(Lagos) Die Islamistenmiliz Boko Haram bekannte sich am Montag zur Entführung von 276 Mädchen in Nigeria. Die Mädchen im Alter von 16 bis 18 Jahren, waren am 14. April entführt worden. Der Verdacht fiel sofort auf Boko Haram, die seit einigen Jahren grausam in Nigeria für einen christenfreien Islamistenstaat kämpft. In einer von Boko Haram verbreiteten Erklärung heißt es, „Im Namen Allahs“ sollen die Mädchen als Sklavinnen verkauft oder mit Moslems zwangsverheiratet werden. „Ich habe Eure Töchter entführt. Ich werde sie im Namen Allahs auf dem Markt verkaufen, weil sie ihm gehören.“ Das sind die Worte von Abubakar Shekau, dem Anführer der Islamisten auf einer Videobotschaft, die 57 Minuten dauert.
90 Prozent der entführten Mädchen sind Christinnen
Beim Angriff der Islamisten auf die Schlafsäle einer Schule in Chibok im Staat Borno gelang 53 Mädchen die Flucht. Sie sind inzwischen zu ihren Familien zurückgekehrt. Mehr als 200 Mädchen wurden von den Dschihadisten entführt. 90 Prozent von ihnen sind Christen, die verbleibenden zehn Prozent Moslems. Die Christian Association of Nigeria (Can) veröffentlichte inzwischen die Namen von 180 christlichen Mädchen, die sich in der Gewalt der Islamisten befinden. Die Initiative Bring Back Our Girls versucht auf das Schicksal der Mädchen aufmerksam zu machen.
Pervers-pädophiler Islamistenführer: „Ich will Mädchen von neun Jahren heiraten“
Boko Haram-Chef Abubakar Shekau brüstet sich auf dem Video seiner „Erfolge“: „Ich habe gesagt, daß die westliche Erziehung aufzuhören hat… Ihr Mädchen habt die Schule zu verlassen und zu heiraten“. Der Dschihadist machte kein Hehl aus seinem Frauenbild. Die Mädchen sind für ihn nur Sklavinnen. „Ich will ein Mädchen von zwölf Jahren heiraten, ein Mädchen von neun Jahren“, sagt Abubakar Shekau in der Videobotschaft mit demonstrativ pervers-pädophilem Habitus.
Shekau ließ sich im Kampfanzug vor einem gepanzerten Fahrzeug und zwei Lastwagen mit aufgebauten Maschinengewehren filmen, umgeben von vermummten Kämpfern seiner Miliz. Die Bilder sind unscharf. Terrorismusexperten haben jedoch keine Zweifel, daß es sich um den Boko-Haram-Anführer handelt. Im ersten Teil der Videobotschaft äußert Shekau seine Verachtung für die Demokratie, den Westen, die westliche Erziehung und alle Ungläubigen, die nicht dem Islam folgen.
Mädchen wahrscheinlich bereits außer Landes verschleppt
Nigerianische Regierungskreise schließen nicht aus, daß die entführten Mädchen in den Tschad, nach Kamerun oder ein anderes Nachbarland verschleppt wurden. Offiziell bestätigt wird diese Annahme jedoch nicht. Auf dem Sklavenmarkt islamischer Staaten Nordafrikas sind schwarze Mädchen bereits um zwölf Dollars zu haben. Als Sklavinnen können im Islam nur Nicht-Moslems gekauft, verkauft und gehalten werden.
In den vergangenen zwei Jahren verübte Boko Haram zahlreiche blutige Attentate auf Kirchen, christliche Schulen und Einrichtungen. Neben den Christen sind auch Moslems Ziel ihrer Angriffe, die aus irgendeinem Grund der Islamistenmiliz im Weg sind. Die Zahl der von Boko Haram getöteten Opfer liegt bei über 1.500.
Boko Haram besser ausgerüstet als Armee – Wer finanziert Islamisten?
In Nigeria herrscht vor allem unter den Christen große Unruhe und Verärgerung darüber, daß die Regierung und die Sicherheitskräfte außerstande scheinen, Boko Haram zu besiegen und ihrem Morden Einhalt zu gebieten. Beobachter sprechen davon, daß die militärische Ausrüstung von Boko Haram moderner sei, als die der nigerianischen Armee. Wie die Islamistenmiliz zu ihren teuren Waffen, Fahrzeugen und Kommunikationsmitteln kommt, ist unterdessen unklar. Die Regierung schweigt aus außenpolitischen Gründen dazu. Beobachter sprechen jedoch von ausländischer Unterstützung.
Anfang 2015 werden in Nigeria Wahlen stattfinden. Es wird damit gerechnet, daß Boko Haram gewaltsam versuchen wird, gezielt Einfluß auf den Urnengang zu nehmen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Furchtbar. Möge das Martyrium dieser Kinder abgekürzt werden.
Doch wollen wir in diesem Moment nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen. Auch in Deutschland werden Eltern genötigt und Ihnen auch mit Gewalt die Kinder entzogen, um diese auf staatliche Schulen zu zwingen, die diesen Namen nicht verdienen.
Wir leben in einer Zeit, in der es vor allem den Kindern häufig, regelmäßig und systematisch schlecht geht. Schon im Mutterleib sind sie bedroht, finden kaum noch einen Schutzraum (das meint scolae/schola eigentlich) vor der selbstbezogenen Erwachsenenwelt, finden nicht einmal einen kindlichen Schutzraum vor der Sexualität der Erwachsenen.
Und so ist dieser brutale Mißbrauch nur (noch) besonders hervorstechendes Zeichen für das Unrecht, welches weltweit Kindern angetan wird. Und immer sind es die Erwachsenen, die sich selbst wichtig nehmen und Kinder nicht einmal mehr in Ruhe lassen können. Kinder werden behandelt wie eine Ware oder wie Volkseigentum oder eine berechnete Konsumentenmasse. Diese Haltung ist das Manko – und dieses äußert sich bloß kulturell verschieden.