Österreichs homophiler Umweltminister beruft sich auf Papst Franziskus


Österreichs Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter will Adoptionsrecht für Homosexuelle und beruft sich dabei auf Papst Franziskus. Die trotzkistisch-grüne Vergangenheit des Ministers scheint stärker als seine katholische Gegenwart.(Wien) Katho­li­sche Abge­ord­ne­te des Par­la­ments von Illi­nois ver­schaff­ten der Lega­li­sie­rung der „Homo-Ehe“ zu einer Mehr­heit, indem sie sich auf Papst Fran­zis­kus berie­fen (sie­he eige­nen Bericht Par­la­ment von Illi­nois beschließt „Homo-Ehe“ – Wegen Papst Fran­zis­kus?). Glei­ches tut nun auch Öster­reichs Land­wirt­schafts- und Umwelt­mi­ni­ster Andrä Rup­p­rech­ter, um sei­nen Vor­stoß für ein Adop­ti­ons­recht für Homo­se­xu­el­le zu recht­fer­ti­gen. Rup­p­rech­ter, des­sen trotz­ki­stisch-grü­ne Ver­gan­gen­heit der­zeit die Ober­hand über sei­ne katho­li­sche Gegen­wart zu haben scheint, ver­weist auf Papst Fran­zis­kus, um Kri­tik an sei­ner homo­phi­len Hal­tung zum Schwei­gen zu bringen.

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Er sei „nicht bereit, die­se Men­schen aus­zu­gren­zen“, erklär­te er gegen Kri­tik aus sei­ner Par­tei, der christ­de­mo­kra­ti­schen Öster­rei­chi­schen Volks­par­tei (ÖVP). Der katho­li­sche Mini­ster mit wenig katho­li­schen Vor­schlä­gen scheint die lin­ke dia­lek­ti­sche Dis­kri­mi­nie­rungs-Anti­dis­kri­mi­nie­rungs-Sprach­re­ge­lung bestens ver­in­ner­licht zu haben. Daß durch ein Adop­ti­ons­ver­bot für Homo­se­xu­el­le viel­leicht die Homo­se­xu­el­len gar nicht dis­kri­mi­niert, son­dern die Kin­der geschützt wer­den, soweit scheint der Neo-Mini­ster nicht vor­zu­drin­gen oder vor­drin­gen zu wol­len. Er begnügt sich mich simp­len Zeitgeist-Floskeln.

Kri­ti­kern, die mei­nen, daß Rup­p­rech­ters Homo-Agen­da „nicht mit mei­nen christ­li­chen Wur­zeln ver­ein­bar“ sei, setz­te er Papst Fran­zis­kus ent­ge­gen. Er for­der­te sie auf, „nach­zu­le­sen, was unse­re ober­ste Auto­ri­tät auf der Erde, in mei­ner Glau­bens­ge­mein­schaft Papst Fran­zis­kus, zur Fra­ge der Homo­se­xua­li­tät sagt: Wer bin ich, daß ich dar­über urtei­le. Und wenn der Hei­li­ge Vater das sagt, gilt das für mich“, so der Minister.

Daß die katho­li­sche Kir­che zum The­ma eine ganz ande­re Hal­tung hat, scheint den Mini­ster nicht wei­ter zu inter­es­sie­ren. „Die ober­ste Auto­ri­tät auf der Erde, in mei­ner Glau­bens­ge­mein­schaft“, das ist die katho­li­sche Leh­re, wird vom Mini­ster für sei­ne eige­ne Gesin­nung besten­falls miß­braucht. Unter­des­sen ern­tet der Mini­ster Kri­tik von sei­ner ÖVP und der natio­nal­kon­ser­va­ti­ven FPÖ und Applaus von der SPÖ und den Grü­nen. Für einen trotz­ki­stisch ver­irr­ten Katho­li­ken eine durch­aus zutref­fen­de Gewichtsverteilung.

Mini­ster Rup­p­rech­ter ist das jüng­ste Bei­spiel für die Gefah­ren fal­scher Signa­le, die in den all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch über­ge­hen (sie­he eige­nen Bericht Wie miß­ver­ständ­li­che Signa­le des Pap­stes all­ge­mei­ner Sprach­ge­brauch wer­den).

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/​Settimo Cie­lo (Foto­mon­ta­ge)

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