(Wien) In Österreich häufen sich seit einigen Jahren Angriffe und Vandalismus gegen Kirchen. In der Nacht auf Samstag wurde in Wien die berühmte Karlskirche von Linksextremisten mit Farbbeuteln beworfen und Parolen beschmiert. „Laut Polizei entstand enormer Sachschaden“, wie der ORF berichtet.
Die Täter beschädigten mit ihren Farbbeuteln die Außenmauern der Kirche und mehrere Statuen. Anarchistensymbole und die Schmierschrift „Auf Repression folgt Widerstand“ deuten auf die linksextremen „Autonomen“ hin. Es wird von mehreren Tätern ausgegangen. Offiziell heißt es, daß es „derzeit“ keine Hinweise auf die Täter gibt. Die linksextreme Szene Wiens ist der Polizei jedoch genau bekannt.
Brandanschlag gegen Mariahilf-Kirche in Bregenz
In Bregenz am Bodensee verübten unbekannte Täter in der Nacht auf Sonntag einen Brandanschlag auf die Mariahilf-Kirche. Gegen 1.20 Uhr entdeckte eine 52 Jahre alte Frau den Brand. Gemeinsam mit einem 62 Jahre alten Mann versuchte sie das Feuer zu löschen. Sie mußte mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung im Landeskrankenhaus versorgt werden. Die Täter hatten die Kirchentür mit Brennstoff begossen und Feuer gelegt.
In der Nähe der Kirchentür wurde ein Kanister sichergestellt. Die Polizei bittet die Bevölkerung in beiden Fällen um Hinweise.
Im März waren mehrere Kirchen Wiens beschädigt worden. Ein 37jähriger Mann wurde ausgeforscht und gestand sechs Taten, die er angeblich in „göttlichem Auftrag“ ausgeführt haben will. Die Polizei geht in seinem Fall von einem Einzeltäter aus. Anders liegt der Fall beim Angriff auf die Karlskirche, die eine deutliche politische Handschrift trägt und Kirchenhaß erkennen läßt.
Die Wiener Karlskirche geht auf ein Gelöbnis von Kaiser Karl VI. während der letzten Pestempidemie im Jahr 1713 zurück. Namenspatron ist der Heilige Karl Borromäus. Die Kirche wurde 1716–1739 von Johann Bernhard Fischer von Erlach erbaut und nach dessen Tod von seinem Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach fertiggstellt. Die Kirche war bis 1918 kaiserliche Patronatskirche. Betreut wird die Kirche seit ihrer Errichtung von den Kreuzherren mit dem Roten Stern aus Prag. Am 4. November 2013 zelebrierte Bischof Vitus Huonder von Chur in der Karlskirche ein Pontifikales Hochamt in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus.
Die Mariahilf-Kirche in Bregenz ist Pfarrkirche des Stadtteils Vorkloster-Rieden. Sie wurde 1925–1931 nach den Plänen des Architekten Clemens Holzmeister errichtet. Die Pfarrkirche ist auch als Heldendankkirche für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons