(Paris) Der Philosoph Pierre Manent gab der Tageszeitung Il Foglio ein Interview und der Titel hat es bereits in sich: „In Frankreich ist ein Bürgerkrieg im Gange: La République gegen das Christentum“. Mit anderen Worten, Staatspräsident Françoise Hollande und seine Sozialisten führen Krieg gegen die Katholische Kirche und das christliche Erbe des Landes. Niemand könnte dies besser beurteilen, als der politische Philosoph Pierre Mannent, Mitbegründer der Zeitschrift Commentaire, maßgebliche Kraft des Centre Raymond Aron und Autor über Standardwerke zur Staatslehre und über den klassischen Liberalismus. Zum politischen Programm der französischen Sozialisten sagte Manent: „Das, was sie Laicité nennen, ist die rechtlich formulierte Kriegserklärung zu einem Bürgerkrieg, der von einer Seite gewonnen und von der anderen verloren wurde. Das republikanische Frankreich hat das katholische Frankreich unterjocht und das katholische Frankreich hat es akzeptiert. Das liegt hundert Jahre zurück. Was wir heute erleben, sind die Folgen und eine Neuauflage dieses Bürgerkriegs.“
Hollandes Sozialisten führen einen Krieg gegen das Christentum
Il Foglio bat Manent um eine Bewertung dessen, was in Frankreich heute passiert, von der Legalisierung der „Homo-Ehe“, über die Gender-Ideologie, zur Erziehung zu einem republikanischen Staatslaizismus in den Schulen, dessen „Charta“ in allen Schulen obbligatorisch angebracht wurde, bis zum Zwangssexualkundeunterricht für Kinder ab sechs Jahren mit einem Programm, mit dem die Kinder zur Abtreibung, zur Verhütung, zur Homosexualität und zur Gender-Ideologie erzogen werden sollen. Dazu Pläne einer Kalenderreform zur Einführung „laizistischer“ Feiertage, die kirchliche Festtage ersetzen sollen. Ein Gesetz gegen die Meinungsfreiheit, mit dem den Bürgern ein Maulkorb aufgesetzt werden soll, der ihnen freie Worte zur neuen Gesellschaftsordnung verbieten soll, gegen Abtreibung, gegen „Homo-Ehe“. In dieses Frankreich Hollandes gehören auch die Verhaftungen von Manif pour tous-Aktivisten, weil sie stumm vor Regierungsgebäuden demonstrieren. In Frankreich wütet ein unduldsames Jakobinertum neuer Prägung. Anne Coffinier, die Generaldirektorin der Stiftung Fondation pour l’école für eine ideologiefreie Schule, die Respektierung des elterlichen Erziehungsrechts und freie Meinungsäußerung sprach von der „Rückkehr des Petainismus, diesmal von links“, der den Staat zum einzigen, und daher despotischen Lehrer der Nation machen will. Gegen diese ideologiesierte, linke „Schule der Republik“ von der Unterrichtsminister Vincent Peillon schwärmt, regt sich Widerstand der Eltern schulpflichtiger Kinder mit der Aktion „Ein Tag im Monat ohne Schule“. Durch die große Zahl der Absenzen, wird an diesem Tag der Schulbetrieb an ganzen Schulen lahmgelegt. Die Eltern protestieren, indem sie ihre Kinder zu Hause bahalten, gegen die Zwangsschulsexualerziehung von Peillon. „Nein zur Sexualisierung in der Schule“ lautet eine der Parolen. Peillon wird vorgeworfen, bereits im Kindergarten die Gender-Ideologie durchsetzen zu wollen.
„Regierung hat neue progressistische Ideologie ins Leben gerufen“
Der Philosoph Manent erklärt dazu, daß „die sozialistische Regierung eine neue progressistische Ideologie ins Leben gerufen hat, in der die Demokratie völlig ihres Inhalts entleert und zu einer Aneinanderreihung von Individualrechten reduziert ist.“ In dieser „neuen Ideologie“ sei jeder Bezug „zur Realität“ abhanden gekommen. „Es handelt sich um eine aggressive Sichtweise von Gleichheit und Freiheit, die Vorstellung von einem Leben ohne jede Bindung an das Allgemeinwohl. Was zählt, sind nur Individualrechte, das Verlangen des Einzelnen“, so Manent.
Die Idee vom „neuen Menschen“ führt zum Haß auf die Kirche
Der Philosoph Manent lehrt seit 1992 an der renommierten Hochschule École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) Politische Philosophie. „Einige Sozialisten halten sich für eine zivile und moralische Avantgarde. Diese Kräfte sprechen im Namen eines neuen Menschen, der nichts mehr zu tun haben will mit der wirklichen Geschichte Europas, mit dem langen Kampf zwischen den Nationen, den Religionen und den philosophischen Lehren. Sein einziges Programm ist es, sich seine Unschuld zu bewahren. Das führte zu einer Zuspitzung im öffentlichen Leben Frankreichs, nämlich zu einem Haß auf die Katholische Kirche und die Botschaft einer Einheit, gemeinsamer Grundlagen im Land“, so Manent. Das sei inzwischen soweit fortgeschritten, daß von diesen Kreisen „die Kirche als Feind der République gesehen wird“.
Hollandes „Laicité soll als neue Religion den Platz der Kirche einnehmen“
Laut Manent sei inzwischen offensichtlich, daß im Projekt von Hollandes Sozialismus „die Laicité eine Religion werden muß, die den Platz der finsteren katholischen Religion einnimmt […]. In keinem anderen Land Europas setzte sich der Säkularismus bisher zum Ziel, die Religion auszulöschen und an deren Stelle die Bürger zu zwingen, der Laicité anzuhängen. Das ist ein gefährliches Projekt, weil – wie Montesquieu sagte – die Gleichmacherei Schwester des Despotismus ist“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi
M. Hollande und seine Mitläuferlakaien inszenieren „ganz humanen“ Irrsinn , welcher sich keinen Deut um die Gewissensfreiheit. schert. Die Maschinerie des Kultes des Todes will der ganzen Nation den Stempel der Mittäterschaft aufdrücken. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ hat die blutrünstige franz. Revolution auf ihre Fahnen geschrieben. Ihre gesinnungsmässigen Nachkommen gehen zwar nicht mehr mit der Guillotine gegen jene vor, die sich nicht der Uniformität des Kultes Todes beugen wollen, doch sie üben diktatorischen Gesinnungsterror aus mit dem Ziel, gerade bekennende Christen / treugläubige Katholiken nach und nach aus dem Staat auszuschliessen. Ihrem „Idol“, dem Glaubens- und Kirchenfeind Rousseau folgend, der das heutige Vorgehen der Hollande-Diktatur schon damals klar umrissen hat:
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„Wer auch immer wagt zu behaupten, außerhalb der Kirche kein Heil, der muss aus
dem Staat ausgeschlossen werden.â€
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Freilich darf den Wahrheitsbekennern derartige geistig Umnachtung einerlei sein; sie halten sich vielmehr an Papst Leo XIII:
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„Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht, Gehorsam aber Verbrechen!“
Die Dialogisten mit viel Verständnis und gar Vorliebe für viel Nichtkatholisches sollten das einmal begreifen. Das breite Publikum braucht keine dem Ungeist unterwürfige Kirche, die den Herrn zu verraten sich anschickt. Zur Zeit ist aber bei diesem Welthirten nichts zu erhoffen, ganz im Gegenteil noch mehr Unterwürfigkeit, Kotau vor allen Rändern und auch Gegnern mitten in der Gesellschaft.
Hollandes Sozialisten können die Kirche nicht hassen, da ja bei Bergoglios und Hollandes Treffen von „herzlichen Gesprächen“ und „guten Beziehungen“ zwischen Frankreich und dem Heiligen Stuhl und vom beiderseitigen Einsatz für einen regelmäßigen Dialog zwischen Staat und Katholischer Kirche und der Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit in Fragen des gemeinsamen Interesses die Rede war. Dies steht in dem Artikel vom Treffen der beiden vor einigen Tagen, siehe „Treffen Papst Franziskus-Francois Hollande: Was kam zur sprache?“ Laut diesem Artikel sei dagegen Frankreich auf dem Weg, ein europäisches Nordkorea zu werden. Was stimmt denn nun jetzt?
Per Mariam ad Christum.
Unglücklicjhe Formulierung. Bei nicht genauem Lesen könnte man meinen, es handele sich um Hollands (niederländische) Sozialisten. So unrichtig wäre das dann wohl aber auch nicht.