Vor­aus­set­zun­gen haben, sie zu empfangen.“

Ehelehre Jesu mißachten „bringt nur momentane Erleichterung“

Und wei­ter: „Wir müs­sen dar­über nach­den­ken, was wir tun kön­nen, um Men­schen auf lie­be­vol­le und wirk­sa­me Wei­se hel­fen zu kön­nen, die sich in die­ser Situa­ti­on befin­den. Indem wir das tun, müs­sen wir aber dem Gebot Jesu treu sein und der Not­wen­dig­keit, die Hei­lig­keit der Ehe nicht aufs Spiel zu set­zen mit den schwer­wie­gend­sten Fol­gen für alle, beson­ders in einer Welt, in der die Sta­bi­li­tät der Ehe bereits auf tra­gi­sche Wei­se geschä­digt ist. Wenn wir mit Wor­ten und Taten so tun wür­den, als wäre der Ehe­bund nicht das, was Jesus sagt, wür­de das nur eine momen­ta­ne Erleich­te­rung brin­gen zum Preis eines lan­gen Leidens.“

Im Inter­view sag­te Kar­di­nal Coll­ins noch viel mehr. Er zog am Ende einen Ver­gleich zwi­schen der Erwar­tungs­hal­tung auf Ver­än­de­run­gen, die der Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae von Papst Paul VI. vor­aus­ging und der nun eben­so unbe­grün­de­ten Erwar­tungs­hal­tung, die der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode vorausgehen.

Ähnliche Situation wie vor Enzyklika Humanae vitae

„In den Jah­ren, die der Enzy­kli­ka von Papst Paul VI. vor­aus­gin­gen, mit der die stän­di­ge christ­li­che Leh­re bekräf­tigt wur­de, daß eine lebens­feind­li­che Emp­fäng­nis­ver­hü­tung nicht mit dem Wil­len Got­tes über­ein­stimmt, herrsch­te die ver­brei­te­te Erwar­tung, daß die Kir­che ihre Leh­re ändern wür­de. Die­se Erwar­tungs­hal­tung grün­de­te zu einem bestimm­ten Teil auf der Vor­stel­lung, daß die christ­li­che Leh­re wie die Regie­rungs­po­li­tik sei: wenn die Umstän­de sich ändern, oder wenn mehr Leu­te eine Posi­ti­on statt einer ande­ren unter­stüt­zen, dann ändert sich auch die Politik.

Die christ­li­che Leh­re grün­det jedoch auf dem Natur­recht, das von Gott in unse­re Her­zen ein­ge­schrie­ben ist, und beson­ders auf dem offen­bar­ten Wort Got­tes. Wir ent­decken den Wil­len Got­tes, und die Hei­li­ge Schrift und der leben­di­ge Glau­ben der Kir­che hel­fen uns dabei. Wir model­lie­ren den Wil­len Got­tes nicht, so wie es uns gera­de am besten scheint.

Als Papst Paul VI. dann nicht änder­te, was nicht in sei­ner Macht stand, zu ändern, son­dern den christ­li­chen Glau­ben bekräf­tig­te, waren vie­le, vie­le Men­schen ver­är­gert und beschlos­sen, die Leh­re ein­fach zu miß­ach­ten. Das ist unse­re gegen­wär­ti­ge Situa­ti­on. Ich hof­fe wirk­lich, daß wir nicht eine Wie­der­ho­lung des­sen zu erlei­den haben, wäh­rend sich halt­lo­se Erwar­tun­gen auf eine Ände­rung der aus­drück­li­chen Ehe­leh­re Jesu durch die Kir­che verbreiten.“

Hexenjagd gegen einen Pfarrer (der sagte, was Kardinal Collins auch sagt)

Kardinal Baldisseri, rechts neben ihm Vatikansprecher Pater Federico Lombardi
Kar­di­nal Bal­dis­se­ri, rechts neben ihm Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lombardi

Um die Unmög­lich­keit der Zulas­sung von wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on zu ver­an­schau­li­chen, zog Kar­di­nal Coll­ins einen Ver­gleich, daß Men­schen, die selbst schwer­wie­gend­ste Sün­den began­gen haben, denen aber durch das Buß­sa­kra­ment ver­ge­ben wur­de, zur Kom­mu­ni­on wie­der zu gelas­sen sind, wäh­rend die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen aus­ge­schlos­sen sind, weil sie sich in einem Zustand fort­dau­ern­der Sünd­haf­tig­keit befin­den und damit kei­ne Sün­den­ver­ge­bung und Los­spre­chung erfol­gen kann. Genau den­sel­ben Ver­gleich hat­te weni­ge Tage zuvor ein Pfar­rer in der lom­bar­di­schen Diö­ze­se Nova­ra gezo­gen. Die Aus­sa­gen von Don Tar­cis­io Vica­rio führ­ten zu einem empör­ten Auf­schrei. Bischof Fran­co Giu­lio Bram­bil­la von Nova­ra mein­te sich umge­hend von sei­nem Prie­ster „ein­deu­tig distan­zie­ren“ zu müs­sen, „sowohl von der Art als auch vom Inhalt“, denn der Ver­gleich sei „inak­zep­ta­bel“, so das öffent­li­che bischöf­li­che Fall­beil gegen den Pfar­rer, den sein Bischof damit der media­len Lynch­ju­stiz des Mobs preisgab.

Kardinal Baldisseri: Aussage des Pfarrers ein „Wahnsinn“?

Am Tag danach, den 26. Juni wur­de der Fall von Pfar­rer Vica­rio sogar inter­na­tio­nal bekannt und zwar durch eine inter­na­tio­na­le „Hin­rich­tung“ die­ses Prie­sters. Auf der Pres­se­kon­fe­renz zur Vor­stel­lung des Instru­men­tum labo­ris zur bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode nahm deren Gene­ral­se­kre­tär, Loren­zo Kar­di­nal Bal­dis­se­ri dazu Stel­lung und nann­te die Wor­te des Pfar­rers „Wahn­sinn, eine aus­schließ­lich per­sön­li­che Mei­nung eines Pfar­rers, der nie­man­den ver­tritt, nicht ein­mal sich selbst“. Ver­nich­ten­der geht es nicht mehr.

Was aber hat­te der sol­cher­ma­ßen abge­kan­zel­te Pfar­rer so „Wahn­sin­ni­ges“ gesagt? Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster ver­öf­fent­lich­te den genau­en Wort­laut: „Für die Kir­che, die im Namen des Soh­nes Got­tes han­delt, ist die Ehe zwi­schen Getauf­ten ein­zig und immer ein Sakra­ment. Die stan­des­amt­li­che Ehe und das Zusam­men­le­ben sind kein Sakra­ment. Wer sich daher außer­halb des Sakra­ments stellt, indem er nur eine stan­des­amt­li­che Ehe ein­geht, lebt stän­dig in der Untreue. Es han­delt sich daher weder um eine Gele­gen­heits­sün­de (zum Bei­spiel ein Mord) noch um eine Untreue aus Leicht­fer­tig­keit oder aus Gewohn­heit, die das Gewis­sen jedoch zur Pflicht ruft, sie durch wah­re Reue zu berei­ni­gen mit dem festen Vor­satz, sich künf­tig von der Sün­de und den Gele­gen­hei­ten, die zu ihr füh­ren, fernzuhalten.“

Kar­di­nal Coll­ins sag­te genau das­sel­be, wes­halb San­dro Magi­ster die Fra­ge stellt: „Ist es auch ‚Wahn­sinn‘, was er sag­te?“ Hin­zu kommt die Fra­ge, war­um Kar­di­nal Bal­dis­se­ri im Zusam­men­hang mit der Bischofs­syn­ode zur Fami­lie, die eigens zur Behand­lung die­ser The­men zusam­men­tritt, so auf­ge­schreckt und apo­dik­tisch die Aus­sa­ge des Pfar­rers von sich wies.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: The Word on Fire/​Catholic Herald/​CNS

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14 Kommentare

  1. Was hilft das gan­ze Gere­de, wenn Fran­zis­kus einem Herrn Kas­per nach sei­nen Hae­re­si­en auch noch oef­fent­lich applaudiert.
    Den Prie­stern, die sich lehr­amts­treu ver­hal­ten wol­len, wird der Boden entzogen.
    Ganz ehr­lich, die Sache ist doch laengst ent­schie­den und wird uns wie­der ein­mal scheib­chen­wei­se verkauft.
    Erst die Wie­der­ver­hei­ra­te­ten, dann kommt der Zoe­li­bat, dann Homo­ehen und irgend­wann wer­den bestimmt auch Abtrei­bungs­aerz­te geseg­net, weil sie „gro­sses Leid“ ver­hin­dert haben.
    Nein die­se Kir­che ist so weit weg von ihrem Stif­ter wie Luther und alle ande­ren Irrlehrer.
    Aber irgend­wann sagt Chri­stus auch ein­mal BASTA und dann gna­de die­sen rei­ssen­den Woel­fen in Priester/​ Bischofs und auch sogar Papst­klei­dung, der gar nicht mehr so lie­be Gott, denn er wird fra­gen: „Was habt ihr aus mei­ner Kir­che gemacht ?“
    Ein Tollhaus !

  2. Die Leh­re der Kir­che gem. Kar­di­nal Bal­dis­se­ri also ein „Wahn­sinn“ ?
    Eine „zeit­ge­mä­sse“ Frucht“ von Kar­di­nal Kas­pers fol­gen­den haar­sträu­ben­den Aussagen:
    -
    „Wenn ein geschie­de­ner Wie­der­ver­hei­ra­te­ter bereut, 
    dass er in erster Ehe ver­sagt hat,wenn er sich nach Kräf­ten mühte, 
    die zwei­te zivi­le Ehe aus dem Glau­ben zu leben, 
    kön­nen wir ihm dann das Sakra­ment der Buße und die Kom­mu­ni­on verweigern?“
    Doch vie­le ver­las­se­ne Part­ner sind um der Kin­der wil­len auf eine neue Partnerschaft
    und auf eine neue zivi­le Ehe­schlie­ßung ange­wie­sen, die sie ohne Schuld nicht wieder
    auf­ge­ben können.
    Oft erfah­ren sie in sol­chen Ver­bin­dun­gen nach vor­her­ge­hen­der bit­te­rer Erfahrungen
    mensch­li­ches Glück, ja gera­de­zu ein Geschenk des Himmels
    [.…]
    Wir befin­den uns heu­te in einer männ­li­chen Situa­ti­on wie beim letz­ten Konzil,
    als es um die Fra­ge der Öku­me­ne oder der Reli­gi­ons­frei­heit ging.
    Auch damals gab es Enzy­kli­ken und Ent­schei­dun­gen des Hei­li­gen Offizium,
    die wei­te­re Wege zu ver­sper­ren schienen.
    Das Kon­zil hat jedoch, ohne die ver­bind­li­che dog­ma­ti­sche Tra­di­ti­on anzutasten,
    Türen geöffnet.“

    -

    Und nun gleich­sam die Ant­wort von Kar­di­nal Caf­fa­ra auf die ange­dach­te Mög­lich­keit des Emp­fan­ges der hl. Kom­mu­ni­on durch„wiederverheiratete Geschiedene“
    -

    Es gebe damit eine Betä­ti­gung der mensch­li­chen Geschlecht­lich­keit außer­halb der Ehe, 
    wel­che die Kir­che als recht­mä­ssig aner­ken­nen würde.

    Damit unter­gräbt man voll­ends den Pfei­ler der Leh­re der Kir­che über die 
    Geschlechtlichkeit.
    Von die­sem Gesichts­punkt könn­te man sich fragen:
    „War­um nicht die Bezie­hun­gen zwi­schen Homosexuellen?“
    -

  3. „Hin­zu kommt die Fra­ge, war­um Kar­di­nal Bal­dis­se­ri im Zusam­men­hang mit der Bischofs­syn­ode zur Fami­lie, die eigens zur Behand­lung die­ser The­men zusam­men­tritt, so auf­ge­schreckt und apo­dik­tisch die Aus­sa­ge des Pfar­rers von sich wies.“
    Viel­leicht weil Aus­sa­gen wie die des Pfar­rers nicht zu dem Libret­to pas­sen, das eini­ge Leu­te für die Syn­ode schon geschrie­ben und in der Schub­la­de par­at­lie­gen haben.

  4. „Ein Ele­ment der mög­li­chen Hil­fe wäre es, wenn wir alle ver­ste­hen wür­den, daß der Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on, wenn man zur Hei­li­gen Mes­se geht, nicht obli­ga­to­risch ist. Es gibt vie­le Grün­de, wes­halb ein Christ ent­schei­den kann, die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on nicht zu emp­fan­gen. Wenn es weni­ger Druck gäbe, daß jeder die Kom­mu­ni­on emp­fängt, wäre das für jene hilf­reich, die nicht die Vor­aus­set­zun­gen haben, sie zu empfangen.“ – 

    Das sagt Kard. Coll­ins. Es tut mir leid, so recht er in vie­lem hat – das geht doch so nicht! Es geht doch nicht nur drum, ob man nach außen hin als Sün­der erkenn­bar ist, und wenn nun vie­le nicht zur Hl. Kom­mu­ni­on gin­gen, fie­le man nicht mehr so auf…vereint mit dem, der sich gera­de noch den Magen voll­ge­schla­gen hat und des­halb nicht zur Hl. Kom­mu­ni­on geht, kann nun beru­hig­ter der Ehe­bre­cher sitzenbleiben …
    Vor Gott fällt man eben doch auf – wie soll man Men­schen mit so einer „Erleich­te­rung“ kom­men, die ja doch objek­tiv und bewusst getrennt sind von der Gna­de? Das ist doch das eigent­li­che schwe­re Problem!

    • Der Kar­di­nal dürf­te nur wie­der­ge­ben, was offen­bar sei­nen eige­nen Beob­ach­tun­gen entspricht.
      Der ‚Druck‚, dass alle Meß­be­su­cher auch zur Hl. Kom­mu­ni­on gehen besteht sehr wohl.
      Ich muß­te es selbst erle­ben, dass unser Pfar­rer das Requi­em abge­schafft hat, mit der laut­hals geäu­ßer­ten Begrün­dung, daß wenn nicht a l l e Trau­er­gä­ste zur Hei­li­gen Kom­mu­ni­on gin­gen, das gesam­te Requi­em über­flüs­sig sei.
      Für den Prie­ster war dies gro­tes­ker­wei­se eine ‚Miß­ach­tung‚ der Hl. Kommunion.

      Nur ganz weni­ge haben es gewagt gegen die­ses fal­sche Ver­ständ­nis auf­zu­be­geh­ren und die­je­ni­gen die es taten wur­den ausgegrenzt.

      Wer denkt denn über­haupt noch von Gott her, fra­ge ich mich.

      • Ich mein­te etwas ande­res: der Kar­di­nal sucht nach einer Lösung, wie Mesn­chen, die in eienr Tod­sün­de leben, unauf­fäl­li­ger nicht-kom­mu­ni­zie­ren können.
        Wenn es sich aber wirk­lich um eine Tod­sün­de han­delt, dann müss­te er doch vor allem ande­ren danach suchen, wie die­se Men­schen vord em ewi­gen Tod geret­tet wer­den können.
        Es hat mich befrem­det, dass dies offen­bar gar kein so gro­ßes The­ma ist…

    • Stimmt. Das See­len­heil der Men­schen scheint den Herr­schaf­ten unwichtig.

      Wie sag­te Papst Berg­o­glio an Aller­hei­li­gen: „Wir sind hier noch vor der Abend­däm­me­rung ver­sam­melt und den­ken an unse­re eige­ne Zukunft. Und wir den­ken an all jene, die uns ver­las­sen haben. Sie sind nun beim Herrn. Sie sind bereits dort, wo wir auch ein­mal hinkommen.“
      „Der Herr­gott ist die Schön­heit, Güte und Wahr­heit. Er ist aber auch die Zärt­lich­keit und die vol­le Lie­be. Das ist, was uns erwar­tet. Die­je­ni­gen, die vor uns gegan­gen sind, befin­den sich näm­lich dort. Sie wur­den geret­tet, nicht nur weil sie Gutes getan haben. Nein, sie sind geret­tet vor allen Din­gen, weil der Herr der Erret­ter ist. Die Ret­tung ist etwas, was nur unse­rem Gott gehört. Er lei­tet uns wie ein Vater. Er reicht uns die Hand, vor allem am Schluss unse­res irdi­schen Weges, und führt uns dort­hin, wo unse­re Vor­fah­ren jetzt sind.“

      Die von ihm erwähl­ten Bischö­fe tei­len offen­bar die­se irr­tüm­li­che Mei­nung einer Allerlösung.

  5. Und noch ein Zitat von dem guten Kardinal:

    „Als Papst Paul VI. dann nicht änder­te, was nicht in sei­ner Macht stand, zu ändern, son­dern den christ­li­chen Glau­ben bekräf­tig­te, waren vie­le, vie­le Men­schen ver­är­gert und beschlos­sen, die Leh­re ein­fach zu miß­ach­ten. Das ist unse­re gegen­wär­ti­ge Situation.“

    Aber nein – das ist nicht die Situa­ti­on und war nicht die Situa­ti­on. Paul VI. schrieb HV, wohl wis­send, dass ihm die Bischö­fe nicht zustim­men wür­den, wahr­schein­lich selbst in gerüch­te­um­wo­be­nen Ver­hält­nis­sen him­mel­schrei­en­der Art lebend. Er ließ das Papier hin­aus. Schön. Papier ist gedul­dig, er wuss­te ja, was Leh­re der Kir­che ist – war­um das nicht abge­schwächt noch mal in den Wind sagen? Fakt ist, dass Paul VI. kei­nen Fin­ger krumm mach­te, um die­se Enzy­kli­ka zu ver­tei­di­gen und durchzusetzen.
    Da es hier nicht um ein blo­ßes Kir­chen­ge­setz geht oder eine nied­ri­ge Fra­ge der Sit­ten, kann man hier auch nicht sagen, nur was ange­nom­men wer­de an Geset­zen kön­ne auch als gül­ti­ges Gesetz betrach­tet wer­den. Imer­hin ging es hier um zen­tra­le Aus­sa­gen zur Sakra­men­ten­leh­re, die unbe­dingt im gehor­sam ange­nom­men wer­den müssten.
    Paul VI. hat also total ver­sagt und woll­te ver­sa­gen – eine ande­re Erklä­rung gibt es nicht, es sei denn, man glaubt an die Sagen vom Papst im vati­ka­ni­schen Kyff­häu­ser, wäh­rend oben ein Dop­pel­gän­ger wütet – bloß: wer war der Dop­pel­gän­ger, wer der ech­te? Oder blei­ben wir nicht doch lie­ber bei einem janus­köp­fi­gen Papst?

  6. Auch ein Satz des Prie­sters Vica­rio ist so min­de­stens ver­wir­rend, eigent­lich aber falsch:

    „Für die Kir­che, die im Namen des Soh­nes Got­tes han­delt, ist die Ehe zwi­schen Getauf­ten ein­zig und immer ein Sakra­ment. Die stan­des­amt­li­che Ehe und das Zusam­men­le­ben sind kein Sakra­ment. Wer sich daher außer­halb des Sakra­ments stellt, indem er nur eine stan­des­amt­li­che Ehe ein­geht, lebt stän­dig in der Untreue.“

    Das gilt nur für Per­so­nen, die zum Zeit­punkt der Ehe­schlie­ßung katho­lisch sind. Wenn zwei nicht-Katho­li­ken, die den­noch gül­tig getauft sind, hei­ra­ten, ist auch ihre stan­des­amt­li­che Ehe ein Sakra­ment nach katho­li­schem Recht – sie konn­ten ja nicht sakra­men­tal hei­ra­ten, weil sie nicht katho­lisch waren. es gibt dar­über hin­aus gül­ti­ge und unauf­lös­li­che, nicht-sakra­men­ta­le Ehen. das muss man diff­fe­ren­zie­ren und kann die Men­schen nicht durch so unkla­re Sät­ze irre machen. Am Ende haben noch Leu­te, die nicht getauft sind, den Ein­druck, sie leb­ten in einer unrecht­mä­ßi­gen Ehe, nur weil sie viel­leicht stan­des­amt­lich, aber bis­lang bei­de nur ein­mal ver­hei­ra­tet sind.
    Klar ist dage­gen, dass ein Zusam­men­le­ben ohne irgend­ei­ne objek­ti­ve, for­mel­le Bin­dung nie­mals eine Ehe ist.

  7. Wenn sich die Aus­sa­ge Kar­di­nal Bal­dis­se­ris tat­säch­lich auf das­je­ni­ge bezieht, was Hw. Vica­rio lt. Arti­kel gesagt hat, dann fällt das Ver­dikt „Wahn­sinn“ auf Bal­dis­se­ri selbst zurück.

    Fast möch­te man ‑ange­sichts des­sen, was Bal­dis­se­ri schon alles in den letz­ten Mona­ten ver­lau­ten ließ, fra­gen: „Emi­nenz, wie­viel zahlt Ihnen die Loge eigentlich?“

    • Kar­di­nal Bal­dis­se­ri ist nicht wahnsinnig.
      Er weiß äusserst gut wer ihn in sei­ne her­vor­ge­ho­be­ne Stel­lung gebracht hat und was von Ihm erwar­tet wird- und er hat sehr früh gespürt in wel­che Rich­tung der Wind weht.
      Das haben sehr vie­le noch nicht bemerkt oder wol­len und kön­nen es nicht bemerken.

      Die Loge zahlt für sol­che Sachen übri­gens kein Geld.
      Die Kar­di­nä­le und Bischö­fe, die mit der Loge koope­rie­ren oder in ihrem Sin­ne agie­ren, tun dies nicht für Geld(„schnöder Mam­mon“) son­dern aus eige­nem frei­en Wil­le, aus per­sön­li­cher Hoch­mut, aus Ver­ach­tung für den Glau­ben und die ein­fa­che Gläu­bi­gen, um sich sel­ber inter­es­sant zu machen, und final aus Haß und Geg­ner­schaft zu der Gött­li­che Dreifaltigkeit.

      Tibi Chri­ste sple­ndor Patris

  8. Womög­lich war Kar­di­nal Bal­dis­se­ri der genaue Wort­laut der Äuße­rung Hw. Vica­ri­os nicht bekannt. Die ita­lie­ni­sche Pres­se (z.B. La Stam­pa) zitiert den Pfar­rer mit fol­gen­dem Satz: „Matri­mo­nio civi­le più gra­ve del­l’o­mic­i­dio.“ („Zivil­ehe schlim­mer als Mord.“) 

    Ganz so naiv ist die Annah­me, daß Bal­dis­se­ri nicht wuß­te (oder wis­sen woll­te), was der Pfar­rer wirk­lich gesagt hat, lei­der nicht. Die „Prä­zi­si­on“ und „Red­lich­keit“ so man­cher, die mitt­ler­wei­le in Rom das gro­ße Wort füh­ren (sie­he Kas­per, das klei­ne Licht mit dem gro­ßem Mund), dürf­te inzwi­schen hin­läng­lich bekannt sein. Unter Pius XII. hät­te Bal­dis­se­ri sei­nen Hut neh­men (bzw. zurück­ge­ben) müs­sen – nicht nur für die­se Äuße­run­gen über angeb­li­che „cosa de pazzi“.

  9. Es wur­de uns alles schon vor lan­gen Offenbart:
    Teuf­li­sche Machen­schaf­ten wer­den sogar in die Kir­che ein­drin­gen, und Kar­di­nä­le wer­den sich gegen Kar­di­nä­le erhe­ben und Bischö­fe gegen Bischö­fe. Die Prie­ster, die mich ver­eh­ren, wer­den von ihren Mit­brü­dern ver­ach­tet und bekämpft werden.

    Und dann noch die Bischofs­syn­ode im Okt. ehr­lich mir schwant Übles, und das zum Gro­ßen Nach­teil Got­tes unse­res Herrn und sei­ner Kirche. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  10. Beson­ders bezeich­nend ist das die Aus­sa­ge von Kar­di­nal Coll­ins erst vor 3 Tage auf kath​.net in einem dün­nen Arti­kel publi­ziert wur­de und von- man höre und stau­ne!- nur 1 Poster kom­men­tiert wurde.
    Äusserst schwach.
    Mir scheint es als ob die Kran­ken­schwe­stern im Feld­la­za­rett nun selbst mit vaga­ler Hypo­to­nie kollabieren.

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