Das melden italienische Agenturen mit Verweis auf den vatikanischen Pressesaal. Der promovierte Kirchenrechtler, der auch einen Abschluß in Kommunikationspsychologie hat, war 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Nachfolger von Erzbischof Piero Marini ernannt worden, mit dem er zwar den Nachnamen teilt, aber nicht verwandt ist. Vor seiner Ernennung war er in seinem Heimatbistum Genua unter anderem Sekretär dreier Bischöfe, Kanzler der Kurie und Spiritual im Priesterseminar.
(ansa/rv)
Komisch, warum diese wirklich lobenswerte Entscheidung des Papstes völlig unkommentiert bleibt… Ach ja, das passt ja nicht in das linksliberale Papstbild, das hier von Franziskus gezeichnet wird.
Es ist bisher vielleicht nichts kommentiert worden, weil es da womöglich nicht viel zu loben gibt.
Gegenüber dem, was man von ihm unter Benedikt XVI. sah, ist es jedenfalls sehr bedenklich, how much Mgr. Marini has been brought low. Wo es ihm nicht passt resp. nicht seinem „Stil der Armut“ entspricht, kümmert sich der Papst nämlich einen Deut um seinen Master for the Liturgical Celebrations of the Supreme Pontiff – man führe sich nur sein Gesicht auf der Loggia vor Augen!
Ganz ohne jeden Einfluss ist er insbesondere in bezug auf die liturgische Kleidung des Papstes und auf die Beobachtung der Rubriken durch ihn, e.g. Mitra zur Homilie, Kniebeuge nach der Wandlung, Form der (Kelch-)Kommunionspendung. Nicht zu reden von den Liturgien à la Lampedusa und schon gar dem Abendmahlsamt zum Gründonnerstag!
Wohlgemerkt: Dies spricht in erster Linie alles gegen den Papst bzw. dessen Rücksichts- und Anstandslosigkeit, sich um stehende Gesetz der Kirche zu foutieren. Dabei hätte er ja die Macht, diese ohne weiteres zu ändern, aber dann wäre womöglich vorzeitig Schluss mit dem „treuen Sohn der Kirche“; deshalb lieber à la Kardinal Kasper noch etwas weitermachen, von wegen nicht das Recht ändern, sondern einfach die Praxis.
Dies ist alles so offensichtlich & widersprüchlich zu allem, was er zuvor gezeigt und gesagt hat, dass man sich für Msgr. Marini wünscht, er hätte dem Papst von sich aus den Rücktritt angeboten. So aber ist er jetzt Bestandteil dieses liturgischen Lotterbetriebs.
Dass Papst Franziskus nicht gerade Experte auf dem Gebiet der Liturgie ist und ihm im Gegensatz zu Benedikt die nötige Sensibilität dafür fehlt, wissen wir. Aber wohl gerade deshalb hat er Guido Marini im Amt gelassen, weil er mit so viel Demut und Genauigkeit die päpstlichen Liturgien plant. Im Großen und Ganzen ist ja im Wesen die liturgische Kontinuität zu Benedikt gegeben (diese garantiert wohl auch Marini), leider fehlt eben der Aspekt der Schönheit und auch das Latein ist wieder etwas in den Hintergrund getreten. Andererseits ist er als Jesuit sehr spirituell veranlagt (ignatianisch), weswegen er schon sehr in sich gekehrt wirkt und sogar die Menschen um sich herum beim Einzug gar nicht wahrnimmt (anders als der segnende Benedikt). So gesehen müssen wir wohl liturgische Theaterstücke wie unter Marini I [Piero Marini] nicht erwarten.
Ein Papst muss doch nicht selber Liturgieexperte sein! Genau dafür hat er sinnvollerweise seinen „Master“, eben damit dieser ihn durch die teilweise anstrengenden Formalitäten sicher führe. Der oberste Priester, Hirte & Lehrer aber soll sich auf das – sorry – „Kerngeschäft“ des jeweiligen Gottesdienstes konzentrieren können.
Freilich verlangt dies gleichzeitig Demut, nämlich den Anweisungen eines Untergebenen zu gehorchen, zu vertrauen & sich mit spontanen (eitlen?) „Ausbrüchen“, mögen diese der Welt noch so gut gefallen, äußerst zurückhalten. In der überlieferten Messe ist dies für jeden Priester, und sei er Bischof, einem entsprechend ausgebildeten Ministranten gegenüber eine pure Selbstverständlichkeit, selbst wenn es sich bei jenem um einen 12-jährigen Jungen handelt.
Inwiefern der aktuelle Papst „sehr spirituell veranlagt“ sein soll, erklären Sie freundlicherweise vielleicht noch; Ihre Beobachtung vermag ich jedenfalls nicht zu teilen, nachdem ich bspw. gesehen habe, wie er Leute (in einem konkreten Fall aus Uruguay), die er wohl während des Einzugs wahrgenommen hatte, in der Predigt – zur großen Freude (oder Gaudi?) ihrerselbst & der ganzen Congregation – direkt ansprach.
Nun noch zum Wirken des Msgr. Marini: Beim „Großen und Ganzen“, wie Sie es nennen, geht es meines Erachtens um etwas anderes und vor allem um mehr, als bloß den einen oder anderen schönen Kerzenständer zu „retten“ und/oder ein Kreuz(chen) mit Crucifixus auf den Altar zu „schmuggeln“. Ich erlaube mir diese Feststellung, nachdem der Papst das entsprechende Beratergremium ja umgehend & vollständig auswechseln ließ. Es ist auch augenscheinlich, dass er Franziskus‘ Winke bestens verstanden hat, trägt er mittlerweile doch „demütigere“ Chorhemden.
Und inwieweit Benedikt XVI. „im Großen und Ganzen“ (wörtlich genommen!) ein vorbehaltloses Beispiel sein soll, bin ich mir nach einigen Ausführungen der Autorin & Leserin „Zeitschnur“ im Fatima-Thread leider auch nicht mehr so sicher. Jedenfalls ist dies alles sehr traurig.