Kardinal Müller feiert Dankmesse im Petersdom – mit den Bischöfen Tebartz-van Elst und Mixa


Kardinalskreierung von Glaubenspräfekt Gerhard Ludwig Müller(Rom) Kar­di­nal Mül­ler weiß als lang­jäh­ri­ger Bischof im baye­ri­schen Regens­burg, daß Dank an Gott und auch das Gesel­li­ge zum Leben gehö­ren. Aus die­sem Grund lud er anläß­lich sei­ner Kar­di­nals­er­he­bung am Mon­tag zur Dank­mes­se in den Peters­dom und anschlie­ßend zu einem fest­li­chen Zusam­men­sein in die Glaubenskongregation. 

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Am ver­gan­ge­nen Sams­tag hat­te ihn Papst Fran­zis­kus offi­zi­ell in das Kar­di­nals­kol­le­gi­um auf­ge­nom­men. Am Sonn­tag kon­ze­le­brier­te er mit den 18 ande­ren neu­en Kar­di­nä­len bein Pon­ti­fi­kal­amt des Pap­stes im Peters­dom. Am Mon­tag­vor­mit­tag zele­brier­te der neue Kar­di­nal und Glau­bens­prä­fekt eine Dank­mes­se am zwei­ten Hoch­al­tar des Peters­doms, dem soge­nann­ten Kathe­dra-Altar unter dem gigan­ti­schen Ber­ni­ni-Reli­qui­ar des päpst­li­chen Holz­thro­nes. Unter den anwe­sen­den Kar­di­nä­len und Bischö­fen befand sich auch Mül­lers Nach­fol­ger als Bischof von Regens­burg, Ger­hard Voderholzer.

Kon­ze­le­bran­ten waren neben Vor­der­hol­zer auch zwei Opfer der kir­chen­feind­li­chen Jagd­ge­sell­schaft: der eme­ri­tier­te Bischof von Augs­burg Wal­ter Mixa und der fast-eme­ri­tier­te Bischof von Lim­burg, Franz-Peter Tebartz-van Elst. Der Kar­di­nal stell­te unter Beweis, nicht die Berüh­rungs­äng­ste man­cher deut­scher Kir­chen­krei­se zu tei­len. Wäh­rend Bischof Mixa, dem lan­ge Zeit jede öffent­li­che Tätig­keit unter­sagt wur­de, inzwi­schen als Inter­net­seel­sor­ger tätig ist, befin­det sich Bischof Tebartz-van Elst seit bald einem hal­ben Jahr in Qua­ran­tä­ne im nie­der­baye­ri­schen Klo­ster Metten.

In sei­ner Pre­digt beton­te Kar­di­nal Mül­ler, daß es sei­ne erste Auf­ga­be als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on sei, den Glau­ben der Katho­li­schen Kir­che zu ver­tei­di­gen und zu verbreiten.

Unter den zahl­rei­chen Gläu­bi­gen, die an der Dank­mes­se und dem anschlie­ßen­den Fest teil­nah­men, befan­den sich neben Fami­li­en­an­ge­hö­ri­igen unter ande­ren Für­stin Glo­ria von Thurn und Taxis, Bun­des­ge­sund­heits­mi­ni­ster Her­mann Grö­he, der Prä­si­dent der Vatik­an­bank IOR, Ernst von Frei­yberg, der frü­he­re baye­ri­sche Finanz­mi­ni­ster Georg Fah­ren­schon, zahl­rei­che wei­te­re Ver­tre­ter aus Kir­che, Poli­tik, Wirt­schaft und Kul­tur vor allem aus Deutsch­land, dar­un­ter zahl­rei­che Prä­la­ten und ehe­ma­li­ge Schü­ler des ehe­ma­li­gen Dog­ma­tik­pro­fes­sors (1986–2002).

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.news

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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11 Kommentare

  1. Wie in der zweit­va­ti­ka­ni­schen Lie­bes­kir­che mit den eige­nen Mit­brü­dern im Bischofs­amt ver­fah­ren wird, spot­tet wirk­lich jeder Beschrei­bung. Von christ­li­cher Gesin­nung kei­ne Spur! Da ist Kar­di­nal Mül­ler wirk­lich die leuch­ten­de Aus­nah­me und es ist ihm für die­ses – man muss lei­der schon sagen: muti­ge – Zei­chen mit­brü­der­li­cher Ver­bun­den­heit wirk­lich zu dan­ken. Wah­re Freun­de und Brü­der erkennt man eben in der Not! Möge Kar­di­nal Mül­ler sich auch mutig und groß­her­zig und selbst­los der ver­ach­te­ten, gejag­ten und ver­fehm­ten Gläu­bi­gen, Prie­ster und Bischö­fe der Tra­di­ti­on anneh­men und sich für deren Anlie­gen stark machen. Got­tes Segen und die Gaben des Hei­li­gen Gei­stes für das ver­ant­wor­tungs­vol­le Amt in neu­er Würde!

    • K. Mül­ler als Beschüt­zer der Tra­di­ti­on, der Ver­ach­te­ten, Verefehm­ten, Gejag­ten??? Nein, tut mir leid, die Wahr­heit ist eine andere!
      Ist Ihnen bekannt, daß er, als er noch in Regens­burg war, der grundkatholischen
      Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. mas­siv den Kampf ansag­te und tüch­tig Het­ze betrieb?
      Und lesen Sie sei­ne Dog­ma­tik­bü­cher, die kann man gleich zusam­men mit denen von K. Kas­per auf den Müll wer­fen. Leug­nung der Glaubenlehre!
      Und jetzt auf der „gro­ßen Büh­ne“, in Rom ange­kom­men, wird man plötz­lich groß­zü­gig und natür­lich „g a n z“ katho­lisch. Das Mär­chen kann mir kei­ner auftischen!

      • @Vitus
        Ich stim­me ihnen zu.
        Tak­ti­sche Manö­ver ändern nichts an der Wahr­heit in der Kir­che nach dem Konzil.
        Per Mari­am ad Christum.

      • Abwar­ten! Kar­di­nal Mül­ler wird wohl eini­ges, was der Berg­o­glio so alles von sich gibt, sehr miß­fal­len. Viel­leicht kommt er all­mäh­lich zur Besin­nung, auch und gera­de gegen­über der katho­li­schen Tradition.

  2. Aus einem Gespräch mit dem nun zum Kar­di­nal ernann­ten Erz­bi­schof Mül­ler aus dem Jah­re 2012:
    -
    [.…]
    Wir sind davon über­zeugt, daß es zur Offen­ba­rung Got­tes in Jesus Chri­stus kei­ne Alter­na­ti­ve gibt. Die Offen­ba­rung ant­wor­tet auf die gro­ßen Fra­gen der Men­schen aller Zei­ten: Was ist eigent­lich der Sinn mei­nes Lebens? Wie kann ich mit dem Lei­den umge­hen? Gibt es eine Hoff­nung, die über den Tod hin­aus­geht, denn das Leben ist kurz und beschwer­lich? Wir sind der Grund­über­zeu­gung, daß die säku­la­ri­sti­sche und imma­nen­ti­sti­sche Sicht­wei­se nicht genügt. Wir kön­nen von uns aus die eigent­li­chen Fra­gen nicht über­zeu­gend beant­wor­ten. Des­halb ist die Offen­ba­rung eine Ent­la­stung, denn wir müs­sen nicht krampf­haft nach Ant­wor­ten suchen. Die Kapa­zi­tät, die wir haben, ist aber so groß, daß wir »capax Infi­ni­ti« sind. In Chri­stus hat der unend­li­che Gott sich uns Men­schen gezeigt. Chri­stus ist die Ant­wort auf unse­re tief­sten Fra­gen. Des­halb wol­len wir froh und stark in die Zukunft gehen.
    [.…]
    Die Kir­che ist zuerst eine Glau­bens­ge­mein­schaft und des­halb ist der geof­fen­bar­te Glau­be das wich­tig­ste Gut, das wir zu ver­mit­teln, zu ver­kün­den und zu bewah­ren haben. Jesus hat Petrus und sei­nen Nach­fol­gern das uni­ver­sa­le Lehr­amt über­tra­gen, dem hat die Kon­gre­ga­ti­on zu die­nen. Des­halb hat die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on eine Ver­ant­wor­tung für das, was die gan­ze Kir­che zuin­nerst betrifft: für den Glau­ben, der uns zum Heil und zur Gemein­schaft mit Gott und unter­ein­an­der führt.“
    [.…]
    -

  3. Eines muß man Kar­di­nal Mül­ler schon zuge­ste­hen: Mut hat er. Daß er den eme­rier­ten Bischof Wal­ter Mixa und den Lim­bur­ger Bischof Tebartz van Elst mit­fei­ern läßt, ver­dient Anerkennung.

  4. Bischof Wal­ter Mixa war vor gut einem Jahr auch bei der Bischofs­wei­he von Prof. Dr. Rudolf Voder­hol­zer im Dom zu Regens­burg zuge­gen, war mehr­mals auf dem BR-Fern­seh­bild­schirm zu sehen, auch beim brü­der­li­chen Frie­dens­gruß an den Neu­ge­weih­ten groß ein­ge­blen­det. Von den Fern­seh­kom­men­ta­to­ren wur­de er geflis­sent­lich über­gan­gen und mit kei­ner Sil­be erwähnt. Das war sehr beschä­mend, gera­de­zu lächer­lich, wie er tot­ge­schwie­gen wur­de vor den Augen der Öffent­lich­keit und der Gläubigen.

  5. Eins muss man dem Prä­fek­ten las­sen: Für sei­ne Über­zeu­gung lässt er kei­ne Fett­näpf­chen aus. Lei­der. Er ist ein her­vor­ra­gen­der Theo­lo­ge, m.E. nur über­trof­fen von sei­nem aka­de­mi­schen Leh­rer Josef Ratz­in­ger. Aber er ist auch ein Pro­vo­ka­teur, Und in die­sem Fall aus mei­ner Sicht ein „Freund“, der den Bischof von Lim­burg auf den ver­kehr­te­sten Weg führt oder zumin­dest beglei­tet, den die­ser gehen kann. Ein wenig mehr Demut und Beschei­den­heit täte m.E. Bei­den gut. Und der una sanc­ta eccle­sia catho­li­ca noch mehr. Deren Inter­es­sen haben Bei­de anschei­nend ver­ges­sen. Jammerschade.

    • Den „ver­kehr­te­sten Weg“ geht der Lim­bur­ger Bischof Tebartz van Elst schon ein­mal über­haupt nicht – den gin­gen viel­mehr sei­ne bei­den Vor­gän­ger Kempf und Kamph­aus, und es dürf­te doch gera­de das ver­hält­nis­mä­ßig gute Katho­lisch­sein Bischof Tebartz van Elsts sein, wes­we­gen er der­zeit so ver­teu­felt wird. Ver­ges­sen wir nicht: Für die Lim­bur­ger Bau­ten ist er nicht allein­ver­ant­wort­lich, denn da gibt es so eini­ge Gremien.

  6. Ich weiß ja nicht, wel­ches Evan­ge­li­um Sie hier so lesen, aber in dem, das ich ken­ne, steht: “ Non pote­stis Deo ser­vi­re et mam­monæ.“ Wie aber soll ich es inter­pre­tie­ren, dass ein Bischof – als er noch Pfar­rer war – Geld aus einer Stif­tung zum Ankauf eines Kunst­werks für den Pfarr­hof ver­wen­de­te oder ein ande­rer Unsum­men für ein Wohn- und Dienst­ge­bäu­de (kei­nen Sakral­bau!) aus­gibt, das dann aber tüch­tig ver­schlei­ert? Sieht so Got­tes-Dienst, Dienst an der Fro­hen Bot­schaft aus? Als armer Sün­der, der sich sei­ner Unzu­läng­lich­keit bewusst ist, wäre man dank­bar für Hir­ten, die auch den von der katho­li­schen Leh­re ger­ne aus­ge­klam­mer­ten Teil der Bot­schaft Chri­sti, der sich um mate­ri­el­len Reich­tum dreht, glaub­haft durch ihr Vor­bild ver­kün­den. Es stün­de den Her­ren Mixa und Tebartz van Elst gut zu Gesicht, sich aus der Öffent­lich­keit zurück­zu­zie­hen statt sich ihr im Zen­trum der Welt­kir­che zu präsentieren.

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