(Amsterdam) Die Niederlande erweitern die Möglichkeit, verschiedene Formen von „Familie“ zu bilden, indem sie das Adoptionsrecht ausdehnen. Damit soll es erleichtert werden, eine „Familie“ zu gründen. Lesben wurde nun ein Sonderrecht bei der Adoption von Kindern eingeräumt, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP am 1. April, allerdings nicht als Aprilscherz, berichtete. In den Niederlanden sind neue Bestimmungen in Kraft getreten, mit denen Lesben privilegiert werden. Sie erlauben es lesbischen Frauen, die Kinder ihrer Partnerin im Sonderverfahren zu adoptieren.
Durch die Neuregelung können beide Frauen einer lesbischen Beziehung sich offiziell als „Eltern“ der Kinder anerkennen lassen, ohne ein normales, langwieriges und kostspieliges Adoptionsverfahren durchlaufen zu müssen. Dieselbe Regelung gilt nicht für homosexuelle Männer, da in der Ausübung des Elternrechts den Frauen ein Vorrang eingeräumt wird und nicht an Dritte übertragen werden kann.
Die niederländische Homo-Organisation Cultuur en Ontspanningscentrum (COC) nahm die Neuregelung begeistert auf. Sie spricht von einer „revolutionären Maßnahme“ und teilte mit, daß am ersten Tag nach Inkrafttreten des Gesetzes, zwanzig lesbische Paare sofort davon Gebrauch gemacht hätten.
Die Niederlande waren 2001 das erste Land, das ein Gesetz zur Gleichstellung von Homo-Paaren mit der standesamtlichen Ehe erließ, und gleiche Rechte und Pflichte von heterosexuellen Paaren auf homosexuelle Paare ausdehnte, darunter auch das Recht, Kinder adoptieren zu können. Die Neuregelung mit dem privilegierten Adoptionsverfahren für Lesben stellt einen weiteren Erfolg der kämpferischen LGBT-Lobby. Sie ist allerdings auch ein weiterer Schritt hin zum moralischen Abgrund, der sich im Namen des ideologischen Mottos „Familie für alle“ auftut.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Manif pour tous