(Buenos Aires) Es gab starke Bedenken und der Ortsbischof wurde von Katholiken gebeten, eine zurückhaltende Form zu finden, die eine Vereinnahmung des Taufsakraments durch die Homo-Lobby verhindert. Dennoch wurde am vergangenen Samstag, den 5. April die kleine Umma Azul in der Kathedrale von Cordoba getauft. Vor laufenden Kameras und großem Medienaufgebot. Für die Wiedergeburt Ummas in Christus kann man sich nur freuen. Für das Medienspektakel und die Vereinnahmung kann man nur Bedauern empfinden. Pater Spadaro, der Schriftleiter der Jesuitenzeitschrift Civiltà Cattolica sieht in der Taufe von Cordoba sogar ein konkretes Ergebenis des Pontifikats von Papst Franziskus und seiner „Offenheit“.
Durch die Taufe ist die kleine Umma nach katholischem Verständnis von Gott „wiedergeboren worden aus dem Wasser und dem Heiligen Geist“ und ihr „Nachlaß aller Sünden“ gewährt worden.
Die Freude darüber wird getrübt durch das Beiwerk zu dieser ungewöhnlichen Taufe, die bereits im Vorfeld für internationales Aufsehen sorgte. Umma, wie inzwischen bekannt wurde, ist das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung, die ihre Mutter Soledad Ortiz, eine bekennende Lese durchführen ließ. Ortiz lebt mit Karina Villarroel in einer „Homo-Ehe“ zusammen, die Argentinien mit Unterstützung von Staatspräsidentin Cristina Kirchner 2010 legalisiert hatte. Die beiden Frauen traten bei der Taufe als „Eltern“ und „Mütter“ auf.
Umma, Tochter von zwei „Müttern“ und einem anonymen Vater
Die kleine Umma hat gemäß dieser Homo-Logik nicht nur eine Mutter, sondern zwei „Mütter“, dafür aber keinen Vater. Ihr Vater ist auf einen anonymen Samenspender einer Fachklinik für künstliche Befruchtung reduziert. Ortiz und Villarroel sind bekannte Homo-Aktivistinnen. Sie waren das erste Paar, das in der Provinz Cordoba eine „Homo-Ehe“ einging, in Argentinien „matrimonio igualitario“, gleichgestellte Ehe genannt.
Die vom argentinischen Gesetzgeber legalisierte „Homo-Ehe“ wird von der Katholischen Kirche als unrechtmäßig betrachtet, weil sie dem Naturrecht widerspricht. Die beiden Frauen, die für ihr Bekenntnis zum homosexuellen Lebensstil bekannt sind, beantragten die Taufe „ihrer“ Tochter, machten aber auch daraus ein Propagandaspektakel für die Homosexualität.
Taufe für Homo-Propganda mißbraucht
Zweifel an der Lauterkeit ihrer Absichten wurden daher bereits im Vorfeld der Taufe laut. Die Taufe der kleinen Umma wurde von den beiden Frauen und fast allen Medien als eine Art von Anerkennung der „Homo-Ehe“ durch die Kirche dargestellt. Die beiden Lesben gaben umfassende Erklärungen in diesem Sinn ab und die Homo-Welt ließ keine Gelegenheit vergehen, um die Taufe nicht propagandistisch auszuschlachten. Genau davor hatten Katholiken den Erzbischof von Cordoba im Vorfeld gewarnt. Doch Erzbischof Carlos Nanez steckte den Kopf in den Sand und gab Anweisung, so zu tun, als handle es sich um eine Taufe wie jede andere.
Staatspräsidentin Kirchner als zweifelhafte Taufpatin
Bereits die Taufpatin ließ erkennen, daß in Wirklichkeit demonstrative öffentliche Sichtbarkeit gesucht wurde. Die beiden Frauen hatten Argentiniens Staatspräsidentin Kirchner zur dritten Taufpatin erkoren. Jene Frau, die als Staatsoberhaupt die „Homo-Ehe“ eingeführt hatte. Kirchner, die kaum mehr als zwei Wochen vor der Taufe noch Papst Franziskus in Rom besuchte, akzeptierte die Anfrage der beiden Lesben. Sie war zwar nicht persönlich in der Kathedrale von Cordoba anwesend, ließ sich jedoch dort vertreten und wurde als Taufpatin in das Taufregister eingetragen. Damit erteilte sie der „Homo-Ehe“, der künstlichen Befruchtung für lesbische Frauen und der Umdeutung der Elternschaft aus Vater und Mutter im homosexuellen Sinn den höchsten staatlichen „Segen“. Den Segen der Kirche für die Homo-Ideologie behaupten die „Mütter“ von Umma und mit ihnen die Homo-Verbände weltweit. So wurde es von der Kirche in Cordoba zwar nicht gesagt. Durch das unkritische und uneingeschränkte Akzeptieren der von den Lesben erstellten Spielregeln vermittelte sie diesen Eindruck. Auch durch Schweigen kann indirekte Zustimmung erfolgen. Die Kirche ließ sich vor den Karren der Homo-Lobby spannen und nahm dies ohne Widerspruch hin.
Es fällt schwer, anzunehmen, daß die Wahl nicht irgendeiner Kirche, sondern der Bischofskirche von Cordoba, nicht irgendeiner Taufpatin, sondern der Staatspräsidentin Zufallsprodukte sind und nicht einer ideologisch motivierten, minutiösen medialen und propagandistischen Planung folgen. Es stellt sich die Frage, warum die kirchliche Autorität, in erster Linie der zuständige Ortsbischof eine solche Instrumentalisierung eines Sakramentes zugelassen hat.
Keine Bedenken des Erzbischofs von Cordoba
Der Erzbischof von Cordoba hätte die Beweggründe der Frauen hinterfragen und einer genaueren Prüfung unterziehen können. Er hätte ihnen Diskretion auferlegen, einen angemesseneren und bescheideneren Ort zuweisen oder auch den Zeitpunkt der Taufe verschieben können. Gegen die Auswahl der Taufpatin hätte er mehr als einen guten Einspruch vorbringen können, angesichts der öffentlichen Handlungen der Staatspräsidentin, die objektiv der kirchlichen Lehre widersprechen.
Doch nichts von alledem ist geschehen und vermittelt den Eindruck der Kapitulation vor der derzeit stark von Politik und Medien geförderten Homosexualität. Zudem steht die Frage im Raum, ob es sich dabei nur um Feigheit vor dem Feind oder um stillschweigende Zustimmung handelt. Mit der Eintragung in das Taufregister akzeptierte die Kirche die beiden Lesben als „Eltern“ der kleinen Umma, obwohl das Mädchen die Tochter nur einer der beiden Frauen und eines unbekannten Vaters ist. Welches Recht sollte die zweite Frau in den Augen der Kirche zur „Mutter“ von Umma machen? Die skandalöse zivilrechtliche Bindung durch eine „Homo-Ehe“?
Kapitulation vor Zeitgeist oder stillschweigende Zustimmung?
Die Kirche von Cordoba erkannte mit Zustimmung von Erzbischof Nanez den beiden Frauen jedoch den Status der Eltern zu und das sogar liturgisch, da die zweite Lesbe die im Taufritus vorgesehene Rolle des Vaters übernahm. Der die Taufe spendende Priester sprach die beiden Frauen im Taufritus sogar im Plural als „Mütter“ an. Dies hatte bereits Rosana Triunfetti, die Kommunikationsverantwortliche der Erzdiözese Cordoba im Vorfeld getan und läßt eine bewußte Sprachregelung erkennen, die Homosexualität und ihre Folgen anerkennt. Eine Anerkennung der Homosexualität und der Zerschlagung der Elternschaft, die perplex macht.
Noch problematischer wird der Fall Cordoba durch Don Javier Klajner, Mitglied des Priesterrats der Erzdiözese Buenos Aires und enger Mitarbeiter von Jorge Mario Bergoglio in seiner Zeit als Erzbischof dort, und durch Pater Antonio Spadaro, den Schriftleiter der Jesuitenzeitschrift Civilità Cattolica, der durch das Papst-Interview vom September des Vorjahres internationale Bekanntheit erlangte. Beide zögerten nicht, trotz des bedenklichen Beiwerks, die Ereignisse in Cordoba in direkten Zusammenhang mit Papst Franziskus zu stellen.
Während die Erzdiözese Cordoba stillschweigend die Homosexualität de facto kirchlich anerkannte, stimmten Klajner und Spadaro in den Homo-Chor mit ein und bekräftigten dessen Propaganda, daß unter Papst Franziskus Homosexualität durch die Kirche nicht mehr als „Greuel“ vor Gott und todbringende Sünde, sondern als „normal“ angesehen werde.
Pater Spadaros Homo-Öffnung der Kirche
Pater Spadaro, seit September 2011 Schriftleiter der renommierten römischen Jesuitenzeitschrift, ging auf einer Tagung der linksliberalen geopolitischen Zeitschrift Limes auf der Suche nach Applaus so weit zu sagen: „Wenn nicht Franziskus Papst wäre, wäre es nicht leicht gewesen, ein von einem lesbischen Paar geborenes Mädchen zu taufen“.
Der Chefredakteur der Civiltà Cattolica, die für jede Ausgabe vorab die Druckerlaubnis des Vatikans einholen muß und damit inhaltlich dem Heiligen Stuhl besonders nahesteht, sieht damit im Homo-Zauberstück von Cordoba ein direktes Ergebnis des Pontifikats von Papst Franziskus. Dabei läßt erschauern, daß der bekannte Jesuit im Fall Cordoba nichts Bedenkliches oder Problematisches findet, kein ja aber, wie es ansonsten in fast allen Dingen üblich ist, um zu differenzieren. Das homosexuelle Propaganda-Spektakel von Cordoba ist für Pater Spadaro geradezu ein Verdienst von Papst Franziskus. Daß für den Jesuiten die kleine Umma zudem „ein von einem lesbischen Paar geborenes Mädchen“ sein kann, wirft Fragen nach dem Intellekt auf. Abgesehen davon, daß ein lesbisches Paar kein Kind zeugen kann und die zweite „Mutter“ daher auch keinen Anteil an dem Kind hat, scheint es für Pater Spadaro keinen Gedanken wert, daß an der Zeugung des Kindes ein anonymer, verantwortungsloser Vater und eine in unsittlicher Unordnung lebende Mutter beteiligt sind.
Der Fall Cordoba zieht seine Kreise weit über die argentinische Provinz hinaus und zeigt, wie weit die Homo-Ideologie in die Kirche und in einen Teil des Klerus eingedrungen ist, der den leichten Weg gehen will und den Applaus der Welt sucht. Eine Entwicklung, die – wie Don Klajner in Buenos Aires und Pater Spadaro in Rom begeistert betonen – erst durch Papst Franziskus möglich gemacht wurde.
Hätte Taufe verweigert werden sollen?
Die kleine, durch die Taufe ein Kind Gottes gewordene Umma hat keinen Anteil an der Schuld ihrer lesbischen Mutter und ihres lediglich als anonymer Spermalieferant fungierenden Vaters. Dessenungeachtet erscheint es verantwortungslos, vor der Realität die Augen zu verschließen, wie es die Erzdiözese Cordoba getan hat. Noch verantwortungsloser ist es, das Geschehen als Frucht des Pontifikats von Papst Franziskus zu feiern.
Laut kirchlicher Lehre ist der Glauben Voraussetzung, um zum Sakrament der Taufe zugelassen zu werden. Die Taufe ist eines der sieben Sakramente und kein Spielzeug für ideologisch motivierte Homo-Propaganda oder gar eines hinterlistigen Austricksens der Kirche. Die Eltern und die Taufpaten verpflichten sich, den Täufling katholisch zu erziehen. Wenn keine begründete Hoffnung auf eine solche Erziehung besteht, ist die Taufe des Kindes gemäß Canon 868 zu verweigern und auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, wenn das Kind dann selbst für sich um die Taufe bitten kann.
Angesichts der öffentlichen Erklärungen der beiden lesbischen „Eltern“ vor und nach der Taufe bestehen ernsthafte Zweifel an der Ehrlichkeit ihres Taufwunsches für die Tochter. Wie sollte die katholische Erziehung des Kindes gewährleistet sein, wenn die „Mütter“ kämpferisch und öffentlich der katholischen Lehre widersprechen? Das Festhalten an ihrer homosexuellen Überzeugung und damit ihr Verharren in einem Zustand der Todsünde, lassen ihren persönlichen Glauben ohnehin in einem dunklen Licht erscheinen. Gleiches gilt für Staatspräsidentin Kirchner, die sich mit ihrer Politik im Widerspruch zur kirchlichen Lehre wahrscheinlich seit Jahren im Zustand der Exkommunikation befindet und daher gar nicht Taufpatin sein kann.
Wort der Wahrheit gegen skandalöse Verwirrung notwendig
Da Pater Spadaro sorglos Papst Franziskus selbst in direkten Zusammenhang mit dem Fall Cordoba brachte, scheint ein Wort der Wahrheit gegen den öffentlichen Skandal und gegen die Verwirrrung der Geister durch Rom dringend notwendig.
Obwohl sich seit dem Herbst 2013 in verschiedenen Ländern katholische Politiker in Sachen Homosexualität auf Papst Franziskus berufen und damit zum Teil sogar die Verabschiedung von Gesetzes rechtfertigen, befand es das katholische Kirchenoberhaupt bisher nicht für nötig, diesem Mißbrauch Einhalt zu gebieten. Was, wie das Beispiel Pater Spadaro zeigt, als stillschweigende Zustimmung gewertet wird. Katholiken, wie jene in Argentinien, hoffen daher, daß die Glaubenskongregation die Wahrheit über Homosexualität und die Gottesdienstkongregation im konkreten Fall die Wahrheit über das Taufsakrament wiederherstellt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Während der Taufe fragt der Priester doch Eltern und Paten ob sie Satan wiedersagen, das sogenannte Taufgelübte. Dieses Wiedersagen Satans ist m.E. absolut notwendig und wichtig für eine gültige Taufe. Ich frage mich aber, ob das in diesem konkreten Fall auch so gehandhabt wurde.
Ich glaube, das kann man vergessen!
Hoffentlich nimmt das Kind durch diesen Firlefanz keinen Schaden. Taufe sollte wiederholt werden in ordentlicher Ausgestaltung.
Hier haben sich zwei Egoistinnen aufgemacht, sich der Menschen ihrer Umgebung überaus geschickt und noch dazu radikal zu bedienen.
Ein unbekannter Mann – lediglich als Spermienlieferant ge- und missbraucht.
Ein Kind – das „Produkt“, das sie haben wollten.
Ein Priester – der anstandslos tut, was man von ihm erwartet.
Ein Erzbischof – der nichts dagegen sagt, geschweige denn tut.
Auf der anderen Seite:
Homo-Jubel und ‑Triumph, Medienpropaganda,
ein durchaus nicht unglücklicher Jesuitenpater,
ein wie und ob überhaupt reagierender Papst?
Und irgendwo dazwischen das kleine Kind Umma, getauft und mitsamt seiner Seele den beiden „Müttern“ überlassen, die ihre eigenen Absichten verfolgen.
Möge das getaufte Kind – nun ein Kind Gottes – trotz der widerlichen Begleitumstände und bevorstehenden Seelenfolter reichlich Gnaden erfahren und an diesen mitarbeiten, aufdass es sich aus den Klauen dieser Seelenverderberei befreien kann. Diese „Zeremonie“ war eine einzige Verhöhnung der Lehre der Kirche. Eine der beiden „Hauptdarstellerinnen“ hat dies auch deutlich ihre Genugtuung zum Ausdruck gebracht, indem sie nach vollzogener Taufe vor der im Hintergrund johlenden Sympathisantenmeute die geballte Faust in die Höhe reckte ! Der Genderismus-Irrsinn feiert leider auch bereits in katholischen Kirchen seinen mediengerechten Auftritt.