Die Zeugung und Erziehung von Kindern ist eine ernste Verantwortung der Eltern – Interview mit Raymond Leo Kardinal Burke (2. Teil)


BurkeAuf Polen wird zuneh­mend Druck aus­ge­übt, die „In vitro“-Fertilisation zu lega­li­sie­ren. Öffent­li­che Gel­der wur­den bereits aus­ge­wähl­ten Kli­ni­ken zuge­teilt, um ver­zwei­fel­ten Paa­ren zu „hel­fen“. Katho­li­sche Ärz­te, die öffent­lich für das mensch­li­che Leben ein­tre­ten und nicht zögern, es zu schüt­zen, wer­den häu­fig als Wahn­sin­ni­ge oder Beses­se­ne bezeich­net, selbst wenn sie ihre Posi­ti­on durch soli­de, gut fun­dier­te und ehr­li­che For­schung unter­mau­ern. Die glei­chen Bezeich­nun­gen wer­den nor­ma­len Leu­ten auf­ge­drückt, die sich in pro-life-Ange­le­gen­hei­ten enga­gie­ren. Wel­che Argu­men­te kann man ver­wen­den, um die wut­ent­brann­ten (und häu­fi­gen ver­wirr­ten) Gei­ster zu über­zeu­gen, die nicht auf die „Papi­sten“ hören wollen?

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Es ist wich­tig zu unter­strei­chen dass die Oppo­si­ti­on der Kir­che zu „in vitro“-Verfahren hin­sicht­lich der mensch­li­chen Emp­fäng­nis auf dem natür­li­chen Sit­ten­ge­setz basiert und kein spe­zi­fisch katho­li­scher Grund­satz ist. Wenn man die­se Fra­ge öffent­lich dis­ku­tiert, ist es wich­tig zu zei­gen, wie das kor­rek­te Ver­ständ­nis in Bezug auf die unver­letz­li­che Wür­de des mensch­li­chen Lebens und die Inte­gri­tät der mensch­li­chen Fort­pflan­zung die künst­li­che Erzeu­gung mensch­li­chen Lebens – selbst für einen guten Zweck – immer und über­all ernst­lich falsch macht. Bezüg­lich der „in vitro“-Fertilisation soll­te man auf die Instruk­ti­on „Donum Vitও der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re ver­wei­sen, die auf Anwei­sung des seli­gen Pap­stes Johan­nes Paul II. am 22. Febru­ar 1987 ver­öf­fent­licht wur­de. Sie prä­sen­tiert die Fun­die­rung der kirch­li­chen Leh­re im natür­li­chen Sit­ten­ge­setz und the­ma­ti­siert dann spe­zi­fi­sche Fra­gen wie „In vitro“-Fertilisation.

Die Welt ist heu­te oft her­ab­las­send gegen­über kin­der­rei­chen Fami­li­en (beson­ders gegen­über den „unver­ant­wort­li­chen“ Eltern). Auf der ande­ren Sei­te ver­su­chen vie­le Fami­li­en, ihren Kin­dern die best­mög­li­che Erzie­hung und Bil­dung ange­dei­hen zu las­sen – und um dies in einer Zeit der wirt­schaft­li­chen Pro­ble­me tun zu kön­nen, ent­schei­den sie sich, nicht „zu vie­le“ Kin­der zu haben. Zwei­fel­los hat das Wis­sen um emp­fäng­nis­ver­hü­ten­de Metho­den (sei­en sie von der Kir­che geneh­migt oder nicht) das Leit­bild der moder­nen Fami­lie beein­flusst. Wie soll man die Offen­heit gegen­über neu­em Leben unter­stüt­zen, wenn so vie­le Fami­li­en, sowohl in Indu­strie- als auch in Ent­wick­lungs­län­dern, sich finan­zi­el­len Unwäg­bar­kei­ten gegen­über­se­hen? Suchen wir nicht nach Ent­schul­di­gun­gen, unse­ren Aus­schluss von neu­em Leben zu rechtfertigen?

Zwei fun­da­men­ta­le ethi­sche und reli­giö­se Prin­zi­pi­en müs­sen beach­tet wer­den. Zunächst ist das ehe­li­che Band von Natur aus frucht­bar. Ein Gat­te und eine Gat­tin begrü­ßen daher die Zeu­gung und Erzie­hung von Kin­dern als die „Krö­nung“ ihrer ehe­li­chen Lie­be, um die „Pasto­ral­kon­sti­tu­ti­on über die Kir­che in der Welt von heu­te“ (Gau­di­um et Spes) des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zu zitie­ren (Nr. 48). Zwei­tens ist die Zeu­gung und Erzie­hung von Kin­dern eine ern­ste Ver­ant­wor­tung der Eltern, die sie mit vol­lem Respekt für die Natur der mensch­li­chen Fort­pflan­zung aus­üben, indem sie weder Che­mi­ka­li­en, noch ande­re Mit­tel ein­set­zen, um die Ehe unfrucht­bar zu machen. Papst Paul VI. lie­fer­te uns die bestän­di­ge Leh­re der Kir­che, was ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Eltern­schaft betrifft, in sei­ner Enzy­kli­ka „HumanঠVitও (25. Juli 1968). Der seli­ge Papst Johan­nes Paul II. wid­me­te sei­nen Mitt­wochs­au­di­en­zen wäh­rend der ersten Jah­re sei­nes Pon­ti­fi­kats der Dis­kus­si­on ehe­li­cher Lie­be und ihrer beson­de­ren Aus­drucks­form in der Zeu­gung von Nach­kom­men­schaft. Es ist lehr­reich zu sehen, dass Papst Bene­dikt XVI. in sei­ner Enzy­kli­ka „Cari­tas in Veri­ta­te“ spe­zi­ell Bezug nimmt auf die Enzy­kli­ka HumanঠVitঠPapst Paul VI., indem er unter­streicht, dass die Leh­re in HumanঠVitঠ(…)nicht nur eine Ange­le­gen­heit „indi­vi­du­el­ler Moral“ ist und dass ein rich­ti­ges Ver­ständ­nis mensch­li­cher Sexua­li­tät uner­läss­lich ist für wah­re mensch­li­che Ent­wick­lung (Nr. 15). Mit den Wor­ten von Papst Bene­dikt XVI. ist es nötig, „den jun­gen Gene­ra­tio­nen wie­der die Schön­heit der Fami­lie und der Ehe vor Augen zu stel­len sowie die Über­ein­stim­mung die­ser Ein­rich­tun­gen mit den tief­sten Bedürf­nis­sen des Her­zens und der Wür­de des Men­schen“ (Nr. 44).

Letz­ten Endes unent­behr­lich ist das Ver­ständ­nis, dass ehe­li­che Lie­be die sakra­men­ta­le Teil­ha­be an der gött­li­chen Lie­be ist, die rein und selbst­los, also voll­kom­men frei­gie­big ist. Eltern – wäh­rend sie dafür Sor­ge tra­gen, all das zu bie­ten, was für die kor­rek­te Erzie­hung ihrer Kin­der erfor­der­lich ist – sind ent­spre­chend frei­gie­big in ihrer Annah­me jedes Geschenks neu­en mensch­li­chen Lebens von Gott. Sie erken­nen im Zeu­gungs­akt eine aus­drück­lich ihnen zukom­men­de Mit­ar­beit im Myste­ri­um der Lie­be Got­tes. Auf die­se Wei­se brin­gen sie ihren Kin­dern bei, auf die glei­che Art zu lie­ben, das Opfer mate­ri­el­ler Güter zu akzep­tie­ren, um Gott und den Näch­sten zu lie­ben. Die emp­fäng­nis­ver­hü­ten­de Men­ta­li­tät, die die Schön­heit von Ehe und Fami­lie radi­kal ent­stellt, lehrt uns, vor allem nach mate­ri­el­len Gütern zu stre­ben und somit selbst­süch­tig zu wer­den. Es ist kei­ne Über­ra­schung, dass die emp­fäng­nis­ver­hü­ten­de Men­ta­li­tät Ein­zel­per­so­nen dazu führt, in ihrem Geist Abtrei­bung – eine wesen­haft schlech­te Hand­lung – zu rechtfertigen.

In den letz­ten 50 Jah­ren wur­de die kirch­li­che Annul­lie­rung zu einem ver­gleichs­wei­se ein­fa­chen Weg aus einer schwie­ri­gen oder unan­ge­neh­men Ehe. Berech­ti­ge Grün­de für die Erklä­rung einer Ehe als ungül­tig wer­den oft ver­wech­selt mit blo­ßen Ent­schul­di­gun­gen, um einen Neu­be­ginn im Leben zu machen. Es hat Fäl­le gege­ben, in denen einer oder bei­de Ehe­part­ner fik­tiv ihre Adres­sen ändern, um eine posi­ti­ve Ent­schei­dung eines ande­ren, schnell han­deln­den oder welt­of­fe­ne­ren diö­ze­sa­nen Gerichts zu erlan­gen. Es kommt auch vor, dass, wäh­rend ein Ehe­part­ner sich um eine Annul­lie­rung bemüht, der ande­re nega­tiv ein­ge­stellt ist und – wenn die Annul­lie­rung gewährt wird – schließ­lich sehr dar­un­ter lei­det oder sogar den Glau­ben ver­liert. Außer­dem scheint es eine neue Markt­ni­sche für Anwäl­te zu geben, die sich auf der­lei Fäl­le von Annul­lie­run­gen spe­zia­li­sie­ren. Emi­nenz, könn­ten Sie uns einen Ein­blick gewäh­ren in die Fra­ge, wie die höch­sten recht­spre­chen­den Auto­ri­tä­ten der Kir­che den Miss­brauch der Ein­rich­tung der Annul­lie­rung ver­hin­dern? Wie kön­nen Lai­en der Ver­su­chung wider­ste­hen, die Annul­lie­rung als einen „Not­aus­gang“ aus der bin­den­den Ehe zu gebrauchen?

Der Ober­ste Gerichts­hof der Apo­sto­li­schen Signa­tur hat die Ver­ant­wor­tung, die kor­rek­te Recht­spre­chung in der Kir­che zu über­wa­chen. Dies umfasst die Recht­spre­chung der Ehe­ge­rich­te im Fal­le des Vor­wurfs der Nich­tig­keit einer Ehe von Sei­ten einer oder bei­der Par­tei­en in der Ehe. Mit­tels des Ver­fah­rens, das an den Ehe­ge­rich­ten Anwen­dung fin­det – ein Ver­fah­ren, das im uni­ver­sa­len Kir­chen­recht nie­der­ge­legt ist –, kom­men die Rich­ter zu einer Ent­schei­dung bezüg­lich der Wahr­heit der Behaup­tung, dass eine Ehe von Beginn an ungül­tig war, auch wenn sie den Anschein einer gül­ti­gen Ehe hat­te. Das uni­ver­sa­le Kir­chen­recht legt auch die Grund­la­gen fest, gemäß denen eine oder bei­de Par­tei­en eine sol­che Behaup­tung auf­stel­len kön­nen. Das Ver­fah­ren zielt ein­zig auf die Offen­le­gung der Wahr­heit in Bezug auf die Behaup­tung der Nich­tig­keit, denn nur die Wahr­heit kann dem Wohl der invol­vier­ten Par­tei­en die­nen. Die Ent­schei­dung des Gerichts wird kor­rek­ter­wei­se als „Nich­tig­keits­er­klä­rung“ oder „Annul­lie­rung“ bezeich­net, um nicht den Ein­druck zu ver­mit­teln, dass die Kir­che eine gül­ti­ge Ehe auf­he­be. Die Erklä­rung gibt zu ver­ste­hen, dass die Rich­ter mit­tels eines Ver­fah­rens, in dem alle Argu­men­te für die Gül­tig­keit der Ehe und alle Argu­men­te für die Nich­tig­keit der Ehe sorg­fäl­tig abge­wo­gen wur­den, mit mora­li­scher Sicher­heit zu dem Schluss gelangt sind, dass die Ehe von Beginn an ungül­tig war. Mora­li­sche Sicher­heit bedeu­tet, dass die Rich­ter, nach­dem sie alle Argu­men­te erwo­gen haben – wobei ihnen Gott allein vor Augen steht –, kei­nen begrün­de­ten Zwei­fel an der Ungül­tig­keit haben. Das Ver­fah­ren schließt auch Wege für die Par­tei­en ein, effek­ti­ve Rechts­be­hel­fe ein­zu­ho­len, sofern sie glau­ben, dass der Wahr­heit in dem Ver­fah­ren nicht gedient wird.

Das Ver­sa­gen einer Ehe kann zurück­ge­führt wer­den auf eine ande­re Ursa­che als die Nich­tig­keit des Ein­ver­ständ­nis­ses zur Ehe von Beginn der Ehe an. Bei­spiels­wei­se kann es zurück­ge­führt wer­den auf die Sünd­haf­tig­keit einer oder bei­der Par­tei­en. Eine Par­tei soll­te ledig­lich die Behaup­tung der Ehe­nich­tig­keit auf­stel­len, wenn sie über­zeugt ist, dass ihre Ehe, von deren Gül­tig­keit sie zuvor über­zeugt war, in Wirk­lich­keit ungül­tig war.

Außer Beschwer­den über mög­li­che Unge­rech­tig­kei­ten, die an ört­li­chen Gerich­ten began­gen wur­den, erhält der Ober­ste Gerichts­hof der Apo­sto­li­schen Signa­tur auch einen jähr­li­chen Bericht über den Sta­tus und die Akti­vi­tät eines jeden Ehe­ge­richts. Nach dem Stu­di­um die­ses Berichts sen­det er Bemer­kun­gen an das Ehe­ge­richt, um ihm dabei zu hel­fen, sei­ne Arbeit bes­ser aus­zu­füh­ren. Die Apo­sto­li­sche Signa­tur erbit­tet auch manch­mal eine Kopie der end­gül­ti­gen Ent­schei­dung in einem Ehe­nich­tig­keits­ver­fah­ren, um zu bestä­ti­gen, dass der Gerech­tig­keit und somit der Wahr­heit in dem Ver­fah­ren, das zu der Ent­schei­dung führ­te, gedient wur­de. Auf der ande­ren Sei­te hat die Apo­sto­li­sche Signa­tur die Kom­pe­tenz, Gerich­ten gewis­se Begün­sti­gun­gen für eine wir­kungs­vol­le­re Recht­spre­chung zu gewähren.

Das Inter­view führ­te Iza­bel­la Parowicz (Polo­nia Chri­stia­na) und wur­de von M. Bene­dikt Buer­ger (Katho​li​sches​.info) ins Deut­sche über­tra­gen. Im Auf­trag von Kar­di­nal Bur­ke wur­de die deut­sche Über­set­zung von Kanon Karl W. Len­hardt vom Insti­tut Chri­stus König und Hoher­prie­ster geprüft und für Katho​li​sches​.info autorisiert.
Bild: Archiv

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4 Kommentare

  1. KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE
    INSTRUKTION DIGNITAS PERSONAE
    ÜBER EINIGE FRAGEN DER BIOETHIK.
    ( Rom, am Sitz der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re, am 8. Sep­tem­ber 2008, dem Fest der Geburt der seli­gen Jung­frau Maria.)
    Wil­liam Kar­di­nal Levada
    Präfekt
    Luis F. Lada­ria, S.I..
    Titu­lar­erz­bi­schof von Thibica
    Sekretär
    -

    In die­sem Doku­ment wird die Leh­re der Kir­che bez.
    „künst­li­che Befruchtung“,
    „Klo­nen“,
    „Gen­the­ra­pie“,
    „Stammzellenforschung“.…etc..
    dargelegt.

    Eini­ge Auszüge:

    —-

    „Gemäß der Kir­che ist es dar­über hinaus
    ethisch unan­nehm­bar, die Fort­pflan­zung vom ganz per­so­na­len Kon­text des ehe­li­chen Aktes zu trennen:[29]
    Die mensch­li­che Fort­pflan­zung ist ein per­so­na­ler Akt des Paa­res von Mann und Frau, der in kei­ner Wei­se dele­giert oder ersetzt wer­den kann.
    Dass man bei den Tech­ni­ken der In-vitro-Befruch­tung die hohe Rate an töd­li­chen Aus­gän­gen still­schwei­gend hin­nimmt, zeigt in bered­ter Wei­se, dass der Ersatz des ehe­li­chen Aktes durch eine tech­ni­sche Pro­ze­dur nicht nur unver­ein­bar ist mit der geschul­de­ten Ach­tung vor
    der Fort­pflan­zung, die nicht auf die bloß repro­duk­ti­ve Dimen­si­on ein­ge­schränkt wer­den kann,
    son­dern auch dazu bei­trägt, das Bewusst­sein der gebüh­ren­den Ach­tung vor jedem Men­schen zu schwächen.
    Die Aner­ken­nung die­ser Ach­tung wird hin­ge­gen geför­dert durch die Inti­mi­tät der Ver­hei­ra­te­ten, die von ehe­li­cher Lie­be beseelt ist. 

    Die Kir­che hält den Wunsch nach einem Kind für berech­tigt, und sie ver­steht die Lei­den der Ehe­paa­re, die mit Pro­ble­men der Unfrucht­bar­keit kon­fron­tiert sind.
    Die­ser Wunsch kann jedoch nicht höher ste­hen als die Wür­de jedes mensch­li­chen Lebens – bis zu dem Punkt, die Herr­schaft dar­über zu übernehmen.
    Der Wunsch nach einem Kind kann nicht sei­ne „Pro­duk­ti­on“ recht­fer­ti­gen, so wie der Wunsch, ein schon emp­fan­ge­nes Kind nicht zu haben, nicht des­sen Auf­ga­be oder Ver­nich­tung recht­fer­ti­gen kann
    [.…]
    Die ethi­schen Ein­wän­de, die von meh­re­ren Sei­ten gegen das
    the­ra­peu­ti­sche Klo­nen und gegen die Ver­wen­dung von im Reagenz­glas erzeug­ten mensch­li­chen Embryo­nen erho­ben wor­den sind, haben eini­ge Wis­sen­schaf­ter bewo­gen, neue Tech­ni­ken zu ent­wickeln, von denen behaup­tet wird, dass man damit Stamm­zel­len embryo­na­ler Art her­stel­len könn­te, ohne ech­te mensch­li­che Embryo­nen zu vernichten.[49]
    Die­se Tech­ni­ken haben nicht weni­ge wis­sen­schaft­li­che und ethi­sche Fra­gen auf­ge­wor­fen, vor allem in Bezug auf den onto­lo­gi­schen Sta­tus des so erzeug­ten „Pro­duk­tes“.
    Solan­ge die­se Zwei­fel nicht geklärt sind, muss man beach­ten, was die Enzy­kli­ka Evan­ge­li­um vitae bekräf­tigt hat: «Der Ein­satz, der auf dem Spiel steht, ist so groß, dass unter dem Gesichts­punkt der mora­li­schen Ver­pflich­tung schon die blo­ße Wahr­schein­lich­keit, eine mensch­li­che Per­son vor sich zu haben, genü­gen wür­de, um das strik­te­ste Ver­bot jedes Ein­griffs zu recht­fer­ti­gen, der zur Tötung des mensch­li­chen Embry­os vor­ge­nom­men wird
    [.…]
    Die Ver­wen­dung von
    embryo­na­len Stamm­zel­len oder dar­aus ent­wickel­ten dif­fe­ren­zier­ten Zel­len, die nach der Ver­nich­tung der Embryo­nen mög­li­cher­wei­se von ande­ren For­schern gelie­fert wer­den oder im Han­del erhält­lich sind, ist sehr problematisch:
    Sie bedeu­tet eine Mit­wir­kung am Bösen und ruft Ärger­nis hervor.[52]

    Bezüg­lich der
    kli­ni­schen Ver­wen­dung von Stamm­zel­len, die auf erlaub­ten Wegen gewon­nen wor­den sind, gibt es kei­ne sitt­li­chen Einwände.
    Es sind jedoch die gewöhn­li­chen Kri­te­ri­en ärzt­li­cher Ethik zu beach­ten. Dabei muss man mit gro­ßer Stren­ge und Klug­heit vor­ge­hen, even­tu­el­le Risi­ken für die Pati­en­ten auf ein Mini­mum redu­zie­ren, den Aus­tausch unter den Wis­sen­schaft­lern för­dern und der gro­ßen Öffent­lich­keit eine voll­stän­di­ge Infor­ma­ti­on bieten.

    Die Auf­nah­me und die Unter­stüt­zung der For­schung mit adul­ten Stamm­zel­len ist zu unter­stüt­zen, weil sie kei­ne ethi­schen Pro­ble­me mit sich bringt.[53] “
    -
    http://​www​.vati​can​.va/​r​o​m​a​n​_​c​u​r​i​a​/​c​o​n​g​r​e​g​a​t​i​o​n​s​/​c​f​a​i​t​h​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​r​c​_​c​o​n​_​c​f​a​i​t​h​_​d​o​c​_​2​0​0​8​1​2​0​8​_​d​i​g​n​i​t​a​s​-​p​e​r​s​o​n​a​e​_​g​e​.​h​tml
    -

  2. „Es ist wich­tig zu unter­strei­chen dass die Oppo­si­ti­on der Kir­che zu „in vitro“-Verfahren hin­sicht­lich der mensch­li­chen Emp­fäng­nis auf dem natür­li­chen Sit­ten­ge­setz basiert und kein spe­zi­fisch katho­li­scher Grund­satz ist.“
    Wenn ihr schon in die­sen Din­gen kei­nen spe­zi­fi­schen katho­li­schen Grund­satz mehr erken­nen könnt dann macht euren Laden zu und schmeißt eure 30zig Sil­ber­lin­ge ins Aqua­ri­um. Viel­leicht könnt ihr den Kon­zils­geist über­re­den einen Kom­pro­miß zu fin­den der euch bis vor das Gericht des Herrn führt und dann abhaut. Es ist die Zeit wo unser katho­li­scher Ver­stand zur letz­ten Prü­fung antre­ten muß.
    „Sal­ve Regina“
    Per Mari­am ad Christum.

  3. Es ist ja rich­tig, was Kar­di­nal Bur­ke sagt. Doch es wird sich nichts ändern, wenn sich Papst Berg­o­glio nicht ein­deu­tig als Ober­haupt der katho­li­schen Kir­che zu die­sen fun­da­men­ta­len The­men äußert. Und alle Bischö­fe ver­bind­lich ver­pflich­tet, zur katho­li­schen Leh­re zu stehen.
    Doch davon sind wir so weit ent­fernt wie nie.
    Machen wir uns doch nichts vor: Wir haben einen Plu­ra­lis­mus in der katho­li­schen Kir­che wie im Pro­te­stan­tis­mus. Libe­ra­le Kar­di­nä­le wie Kas­per ‑als Ver­tre­ter einer brei­ten Strö­mung- ver­tre­ten Gegen­po­si­tio­nen zu kon­ser­va­ti­ven Kar­di­nä­len wie Burke.
    Doch das ist nicht katho­lisch. Die Wahr­heit ist weder kon­ser­va­tiv noch libe­ral. Das Lehr­amt ist zer­rüt­tet. Katho­li­ken, die ihren Glau­ben nur noch rudi­men­tär ken­nen, weil er nicht gelehrt wur­de, müs­sen aus­wäh­len zwi­schen den Kar­di­nä­len Kas­per, Marx, den Bischö­fen Acker­mann, Over­beck und wie sie alle hei­ßen und Kar­di­nal Burke.
    Die­sen Zustand haben glau­bens­treue Kar­di­nä­le anzu­pran­gern, den Papst dar­auf hin­zu­wei­sen. Doch bei Berg­o­glio kostet das die Karriere.
    Glau­bens­treue Kar­di­nä­le, die sich aus Kar­rie­re­grün­den jedem Wider­stand ver­wei­gern und damit die Wur­zel des Übels nicht anspre­chen, bege­hen Ver­rat am katho­li­schen Glau­ben. Wenn man von Grund­prin­zi­pi­en her denkt. Weil sie den Plu­ra­lis­mus in der Leh­re beför­dern, der anti­ka­tho­lisch ist.
    Es gab frü­her Viel­falt in der katho­li­schen Kir­che, sie gab Raum für ver­schie­de­ne For­men der Spi­ri­tua­li­tät, der Aus­prä­gung der Fröm­mig­keit. Aber nie­mals Plu­ra­lis­mus in zen­tra­len Fra­gen des Glau­bens und der Sitte.
    Es scheint alles ver­lo­ren. Die Kon­zils­kir­che zer­fällt in Frak­tio­nen, die ein­an­der bekämp­fen. Die klei­ne Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. ist über­for­dert, die katho­li­sche Wei­te zu reprä­sen­tie­ren, außer­dem ist sie der­zeit in sich zerrissen.
    Die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten haben sich offi­zi­ell dem II. Vati­ka­ni­schen Kon­zil und sei­nen Irr­tü­mern unter­wor­fen, außer­dem dür­fen sie in Deutsch­land kei­ne Zen­tren auf­bau­en, weil es die Bischö­fe untersagen.
    Sie wären eine Alter­na­ti­ve, weil sich die FSSPX inof­fi­zi­ell eben­falls dem unse­li­gen Kon­zil unter­wirft. Doch sie sind lei­der nicht erreich­bar. Sie hal­ten an der hei­li­gen Mes­se fest, die Seel­sor­ge von Alten und Kran­ken liegt der Petrus­bru­der­schaft am Her­zen, schreibt sie jeden­falls, und das ist sehr evangeliumsgemäß.
    Doch was nutzt es ins­ge­samt, wenn wir glau­bens­treue Kar­di­nä­le wie Bur­ke haben, die nicht über den Mut ver­fü­gen, grund­sätz­li­che Kri­tik an dem zusam­men­ge­bro­che­nen Lehr­amt zu üben. Der Nie­der­gang geht wei­ter, und es ist nie­mand mehr in Sicht, der ver­sucht, ihn aufzuhalten.

    • Es gibt da doch wen …

      hier z. B. 7000 🙂

      1 Kings 19:10–21 10 Und er sag­te: Ich habe sehr geei­fert für den HERRN, den Gott der Heer­scha­ren. Dei­nen Bund haben die Söh­ne Isra­el ver­las­sen, haben dei­ne Altä­re nie­der­ge­ris­sen und dei­ne Pro­phe­ten mit dem Schwert umge­bracht! Und ich allein bin übrig­ge­blie­ben, ich allein, und nun trach­ten sie danach, auch mir das Leben zu neh­men. 11 Da sprach er: Geh hin­aus und stell dich auf den Berg vor den HERRN! Und sie­he, der HERR ging vor­über. Da kam ein Wind, groß und stark, der die Ber­ge zer­riß und die Fel­sen zer­schmet­ter­te vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erd­be­ben; der HERR aber war nicht in dem Erd­be­ben. 12 Und nach dem Erd­be­ben ein Feu­er, der HERR aber war nicht in dem Feu­er. Und nach dem Feu­er der Ton eines lei­sen Wehens. 13 Und es geschah, als Elia das hör­te, ver­hüll­te er sein Gesicht mit sei­nem Man­tel, ging hin­aus und stell­te sich in den Ein­gang der Höh­le. Und sie­he, eine Stim­me geschah zu ihm: Was tust du hier, Elia? 14 Und er sag­te: Ich habe sehr geei­fert für den HERRN, den Gott der Heer­scha­ren. Dei­nen Bund haben die Söh­ne Isra­el ja ver­las­sen, haben dei­ne Altä­re nie­der­ge­ris­sen und dei­ne Pro­phe­ten mit dem Schwert umge­bracht. Und ich bin übrig­ge­blie­ben, ich allein, und nun trach­ten sie danach, auch mir das Leben zu neh­men. 15 Da sprach der HERR zu ihm: Geh, keh­re auf dei­nem Weg durch die Wüste zurück und geh nach Damas­kus! Und wenn du dort ange­kom­men bist, dann sal­be Hasa­el zum König über Aram! 16 Und Jehu, den Sohn des Nim­schi, sollst du zum König über Isra­el sal­ben; und Eli­sa, den Sohn Scha­fats, von Abel-Mehola, sollst du zum Pro­phe­ten an dei­ner Stel­le sal­ben! 17 Und es soll gesche­hen: wer dem Schwert Hasa­els ent­kommt, den wird Jehu töten; und wer dem Schwert Jehus ent­kommt, den wird Eli­sa töten. 18 Aber ich habe 7000 in Isra­el übrig­ge­las­sen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt hat. 19 Und er ging von dort weg und fand Eli­sa, den Sohn Scha­fats, der gera­de mit zwölf Gespan­nen vor sich her pflüg­te. Er selbst aber war bei dem zwölf­ten. Und Elia ging zu ihm hin und warf sei­nen Man­tel über ihn. 20 Da ver­ließ er die Rin­der und lief hin­ter Elia her und sag­te: Laß mich doch mei­nen Vater und mei­ne Mut­ter küs­sen! Dann will ich dir nach­fol­gen. Er aber sag­te zu ihm: Geh, keh­re um! Denn was habe ich dir getan? 21 Da kehr­te er sich von ihm ab, nahm das Gespann Rin­der und schlach­te­te sie, und mit dem Geschirr der Rin­der briet er ihr Fleisch und gab es den Leu­ten, und sie aßen. Dann mach­te er sich auf und folg­te Elia nach und dien­te ihm.

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