(Rom) Soll man jemanden verurteilen, beurteilen oder über jemanden urteilen? Ja oder Nein? Papst Franziskus bereitet mit seinen Aussagen nicht zum ersten Mal Kopfzerbrechen. Einige päpstliche Aussagen erscheinen selbst dem unbedarften Beobachter widersprüchlich.
Manchmal besagt eine Aussage das genaue Gegenteil einer anderen oder vermittelt zumindest den Eindruck innerer Widersprüchlichkeit oder Zweideutigkeit. Das Problem wird dadurch nicht kleiner, weil der Vatikan dazu schweigt, statt eine klärende und erklärende Interpretation nachzuliefern. Auf das jüngste „Kopfzerbrechen“, daß Papst Franziskus bereitet, macht der Vatikanist Sandro Magister aufmerksam.
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Urteilen: Ja oder Nein?
von Sandro Magister
In weniger als zwei Tagen sprach Papst Franziskus zuerst eine erschütternde Verurteilung aus, die zur Schlagzeile auf den Titelseiten aller Tageszeitungen wurde, und dann wurde eine ganze seiner morgendlichen Predigten in Santa Marta dazu verwendet, die Christen zu ermahnen, niemals irgendwen zu beurteilen und zu verurteilen, sondern immer nur Verteidiger und Fürsprecher für die anderen zu sein.
Das Urteil, besser die Verurteilung verkündete er am 21. Juni gegen die Mafiosi der kalabrischen ‚ndrangheta. Seine Worte waren: „Wenn man nicht Gott, den Herrn, anbetet, wird man zum Anbeter des Bösen, wie es jene sind, die vom üblen Ruf und der Gewalt leben … Die ‚ndrangheta ist: Anbetung des Bösen und Verachtung des Allgemeinwohls. Dieses Böse ist zu bekämpfen, zu entfernen, man muß ihm Nein sagen!… Jene, die in ihrem Leben diesen Weg des Bösen gehen, wie die Mafiosi, stehen nicht in der Gemeinschaft mit Gott: sie sind exkommuniziert!“
Die Chronisten berichten, daß an dieser Stelle die 200.000 Anwesenden in einen großen Applaus ausbrachen. Ein Applaus, dem ein noch größerer, weltweiter Applaus der Medien folgte.
Tatsache ist aber, daß Papst Franziskus gleichzeitig eine ebenso allgemeine Zustimmung lacht, wann immer er dazu aufruft, keine Urteile abzugeben, angefangen bei jenem denkwürdigen „Wer bin ich, um zu urteilen?“, die wohl die weltweit am häufigsten zitierte und bejubelte Aussage dieses Pontifikats ist.
Genau das bereitet Kopfzerbrechen. Franziskus ist ein Papst, der urteilt, beurteilt, freispricht, befördert, absetzt, verurteilt. Gleichzeitig predigt er ununterbrochen, daß man nie urteilen soll, weder anklagen noch verurteilen.
Wer urteilt „irrt immer“, sagte er in seiner Predigt vom 23. Juni in Santa Marta. Er irrt, fuhr der Papst fort, „weil er sich an die Stelle Gottes setzt, der einziger Richter ist“. Er beansprucht „die Vollmacht, alles zu beurteilen: die Menschen, das Leben, alles“. Und „mit der Fähigkeit zu urteilen“, meint er auch die Fähigkeit zu haben, „zu verurteilen“.
Mit der Exkommunikation der Mafiosi, zwei Tage vorher, klang alles aber ganz anders. Msgr. Nunzio Galantino, der Bischof von Cassano all’Jonio und Liebling des Papstes, den Franziskus zum Sekretär der Italienischen Bischofskonferenz machte, übersetzte die Worte des Papstes so: „Die Exkommunizierung bedeutet, daß den Mafiosi das Leben in der Kirche verschlossen ist. Sie haben das Böse als Lebenssystem gewählt. Und wenn das geschieht, bist du draußen aus der Gemeinschaft. Du kannst nicht die Sakramente empfangen, nicht Tauf- oder Firmpate sein, nicht einem Patronatskomitee angehören, nichts. Es ist nicht deine Gemeinschaft. Und es spielt keine Rolle, daß du das Bild der Gottesmutter oder einen Hausaltar oder die Bibel im Rattenloch hast, in dem du dich versteckst: das bedeutet rein gar nichts.“
Von wegen nicht urteilen! Allerdings gibt es einen Anwendungshinweis: Wenn der betroffene Mafioso sich in einem „Rattenloch“ versteckt, ist das ein Zeichen dafür, daß er flüchtig ist und bereits von der irdischen Justiz verurteilt ist, während, wenn er nicht vorbestraft ist, es für die Kirche nicht so leicht ist, ihn zu verurteilen.
Noch schwerer fällt es, die Verurteilungen des Papstes gegen die Mafiosi, die „Korrupten“ und all die anderen, über die er tagtäglich das Urteil fällt, mit seinen ununterbrochenen Aufforderungen in Einklang zu bringen, nie und über niemanden zu urteilen. Diese Aufforderungen erstaunen um so mehr, da sie von einem Nachfolger des Petrus kommen, dem die Schlüssel anvertraut wurden, zu binden und zu lösen und alles, was er auf Erden bindet und löst, wird auch im Himmel gebunden und gelöst sein. Eine Vollmacht, die er an die ganze Kirche weitergibt.
Um genau zu sein, fügte Papst Franziskus am 23. Juni in Santa Marta hinzu, daß „der Einzige, der urteilt, ist Gott und jene, denen Gott die Vollmacht gibt, es zu tun“. Aber er sagte nicht, wer diese sind, weshalb der Satz unterging. Das Rätsel geht weiter.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo
Wäre es nicht langsam an der Zeit diesen Menschen mal auf seinen geistigen Zustand untersuchen zu lassen???
Wie sagte schon Konrad Adenauer: „Wat interessiert mich mein Jeschwätz von jestern“ – ähnlich sollte man es bei Herrn Bergoglio machen: Es ist sinnlos, sich über seine Logorrhoe Gedanken zu machen!
Vor einem Jahr behauptete er, wer nicht zu Jesus Christus bete, bete zum Teufel, zu Pfingsten lud er Juden und Mohammedaner ausdrücklich dazu ein, wenn man seiner „Logik“ folgt, zu ihren Dämonen zu beten! Mit diesem Herrn an der Spitze geht die ganze Kirche zum Teufel!
Völlig egal, was das Oberhaupt unserer katholischen Kirche, Papst Franziskus, macht, sagt und tut – es wird generell ALLES hier in Frage gestellt, schlecht geredet und abgeurteilt. Auch wenn dieses völlig belanglos ist und ihn auch nicht anficht, weil er der Petrus (der Fels) ist, ist es schade, wieviel Energie dafür vergeudet wird.
Armer Blinder!!
Das Meiste, was Herr Bergoglio sagt und tut, ist auch schlecht und schadet der Kirche. Die Kirchenhasser lachen sich ins Fäustchen und mobben Katholiken mit „Aber euer eigener Papst hat gesagt…“. Ich bete dafür, dass wir möglichst bald einen neuen, rechtgläubigen, die Kirche verteidigenden und sie nicht an die Wölfe ausliefernden Papst haben. Das Urteil für Herrn Bergoglio beim Jüngsten Gericht wird kommen.
Per Mariam ad Christum.
Da stimme ich absolut zu! Mich macht es auch traurig. Fast scheint es mir, als wolle diese Berichterstattung in keinem Fall der unchristlichen Meinung (welche auch immer sie sein mag) zustimmen.
Nach dem Motto „Wenn die Welt unseren Papst mag, können die Katholiken ihn nicht mögen“ – das ist absolut unlogisch und traurig 🙁
„Wenn die Welt euch hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.
Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.
Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.“ Johannes 15, 18 – 21
Per Mariam ad Christum.
@ the_true-life und Isabel Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus. Es gibt nämlich Katholiken, bei denen es beim Wort Papst sofort Klick macht, dann stellen sie ihren Verstand ab und brechen in Freudenjubel aus. Sie stehen in Hab-Acht-Stellung und rufen nur noch „Wunderbar, herrlich, danke lieber heiliger Vater“ und was nicht alles. Gleichzeitig blasen sie zum Sturm gegen alle, die das alles nicht so toll finden, sondern feststellen, dass vieles nicht mit dem normalen Verstand zu begreifen ist und noch schlimmer, dass das auch mit dem katholischen Glauben nichts mehr zu tun hat. Solche Leute gab es auch schon im alten Israel, die hören und hören doch nicht, sehen und sehen doch nicht. Man kann ihnen ein X für ein U vormachen und die Wahrheit auf den Kopf stellen. Sie rufen immer nur „Wunderbar…“ usw.
Perfekt!
Die nun überall neu entdeckten Papsttreue ist doch nur das Trojanische Pferd, mit dem man glaubt, nun endlich die Lehre der katholische Kirche aushebeln zu können. Die jetzt so blind an den Lippen des Papstes hängen haben noch vor dem Pontifikat Franziskus Papst Benedikt XVI emeritus in unwürdigster Weise geschmäht. es ist gerade lächerlich, wenn diese Modekatholiken, die ihren Glauben in Stuhlkreismentalität unter Absingen von Detlef Jöcker Liedern pflegen, nun auf einmal ihre Liebe zum Papsttum entdecken. Genau diese Mentalität ist Pharisäertum und widerspricht christlichem Glauben zutiefst.
Das Wort Gottes erschließt sich nicht in blindem Gehorsam, auch noch zeitgeistiger Glaubensauslegung gegenüber, sondern im Hinhören auf das Wort, im liebenden Nachvollzug des Wortes, so wie es in den Schriften Papst Benedikt überall sichtbar ist.
Der Papst hat die letzte Lehrautorität, ist aber an die göttliche Wahrheit gebunden. Der Papst bleibt wie Petrus, der ja Jesus dreimal verleugnete, immer ein Mensch!
Die „Franziskus-Perlen“, die mittlerweile zur Massenware geworden sind, schaffen keine Klarheit im Glauben, sondern vernebeln ihn. Nichts, was man da greifen könnte, nur Unbestimmtheit und offene Widersprüche..
Es heißt im Johannes-Prolog:
Joh 1,10 Er war in der Welt / und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Joh 1,11 Er kam in sein Eigentum, / aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
und was predigt Papst Franziskus: „So habe sich Jesus nicht geschämt(!!!), mit den Sündern zu sprechen; er sei hingegangen, um sie zu suchen. “
- warum sollte sich Jesus schämen?
weiter sagt er: „Aus diesem Grund folgte das Volk Jesus: weil er der Gute Hirte war.“
Es folgte IHM gerade nicht, ER ist am Kreuz gestorben, das er zur Vergebung der Sünden auf sich genommen hat.
Joh 18,36 Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Der Papst verkehrt den Johannes-Prolog, so als sei Jesus ein weltlicher Erlöser gewesen, genau das war er nicht!
Hochgeehrter @Schatzgraeber,
Sie haben es hervorragend verwortet.
Gerade habe ich den tiefsinnigen Kommentar und Antwort von @Suarez gelesen; total unabhängig kam mir heute ebenfalls der Prolog des Johannesevangeliums und die Dogmat. Constitution Dei Verbum (1965) in diesem Context in Erinnerung.
Man versteht den Papst besser, wenn man sich vor Augen führt, was er über die Korrupten sagte, da unterschied er nämlich zwischen Sündern und Korrupten und erklärte ausführlich, dass die Korrupten sozusagen verlorenen Sünder seien.
Mit einem ähnlichen Dualismus geht er auch ansonsten vor, in Franziskus Weltbild gibt es halt die normalen Sünder, für die gilt alles, was er sagt, von wegen Umkehr, Zärtlichkeit, nicht urteilen, und dergl, mehr. Und dann gibt es die, die eben nicht dazugehören und nie mehr dazugehören werden und für die gilt alles was er sonst so sagt eben nicht!
Ich weiß nicht, inwieweit er das reflektiert, was er sagt und hege auch noch eine kleine Hoffnung, dass alles ein Missverständnis ist und auf ungenauer Berichterstattung beruht, aber anders ergeben die päpstlichen Äußerungen einfach keinen Sinn.
„Logorrhoe“ wunderbar gesagt – am besten wäre es, wenn man ein Buch herausbringen würde, in dem all diese Ver- und Beurteilungen, all diese Aufforderungen wie: „seht ihr… habt ihr…, wollt ihr“ mal festgehalten würden. Mich interessieren diese Suaden nicht mehr. Es ist immer dieselbe Art.
Er wohnt immer noch im Gästehaus,trägt ein komisches Brustkreuz,schwarze Halbschuhe,schwänzt Konzerte,nimmt nicht an der Fronleichnamprozession teil,kniet selten wenn überhaupt vor dem Herrn im hl.Sakrament und schimpft ständig gegen die Traditionalisten.Schaltet und waltet wie ein französischer Sonnenkönig.Wo bleibt übrigens die „Zärtlichkeit“ gegenüber den Franziskanern der Immakulata?Ein „feiner“ Herr,dieser Bergoglio.Unbegreiflich ‚dass so ein Mann auf den Stuhl Petri gehievt wurde.
Der Papst spricht – so mein Eindruck – unpräzise und doppeldeutig; und es scheint, dass System dahintersteckt: Konsens mir der Welt um jeden Preis. Aber früher oder später wird unweigerlich seine Glaubwürdigkeit darunter leiden. Was das Urteilen betrifft, findet man allerdings schon in der Bibel – scheinbar! – widersprüchliche Aussagen. Mt 7,1: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ Joh 7,24: „Urteilt nicht nach dem, was vor Augen liegt, sondern sprecht ein gerechtes Urteil.“ Also: Besser nicht richten, als ungerecht richten; wenn man aber richtet, dann soll das Urteil gerecht sein.
Das vulgäre Vortragen des „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“ ist Begleitmusik meines ganzes Lebens.
Es ist der seichte Cantus firmus des aufgeblasenen religiösen Wahns unserer Zeit.
Bergoglio hat das nicht erfunden.
Was steht aber dahinter?
Wer so redet, bestreitet die Heiligkeit Gottes und die von Gott gewollte Ebenbildlichkeit des Mesnchen, ja, er ist blind für sie und will auch bewusst blind bleiben und alle, die um ihn sind, blind machen.
Wenn Gott nämlich heilig und gerecht ist, dann entscheidet niemand aus eigenem Vermögen, dass ER und wo ER barmherzig zu sein hat in dem Sinne, dass die Sünde plötzlich nicht mehr Sünde ist oder die Sünde zum Kavaliersdelikt erklärt wird.
Es ist auch mit Erfolg der Unterschied zwischen beabsichtigter Tat ((schwerer)Sünde) und unterlaufenen Fehlern, unbeabsichtigten Handlungen oder gar nicht als Sünde erkannten Taten verwischt worden. Selbst dem Mörder und Gotteslästerer wird so eingeimpft, dass er es ja nicht besser wusste und darum nicht wirklich schuldfähig war.
Und muss aber klar sein, dass ein Gottesbild, das Gott so zeichnet, als wäre es IHM nicht so wichtig, wie wir handeln, die Liebe Gottes zu uns bestreitet oder zumindest abschwächt.
Es ist anders, als Bergoglio es vorträgt: Gott liebt uns so leidenschaftlich, dass ER uns ganz bei sich und mit sich und in sich haben will. ER will tatsächlich, dass wir IHM ähnlich, also „wie ER“ sind. Es ist ein Mythos, dass das „Sein-wollen-wie-Gott“ die Ursünde sei. Denn die Genesis sagt auf den ersten Seiten, dass Gott den Menschen tatsächlich so geschaffen hat: als SEIN Bild, als ein „Wie-Gott“. Die Ursünde ist die, dass Eva sich dazu verführen ließ, das nicht mehr zu glauben und zu meinen, Gott habe ihr dies vorenthalten und sie müsse es durch Kosten der Tabu-Frucht erhalten. Nachdem sie und Adam gegessen hatten, erkannten sie, dass sie nicht mehr „wie Gott“, sondern entblößt und lebensunfähig geworden waren: Das „Sein-wie-Gott“, das Gott ja in den Menschen gelegt hat, ist nur dann in rechter Art möglich, wenn der Mensch ganz und gar rein und heilig und in Übereinstmmung mit SEINEM heiligen Willen ist.
Tragisch ist, dass die Moderne, auch übrigens in traditionellen Kreisen, diesen Zusammenhang sehr häufig verkennt und in vermessenem Demutswahn den Menschen geistlich so tief ansiedelt, dass damit andersherum die Heiligkeit Gottes verletzt wird. Die Entscheidung Gottes, den Menschen bei sich, ganz hoch anzusiedeln, wird abgewehrt und als „Anmaßung“ abgewertet. Übrig bleibt dann nur eine unverständliche Machtergreifung frommer Menschen über andere fromme Menshen, die tatsächlich böse Früchte hervorgebracht hat und die Jugend, die so quälerisch erzogen wird, sucht, so schnell wie möglich auszubrechen.
Wenn der Mensch nach Gottes Willen als SEIn präzises Ebenbild bei IHM sein soll, dann ist das objektive Gericht notwendig. Dem Gericht folgt die Gnade und der feste Kreuzes-Wille, nicht mehr zu sündigen, um wirklich „wie ER“ zu werden.
Eva und Adam hatten gesündigt, weil sie, angestiftet vom Bösen, mehr sein wollten als ihnen zustand, nämlich zu sein wie Gott @zeitschnur. „Zu sein wie Gott“- das ist der Teufel/Luzifer. Als er ihnen sagte „zu sein wie Gott“, meinte er, daß sie sein sollten wie er selbst, der Böse, nämlich verstoßen für immer.
Der Schöpfer verbot ihnen ausdrücklich von der Frucht des „Baumes der Erkenntnis“ zu essen und sagte ihnen auch die Folgen voraus. Es ging um den liebenden Gehorsam. Den hatten sie verletzt und waren dann plötzlich nackt als natürliche Folge der Sünde, der Lieblosigkeit. Und Nacktsein, die Kälte und Verlassenheit fühlen und weder ein noch aus wissen, ist ja die Folge jeder Sünde.
Zum Glück für uns alle hatte aber der Allmächtige Mitleid mit dem Menschen und verwehrte unsere Stammeltern „nur“ das Paradies.
„Gott will, daß wir ihm ähnlich sind“, schreiben Sie. Ja, aber das hat nichts mit „sein wollen wie Gott“ zu tun. Die Ähnlichkeit besteht darin, heilig zu werden. Heilig zu werden ist das Gegenteil von „sein wollen wie Gott“.
Christus ähnlich zu werden besteht ja darin, bewußt wie er das Kreuz liebend auf sich zu nehmen und das freiwillig zu ergänzen, wie der hl. Paulus schreibt, „was am Leiden Christi noch fehlt“. Das sind also keine Gedankenspinnereien wie sie in Teilen der Kirche und insbesondere in der sog. Welt häufig so Mode sind.
Ich finde, daß Papst Franziskus ein guter Wegweiser ist zur besseren Nachfolge Christi.
Wenn von Fehlern die Rede ist, sollte man doch mal abwarten und nicht schon vorschnell meinen, richten bzw. schlecht reden zu müssen.
@ Zeitschnur:
zu Ihrem vorletzten Absatz „tragisch ist,das die Moderne,“…usw. fiel mir spontan die Evolutionstheorie ein,die ja als absolute Wahrheit gelehrt wird.
Die Behauptung,der Mensch stamme vom AFFEN ab,also einem Wesen (die Tierfreunde mögen mir hier verzeihen) das eher eine groteske Verzerrung des Menschen darstellt,ist eigentlich ein Faustschlag ins Gesicht Gottes!
Interessanterweise soll Darwin kurz vor seinem Tode diese Theorie verworfen haben und seine Frau gebeten haben,einen Gebetskreis für ihn einzurichten.
Der Papst ist vom Hl. Geist erwählt, die Kirche in einer schwierigen Zeit zu leiten.
Man kann sich seine Predigten und Ansprachen immer auch „hinter die Ohren“ schreiben.
Es gibt selten einen überperfekten Papst. Gute, fundierte, liebevolle Kritik ist etwas anderes als blindwütiges Verurteilen und Verächtlichmachen.
Der Haß bei manchen Kommentierern auf den Papst kommt jedenfalls nicht vom Hl. Geist, sondern direkt von unten, der Hölle.
@ Franzel
Jetzt mal langsam: wer verurteilt hier denn „blindwütig“ und wer macht „verächtlich“. Und wer äußert hier „Hass“?
Das Problem bei jeder Kritik ist, dass sie eine narzisstsiche Kränkung darstellen kann. Das heißt: jede Kritik, und sei sie noch so angemessen formuliert, kann als Beleidigung oder Hass ausgelegt werden.
Ich schlage Ihnen vor, auf der Sacheben zu bleiben: welche der hier geäußerten Kritik ist vond er Sache her nicht gerechtfertigt?
In Erwartung einer nüchternen Antwort unter Umgehung der Metaebene bin ich sehr verbunden, hoffentlich in Christo, wenn nicht unbedingt in jedem Hierarchen.
Sie unterschätzen, dass auch die Häretiker immer Dinge sagen, die wahr sind. Man kann einem Papst aber nichts glauben, der mal Richtiges, sehr oft aber auch Häretisches oder Kryptohäretisches sagt bzw. nicht bereit ist, ein klares Wort zu offenen Häresien in der Kirche zu sprechen. Nicht der, der das analysiert, ist der Schuft. Er ist nur der Bote. Die Nachricht sollte geprüft werden, nicht wahr?
1 Kor 2, 15: Der geistliche Mensch urteilt (anakrinei) über alles, ihn aber vermag niemand zu beurteilen.
Die Aufgabe des Christen ist es, alles nach seinem Wert zu beurteilen, vor allem aber „die Geister zu unterscheiden“.
Es bleibt unerfindlich, warum sich Papst Franziskus, als Jesuit überdies Schüler eines Meisters, nämlich des hl. Ignatius von Loyola, der die Unterscheidung (also die „Kritik“) besonders kultivierte, dermaßen inkonsistent zum Thema Urteil und Urteilen äußert. Würde man dem Papst hierin folgen, wären die letzten noch funktionierenden Reste an Moraltheologie und (kanonischem und weltichen) Recht dem Untergang preisgegeben.
Ist ihm nicht bewußt, welche unheilvolle Verwirrung er mit seinen Aussagen anrichtet?
Darüber habe ich auch schon sehr viel nachgedacht.
Wie ein alter Jesuit mit sehr viel Lebens- und Ordenserfahrung mir einmal sagte:
„In besonders schwierigen und diffizilen Situationen und Fragestellungen ist gerade das „Bauchgefühl“, der „Instinkt“, das „Sentire cum Ecclesia“ ein äusserst wichtiger Faktor bei der Unterscheidung der Geister.
Das zeigt sich bei großen wichtigen Sachen- vielleicht noch viel mehr bei kleinen, belanglos erscheinenden Sachen.
Wirrwarr ist zutiefst unchristlich- nicht umsonst wird der Herr in der Prolog des Johannesevangeliums als der Logos, das „Wort“, aber auch die treibende Ordnung der Schöpfung, bezeichnet.
Äusserst lesenswert hierzu die dogmatische Constitution des 2. Vat. Konzils „Dei Verbum“ (1965)(das Wort Verbum übrigens hier großgeschrieben um de Logos, Verbum, das Wort als identisch mit dem Herrn herauszustellen); wenn man dann die chronisch-persistierende und fortwuchernde kirchliche, liturgische, religiöse und personelle Verlotterung an vielen stellen in den 49 Jahrem seitdem studiert und auf diesem wichtigsten Text abklopft, stellt man traurig und zugleich wütend fest, daß NICHTS. aber auch NICHTS rezeptiert und umgesetzt worden ist.
Zugleich liest man die Namen der wichtigen Enzykliken Die Filius (1870), Divino afflante (1943),Providentissimus Deus(1893) und Humani Generis (1950) als fundamental für die Hl. Kirche und jetzt total vergessen und nicht mehr beachtet.
Fundamental und am Wichtigsten ist der „Gehorsam des Glaubens“(II. Konzil von Orange).
Und besonders wichtig:(Die Verbum10): „Es herrscht im Festhalten am überlieferten Glauben, in seiner Verwirklichung und seiner Bekenntnis ein einzigartiger Einklang zwischen Vorsteher und Gläubigen“: das sollte kein frommes Wunschbild sein, da ist jeder, aber auch jeder, an seinem Posten und Stand gefragt.
Und zum Schluß der Hl. Augustinus (Sermones 179,1//PL 38,966):
“ Die Geistlichen sollten sich hüten leere Predigten zu halten“ (sic)
Instaurare omnia in Christo.
Lieber Adrien Antoine!
Es ist sehr positiv, dass es viele hier gibt, die über ein tiefes theologisches Wissen verfügen und ich bewundere jeden wirklich aufrichtig ob dieser Kenntnissse.
Ich ziehe Gewinn daraus und oft genug fühle ich mich geradezu bereichert.
Aber manchmal denke ich auch, was Sie folgendermaßen ausgedrückt haben:
„In besonders schwierigen und diffizilen Situationen und Fragestellungen ist gerade das „Bauchgefühl“, der „Instinkt“, das „Sentire cum Ecclesia“ ein äusserst wichtiger Faktor bei der Unterscheidung der Geister.
Das zeigt sich bei großen wichtigen Sachen- vielleicht noch viel mehr bei kleinen, belanglos erscheinenden Sachen.“
Denn wäre dem nicht so, hätten die „Kleinen“ gegenüber den „Großen“ keinerlei Chance, Grundlegendes zu verstehen und Erkenntnis zu erlangen.
Wissen, Kenntnis = Bildung!
Erkenntnis = wie entsteht sie?
Jesus liebte auch die einfachen und kleinen Leute, gerade sie!
Ich denke, neben dem Wissen ist also auch die Intuition, der „religiöse Instinkt“ (kann man das so sagen?) wichtig.
Der Papst ist hier nicht widersprechender als Christus selbst, der in der Bergpredigt verlangt nicht zu urteilen aber die Händler aus dem Tempel wirft und der verlangt die andere Wange hinzuhalten und als es beim Prozess so weit war und er geschlagen wurde zurückmaulte: Was schlägest Du mich und darin auch urteilte.…Es gibt Widersprüchlichkeiten die unserem Glauben in die Wiege gelegt sind. Klug wie die Schlangen sein aber die Einfalt des Kindes haben usw.…
Sie sagen es nicht wirklich richtig @Maria Schnee. Christus ist vollkommen und somit widerspruchsfrei. Bei Gott gibt es keine Widersprüche.
Christus hat auch nicht „zurückgemault“. Er fragte zurecht, warum er geschlagen werde, Er, durch den darüberhinaus alle geschaffen sind. Welch eine freiwillige Erniedrigung!
Er hat jedenfalls die Wange nicht nochmal hingehalten sondern den anderen in eine Rechtfertigungssituation gebracht. Natürlich fragt er das zurecht.…aber nun mal nicht in Übereinstimmung mit der wörtlich verstandenen Bergpredigt, die geduldiges Leiden verherrlicht, das wie Paulus sagt dem anderen glühende Kohlen aufs Haupt häuft. Aber anscheinend wird hier die klare Haltung der Bergpredigt aufgegeben. Wie erklären Sie sich das Nichturteilensgebot und das Urteilen hier bzw. im Tempel? Wie genau kann man das zusammendenken, ohne dass es in Widersprüche ausartet?