Ende Februar verbot Bischof Michael Olson von Forth Worth (Texas) per Brief die öffentliche Zelebration des heiligen Messopfers im überlieferten Ritus am ebenfalls in Fort Worth gelegenen Fisher More College (FMC). Die Kollegen von Rorate Cà¦li machten die bischöfliche Entscheidung Anfang März der Öffentlichkeit bekannt (Katholisches berichtete).
Während traditionalistische Kreise mit durchaus angemessener Bestürzung reagierten, waren von neokonservativer Seite vielfach Stimmen zu hören, welche die Maßnahmen von Bischof Olson zu relativieren versuchten. Beiderseits konnte man Kommentare lesen, die von Personen ohne direkten Kontakt zu Fisher More College geschrieben wurden und somit bestenfalls zufällig der Realität Ausdruck verliehen. Zwei Stellungnahmen indes heben sich von der Masse der Äußerungen ab. Zum einen ist dort Dr. Taylor Marshall, der bis 2013 am College lehrte und die Position des Kanzlers innehatte. Zum anderen verfasste Robert Drumm, bis Januar 2014 Mitglied des Kuratoriums der Schule, einen offenen Brief.
Betrachten wir zunächst das Statement von Taylor Marshall, veröffentlicht am 4. März auf seiner Facebook-Präsenz. Marshall konvertierte erst 2006 zum katholischen Glauben und besucht die heilige Messe in einer Personalpfarrei der Petrusbruderschaft in Irving (Texas). Seine Dissertation trägt den Titel „Thomas Aquinas
on Natural Law and the Twofold Beatitude of Humanity“. In seiner Stellungnahme schreibt Marshall, daß er FMC im Juni 2013 verlassen habe, um seine Seele nicht zu gefährden. Damit greift er implizit die Terminologie auf, die Bischof Olson gebrauchte, um das Verbot der klassischen römischen Messe zu begründen. Es habe theologische, moralische und finanzielle Unstimmigkeiten bezüglich der Präsidentschaft von Michael King gegeben. Unter King hatte Fisher More College sich zu einer Schule speziell für traditionsverbundene
Studenten gewandelt.
Einerseits habe Michael King, so Marshall, sich nicht von einem Vortrag distanziert, der von Dr. John Dudley am 4. April 2013 gehalten wurde. Darin habe er behauptet, daß das Zweite Vatikanum „kein gültiges Konzil“ gewesen sei. Der Vortrag wurde auf der Internetseite von Fisher More College veröffentlicht und beinhaltet
keine derartige Position. Allerdings heißt es dort:
„[…] ich würde behaupten, daß es von größter Wichtigkeit ist, das Zweite Vatikanische Konzil vollständig zu verwerfen […].“
Ein zugegebenermaßen sehr scharfer Ton, der jedoch lediglich die Meinung des Vortragenden wiederspiegelt und nicht die der Schule selbst. Es wäre übertrieben, ja sogar unmöglich für ein College, sich offiziell von allem zu distanzieren, was nicht der offiziellen Linie entspricht, aber trotzdem irgendwelchen Professoren über die Lippen kommt. Speziell in akademischen Zirkeln sollte eine gewisse Freiheit gelten.
Und obwohl es natürlich sein kann, daß der Verfall des kirchlichen Lebens in den letzten 50 Jahren nichts zu tun hatte mit dem Zweiten Vatikanum, sollte man doch wenigstens die gegenteilige Meinung tolerieren, sofern sie solide begründet ist. Marshall selbst hat FMC zwar nicht in die Nähe sedisvakantistischer Positionen gerückt, doch übernahmen andere Kommentatoren diese Aufgabe. Übersehen wird dabei stets, daß die Schule sich den Anordnungen des Bischofs fügte – was ein Sedisvakantist, der etwas auf sich hält, selbstverständlich
nie tun würde!
Der zweite Kritikpunkt von Taylor Marshall an Michael King hat zu tun mit finanziellen Schwierigkeiten, von denen Fisher More College heimgesucht wird. Es ist offenkundig, daß wir hier keinen Einblick haben und deshalb nicht über ein eventuelles Missmanagement des Präsidenten urteilen können. Marshalls Argumentation wird jedoch unlogisch, wenn er schreibt, die überlieferte Liturgie habe nichts mit der Kontroverse zu tun:
„Die lateinische Messe steht im Zentrum, weil Michael King die lateinische Messe zu seinen Gunsten politisiert, da er weiß, daß ‚Bischöfe gegen die lateinische Messe‘ ein gefundenes Fressen für einige traditionalistische Blogs ist.“
In Wahrheit hat King die sogenannte außerordentliche Form des römischen Ritus aber gar nicht politisiert. Nicht er hat sie verboten und damit zum Politikum gemacht, sondern der Diözesanbischof, der sein Amt nicht einmal einen Monat zuvor angetreten hatte. King dürfte wohl kaum zu Bischof Olson gegangen sein, um ihn zu bitten, die alte Messe zu verbieten, damit er später alles auf den bösen Hirten schieben kann, wenn das College aus finanziellen Gründen schließen muß!
Außerdem ist kaum ersichtlich, wie das Verbot des überlieferten Ritus dem Seelenheil von Michael King dienen soll, wie Bischof Olson es sich vorstellt, wenn gleichzeitig zwei Dutzend Studenten sowie von auswärts kommende Besucher effektiv als Kollateralschaden verbucht werden. Der Hirte läßt seine Herde zurück, um dem verirrten Schaf nachzugehen, ja – aber er läßt nun im Gegenzug nicht die Herde anstelle des verirrten Schafes in Verirrung geraten!
Wir kommen nun zu dem offenen Brief, der von Kuratoriumsmitglied Robert Drumm am 7. März verfaßt wurde und am 12. März im Internet veröffentlicht wurde. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle Punkte zu behandeln, die Drumm in seinem Schreiben anspricht.
Beschränken wir uns auf seine Bemerkungen zu Taylor Marshall. Ihn im Januar 2012 zu engagieren sei ein Risiko gewesen, schreibt Drumm, da er erst kurz zuvor seinen Doktor gemacht habe und auch noch nicht sehr lange katholisch gewesen sei. Als Dozent sei Marshall zwar beliebt gewesen, doch als Dekan habe er seine Verwaltungsaufgaben vernachläßigt. Auch die Erwartungen, die an ihn in Sachen Spendenbeschaffung gerichtet wurden, habe er nicht erfüllen wollen.
Nach einem Semester habe Marshall dann FMC mit einem Jobangebot einer anderen Schule unter Druck gesetzt und sei daher zum Kanzler befördert worden, was mit einer substanziellen Gehaltserhöhung einhergegangen sei. Auch wenn es den Anschein hat, daß Drumm dieses Vorgehen verachtet, so ist doch prinzipiell nichts dagegen
einzuwenden, da es schlicht das Wettbewerbsprinzip ist, das natürlich auch auf dem Arbeitsmarkt gilt.
Als Taylor Marshall im Sommer 2013 seinen Willen bekundete, Fisher More College zu verlassen, habe er eine Abfindung verlangt und dabei erpresserische Methoden angewandt, denen die Schule jedoch nicht
nachgegeben habe. Drumm wörtlich:
„Dr. Marshall sagte Michael [King], daß er, sofern wir ihm diese große Abfindung zahlen, versöhnliche Dinge über das College sagen würde, wenn er gefragt werde, aber falls nicht, so würde er dafür sorgen, daß die Welt
wisse, wie niederträchtig wir seien.“
Es gebe, schreibt Drumm weiter, Beweise für die Erpressungsversuche, etwa Textmitteilungen. Marshall hat sich bislang nicht zu den Anschuldigungen geäußert.
Als Kuratoriumsmitglied hatte Robert Drumm auch Einblick in die finanzielle Lage von FMC und verteidigt die wirtschaftlichen Entscheidungen von Michael King. Das ursprüngliche Gelände, auf dem das College angesiedelt war, wurde an die Texas Christian University verkauft. Von dem Erlös seien zunächst die Schulden beglichen
worden. Das übrige Geld habe nicht dazu gereicht, die Anzahlung für die neuen Räumlichkeiten zu tätigen und gleichzeitig die laufenden Kosten für das bevorstehende Semester zu begleichen. Vor diesem Hintergrund habe der Präsident mit dem Eigentümer des Gebäudes ein auf zwei Jahre beschränktes Pachtverhältnis ausgehandelt, das dem College die Möglichkeit eröffnet habe, etwas mehr Zeit zu haben, die Mittel für den endgültigen Kauf aufzutreiben.
Es ist offensichtlich, daß wir als Außenstehende weder etwas zum Führungsstil von Michael King sagen können, noch zur finanziellen Situation von Fisher More College. Es ist ebenso unmöglich, sich mit den wenigen uns zur Verfügung stehenden Informationen einen vollständigen Eindruck von den Einflüssen diverser Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Schule auf diverse Persönlichkeiten im Umfeld der Diözese zu verschaffen.
Fest steht indes, daß das heilige Messopfer im altehrwürdigen Ritus – die Messe aller Zeiten – nicht als
Sündenbock für etwaige administrative Fehlentscheidungen oder legitime theologische Debatten dienen darf!
Text: M. Benedikt Buerger
Bild: Fisher More College/Rorate Caeli
„Speziell in akademischen Zirkeln sollte eine gewisse Freiheit gelten.“
Nicht nur in akademischen Zirkeln wäre die Freiheit, das Zweite Vatikanum wahrheitsgetreu und objektiv einzuschätzen, dringendst von Nöten. Weshalb diese manische Angst, nur ja nichts auf „das Konzil“ kommen zu lassen? Lügen produzieren Ängste.
„Und obwohl es natürlich sein kann, daß der Verfall des kirchlichen Lebens in den letzten 50 Jahren nichts zu tun hatte mit dem Zweiten Vatikanum, sollte man doch wenigstens die gegenteilige Meinung tolerieren, sofern sie solide begründet ist.“
Die „gegenteilige Meinung“ drängt sich doch jedem auf, der seine Vernunft zu gebrauchen weiß; ja, es ist derart offensichtlich, dass das eine mit dem andern zu tun hat, dass von „Meinung“ gar nicht mehr die Rede sein dürfte. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf!
„An Ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“
Ständig diese nicht enden wollenden Gaggeleien,Intrigen , Verboten und dergleichen von Bischöfen,Kardinälen und übrige Klerikern sowie Laien,nach dem Motto: Bischof gegen Bischof-Kardinal gegen Kardinal,usw,ect,ect. Einfach widerlich und abstrus. Und dann noch der Papst der anderen Päpsten widerspricht .Stalin war einst ein Zögling in einem Priesterseminar und hat unter solchen Intrigen und Gaggeleien ‚sicher schon damals gelitten und darum diesen Hort der Unterdrückung und Lüge verlassen.Absolut verständlich. Ich empfehle dringend,einmal ernsthaft Stalins Bücher zu studieren.Wo er Recht hatte,hatte er Recht.
Mag sein, dass das ein Grund für Josef Stahlin war, das Priesterseminar zu verlassen. Aber was dieser Massenmörder dann aus seinem Leben gemacht hat, sein Hass auf die Religion können damit niemals gerechtfertigt werden. Dieser Vergleich mit Stahlin ist unangebracht und unpassend im Angesicht der unzähligen Opfer dieses Massenmörders.
@Gregorius:Ein Urteil über Stalins Leben steht nur Gott zu.Wenn Sie von Massenmörder sprechen,sollten Sie gefälligst in der Vorgeschichte nachforschen,was für ein Massemörer der russische Zar war.Stalin duldete die russisch Orthodoxe Kirche bis zu einem gewissen Grad.Und darüberhinaus war er wenigstens so ehrlich,den Namen Gottes niemals für seine Werke und zu missbrauchen,im Gegensatz zu den Reaktionären wie Bush,Hitler,Pinochet, Kaiser Wilhellm Franco,und unzähliger anderer sog.„westlichen ziviliserten“ Potentaten.
Ich stimme Ihnen zu! Erinnert sei auch daran, dass der heiligmässige Papst Pius XII. sich in mehreren persönlichen Briefen an Dritte ausdrücklich mit Respekt und Hochachtung über die moralisch grundierte Innenpolitik Stalins geäussert hat, unter dessen Herrschaft es keine Scheidungen, Genderismus, Homo-Umtriebe, Sittenverfall, Gammler, „Emanzen“ etc. gegeben hat. Insoweit war Stalin den moralisch völlig verkommenen freimaurerisch beherrschten „westlichen Demkratien“ moralisch turmhoch überlegen. Dasselbe gilt heute für Präsident Putin. Gott schütze ihn!
Das sich Pius XII. wirklich „mit Respekt und Hochachtung über die moralisch grundierte Innenpolitik Stalins geäussert hat“, ist stark zu bezweifeln. Das sollten Sie belegen. Belegt ist, daß Stalin ganze Landstriche aushungern lies, Säuberungsaktionen (Ermordung seiner mutmasslichen politischen Gegner) durchführte, Völker vertrieb und selbst von der eigenen Partei als Massenmörder bezeichnet werden mußte.
Unter Stalins Herrschaft gab es sehr wohl im großen Maße Sittenverfall, wie Abtreibung und Scheidungen. Stalins Ziel war die Familie zu zerstören und die Kinder frühzeitig ins System einzubinden. Kindergrippe, Kinderwochenkrippe, Kinderwochengärten, Abtreibungen (seit 1954) sind die Früchte des Stalinismus. Die Abtreibung wurde in der DDR erst 1972 auf Druck der damaligen UdSSR eingeführt. Ulbricht hatte erkannt, daß „sein“ Volk abgetrieben wird und war zunächst dagegen. Bekanntlich wurden Abtreibung und Ehescheidungen viel später in der westlichen Welt hoffähig. Bekanntlich war daran auch der Druck aus dem Ostblock, u.a. durch die Unterwanderung der westlichen Linken und Grünen und Medien durch die Geheimdienste des Ostblock mit daran Schuld.
Man kann heute feststellen, daß im Westen eine linke Familienpolitik betrieben wird, die ihren Ursprung im Kommunismus/ Stalinismus hat: – Völlige Freigabe der Abtreibung. ‑Definition der Frau als Gebärmaschine und Arbeitskraft für die Volkswirtschaft – Mißachtung und Vergewaltigung der Frauen indem man sie in kämpfende Einheiten der Bundeswehr verheizt ‑herausreißen der Kinder aus der Familie im Säuglings- und Kleinkindalter um sie in Krippen und Kindergärten wegzuschliessen. „Wir müssen die Hoheit über den Kinderbetten erlangen“, Olaf Scholz (Minister unter Schröder, heute Bürgermeister von Hamburg).
Stalin war ein Verbrecher. Ihn sollte man nicht hochjubeln. Das geht ganz und gar nicht.
Stalin als Beweis/Zeuge. Davon würde ich doch Abstand nehmen. Stalins werke werde ich bestimmt nicht lesen.
Stalin war ein furchtbarer Massenmörder mit einem pathologischen Hass und Rachedurst erfüllt-er konnte keine Kränkung vergessen-er konnte nicht schlafen bevor er in einer gewissen Zeit(es waren die 30 Jahre der grausamen Säuberungen)nicht täglich hunderte von Todesurteilen unterzeichnet hatte.Im Gegensatz zu Hitler war für ihn nicht Eitelkeit und Ruhmsucht stimulierend sondern Macht, kaltes satanisches Allmachtsgehabe.Aber er hat Wort gehalten, falls sich im grossen vaterländischen Krieg die unterdrückte Kirche ihn unterstütze, würden einige Klöster und Priesterseminarien wieder zugelassen-was geschah freilich unter der Bedingung,dass dies unter staatlicher „Begleitung“-sprich KGB abläuft.Die Kirche hat diese Kröte schlucken müssen.Ein Leibwächter erzählte Stalin hätte während des Krieges bei seinem nächtlichen Rundgang im Kremel stets eine Muttergotteskapelle aufgesucht,die er dann allein betreten hat.In Russland habe ich gehört,dass bei Kriegsenden die Kremelglocken das erste Mal seit1917 ‚geläutet haben-das war als religiöse Propagande vor und nachher absolut verboten.1953 als Stalin starb-ich war gerade in der 5.Klasse,da sagte unser Religionslehrer voller Emotionen:„auch wenn wir von keinem Menschen sagen können ob er in der Hölle ist. doch dieser ist ganz sicher dort.„Ich sage mir aber-wie gross wäre Gottes Barmherzigkeit, falls dieser gerettet wäre-ebenso wie gross ist Gottes Gerechtigkeit im makellosen reinen Leben der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria.Ganz eindringlich: Gott schenke uns allen Reue und Umkehr,bevor es zuspät ist!
War Stalin in einem römisch-katholischen Seminar?
Als Zeuge taugt dieser Massenmörder sicher nicht. Und der Vergleich mit Franco ist einfach nur krank.
Einfach das Richtige machen. Verbote nicht beachten, wenn sie im Widerspruch stehen.