(Rom/Paris) Die katholische französische Tageszeitung La Croix veröffentlichte vor wenigen Tage ein bemerkenswertes Foto zum neuesten Vorschlag von Kardinal Maradiaga, die Leitung des Päpstlichen Familienrats einem Ehepaar zu übertragen. Die Kombination von Bild und Text wirken wenig vertrauenserweckend. Nur Unachtsamkeit?
Die Tageszeitung La Croix gehört der französischen Bischofskonferenz. Laien, wahrscheinlich mit der Erlaubnis als Kommunionhelfer, verteilen die Heilige Kommunion an die Gläubigen. Das Bild zeigt einen Gläubigen, der sich selbst in der Schale mit den konsekrierten Hostien bedient. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist keiner der Dargestellten ein progressistischer Aktivist oder gar Modernist. Wahrscheinlich handelt es sich einfach um unbewußte „Opfer“ des um sich greifenden, schleichenden Modernismus, der zusehends als eine Spielform des Relativismus auftritt. Man ahmt nach, was man sieht. So war es ja schon immer. Es krankt also am falschen oder fehlenden Vorbild. Das Foto spiegelt den „normalen Alltag“ in den französischen Hauptstadtpfarreien wider.
Die Gefahr von Banalisierungen
Der mangelnde Respekt vor dem eucharistischen Herrn ist „Alltag“ geworden und wirkt sich auf den Glauben aus. Das Besondere an der Veröffentlichung des Fotos durch La Croix ist jedoch die Kombination mit der Aussage von Kardinal Maradiaga, daß der Päpstliche Rat für die Familie von einem Ehepaar geleitet werden sollte. Für La Croix ist das mißbräuchliche Verhalten im Umgang mit dem eucharistischen Herrn offenbar Ausdruck des heutigen Laientums in der Kirche.
Wörtlich sagte der Kardinal über eine neu zu errichtende Kongregation für die Laien:
„Innerhalb dieser Kongregation sollte ein Päpstlicher Rat für die Familien bestehen, der von einem Ehepaar geleitet wird. Warum nicht? Das wäre ein wunderbares Zeichen. Und eine Kongregration für die Laien wäre eine sehr schöne Sache für die Kirche. Ich kann Euch sagen, daß der Geist in diese Richtung drängt. Jeden Tag übernehmen immer mehr Männer und Frauen ihre Mitverantwortung als Führungskräfte in der Kirche“.
„Die Sprache des Kardinals ist nicht einmal mehr pastoral, sondern bürokratisch-administrativ“, so Concilio e Post-Conicilio. „Doch das munus regendi wird nicht den Laien verliehen, sondern gemeinsam mit dem munus docendi und sanctificandi den Hirten, die sie durch die Weihe empfangen. So richtig es ist, den Einsatz der Laien anzuerkennen, kann dies nicht zu Lasten des Priestertums erfolgen“, so die traditionsverbundene Veröffentlichung.
Der Heilige Geist als Bürokrat?
Bliebe noch die Frage, was genau der Kardinal damit gemeint haben könnte, „daß der Geist drängt“. Der Heilige Geist, der sich neuerdings als Bürokrat betätigt oder der Geist des honduranischen Kardinals oder der Mehrheitsgeist im C8-Kardinalsrat? Wahrscheinlich wollte der medieneifrige Kardinal nur als Erster bekanntgeben, daß Papst Franziskus beim jüngsten Treffen des C8-Rats zu erkennen gab, eine solche Entscheidung treffen zu wollen. Warum dazu aber den Heiligen Geist bemühen? Es ist schließlich nicht nur eine Banalisierung der Eucharistie, sondern auch eine Banalisierung des Heiligen Geistes möglich.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La Croix (Screenshot)
Na, prima – dann schaffen wir doch die Priester gleich ab! Äähh.…, für was waren die eigentlich noch mal da? Ich krieg die Krise!!!
…eine Kongregration für die Laien wäre eine sehr schöne Sache für die Kirche.“
Klarer Fall. Für die ach so sehnlichst erwünschte Laienkirche wäre dies eine schöne Sache.
Nur Jesus Christus hat mit dieser „Kirche“ nichts mehr zu tun. Ich glaube nicht dass das Zerstörungswerk noch aufzuhalten ist. Es wird sehr finster werden in dieser Welt ohne das Heilige Meßopfer.
Auch in manchen Pfarreien „wirken“ bzw. regieren heute Laien. Hw Pfarrer Sieberer über deren Signalwirkung:
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„Immer wieder kam mir der Gedanke, ob es überhaupt möglich ist, dass ein Bub oder junger Mann seine von Gott geschenkte Berufung verwirklichen kann, wenn ihm sehr viele in seiner de facto von Laien geführten Pfarre vermitteln:
„Deine Mama oder dein Papa und auch der Herr Huber und die Frau Maier, die sind ganz tolle Wortgottesdienstleiter, sie machen die Messe viel besser als der Pfarrer. Wenn es dann keinen Pfarrer mehr gibt, werden sie die Pfarre leiten.
Das hat uns der Bischof schon angekündigtâ€
Leicht möglich, dass dann in einem Kind der Gedanke aufsteigt:
„Aha, die brauchen also keine Pfarrer mehr, naja, dann lerne ich wohl besser für einen anderen Beruf, sonst kriege ich noch Ärger…â€
“
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Mit den Messdienerinnen hat es angefangen.
Wie sollen wir den Herrn Kardinal verstehen, wenn er sagt:?
„Innerhalb dieser Kongregation sollte ein Päpstlicher Rat für die Familien bestehen, der von einem Ehepaar geleitet wird. Warum nicht? Das wäre ein wunderbares Zeichen. Und eine Kongregration für die Laien wäre eine sehr schöne Sache für die Kirche. Ich kann Euch sagen, daß der Geist in diese Richtung drängt. Jeden Tag übernehmen immer mehr Männer und Frauen ihre Mitverantwortung als Führungskräfte in der Kirche.“
Die Leitung durch ein Ehepaar ist vollkommen neu, eine fast geniale Idee. Wenn der Hl. Geist heute drängen dazu soll, fragt man sich doch, warum hat er das nicht schon früher zu dieser genialen Idee die Kirche gedrängt?… und wenn der Kardinal sagt „jeden Tag übernehmen immer mehr Männer und Frauen ihre Mitverantwortung als Führungskräfte in der Kirche“ so ist doch die Frage erlaubt, wer früher die Verantwortung in der Kirche trug, In welche Kathegorie des Kardinals sind denn die früheren Päpste und Ihre Mitarbeiter einzuordnen? Waren das keine Männer und in den weiblichen Orden Frauen, die Verantwortung getragen haben?
Solche Reden sind nur schwer zu verstehen und lassen einen immer mehr am heutigen Führungspersonal der Kirche (ver-) zweifeln. Am meisten ärgert mich, dass diese Herren als Urheber für ihre Geistesblitze noch den Hl. Geist reklamieren.
Der ewig lächelnde Kardinal spricht hier “ dass der“ Geist in diese Richtung drängt“. Nanu,welcher Geist meint er denn? Sicher nicht der heilige Geist, der ist nicht so blöde, sich auf solche laienhafte Niederungen eines Kardinals zu begeben.
Das kann einem wirklich Angst machen – immer öfter wird der Hl. Geist ins Feld geführt. Der menschgewordene Gottessohn wird gleichzeitig an den Rand gedrängt. Der Sohn hat klare Worte gesprochen und Anweisungen gegeben. Er hat klar den Weg gezeigt. Doch dies scheint manchen nicht unbeschwert genug zu sein.
Der Hl. Geist dagegen – was ist vom Hl. Geist überliefert? Ihm kann man alles mögliche „unterjubeln“ – doch das ist ein gefährliches Spiel.
Bis zum 2. Vat. hat sich die Kirche an den Sohn gehalten und ist damit gut gefahren. Jetzt führen sie den Hl. Geist ins Feld. Vorsicht, kann man da nur sagen.
Die Kirche wäre im Gegenteil viel besser gefahren, wenn sie den Heiligen Geist mehr berücksichtigt hätte.
Vergessen wir nicht: Eines der drei christlichen Hochfeste ist Pfingsten, und Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, Pfingsten ist außerdem gleichsam der Geburtstag der Kirche.
In „meiner“ FSSPX-Kapelle wird zwischen den lateinischen und den deutschen Lesungen ein Lied an den Heiligen Geist angestimmt. So sollte es überall sein.
Es ist richtig, daß wir über Jesus viel mehr wissen als über den Heiligen Geist. Aber Jesus sandte uns eben den Heiligen Geist für die Zeit nach seiner Himmelfahrt, der Heilige Geist ist demnach jetzt die uns nächste der göttlichen Personen.
Und vergessen wir auch nicht: Auch das Wissen um Christus verhindert nicht, daß das Bild Christi von vielen zu einer Art „Kuschel-Jesus“ verfälscht wurde und wird.
@Seefeldt
Ihre Theorie ist eine Theorie. Warum sollte uns heute der Hl. Geist kostenlos und unverbindlich wie sich das manche wünschen, zugeweht kommen? Jesus ist Mensch geworden und hat Klartext geredet, dieser Klartext gilt für alle Zeiten. Meinen Sie, jemand, der nicht vorbereitet ist, kann den Hl. Geist empfangen, nur weil er mit den Händen winkt und ein paar Liedchen trällert?
Die Apostel waren vorbereitet auf das Kommen des Hl. Geistes, sie haben ihr ganzes Leben dem Herrn dargebracht, sie haben ALLES seinetwegen zurückgelassen und sind ihm nachgefolgt. Das wird heute verschwiegen in einer romantischen Sicht. Abgesehen von den seltenen Ausnahmen, bei denen der Hl. Geist über den Betreffenden unvorbereitet hereinbricht, sind wir genauso aufgerufen, uns entsprechend vorzubereiten. Dann, nur dann wird der Hl. Geist fruchtbar in uns wirken. Alles andere ist aus der Trickkiste.
Und der Kuschel-Jesus, wozu wurde der Kuschel-Jesus – das Wissen über ihn geflissentlich beiseitegeschoben – erfunden? Diese Karikatur, die sich gewisse „Theologen“ ausgedacht haben, ist die Vorstufe zu seiner gänzlichen Verbannung. Denn dass ER stört, damals wie heute, ist offensichtlich. Seine Worte sind so klar, dass man sie nicht wegdiskutieren kann. Sodann der Versuch, ihn als Person zu verniedlichen, zu banalisieren und schließlich ganz zu verdrängen. – Es wird nicht gelingen.
„Kostenlos“ kam auch Jesus Christus zu uns, aber unverbindlich ist er so wenig wie der Heilige Geist.
Von „mit den Händchen winkend“ rede ich nicht, dieses kindische Getue hat absolut nichts mit dem Heiligen Geist zu tun.
„Die Apostel waren vorbereitet auf das Kommen des Heiligen Geistes“, schreiben sie. So wie sie bereit waren, den Heiligen Geist zu empfangen, sollten auch wir es sein. Denn nochmals: Christus hat ihn zu uns gesendet, er ist nun die göttliche Person bei uns.
@seefeld
Sie sagen: So wie sie (die Apostel) bereit waren, den Heiligen Geist zu empfangen, sollten auch wir es sein. Das ist richtig. Leider liegt das Problem darin, dass die meisten, die heute nach dem Hl. Geist rufen, diese Art der Vorbereitung – nämlich die Lehre Christi voll zu bejahen und umzusetzen – ablehnen, indem sie sie verwässern. Siehe die jüngsten Diskussionen um einen Kard. Kasper.
Die unverkürzte Lehre Christi war damals ein Skandal, und heute ist es nicht anders. Damals wurde ER mundtot gemacht, indem ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten ans Kreuz gebracht haben. Heute sind es wieder die Pseudo-Gelehrten, die ihn mundtot machen wollen, indem sie die unverkürzte Lehre relativieren, entstellen und das Bild des Gekreuzigten aus dem Blickfeld entfernen. – Auf den meisten Altären fehlt das Kruzifix. -
Man versucht es mit dem Hl. Geist. Das scheint einfacher und bequemer zu sein. Zudem ist in der neuen Messe nicht mehr der Opfertod des Herrn der Mittelpunkt, sondern die Gemeinde, die ihr Gutmenschentum feiert.
Damals wie heute sind es die Kleinen und die Frommen, die zu IHM halten. Damals wie heute werden sie lächerlich gemacht und bei Seite geschoben.
Das ist zwar richtig, aber zu einseitig formuliert: immerhin kommt der Sohn Gottes im Allerheiligsten Altarsakrament permanent und überall als der Gekreuzigte Herr zu uns. Und da eben nicht ungreifbar (der Geist weht er will), sondern fassbar und auf eine dem Menschen und seinem von Gott so geschaffenen unbedingt zu erfüllenden Bedürfnis nach Konkretion entgegenkommende Art und Weise … l e i b h a f ti g. ER gibt sich uns als der Geopferte zur Speise, immer wieder, täglich, und nur dafür brauchen wir Priester, um dieses Sakrament zu vollziehen.
Das ist doch gerade eben die Problematik, dass die Marginalisierung des leibhaftigen Jesus unter uns zugunsten einer Konstruktion vom Hl. Geist, die die Kirche niemals gelehrt hat, zu all den Häresien geführt hat, mit denen die Kirche kämpft und denen sie zu Zeit scheinbar selbst erliegt. Die Verschiebung der Blickrichtung auf den Heiligen Geist – die uns weder geboten, noch überhaupt in dieser Weise erlaubt sein dürfte – hat auch das Priestertum in die Schieflage gebracht, die es seit der Reformation zunehmend erfährt. Der Heilige Geist beseelt alle und zielt auf das Priestertum aller Gläubigen. In der Tat bedarf es dafür, wenn das die Hauptsache sein sollte, dann keines formellen Priesteramtes mehr. Denn der Geist kommt direkt zu den Aposteln. Direkt und zu jedem, ohne spezielle Vermittlung, wenn einer einmal getauft und gefirmt ist.
Wir sollen aber eben nicht auf den Hl. Geist schauen. Warum? Weil niemand in der Lage dazu ist, auf ein ungreifbares wesen zu schauen. Wer auf den Geist primär schaut, gerät in die Irre. Die Schrift sagt es uns doch, dass der Heilige Geist uns auffordert, auf den Sohn zu schauen und zu hören. Der Geist verherrlicht immer den Sohn, steht geschrieben. Wer den Sohn über alles liebt und Ihm gehrocht, kann das nur im Heiligen Geist tun, den der Sohn sendet.
Der Versuch, den Heiligen Geist zu vereinnahmen, hat der Kirche nur geschadet und seit Beginn der Kirche in mannigfache Häresien geführt, die von der Kirche verworfen wurden.
Ich habe mir da selbst neulich genauere Gedanken drünber gemacht: http://zeitschnur.blogspot.de/2014/02/catholic-larp-und-die-geistkirche.html
Es ist darüber hinaus auffällig, dass sämtliche formellen Anrufungen des Heiligen Geistes, die die Tradition kennt, schwerpunktmäßig Herbeirufungen sind. Oft auch wieder Bitten an den Sohn, uns den Geist zu senden.
M.S. hat vollkommen recht damit, wenn sie/er davor warnt, sich hier in ein Terrain zu wagen, das uns gar nicht zusteht.
Nur durch den Sohn ist uns der Blick auf den ganzen möglich – anders nicht.
@zeitschnur:
Ihr Hinweis, daß Christus im allerheiligsten Altarsakrament zugegen ist, trifft zu.
Und doch sollten wir uns hüten, den Heiligen Geist zu vernachlässigen. Christus gebot die Taufe „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Damit beginnen auch unsere Gebete, viele Gebete enden mit dem „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste“ Und im Credo bekennen wir von dem Heiligen Geist, daß er „mit dem Vater und dem Sohne angebetet und verherrlicht“ wird.
Nur ist das mit dem Anbeten und Verherrlichen des Heiligen Geistes in der Kirche leider nicht weit her.
Und es ist keineswegs ein Anbeten und Verherrlichen des Heiligen Geistes, wenn man versucht, ihn für eigene Zwecke zu vereinnahmen.
Aber das gleiche ist doch auch mit Christus geschehen, zum einen mit dem „Kuschel-Jesus“, zum anderen aber auch mit dem „Sozialrevolutionär Jesus“, mit „unserem Bruder“, dessen Göttlichkeit unterschlagen wird usw.
Die derzeit betrieben Einnahmeversuche des Heiligen Geistes sind daher absolut keine Gegenargumente gegen seine Anbetung und Verehrung.
Diese Vereinnahmungsversuche des Heiligen Geistes werden doch übrigens erst seit wenigen Jahren betrieben. Vorher versuchte man, Jesus für sich zu vereinnahmen, und das durchaus mit einigem „Erfolg“.
Die Kirche ist doch gerade auch deswegen so auf die schiefe Bahn geraten, weil sie Christus und damit Gott zu sehr „vermenschlicht“ hat, weil sie weitgehend verdrängt hat, daß Gott (auch Christus!) ein ganz anderes Wesen ist als wir. Die Kirche leidet doch gerade auch darunter, daß viele vergessen haben, wie unendlich hoch Gott über uns steht, und welche Ehrfurcht ihm deswegen gebührt. Eine stärkere Besinnung auf den Heiligen Geist und damit verbunden eine stärkere Besinnung auf das göttliche Wesen hätte die Kirche vor diesem Irrweg vielleicht bewahren können.
Anmerkung zu Christi Wesen: Christus ist zwar auch wahrer Mensch, aber er ist eben auch in seiner menschlichen Natur „eines Wesens mit dem Vater“, eben Gott, die zweite Person des einen göttlichen Wesens.
@zeitschnur:
Gerade Ihren vorgestrigen Beitrag gesehen, der wie folgt beginnt:
Bisher war es in der Sprache der Progressiven nicht der „Heilige Geist“, der „drängt“, sondern die „Zeichen der Zeit“.
Völlig richtig. Es war eben nicht der Blick auf den Heiligen Geist, der in die Irre führte.
Natürlich beten wir so, wie Sie fett gedruckt haben – aber daraus folgt noch nicht, in welcher Weise wir die einzelnen göttlichen Personen anbeten sollen. Ich denke nicht, dass das alles gleich ist, auch wenn die göttliche Trinität eins ist. Die Kirche ist nicht deshalb auf der schiefen Bahn, weil sie Christus vermenschlicht hat – er ist ja nun mal auch ganzer Mensch! Sie ist auf der schiefen Bahn, seitdem sie verleugnet, dass er ganzer Gott ist und dass der, der Ihn sieht, den Vater sieht. Und weil sie verleugnet, dass nur die Jesu wahre Verwandte sind, die den Willen des Vaters tun. Der Heilige Geist weht, wo Er will. Die Kirche hat Ihn niemals in besonderer Weise gepriesen. Sie hat durch Jesus Christus den Vater gepriesen, der mit dem Sohn den Heiligen Geist sendet, der wiederum den Sohn verherrlicht. Das ist die geheimnisvolle Konstellation. Der komplette Zugang zu Gott gelingt für uns ausschließlich über den Sohn, weil Er ins Fleisch gekommen ist, so geworden ist wie wir und damit für uns auch fassbar ist. Der Fehler der modernen Kirche ist ja im letzten Grunde nicht, Gott als Menschen zu betrachten, sondern Gott gar nicht mehr als Ziel der geistlichen Betrachtung anzusehen. Man „schaut weg“ von Gott, will Ihn nicht mehr sehen. Angeblich geht es nur um den Menschen.
Dieser Fehler lässt sich aber kaum mit einer Heiliggeist-Verehrung kompensieren, sondern führt in neue Verirrungen. Den Hl. Geist bittet die Kirche von alters her, zu kommen („Veni…“ beginnen viele Hymnen an den Hl. Geist). Aber es ist keine einzige formelle Anrufung bekannt, die den Hl. Geist loben und preisen würde. Das ist auch insofern logisch, als der Geist nicht Gegenstand der Verehrung, sondern der Vereinigung ist: ER entflammt unsere Herzen in Liebe, Er wohnt in uns ein. So hieß es ja dieser Tage in den Lesungen im Jakobusbrief: “Ad invidiam concupiscit Spiritus, qui inhabitat in nobis.†(Jak. 4,5)
Was für ein Satz! Jakobus formuliert ein Schriftzitat, das man aber so in der Schrift gar nicht findet. Es ist wohl eine Kompilation aus verschiedenen Schriftstellen im AT.
Ein unglaublich starker Satz – wäre auch sehr interessant für alle Charismatiker:
“Bis zur eifersüchtigen Erschöpfung†oder “mit verzehrender Eifersucht†“verlangt es den Geist†nach sich selbst, “der in uns Wohnung genommen hatâ€. Die Bitte um den Hl. Geist zielt auf diese immer tiefere Entzündung der Liebe in uns ab. Eine besondere Verehrung des Hl. Geistes würde automatisch zur Selbstverehrung des Menschen führen – denn ist er beseelt vom Geist, würde er sich auf sich selbst richten. Es ist allein Gott selbst vorbehalten, sich in Seinem Geist „eifersüchtig“ nach uns, denen ER Seinen Geist schenkt, wiederum zu sehnen.
Das rechte Gebet ist von alters her die Bitte um das immer neue Kommen des Hl. Geistes. Im Geist verherrlicht sich dann Jesus Christus in uns, um den Willen des Vaters zu erfüllen!
@zeitschnur
„Der komplette Zugang zu Gott gelingt für uns ausschließlich über den Sohn, weil Er ins Fleisch gekommen ist, so geworden ist wie wir und damit für uns auch fassbar ist.“ Das ist ja gearde dei Chance, die wir haben. Ohne die Menschwerdung Gottes im SOHN hätten wir ja nichts konkretes.
Es war der SOHN, der sagte: ICH bin der WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN.
Das war früheren Generationen glasklar. Sie haben sich an diesen Weg gehalten und sind ans Ziel gekommen.
Was für eine irrationale und schwärmerische Ausdrucksweise! „Warum nicht? … wunderbar … sehr schön … drängt…“
@Damian
Ihre Worte versuche ich sehr enrst zu nehmem, aber ich kann sie leider nicht verstehen. Wir erleben die Liquidierung der una-sancta- catholica. Kürzlich schrieb ein Kluger Kopf: Wenn ich nicht glauben würde, so wäre ich wenigstens von der inneren Logik der Kirche fasciniert und er drückte damit den Kern dessen aus, weswegen ich noch auf dem Boden des Glaubens stehe. Heute wird genau dieser Vorzug mit Systematik der Kirche genommen und das ist die Liquidierung. Betrachten Sie diesen Beitrag von Madragiaga als Beweis für meine tiefe Befürchtung. Er spricht absolut oberflächlich, dem Zeitgeist geschuldet und geht an allen Problemen vorbei. Für meinen Glauben ist es inzwischen ein Problem,dass diese Leute heute das Sagen in der Kirche haben.
Ich habe Damian so verstanden, dass er die oberflächliche Ausdrucksweise des Kardinals kritiseren wollte, Ihnen also voll und ganz zustimmen würde. Um zu demonstrieren, was er meinte, hat er ein paar dieser oberflächlichen Floskeln zitiert.
Wie mit Jesus im Allerheiligsten umgegangen wird ist oft grausam,lieblos, und ohne Respekt! Vor Jesus sollte man sich niederknien! Aber fast in jeder Kirche haben sie die Kommunionbänke entfernt! In einem Lied heißt es, jedes Knie soll sich beugen jede Zunge soll bekennen dass Jesus ist der Herr!!! So sollte es sein!
Bisher war es in der Sprache der Progressiven nicht der „Heilige Geist“, der „drängt“, sondern die „Zeichen der Zeit“.
Seit dem Konzil geistert diese Formel von den „Zeichen der Zeit“ durch die Kirche. Aber keiner hat bisher erklären können, was eigentlich ein „Zeichen der Zeit“ im Unterschied zum bloßen Zeitgeist sein soll und wer diese „Zeichen der Zeit“ eindeutig und aufgrund welcher Kritierien erkennen kann.
Weiterhin hat keiner erklären können, warum überhaupt die Kirche sich nach „Zeichen der Zeit“ zu richten hätte. Ihre Aufgabe ist es doch, die Botschaft Jesu Christi zur Zeit und und zur Unzeit zu verkünden, wie es in der Schrift heißt. Im 2. Timotheusbrief 4,2 wird gesagt: „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung“ Und Vers 3: „Es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. Du aber sei nüchtern!“
Wenn der Heilige Geist uns drängt, dann kann es nur zu dieser Aufgabe sein, die hier im Brief an Timotheus ausgedrückt wird.
Es ist unglaublich dreist und blasphemisch, für eigene Fabeleien den Hl. Geist zu bemühen. „Der Geist drängt“ als Totschläger gegen alle Mahner und Glaubenstreuen.
Bleiben wir also nüchtern, wie die Schrift es verlangt: Nicht der Heilige Geist drängt nach einer Kongregation für die Laien, sondern der Zeitgeist und der Druck aus der Kirche und der modernen Gesellschaft, die den Unterschied zwischen formellem Apostolat und anderen Apostolaten nicht mehr anerkennen will. Es geht schlicht darum, dass die verschiedenen Aufgaben vermengt und miteinander verwirrt werden. Jeder alles. „Gleichstellung“ im Leib Christi, zu Deutsch: alle wollen Haupt sein.
In der letzten Sonntagsmesse durfte ich das erleben: der pensionierte Priester rief sämtliche Teilnehmer der Messe aus und dankte überschwenglich und ein minutenlanger donnernder Applaus folgte diesem Zeremoniell: der „Frau Kirchenmusikdirektorin“, der Messnerin, der Gemeindereferentin, den Lektorinnen, den Kommunionhelferinnen, den Besuchern, den Ministrantinnen und – möchte ich sarkastisch fortführen: den Kerzen fürs Brennen, den Lautsprechern, den „Kreuzungen“, den Kirchenbänken, den Opferkörben fürs Geldeinsacken. Warum, ja warum nicht auch den Toten für den Bau der Kirche damals, dem E‑Piano fürs Dudeln und den Bodenplatten fürs Drüberlaufendürfen.
„Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen, und neu beginnen…Da berühren sich Himmel und Erde…“ mussten wir anstelle des Agnus Dei singen.
Der Heilige Geist ist zum Instant-Christus abgesetzt worden. Man hat den Gekreuzigten verbannt und beruft sich auf den Geist, der wehen muss, wo man ihn hindirigiert – aber Gott lässt sich nichts nehmen.
Es ist nicht der Hl. Geist, der hier missbraucht wird. Eindeutig!.
Für mich eine erschütternd glasklare Analyse, die traurig niederschmettert.
Wie lange noch soll das alles noch weitergehen – vor allem mit dieser Vehemenz und Schnelligkeit?
Doch die Lösung liegt wie von Ihnen angesprochen nicht in jenem beliebigen Menschengeist, der oft wie ein verrückter Narr hin und herschweift, alles durcheinander wirft – sondern in Gottes Allheiligen Geist. Ihm ist nichts entzogen was da fleucht und kreucht in der hl. Kirche. Nein, das ist seine Spezialität, diese Dinge wieder auf die rechte Reihe zu bringen. Dagegen helfen auch keine neuen und alten Kardinalshüte nichts. veni, veni sancte Spiritus!
ich glaube halt einfach, dieser Heilige Geist wirkt auch heute noch mit der selben Vehemenz wie am ersten Pfinsten – aber verborgen, doch mit der selben Macht. Zur rechten Zeit. O, dass doch bald dein Feuer brennte, Du unaussprechlich Liebender!
Ja, warum hat man den Gekreuzigten verbannt und beruft sich auf den Hl. Geist?
Das scheint (!) die kostengünstigere Lösung zu sein.
Darum geht es doch im Selbstbedienungs-Supermarkt der Möglichkeiten, wo sich jeder das aussucht, was ihm opportun erscheint.
Und doch hat der Vater bei der Taufe Jesu gesagt: dies ist mein geliebter Sohn, auf IHN sollt ihr schauen. – Ich schaue gern auf ihn.
Sie regen Sie sich ständig über die unsäglichen Zustände in Ihrer Kirche auf. Die Antwort auf die Frage, weshalb Sie dann dorthin gehen, sind Sie schuldig geblieben!
Falsch, Sie haben nicht genau zugehört: Kirche kann man ja nicht wechseln wie eine alte Jeans gegen eine neue, bessere, passendere.
Ich sage es mal religiös: bislang habe ich noch nicht die klare Wegweisung erkannt, wohin ich stattdessen gehen sollte. Alle 4 Wochen gehe ich in die Alte Messe sonntags (öfters gibts das hier nicht bei dem Erzbischof und seinen Pitbulls). Ansonsten bin ich auch viel unterwegs und gehe anderswo zu Hl. Messe.
Außerdem ist es für eine Mutter auch immer die Frage, ob sie ihr Kind, das ja am normalen Leben, auch am schulischen Religionsunterricht teilnimmt, isoliert. Das wäre nicht recht – bisher jedenfalls. In meiner Kirche sind eben auch andere Gläubige, die total unterpflügt werden. Soll ich abhauen?
Nein, Verehrtester, weder läuft man einfach aus einer Ehe weg noch einfach aus einer Pfarrgemeinde, solange dort noch gültige Messen gefeiert werden und der Pfarrer (der am Sonntag war Vertretung) ein Mann, der an sich nicht schlecht wäre, dem Treiben aber eben auch nicht gewachsen ist, v.a.intellektuell nicht gewachsen ist. Es wäre schlimm, einfach zu verschwinden.
Es sei denn, Gott verlangt es, aber das wird er mir so klar zeigen, auch wie es weitergehen soll, dass ich darüber relativ gewiss sein kann.
Am Sonntag habe ich die „Frau Kirchenmusikdirektorin“ aufgefordert, in Zukunft ein ordentliches Agnus Dei singen zu lassen. Erst reagierte sie heftig und behauptete, das sei liturgisch korrekt, was sie da gemacht hat. Ich konterte aber, weil ich weiß, dass es sogar ausdrücklich untersagt ist, ein x‑beliebiges Friedenslied zu singen. Alternative Lieder im Gotteslob sind ausdrücklich vorgegeben. Am Ende stimmte sie mir jedoch zu.
Was wäre, wenn keiner mehr da ist, der etwas sagt?
Und nach dem Christkönig-Ministrantinnendesaster, das ich dann auf meinem Blog erzählt habe, habe ich meinem Pfarrer hier ein Link geschickt – die Zugriffe stiegen rasant.
Und im übrigen haben Sie offenbar ein sehr einfaches Kirchenbild. Ich musste gerade erst jüngst erleben, wie ein scheinbar traditionsverbundener Pfarrer ein verkappter Ultra-Charismatiker ist, der all die Missstände, die er vorne so ausführlich beklagt, hinten unter dem angeblichen Zeichen des Geistes umso schlimmer in die Kirche hineinzieht und dort noch mit allem möglichen vermischt, das in die Rubrik Ökumenismus und auch Aberglaube fällt. Man lernt nie aus und muss feststellen, dass es hier keine primitiven Frontlinien gibt. Motto: hie Konzilskirche, da die reine Piusbruderschaft. Leider, leider, ist es nicht so einfach…
Ach, Vitus – und doch ist es immer noch Seine Kirche, auch wenn sie wie eine untreue Braut ist. Aber sie ist Seine Braut!
wunderbar!
Zeitschnur mir geht es ähnlich!Mir gefällt auch nicht immer was in unserer Pfarre los ist !Unter der Komunion müssen Lieder gesungen werden wo man sich sehr schlecht auf Jesus konzentrieren kann,der Segen am Ende der Heiligen Messe wird gestanden,wenige wissen das Jesus uns persönlich segnet!Aber trotzdem sollen wir der eigene Pfarre treu bleiben und für sie beten,beten das wir heiligmäßige Priester bekommen,das Emanzen nicht Wortgottesdienste abhalten.Auf das vertraue ich Jesus schaut auf seine Braut die Kirche und auf uns Gläubige!Ich wünsche Euch allen die im Gebet mit Jesus und Maria verbunden sind einen gesegneten Tag!
Genau das, was Sie beschreiben, tu ich mir und meinen Kindern nicht mehr an.
Und wer weiß, ob die „Messen“ überhaupt gültig sind.
Ich habe bei FSSPX eine sehr liebe „Gemeinschaft“ gefunden und will, daß die Kinder darin sozialisiert werden. Die „Trennung“ macht mir gar nichts aus, die Kinder sind ohne mit der Wimper zu zucken vom Religionsunterricht abgemeldet worden und vom Kommunionsunterricht genauso. Katechismus gibt es in der Kapelle und einen Fernkatechismus dazu. Ich lasse meine Kinder nicht in einer Gemeinschaft aufwachsen, wo dem Bösen Tür und Tor geöffnet wird!
@zeitschnur
Ich kenne das Dilemma. In der Pfarrei etwas sagen oder woanders hin gehen? Ich kenne Leute, die leider nicht mehr kommen, weil es eine Sisiphusarbeit ist. Da tut sich nichts.Sie hatten sich jahrelang bemüht. Woanders hin gehen, wohin? Wer sucht, der findet. Es gibt immer noch gute Priester, die Anfahrt ist oft etwas größer. Früher gingen die Leute 4–5 Stunden durch den Wald zur nächsten Kirche. Die Zeiten, wo es einfach war, sind vorbei.
Leider gibt es auch unter trad. Priestern immer wieder Enttäuschungen. Aber es sind wenige, glauben sie mir. Die allermeisten trad. Priester können gar nicht anders als eine gute Entwicklung zu nehmen. Das Hl. Meßopfer wirkt gewaltig. Ich kenne sehr viele gute Priester.
Liebe Zeitschnur,
allein schon durch das Übel der Handkommunion in der protestantisierten neuen Messe wird Gott aufs Schwerste beleidigt. Ein Katholik darf an Messen, in denen Gott verunehrt und beleidigt wird,(Greuel an hl. Stätte) nicht teilnehmen. Alles andere ist irrelevant.
Ich schließe Sie ein in mein Gebet.
Für die Handkommunion gibt es eben nun mal eine Duldung durch Paul VI. Wie wollen Sie dann normalen Gläubigen klarmachen, dass sie das nicht „dürfen“, wenn es der Papst erlaubt hat? Sie „maßen“ sich damit an, es besser zu wissen als der Papst – so sieht es jedenfalls für die betreffenden Leute aus, die das machen, was von einem Gläubigen verlangt wird: auf die Hirten zu hören und sich auf deren Weisung zu verlassen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Auch unser Pfarrer hier kennt die Kirche schon gar nicht mehr anders als mit Handkommunion.
Ich stimme Ihnen zu, dass die Handkommunion den Herrn verunehrt. Und Sie können sicher sein, dass ich grundsätzlich immer Mundkommunion praktiziere. Wegen der unmöglichen Kommunionspendung bei uns habe ich sowohl mit dem Pfarrer als auch mit einem der Helfer bereits heftigen Disput gehabt. Der Pfarrer ist zwar nachdenklich geworden, traut sich aber nicht, dieses „Fass“ aufzumachen. Außerdem sieht er eine gigantische Erweiterung der SE auf sich zukommen und will es sich mit den Laienkommunionhelfern nicht verscherzen, v.a. im Hinblick auf die Krankenkommunion.
Nur sehe ich eben auch die Unbedarftheit und Kleinmütigkeit der Leute, die es nicht besser wissen und dies, weil sie sogar von Bischöfen und dem Papst entsprechend instruiert wurden. Und jeder enue Papst vertieft diese Unbedarftheit und Verkehrtheit noch. Versetzen Sie sich doch einfach einen Moment in diese Leute hinein. Meine Erfahrung ist die, dass ihr ganzes Denken total verbogen worden ist, und man sie nicht alleine dafür verantwortlich machen kann. Verantwortlich sind die Macher in Rom und den Bischofssitzen. Diese aber hat der Herr selbst eingesetzt!
Mir steht vor Augen, dass unser Herr nicht abgehauen ist und ein neues Israel aufgemacht hat. Er hat den Sanhedrin samt Hohempriester trotz allem respektiert und niemals behauptet, sie seien „unecht“ oder nicht von Gott eingesetzt. ER hat vielmehr gesagt, dass sie echt sind, aber ihr Amt verraten.
Sie können nicht klar sagen, in wessen Kompetenz Sie die Hierarchie faktisch absetzen. Und das ist auch das Problem. Es ist ziemlich großspurig, mich in Gebete einzuschließen, die Sie selbst vielleicht mindestens genauso nötig haben. Erst ein späterer Papst wird das alles einmal vollmächtig klären – nicht Sie!
So sehr ich Ihnen in der Sache rechtgeben muss, denke ich, dass sie die Vernachlässigung der Gläubigen durch die Hirten zu hart beurteilen. Die Leute sidn falsch gelehrt, falsch erzogen, sogar die Priester, udn vielen fehlt es an Grips, auch unserem Pfarrer – sie fühlen sich hin und her gezerrt zwischen ihren Hirten und einer Lain wie mir, die etwas anderes verkündet. Und wer von den Leuten hat die Energie und die Bildung, sich in die Materie einzuarbeiten, wenn schon studierte Theologen nicht nur versagen, sondern voll abgeschifft sind und keinerlei Ahnung mehr haben?
Und noch einmal: sobald ich von IHM die klare Weisung habe zu gehen,w erde ich gehen. das war aber bisher nicht der Fall.
@zeitschnur:
Sie schrieben von Laienkommunionhelfern, die in Ihrer Diözesangemeinde offensichtlich regelmäßig auftreten. Wissen Sie eigentlich, daß im Kirchenrecht der Einsatz von Kommunionhelfern nur als Ausnahme vorgesehen ist? Der regelmäßige Einsatz von Kommunionhelfern verstößt gegen das Kirchenrecht! Wenn Sie die Möglichkeit haben, im Kirchenrecht nachzuschauen, tun Sie das und weisen Sie Ihren Pfarrer darauf hin.
Zu Christus und zur geistlichen Obrigkeit: Christus erkannte den Hohenpriestern tatsächlich nicht deren Amt ab – aber er gehorchte ihnen auch nicht.
Vielleicht könnte es sich für Sie doch lohnen, eine FSSPX-Gemeinde aufzusuchen. Vielleicht könnten Ihre Kinder dort auch zu einem besseren Umgang gelangen.
@ seefeldt
Ja, das weiß ich, und ich habe meinen Pfarrer sogar schriftlich unter Verweis auf die entsprechenden Stellen im Recht vor ca. einem Jahr hingewiesen. Das juckt ihn aber nicht, weil schließlich – wie er sagte – der Hl. Tarcisius auch die Hl. Kommunion zu den Christen in die Katakomben brachte. Er sieht ein Heer an bettlägerigen und sterbenden Gemeindegleidern vor Augen, denen er nicht alleine die Kommunion bringen kann. Daher will er es sich mit den Kommunionhelfer-Geschwadern, die auch regelmäßig die Hostien aus dem Tabernakel holen und wieder hineinstellen. Er befürchtet, dass wenn er sie in der Hl. Messe zurückdrängt, sie dann auch nicht ehrenamtlich an die Krankenbetten gehen werden…
Ein rein strategisches Denken. Und bestimmt gibt es auch irgendeine bischöfliche Schmierenerlaubnis für das Ganze. dass die Gläubigen jeden 2. Sonntag des Monats per Handkommunion ihre Hostie abgreifen und in den Kelch selbst tunken, was ja ebenfalls streng verboten ist, hat unseren Pfarrer ebenfalls nicht gejuckt. ich hab ihm das entsprechende Schreiben JPII. zukommen lassen.
Ich gehe seither jeden 2. Sonntag des Monats in eine andere Kirche…
Sie haben recht mit Ihrem Einwand. Es scheint nach 40 Jahren dreisten Ungehorsams gegen die Vorschriften kaum mehr reversibel. Die Gläubigen würden sich brüskiert fühlen. Um das zurechtzurücken bedürfte es eines tapferen, absolut hingebungsvollen Priesters…
…ähem.…tja.…
@Zeitschnur
Glauben Sie mir, Ihr Einschluß in mein Gebet war absolut nicht so gemeint, wie Sie das jetzt interpretieren. Das kam aus meinem Herzen! Aber sie haben recht mit Ihrer Vermutung, daß ich das Gebet noch nötiger habe als Sie, denn ich bin ein armseliger Sünder und ich meine was ich sage!
Okay, aber bitte sachlich bleiben – klar sind Sie über jeden Zweifel erhaben, das wollte ich keineswegs bestreiten. Es ist wunderbar, dass es doch noch den einen oder andern Gläubigen gibt, der weiß, dass er ein armer Sünder ist und auch noch meint, was er sagt…
Sie werden aber verstehen, dass ich es unangemessen fände, mich nun meinerseits in dieser Weise als Gerechte zu outen.
Darum ging es auch nicht, oder?
Es ging darum, dass weder Sie noch ich befugt sind, dem Lehramt seine Rechtmäßigkeit im rechtlichen Sinne abzusprechen. Trotz aller berechtigten Kritik.
Und da es nur eine Kirche gibt, kann man sie auch nicht verlassen.
Liebe Zeitschnur,
was reden Sie nur? Das katholische Lehramt und seine Rechtmäßigkeit muss sich auf den wahren katholischen Glauben gründen! Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil herrscht Revolution, das 1789 der Kirche. Die todbringende Geistesströmung des Liberalismus hat Einzug gehalten und wurde von Rom begrüßt und abgesegnet. Muss ich noch erwähnen, daß ein Papst das GRÖSSTE was wir haben, die Hl. MESSE, vernichten wollte? Man hat uns eine protestantisierte, zusammengebastelte sog. neue Messe vorgesetzt. Und was taten die folgenden Päpste bis heute: Assisi – Koran küssen – an der Klagemauer beten – sich fragen, wer bin ich? Haben Sie doch endlich den Mut der Realität ins Auge zu blicken – Rom hat den Glauben verloren, das ist leider die traurige Wahrheit! Deshalb dieser gigantische Glaubensabfall, das Desaster, der Greuel überall in der Kirche. Und Sie sagen man solle nicht weggehen. Man soll diesem Greuel auch noch beiwohnen? Wie hält ein liebendes Herz das aus? Nein, da widerspreche ich Ihnen ganz entschieden. Wie lange möchten Sie denn noch zuwarten, das Zeichen ist doch längst da um zu gehen. Ihre seltsamen Argumente kann ich nicht nachvollziehen. Sie kommen nicht zum Kern und weichen aus. Wie dankbar bin ich, daß uns der liebe Gott die FSSPX geschenkt hat und ich mit meiner Familie zur hl. Messe gehen kann, wo wahrer katholischer Glaube ist und Ehrfurcht herrscht!
@ vitus
Moment mal, Sie wissen doch ganz genau, dass ich die Päpste sehr klar sehe – wie oft werde ich hier von der anderen Fraktion angegriffen, die es nicht aushält, wenn der Papst kritisiert wird etc. pp.
Das meinte ich nicht.
Ich meinte, dass eine riesige Gefahr darin liegt, wenn man sagt: das ist alles nicht mehr rechtmäßig, ich gehe fort…
Immerhin sind die gewählten Päpste die Päpste, auch wenn sie zerstörerisch sind.
Es gibt andere, sehr um mich besorgte Fromme, die mir die Befürchtung einblasen, dass wegen des Ungehorsams Lef‚bvres auch alles, was FSSPX-Priester machen, nicht gültig sei. Denn nur wer in Einheit mit dem Papst handle, könne legitim Sakramente spenden. Und dieses Argument ist ja sachlich nicht völlig falsch, oder? Piusleute sagen dann immer: es ist eben ein Notstand! Aber wenn der Notstand allmählich zur Gewohnheit von Jahrzehnten wird, wird es brenzlig.
Schütteln Sie den Kopf über mich – aber bitte unterstellen Sie mir nicht, dass ich hier „ausweiche“. Ich möchte es nur eben nicht aus Frust an der Kirche falsch machen. Bislang versuchte ich, in der Kirche den scheinbar glaubenstreueren Priestern zu folgen.
Ich danke Ihnen für Ihre Anteilnahme, aber ich muss auf das hören, was mir in meiner Erkenntnis, die nur Gott schaffen kann, klar wird. Wenn Sie von außen bestimmen wollen, ob und wann für mich die Zeit gekommen ist, dies oder jenes zu tun, dann erscheint mir das übergriffig. Sie kennen mich doch nicht und meine Lage. Lassen Sie doch einfach IHN walten. Appellieren Sie an mich – aber was ich wann zu tun habe, das wissen Sie damit nicht. Bitte…
Soweit ich informiert bin, sind die Pius-Bischöfe und Priester unrechtmäßig, aber gültig geweiht. Die Sakramente dort sind gültig, wenngleich die Situation der FSSPX irregulär ist.
Die Hl. Messe dort ist gültig.
Es gibt etliche Leute, die gelegentlich dort die Messe besuchen, ansonsten ihre Krichensteuer zahlen.
zeitschnur:
ME ist es nicht von Relevanz, wie lange ein Notstand andauert. In der Jurisprudenz jedenfalls sind Abwehrhandlungen gegen eine rechtswidrige Handlung so lange erlaubt, solange der rechtswidrige Angriff andauert.
Der rechttswiderige Angriff intensiviert sich mE seit einem Jahr massiv und somit sind die Handlungen, die FSSPX-Prieser setzen um so mehr gerechtfertigt durch die EWIGE WAHRHEIT. ME ist somit die auch stillschweigende Unterstützung und „Mittragung“ der Kirche mit irrenden Amtsträgern eine Sünde gegen das erste Gebot durch Unterlassung.
Nach all dem, was passiert ist – und die Geschehnisse gehen weiter im Schneeballprinzip – kann ich den Papst nur formal anerkennen, materiell aber nicht mehr.
Somit bleibe ich INNERHALB der Kirche, wenn ich meine Sonntagspflicht bei FSSPX erfülle und sündige nicht gegen das erste Gebot.
Das ist ungefähr meine bescheidene Meinung und mein Zugang zu dem Problem, was unser Sein bestimmt, wie kein zweites.
Liebe Zeitschnur,
ich kenne alle die „Argumente“ gegen Erzbischof Lefebvre, bin aber sicher, daß der Notstand besteht und es so bleiben wird, bis Gott sagt:Basta!
Im Übrigen möchte ich mich dem, was Austria
unten gut dargelegt hat, anschließen.
Danke für Ihre Antwort!
@ Austria, Vitus und Seefeldt
In der Hoffnung, dass Sie meine Überlegungen nicht weiterhin als ein Ausweichen betrachten, sondern als ein „Ringen um“, danke ich Ihnen für Ihre Überlegungen und versichere Sie, dass ich nachdenke und nicht vorhabe, dann, wenn mich der Herr auf Seine Weise geführt hat (die Dinge müssen ja in jedem Leben eine greifbare Gestalt annehmen), auszuweichen. Ich möchte nur nichts Falsches machen. Das ist alles.
Ich stimme Ihnen zu, dass seit einem Jahr die Situation für mich zunehmend untragbarer wird, leider auch durch meine konkreten Begegnungen mit Priestern, die sich mir selbst unter Traditionellen als doppelzünigig, schizophren und narzisstisch entpuppen, dass es einfach nur graust. F. ist ein Katalysator. Es ist, als offenbarte sich durch ihn in manchem Priester der Ungeist, der unter Benedikt noch gebändigt schien.
Was die Beurteilung der Kirche derzeit betrifft gebe ich Ihnen voll und ganz Recht.
@zeitschnur:
Wenn Sie zur Heiligen Messe in eine FSSPX-Kapelle gehen, verlassen Sie die Kirche auch nicht.
@Seefeldt
Sie haben recht, kein Zweifel!!
In unsere Pfarre wird ein Ökumenischer Gottesdienst gefeiert!Kann mir jemand sagen wie das gefeiert wird?Und ob es ratsam ist diesen mit zu feiern?Und ob es ein Ersatz für die Heilige Messe ist!
Ich denke, es wird als Wortgottesdienst gefeiert, wobei die protestantischen „Pastoren“ an allem mitbeteiligt sind. Es handelt sich nicht um eine Hl. Messe und kann diese auch nicht ersetzen. Ich persönlich halte gar nichts von solchen Veranstaltungen, da sie suggerieren, dass es gleichgültig ist, ob jemand evangelisch oder katholisch ist (mal krass und in Kurzform gesagt). Ich würde dort nicht hingehen. Seine Sonntagspflicht erfüllt man dort sicherlich nicht, auch wenn es in vielen Pfarreien / „Seelsorgeeinheiten“ so gehandhabt wird, dass es an dem Tag keine Hl. Messe gibt. Dann würde ich eben woanders hinfahren.
Zitat aus einem Buch von Pfr. Georg May:
Das Ökumenische Direktorium vom 14. Mai 1967 (10) ließ interkofessionelle Gottesdienste am Sonntag nicht zu. Allzu deutlich sind die Gefahren, die von solchen Veranstaltungen ausgehen. Sie sind geeignet, den Rang des Messopfers herabzustufen und die Verpflichtung zum sonntäglichen Messbesuch in Vergessenheit geraten zu lassen.. Doch die protestantischen Religionsverbände und die katholischen Ökumeniker gaben keine Ruhe und gingen gegen das Verbot sonntäglicher ökumenischer Gottesdienste an.
Wiederum gab der Heilige Stuhl nach. Im Ökumenischen Direktorium vom 25. März 1993 (11) ist aus dem Verbot ökumenischer Gottesdienste am Sonntag ein bloßes Abraten von solchen geworden (Nr. 115). Es ist sicher, dass die ökumenisch Beflissenen sich nicht abraten lassen. Die Folgen dieses Einbruchs werden nicht lange auf sich warten lassen. Rang und Wert des hl. Messopfers werden verdunkelt, die Stellung des katholischen Priesters wird eingeebnet, das Gebot, am Sonntag eine hl. Messe mitzufeiern, wird ausgehöhlt.
Vielen Dank für Ihre Info..!Werde in der nächsten Gemeinde zur Heiligen Messe gehen !Wünsche Ihnen einen Sonntag!
Ehrlich gesagt, ich bin mehr als erstaunt über Ihre Frage. Sie lesen doch schon längere Zeit auf diesen Seiten und fragen jetzt, ob Sie einen ökumenischen Gottesdienst besuchen sollen??
Vitus es war nicht gerade Klug diese Frage zu Stellen,aber manchmal bin ich auch oft im Zweifel weil ich mit den Menschen oft über dies rede,und ich mit meiner Meinung alleine dastehe!Deshalb schätze ich diese Seite sehr da viele der gleichen Meinung sind!Wir haben im Dorf einen guten Priester aber ais ich Gestern die Gottesdienstordnung gelesen habe war ich schon geschockt !Ich wünsche Ihnen eine Gesegnete gute Nacht!Ich bin selbst erstaunt das ich eine solche blöde Frage stellen konnte.es tut mir ach leid!
War nicht böse gemeint, liebe doro. Alles Gute!
Liebe doro,
Sie haben keine blöde Frage gestellt und Sie brauchen sich auch nicht zu entschuldigen. Lieber einmal zu viel gefragt als in die Irre gehen. Und selbst wenn mal mal daneben liegt mit einer Frage oder Antwort, was soll’s – wir können alle nur dazulernen.
Ich finde Ihre Beiträge hier oft sehr bereichernd.
Wünsche Ihnen eine gute neue Woche.