(Rom) In den kommenden Tagen erscheint in Italien das Buch „Evangelium der Familie“ von Kardinal Walter Kasper. Es wird den vollständigen Text der Eröffnungsansprache beim Kardinalskonsistorium enthalten. Es kann, trotz anfänglich anderslautenden Behauptungen, keinen vernünftigen Zweifel geben, daß die Veröffentlichung und Verbreitung der „revolutionären“ Rede von Anfang an geplant war. Der bloße Hinweis auf eine entsprechende Ankündigung des Herder-Verlags und Aussage von Kardinal Reinhard Marx („Das wird man nicht geheimhalten können“) soll genügen. Dennoch wirft Kasper der Tageszeitung „Il Foglio“ erbost vor, daß sie mit der Erstveröffentlichung und dem dazu veröffentlichten Kommentar des Historikers Roberto de Mattei den Papst sabotieren wollte (siehe Was Gott vereint, kann auch Kasper nicht trennen – Versuch einer paradoxen Kulturrevolution in der Kirche). „Die wollen die Diskussion beenden. Der Papst aber will eine offene Diskussion“, so der Kardinal. Zu den „heißen Themen“ des Buches, so Radio Vatikan (italienische Redaktion) gehört auch die Frage der Wiederzulassung wiederverheiratet Geschiedener zur Kommunion. Kardinal Kasper verteidigt freimütig seine Thesen. Die Kirche müsse einen „Mittelweg“ zwischen der „Praxis der Mehrheit“ und der Lehre der Kirche finden. Um das zu erreichen brauche sie einen „Ausweg“.
Philippa Hitchen führte mit Kardinal Kasper ein Interview für Radio Vatikan, darin verteidigt der deutsche Kardinal seine Vorschläge. „Evangelium der Familie“, so der Titel des Buches, aber auch der Titel seines Referats. Es war das Motto des Konsistoriusm und wird wahrscheinlich auch das Motto der Bischofssynode sein, und der Stichwortgeber für die Deutung ist Kardinal Kasper. Der Titel bedeute, so Kasper, „daß Gott das Wohl der Familie will und daß die Familie von Gott gegründet ist vom Anfang der Schöpfung an: es ist die älteste Institution der Menschheit“. Jesus Christus habe die Familie „geschätzt“ und „sie zum Sakrament erhoben und das will sagen, daß die Liebe zwischen dem Mann und der Frau in die Liebe Gottes integriert ist. Deshalb ist sie ein Sakrament.“ Die Kirche müsse diese „Realität“ heute neu stärken, in einer Zeit, in der es eine Krise der Familie gibt“. Es brauche der Hilfe der Kirche, denn „die große Mehrheit der jungen Menschen will eine Familie, will eine stabile Beziehung für das ganze Leben. Das Glück der Menschen hängt auch vom familiären Leben ab“. Doch nach dieser „konservativen“ Einleitung kommt Kardinal Kasper auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen.
Hitchen: Sie schlagen ein toleranteres Herangehen an Familien in Schwierigkeiten vor, ohne die unauflösliche Natur des Eheskraments zu leugnen: Was schlagen Sie genau vor?
Kasper: Ich schlage einen Weg jenseits von Strenge und Laxheit vor. Es ist selbstverständlich, daß die Kirche sich nicht nur an den Status quo anpassen kann, dennoch müssen wir einen Mittelweg finden, der der Weg der traditionellen Moral der Kirche war. Ich erinnere vor allem an den Heiligen Alfons von Liguori, der diesen Weg zwischen den beiden Extremen wollte, und diesen müssen wir auch heute finden. Das ist auch der Weg des Heiligen Thomas von Aquin in seiner Summa Theologica, weshalb ich mich mit meinem Vorschlag in guter Gesellschaft befinde. Er ist nicht gegen die Moral, er ist nicht gegen die Lehre, sondern vielmehr für eine realistische Anwendung der Lehre auf die aktuelle Situation der großen Mehrheit der Menschen und um zum Glück der Menschen beizutragen.“
Hitchen: „Sie sprechen vom Abgrund zwischen der aktuellen Lehre der Kirche und der Praxis vieler Katholiken. Einige geben die Schuld Gruppen, die eine aggressive Politik gegen die traditionelle Vorstellung von Familie betreiben…
Kasper: Es ist klar, daß es Personen und Gruppen gibt, die ein politisches Interesse gegen die Familie haben: das ist klar. Aber die Kirche wurde immer angegriffen, in ihrer ganzen Geschichte. Es gibt aber nicht nur diese ideologischen und politischen Interessen. Es gibt auch ökonomische Probleme, Probleme, die die Arbeitsbedingungen betreffen und die heute sehr schwerwiegend sind. Die Lebensbedingungen in der Gesellschaft haben sich sehr geändert und viele haben Schwierigkeiten, ihr Projekt zum Glück zu verwirklichen. Die Mehrheit der jungen Menschen aber will eine stabile Beziehung, eine stabile Familie, aber es gelingt ihnen nicht. Und die Kirche ihrerseits muß den Menschen helfen, die sich in Schwierigkeit befinden.
Hitchen: „Sie ziehen einen Vergleich mit der Art, mit der das Zweite Vatikanische Konzil eine wirkliche Revolution in die ökumenischen und interreligiösen Beziehungen gebracht hat, ohne das Lehramt der Kirche zu leugnen. Sind Sie daher Optimist, daß die Synode über die Familie dieselbe Art von Revolution bringen wird?
Kasper: Ich würde nicht von Revolution sprechen, sondern vielmehr von einer Vertiefung und einer Entwicklung, weil die Lehre der Kirche ein Fluß ist, der sich entwickelt und so hat sich auch die Ehelehre entwickelt. So denke ich, daß der derzeitige Schritt ein ähnlicher Schritt wie jener des Konzils ist, wo es Positionen der Römischen Kurie gegen die Ökumene und gegen die Religionsfreiheit gab. Das Konzil hat die verbindliche Lehre bewahrt – und auch hier will ich die verbindliche Lehre bewahren – aber es hat einen Weg gefunden, um jene Fragen zu überwinden und zwar einen Ausweg. Und genau den müssen wir heute auch suchen. Und so handelt es sich nicht um etwas Neues, sondern um eine Erneuerung der kirchlichen Praxis, die immer notwendig und möglich ist.
Hitchen: Ihre Rede an die Kardinäle sollte vertraulich bleiben, statt dessen ist sie an die Presse gelangt und hat eine Debatte entfacht…
Kasper: Aber ja, es ist notwendig eine Debatte zu haben, und in Wirklichkeit habe ich es mir auch erwartet und habe es auch dem Papst gesagt: Anfangs wird es eine Debatte geben. Und der Papst hat gesagt: „In Ordnung. Wir wollen eine Debatte. Wir wollen keine Kirche, die schläft. Wir wollen eine lebendige Kirche.“ Das ist normal. Aber es war kein Geheimdokument. Ein Text in der Hand von 150 Personen kann nicht geheim bleiben, das wäre unrealistisch und utopisch. Daher habe ich gedacht, den Text zu veröffentlichen und es wurde mir gesagt, daß ich frei bin, ihn zu veröffentlichen. Was aber eine italienischen Tageszeitung gemacht, also ihn ohne Genehmigung zu veröffentlichen, ist gegen das Gesetz. Meines Erachtens haben sie auf diese Weise den Willen des Papstes sabotiert. Sie wollen die Diskussion beenden, während der Papst eine offene Diskussion in der Synode will. Dann wird das Ergebnis von der Synode und vom Papst abhängen. Ich habe einen Vorschlag gemacht, so wie der Papst es von mir gewünscht hat, und dann wird man sehen, wie die Diskussion in den beiden nächsten Jahren weitergeht.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Secretum meus mihi
„Die Kirche müsse einen „Mittelweg“ zwischen der „Praxis der Mehrheit“ und der Lehre der Kirche finden. Um das zu erreichen brauche sie einen „Ausweg“.“
Na klar müßte ihr einen „Mittelweg“ finden. Macht doch aus dem “ Ja oder Nein“ zu Christus ein standhaftes „Jein“. Ein flexibles und ständig korrigierbares „Jawohl als Auch“ ist der Glaube dieser Welt und der lauen Katholiken. Führt diesen Glauben zur „Offenbarung des Johannes“ dazu und die Zeit wird sich schneller erfüllen als ihr in Rom in die Rettungsboote „sprich Beichtstühle“ springen könnt.
Per Mariam ad Christum.
Die Meinung dieses Theologen gehört in den Müll. Er macht die Kirche zum Spielball der Beliebigkeit oder direkt gesagt zum Narrenhaus.
Anathema!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Also Kaspar(l) erinnert mit seinen Antworten an einen Politiker, den die schaffen es auch mit langen Geschwafel NICHTS auszusagen und in einen Satz Ja und Nein zu einen Thema zu sagen. Aber er hat Recht mit diesen Satz:
„Aber die Kirche wurde immer angegriffen, in ihrer ganzen Geschichte“ nur konnte die Kirche Gottes unseres Herrn diesen angriffen standhalten weil sie eben die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche Gottes unseres Herrn wahr. Sie ist aber durch das VK II in eine Nicht Einige, nicht Heilige, nicht Katholische und nicht apostolische Glaubensgemeinschaft mutiert!! Und der wahre Feinde befindet sich nicht so wie früher außerhalb dieser sondern er sitzt mitten in ihr.
11 Mai 2010 Papst Benedikt XI in Fatima:
„Die größte Verfolgung der Kirche kommt nicht von den äußeren Feinden, sondern erwächst aus der Sünde in der Kirche“
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Der Herr Kasper hat leider nicht nichts gesagt, sondern dass die Lehre im Fluss sei. Er hat auch von einem Mittelweg gesprochen. Wer Mittelwege begeht, macht sich von der Lage der Wegränder abhängig. Das ist das Gegenteil vom Weg der Kirche, die für sich selber weiß, wo es lang geht.
Die Theologie K. Kaspers ist tief im II. Vaticanum verwurzelt. ( Eine echte Kaper – Theologie eben) Das mit der Revolution stimmt schon. Ich glaube es war Kardinal Suenes, der das Konzil als
„1789 der Kirche “ bezeichnet hat. Wie bei der Französischen Revolution, geht auch heute in der Kirche alles drunter und drüber. Eines hat sich aber geändert! Damals waren die Jakobiner die Verfolger, heute verfolgen die Bischöfe selbst die treuen Priester und Ordensleute! (Franziskaner der Immaculata) Ca ira! Les pretres a‘ la laterne!
Das ständige Grinsen dieses Kardinals ist äußerst merkwürdig…
Mit ihrem Russenbashing und ihrer Hetze gegen Putin erweist sich der deutsche Katholizismsus als heuchlerischer Kriegstreiber.
Stimmt.
Muss ich leider auch zustimmen.
Gott sei es geklagt! Auch auf österreichischen Seiten – siehe kath.net – findet man dieses unerträgliche Säen von Misstrauen und Haß gegen Russland und die Orthodoxen.
Finde ich auch.
Die wollen halt unbedingt auf der Gewinnerseite stehen und bedenken nicht, dass ihnen das in der Vergangenheit auch nicht gerade bekommen ist und es, davon mal ganz abgesehen, um die Wahrheit gehen sollte, nicht darum, dass als Wahrheit zu verbreiten, was gerade opportun ist.
aber ganz sicher! Vorsicht vor diesem gefährlichen Mann. Schade dass der Papst ihn als Allerweltsmentor erkoren hat.Dieser Kirchenmann sieht nur sein eigenes Profil-für mich ein sehr aufschlussreiches Zeichen für seine Abbruchtätigkeit-um mit Worten der seligen Anna Katharina Emmerich zu reden-ist:er kann die Erhabenheit der Hl. Liturgie-to theion-nicht aushalten,da läuft er davon-so wie ein Geizhals nie ein feines Restaurand betreten wird.
von wegen: „Lachen“:wehe, die ihr jetzt lacht-ihr werdet weinen!Gott schenke dieser unserer aller armen Seelen Reue und Umkehr.
Helft den Gläubigen. Neue Wege wagen. das tut Not. Diese Kirchenobrigkeit hat jeden Respekt verloren.
„Ein Text in der Hand von 150 Personen kann nicht geheim bleiben..“
Wieso denn das nicht? Natürlich ist das möglich, auch bei tausend Personen. Es sind doch nicht überall solche Plaudertaschen beschäftigt. In einem Unternehmen muss man auch vertrauliche Informationen als solche behandeln. Und Priester müssen geübt sein im Schweigen (Stichwort. Beichtgeheimnis). Wieso wird hier von Anfang an tief gestapelt?
Mich interessiert nicht die „Praxis der Mehrheit“, verehrter Kardinal Kasper. Mich interessiert auch nicht wer wie und wo seine Sünden mit Zuckerguß aufhübschen will, mit Ihrer Hilfe und mit der Hilfe des Santa Marta Dauergastes, verehrter Kardinal Kasper. Ihre Gymnstikübungen interessieren auch nicht Gott, den Herrn, denn der hat alles, wirklich alles bereits in einem Buch namens „Bibel“ dargelegt, ohne wenn und aber, glasklar und für jeden verständlich, der sich die Mühe macht, es zu lesen. Und ich kann Ihnen sagen, verehrter Kardinal Kasper, das was Sie so blumig als „Glück der Menschen“ titulieren kommt dort gar nicht vor. Was ist das also für eine „lebendige Kirche“, die in Rom so gewollt wird? Eine in der die Päpste immer heiliger werden, die Kirchen immer leerer werden, und in der Gott, der Herr und seine ewige Wahrheit aus dem Weg geräumt werden, weil sie dem „Projekt zum Glück“ im Wege stehen? Ist das noch katholisch? Ist das überhaupt noch irgendwie christlich???
Danke für Ihren Sehr guten Kommentar!
Eine Frage – besuchen Sie die neue Messe?
Lieber Vitus, ich habe das unglaubliche Glück eine Piusbruderschaft Niederlassung fast direkt vor der Haustür zu haben 🙂
Und ob das ein Glück ist – sehr schön!
Wie oft ich mich inzwischen wiederhole, muss mir egal sein: Die Revolution begann 1962. Johannes XXIII. hat sie eingeläutet mit seiner Eröffnungsansprache am Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils: Die Kirche wolle nur noch die „Arznei der Barmherzigkeit“ reichen, keine Verurteilungen mehr aussprechen. Die Irrtümer erledigten sich nach einer Generation von selbst, war sein nicht nachvollziehbarer naiver Fortschrittsglaube. In 1 1/2 Monaten ist er mit dem koranküssenden Assisi-Papst Johannes Paul II. ein heiliger Papst.
Die „Kasper-Revolution“ hätte es nicht geben können ohne die Große Revolution von 1962 – 1965. Die demnächst heiliggesprochen wird. Denn darum geht es bei den Heiligsprechungen der beiden Päpste.
Ob Gläubige würdig oder unwürdig die hl. Kommunion empfangen, ist für die „Konzilskirche“ eh uninteressant. Es interessiert weder die Mehrheit der Bischöfe noch die Mehrheit der Priester. Wir kommen sowieso allen in den Himmel. Von daher ist die „Kasper-Revolution“ nicht aufregend.
Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass unsere katholische Kirche einen solchen Tiefstand erreichen würde. Wobei das Ende noch nicht erreicht ist.
„…Ich schlage einen Weg jenseits von Strenge und Laxheit vor…“ Naja, diesen Weg kann er ja dann sicher bald mal mit den Heiligen John Fisher und Thomas Morus diskutieren…Diese und viele andere sind sicher für den kirchlichen „Mittelweg“ des Card. gestorben…So ein theologisch fragwürdiges und gefährliches Geplapper. Gibt es den keinen mehr, der öffentlich mal Gegenposition bezieht? Wo sind die Kardinäle Burke, Ranjith, Müller, etc. ?
„Lauheit“ nennt man diesen „Weg“ wohl.
„Katholizismus für Warmduscher“
Nein! Lieber Laurentius, das ist gar kein Katholozismus mehr! Da ist Apostasie!
Seine Eminenz erinnert mich an einen Politiker. Er redet lange ohne was zu sagen, er schreibt viel ohne das ihn jemand versteht, er kassiert hohe Beträge und schadet der Kirche, wie die deutschen Politiker unserem Vaterland. Bei solchen Eminenzen und Dekadenzen kann eigentlich kein katholischer Papst mehr heraus kommen. (Menschlich gesehen) Aber der Heilige Geist wir dun seinen Hirten nach dem Herzen Gottes senden, allerdsings erst, wenn wir Ihn verdienen! Nehmen wir Fatima sehr ernst! Beten wir täglich den Rosenkranz! Halten wir den den 1. Samstag im Monat als Her Mariae Sühne Samstag! Wir wissen zwar nicht was noch alles kommt. Am Ende aber wird Mariens unbeflecktes Herz triumphieren!
Apostasie und sonst nichts. Wir brauchen eine Alternative. Diese Kirche ist nicht mehr die Kirche Christi. sie hat ihren Auftrag verraten !
Sie haben recht! Diese Personen haben sich, durch Ihre Apostasie, aus der Kirche ausgeschlossen.Die Kirche besteht weiter als die
heilige und makellose Braut des Herrn, ohne Runzeln und Fehler!
Es ist augenscheinlich, dass Kardinal Kasper’s theologische Kapriolen zur Eindämmung von weltlicher Kritik und Missbilligung gedacht sind; also der Welt zumindest nicht missfallen zu wollen. Kein Vergleich zu Bekennerkardinälen wie Kardinal Rafael Merry del Val – unter dem hl. Papst Pius X. Kardinalstaatssekretär – und dessen Plädoyer für das wahre mutige Handeln eines Katholiken:
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„Handeln wir niemals, um der Welt zu gefallen.
Haben wir den Mut,
die Kritik, die Missbilligung der Welt zu ertragen;
wenn Gott zufrieden ist, braucht uns nichts anderes zu kümmern.
Wir müssen den Mut haben, die Wahrheit zu bezeugen und keiner Aufgabe auszuweichen.
Wir müssen den Mut haben, dem Lächerlichen die Stirn zu bieten,
denn oft besteht unsere Aufgabe im Spott der Welt.
Tut das aus Liebe zu Unserem Herrn,
und um Ihm nachzueifern.“
-
„.… und dessen Plädoyer für das wahre mutige Handeln eines Katholiken“.
Danke, denn so ist es:
Im Kompromiss ist die Wahrheit nicht.
Der Kompromiss hat viele Geschwister, ein recht ausgewachsener Bruder ist der Relativismus.
Liest ja doch keiner. Eine „Revolution“, die keiner braucht, wie alle Revolutionen. Der Formulierer dient nur den Kirchengegnern und sonst niemand. Verblendeter Ehrgeiz, aufgestachelt von Bergoglio.
„Wo sind die Kardinäle Burke, Ranjith, Müller, etc?“ fragen Sie, St. Georg.
Wo sie sind? In ihrem Palais, dürfte die pragmatische Antwort sein. Und sie sind offensichtlich nicht bereit, ihre Privilegien auf’s Spiel zu setzen, Papst Bergoglio ihren Rücktritt anzubieten und irgendwo als einfache Priester zu wirken.
„Ein chinesischer Papst“, machte sich Martin Mosebach zu Neujahr 2004 seine Gedanken. Er wünschte dem damals regierenden Papst noch ein langes Leben, was ihn nicht hinderte, sich einen Wunsch-Nachfolger vorzustellen. Und das war – ein chinesischer Papst.
Mosebach lässt sich von zwei Grundgedanken leiten: der westlichen „Lehmann – Kirche“, die ein Äquivalent in jedem westlichen Land habe, gibt er keine Chance mehr, wohl aber einer Kirche mit einem chinesischen Papst der Untergrundkirche. Einem Papst, „der womöglich mit Gefängnis und Lagerhaft Bekanntschaft geschlossen hätte, ein Priester, der buchstäblich im Feuerofen auf seine Lauterkeit hin geprüft worden ist, nicht der Exponent einer Beamtenkirche mit Einbettung ins Korps der Notablen, ein Priester, der noch nie in einer Talk-Show oder einer Sitzung des Rundfunkrates gesessen hätte. (Martin Mosebach, Der Ultramontane, S. 13).
Wir wissen nicht nur, dass auf Johannes Paul II. Benedikt XVI. und Bergoglio folgten, sondern dass der Wunschpapst Mosebachs im Vatikan nie eine Chance gehabt hätte.
Außerdem hat Benedikt XVI. die chinesische Untergrundkirche entscheidend geschwächt, als er 2007 in einem Brief die „patriotische Kirche“ und die Untergrundkirche zur Einheit aufrief. Und der Untergrundkirche das Privileg nahm, dass sie in China unabhängig vom Ortsbischof sein durfte. Die patriotische Kirche mit ihren Bischöfen ist nämlich staatlich anerkannt in China, sie ist romfern und staatstreu.
Martin Mosebach konnte die Entwicklung nicht voraussehen, und schon 2004 und früher war der Zustand der Kirche so niederdrückend, dass er auf solche Träumereien verfallen konnte.
Doch vielleicht gingen seine Gedanken in die richtige Richtung, nur war Mosebach nicht radikal genug.
Die Dekadenz der westlichen Welt, der Genderismus, die Zerstörung der christlichen Zivilisation scheint nicht mehr aufzuhalten. Die Herren Bergoglio, Kasper, Woelki, Marx und ihre Nachfolger werden sie weder aufhalten können, noch wollen, sondern sich mit ihr verbinden.
Vielleicht liegt wirklich in der Märtyrerkirche Chinas die Zukunft der katholischen Kirche. Das mag reichlich exaltiert klingen.
Aber noch unmöglicher scheint mir die Hoffnung, „Konzils-Rom“ könne sich bekehren. „Konzils-Rom“ müsste sich nämlich zum gekreuzigten Christus bekehren, müsste wieder wie die frühe Kirche bereit zum Martyrium sein. Das ist nach menschlichem Ermessen unmöglich.
Was meine Person anbetrifft, habe ich mich damit abzufinden: Ich muss dankbar sein, wenn mir eine erreichbare Kapelle bleibt, in der ich am Messopfer teilnehmen kann. Alles andere bleibt der Vorsehung Gottes überlassen.
Wissen Sie, zeitlos, wir sind doch selber so wie die von Ihnen kritisierten Kardinäle. Wir jammern und klagen, aber aus unserem und für unseren Glauben einschneidende Konsequenzen zu ziehen, dazu sind sind wir kaum bereit. Wir hängen am status quo und versäumen dabei, Strukturen zu schaffen, die solche Konsequenzen sinnvoll und lebbar erscheinen lassen würden. Was meine ich: z. B. müsste ich tatsächlich meinen Wohnort wechseln, um an der Messe aller Zeiten und am überlieferten Glaubensleben teilnehmen zu können. Davon hält mich aber so manche Überlegung ab. Schauen wir zu den orthodoxen Juden: da gibt es Kibbuzim, d. h. eine ähnliche Stuktur wie bei den Urchristen. Ein soziales Umfeld, wo jeder mit seinem Glauben als Einzelner und Familie leben kann und auch ein Stück weit aufgefangen ist. Aus diesem sozialen Umfeld entstehen wieder Berufungen und dadurch neues Glaubensleben. Ich denke, solche Strukturen aufzubauen, wäre für die Traditionalisten und besonders für die FSSPX eine vordringliche Aufgabe: wirkliche Glaubensinseln zu schaffen, in denen es dem Einzelnen und den Familien möglich wird, den Glauben frei und ungehindert zu leben und Unterstützung in allen Belangen erfährt. Die Juden zeigen, dass das keine Sozialromatik sein muss, sondern wirklich gelebt werden kann. Vieles hat ja die FSSPX schon geschaffen, aber das Netz muss noch dichter und effizienter ausgebaut werden. Und ich kann nur hoffen, dass als Antwort auf Bergoglio und Kasper immer mehr Gläubige dieser besetzten Kirche den Rücken kehren und aktiv beginnen, ihr Leben aus dem überlieferten Glauben zu gestalten und dabei mit ihren vielfältigen Gaben und Begabungen solche Glaubensinseln schaffen.
Ich denke die Lösung in der gegenwärtigen Lage besteht darin, die gegenwärtige Lage als Kreuz anzunehmen.
Die Glaubensferne und den ‚Versuch den Glauben mit allem möglichen weltlichen „zu versöhnen“ nehmen wie Christus die Versuche der Sadduzäer und Herodianer und Pharisäer seiner Zeit, es tragen als Kreuz, begreifen, dass man imGaluben schon immer und ewig alleine ist, begreifen,d ass es die eigenen Leute sind und waren die Gottes Sohn an Kreuz gebracht haben, weil der der Versöhnung zwischen Herodes, Pilatus Sadduzäern und Pharisäern und dem wunder süchtigen Volk, im Wege stand.
Kurz die Schrift ernst nehmen, die Träume vom christlichen Abendland mal wieder begraben, aufhören vergangenen Kulturen hinterherzutrauern, einfach Christ werden, als sei das so neu, wie es sagen wir im Jahre 40 oder 120 nach Christus neu war.
Da die Ehe nach göttlichem Recht unauflöslich ist, erscheint eine Diskussion über das Verhältnis von göttlichem Recht und der Praxis der Mehrheit wie Zeitverschwendung. Darf man davon ausgehen, dass Kasper diese Binse zu erfassen fähig ist?
Wohl nicht. Was für einen Ehebegriff muss er haben ? Jedenfalls nicht den katholischen.
@hicesthodie
Verleiten Sie mich bitte nicht, pharisäerhaft meine Verdienste aufzuzählen, wenn Sie mich so ansprechen: Ich habe die „Konzilskirche“ verlassen, obwohl es mir da menschlich gut ging. Ich fahre in eine FSSPX-Kapelle, obwohl es in meiner Nähe Priester gibt, denen Liturgiemissbräuche fern liegen und die gut predigen können. Die auch als Beichtväter einen guten Ruf haben, weil sie sich gut auf die „jeweilige Seele“ einstellen können. Doch wer zu „Pius“ geht, darf den Beichtstuhl nicht betreten. Egal, wie „zahm“ gegenüber Rom die Patres auch inzwischen geworden sind.
Auch spende ich nach meinen bescheidenen Möglichkeiten.
Wie komme ich jetzt aus der Pharisäer-Falle? Die Falle ist zugeschnappt…
Aber im Ernst: Ich fürchte, die FSSPX-Leitung nutzt ihre theologisch-geistliche Kompetenz, die vorhanden ist, derzeit nicht. Sie igelt sich regelrecht als eine „Fatima-Bruderschaft“ ein. Wir sind zum Beispiel aufgefordert, in einem Rosenkranzkreuzzug für die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens zu beten. Obwohl Sr. Lucia, ehemaliges und einzig überlebendes Seherkind von Fatima, 1992 Kardinal Padeira, dem Oberhirten von Bombay, in einem Gespräch mitgeteilt hat, die Päpste hätten die Weihe an die Welt und an Russland bereits vollzogen. Weil sie nach 1989, dem Ende des Bolschewismus, diese Weihe nicht mehr fordern konnte, weil sie jeden Sinn verloren hat. Vorher hat sie steif und fest behauptet: „Die Weihe ist nicht vollzogen.“ Obwohl Pius XII. bereits diese Weihe vollzogen hatte, was Sr. Lucia nie anerkannt hat.
Dieses Thema ist für Katholiken, die verwundet von den Häresien der Konzilskirche bei der FSSPX landen, nicht gerade aufbauend. Weil diese Häresien das Zentrum unseres Glaubens betreffen: die Gottheit Jesu Christi und Sein Erlöserwirken. Und sie erwarten, dass dieses Thema bei den Patres im Mittelpunkt steht. Was teilweise zutrifft, teilweise nicht.
Was macht die Petrusbruderschaft? Meines Wissens ist sie nicht so einseitig fatimabezogen, aber willig ordnet sie sich Bergoglio unter, präsentiert ab und zu sogar eine „Perle.“ Nein, das macht Kath.net, die Petrusbruderschaft sammelt Bergoglio-Goldkörnchen. Wo sollen Emigranten der Konzilskirche hin? Die junge „Klerikervereinigung St. Gregor der Große“ klingt sehr attraktiv, doch sie besteht aus vier Priestern in Italien.
Unsereins muss sich bemühen, als Katholikin nicht in geistliche Obdachlosigkeit zu fallen…Und lässt sich von Martin Mosebach anstecken, der sich nach einem chinesischen Märtyrerbischof als Papst sehnte… Stattdessen haben wir den eiskalten Bergoglio mit seiner Zärtlichkeits-Bermherzigskeitsideologie, die die Reste des überlieferten Glaubens zerstören wird…
Wie recht sie doch haben. Auch ich kann die falsche Freundlichkeit von Bergoglio nicht mehr ertragen. Ich frage mich nur, warum so viele auf diese Maske hereinfallen. Anscheinend wollen die Menschen betrogen werden. Hinter der Fassade dieses fatalen Demutpredigers verbergen sich eiskalte Machtinstinkte. Er will eine andere, eine neue Kirche ohne das katholische Gottesbild von 2000 Jahren. Gott soll auf die Rolle eines lächelnden und gutmütigen Greises reduziert werden. Da stören natürlich die katholische Relikte wie Gericht, Hölle und Fegefeuer. Und wenn Bergoglio vom Teufel spricht, dann nicht etwa, weil er die reale personale Präsenz des Bösen darstellen will, sondern als Blendwerk für die rechtspositivistischen sogenannten Konservativen, die über ihren eigenen Untergang und über die Zerstörung der Kirche lauthals jubeln.
Verehrte zeitschnur, es lag mir fern, Sie des Pharisäertums zu zeihen oder Sie persönlich in irgendeiner Weise anzugreifen. Ich meinte das alles mehr allgemein. Denn in der Nachfolge Christi kann man ja nie genug tun. Es geht mir ganz einfach darum, wie man seinen Glauben und sein Katholisch-Sein in einer antichristlichen Welt und einer Kirche, die sich von ihren Überlieferungen immer weiter entfernt, noch leben kann. Natürlich kann man sein Kreuz auf sich nehmen und versuchen, gegen alle Widerstände seinen Glauben zu leben. Aber dieses Einzelkämpferschicksal versandet und läuft ins Leere. Neulich sah ich eine Doku über eine deutsch-orthodoxe Jüdin und ihre Familie, die in Israel lebt. Der Mann und die Frau gehen nur Halbtags arbeiten, um sich der Erziehung ihrer vielköpfigen Familie ohne Kinterbewahranstalt kümmern zu können. Das wiederum können sie sich nur leisten, weil die Glaubensgemeinschaft günstigen Wohnraum anbietet, orthodoxe Banken stellen ihnen zinslose Kredite zur Verfügung ect. pp. Das heißt, die Glaubensgemeinschaft stützt und hilft einander ganz konkret, damit der Einzelne/die Familie in einer galubensfeindlichen Welt den Galuben wirklich praktizieren kann. Und daraus entsteht dann neues Glaubensleben, neu junge, fruchtbare Familien. Ich denke, solche Strukturen müssen auch wir bei Pius und Petrus ect. aufbauen, damit sich die ohnehin schwachen Kräfte konzentrieren können und aus diesen Zellen neues Leben erwächst. Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit aller traditioneller Kräfte, Kreise und Gemeinschaften und nicht die weitere Zersplitterung. Hier muss man bei Pius und Petrus sehr Obacht geben, dass man sich nicht aufgrund von Konkurenzdenken auseinanderdividieren lässt, denn dann sähe man „ahi, wie christenliche nu der babest lacht“.
Entschuldigung, @zeitlos muss es heissen!