(Rom) Das jüngste Interview von Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga sorgt für Diskussionen. Es war eine Schmeichelei für manche deutsche Bischöfe. Wird sich Kardinal Reinhard Marx beim nächsten C8-Treffen bei seinem Mitbruder aus Honduras bedanken? Tatsächlich macht das Interview vor allem einen Widerspruch in der aktuellen kirchlichen Diskussion sichtbar. Von „Mißverständnissen“, „Verwirrung“ und einem „Ablenkungsmanöver“ spricht Riccardo Cascioli, der Chefredakteur der „Nuova Bussola Quotidiana“ in seinem Kommentar zum Maradiaga-Interview. Die Diskussion um die Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Kommunion sei in erster Linie ein großes Manöver der Bischöfe (nicht nur, aber vor allem der deutschen), um von ihrer Verantwortung für den Ist-Zustand und damit von ihrem Versagen abzulenken. Wenn es nämlich so viele gescheiterte kirchliche Ehen gibt und so viele Paare kirchlich heiraten, obwohl sie kaum oder keine Ahnung vom Ehesakrament haben, dann sei die Frage nicht, wie kann ich die gescheiterten wiederverheiratet Geschiedenen dennoch zur Kommunion zulassen. Die Frage sei: Was stimmt in den Diözesen nicht bei der Ehevorbereitung im engeren und insgesamt bei der kirchlichen Glaubensvermittlung allgemein nicht? Und da seien, so Cascioli, gerade jene Bischöfe, die nun lautstark über die Glaubenskongregation „lästern“ und eine „neue Praxis“ fordern, Antworten und Rechenschaft schuldig. Denn letztlich würden diese Bischöfe damit selbst offenbaren, daß sie ihre „Schafe ohne Hirten“ lassen. Hier seine vollständige Analyse.
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Kardinal gegen Kardinal: Wieviel Verwirrung zum Thema Familie
von Riccardo Cascioli
Die Verleihung der Kardinalswürde als Zeichen des Vertrauens, das Papst Franziskus für ihn hegt, genügte nicht: Der Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller steht weiterhin im Kreuzfeuer seiner Mitbrüder, weil er daran erinnert hat, daß es kein zu lösendes pastorales Problem gibt, das die Unauflöslichkeit der Ehe, da Sakrament, in Frage stellen kann.
Die jüngste Kritik an Müller kam von Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras) und Koordinator der Gruppe der acht Kardinäle (C8), die vom Papst gewollt, ihm bei der Kurienreform eine Hilfe sein sollen. In einem langen Interview für die deutsche Tageszeitung Kölner Stadt-Anzeiger [siehe Kardinal Maradiaga empfiehlt Neo-Kardinal Müller mehr „Flexibilität“] wandte er sich an Neo-Kardinal Müller in einem auch etwas sarkastischen Ton: „Ich meine, ich verstehe ihn: Er ist Deutscher – ja, ich muss das sagen, er ist obendrein Professor, ein deutscher Theologieprofessor. In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das war’s. Aber ich sage: ‚Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so. Du solltest ein wenig flexibel sein, wenn du andere Stimmen hörst, damit du nicht nur zuhörst und sagst, nein, hier ist die Wand‘.“
Müller tritt deutschen Bischöfen entgegen – Maradiaga kontert mit Sarkasmus
Das Thema ist, wie schon seit einiger Zeit immer in dieser Gegend, das der wiederverheiratet Geschiedenen, aber auch das aller ungeordneten familiären Situationen, die die Kirche heute vor eine Herausforderung stellen, wie auch Maradiaga sagt. Müller stellte allerdings nie die Notwendigkeit in Frage, auf diese pastoralen Herausforderungen zu antworten. Er stellte einfach nur klar, daß die Kirche von Gott ist und daher die Menschen daher nicht verändern können, was ihnen offenbart wurde. Und er machte diese Klarstellung aus einer klaren Notwendigkeit heraus, um der Flucht nach vorne der deutschen Bischöfe entgegenzutreten, die entschlossen sind, die Glaubenslehre in diesem Punkt zu ändern, um die wiederverheiratet Geschiedenen zum Empfang der Heiligen Kommunion zuzulassen.
Liest man das Interview, positioniert sich Maradiaga auf halbem Weg zwischen Müller und dem deutschen Episkopat (dessen Anführer Kardinal Reinhard Marx ein weiteres C8-Mitglied ist). Maradiaga sagt nämlich zur Frage der Kommunion für die wiederverheiratet Geschiedenen: „Die Kirche ist gebunden durch Gottes Gebote“, und das, was Jesus Christus über die Ehe sagt: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Dieses Wort steht fest. Aber es gibt viele Zugänge, es zu deuten.“ Es gebe daher „noch viel Raum für eine vertiefte Durchdringung. Aber es wird nicht in die Richtung gehen, daß morgen weiß ist, was heute schwarz ist.“
Und zu den zahlreichen ungeordneten Situationen (Trennungen, „erweiterte“ Familien, gewollt kinderlose Ehen, Leihmutterschaft) stellte er fest: „All das erfordert Antworten für die Welt von heute. Und es genügt nicht zu sagen: Dafür haben wir die traditionelle Lehre. Selbstverständlich, die traditionelle Lehre wird fortbestehen.“ Es gibt auch „pastorale Herausforderungen“ unserer Zeit, auf die man nicht mit „Autoritarismus und Moralismus“ antworten kann, weil das „keine Neuevangelisierung“ ist.
Die Aussagen von Kardinal Maradiaga bieten den Anlaß, über einige Dinge nachzudenken, da das Thema von besonderer Aktualität ist.
Maradiaga als Beispiel für zweideutige Aussagen mit unklarem Inhalt
In erster Linie über das zunehmende Aussprechen von Sätzen und Ideen in der Öffentlichkeit, die zwar gut klingen, bei denen aber letztlich unklar bleibt, was sie genau sagen wollen. Ein Beispiel: einerseits stellt Maradiaga fest, daß die Glaubenslehre klarerweise nicht geändert wird, andererseits fordert er Müller – der eben genau das gesagt hatte – auf, „flexibler“ zu sein. Was also will der Kardinal damit sagen? Da die Rede von der Zulassung zur Kommunion der wiederverheiratet Geschiedenen ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder können sie oder sie können nicht. „Sie können unter bestimmten Bedingungen“, wie die deutschen Bischöfe meinen, ist keine dritte Option, sondern gehört immer zur ersten. Auf welcher Seite steht also der Koordinator des C8-Rates?
Ein weiteres Beispiel: Maradiaga sagt, daß wir uns nach dem Scheitern einer Ehe fragen müssen, ob das Ehepaar wirklich vor Gott verbunden war. Richtig, wird aber nicht genau das, schon seit immer von der Heiligen Rota Romana und allen Kirchengerichten gemacht? Es sollte also klarer gesagt werden, wo man eigentlich hin will.
Und an diesem Punkt gilt es das Problem bei der Wurzel anzupacken: kirchlich geschlossene Ehen trotz mangelndem oder gar keinem Bewußtsein für das Ehesakrament gibt es, und zwar eindeutig zu viele. Das Wissen darum veranlaßte Benedikt XVI., sich mit dem Problem intensiv zu befassen. Mit anderen Worten: das Problem der wiederverheiratet Geschiedenen hat nicht bei der Frage „Kommunion ja, Kommunion nein“ anzusetzen, sondern bei einer Überprüfung der Voraussetzungen, die eine Ehe gültig machen. Das ist eine Frage, die erst noch gründlich vertieft werden muß, auch und nicht zuletzt um zu verhindern, daß sie ein leichter Fluchtweg wird, der sich in eine „versteckte Scheidung“ verwandelt, wie bereits Benedikt XVI. warnte.
Bischöfe, die lautstark Änderungen fordern, müssen sich Fragen gefallen lassen
Und damit kommen wir zum nächsten springenden Punkt. Was nämlich an der ganzen Diskussion besonders kurios erscheint, ist die Tatsache, daß gerade jene, die sich so intensiv mit dem Problem der wiederverheiratet Geschiedenen zu befassen scheinen, und öffentliche Forderungen erheben, sich nicht zu fragen scheinen, warum denn so viele Paare, die in der Kirche heiraten, so unwissend sind und so leichtsinnig, wenn nicht verantwortungslos mit dem Sakrament der Ehe umgehen. Gerade die Bischöfe und Kardinäle, die so viel und so laut über die angebliche Strenge der Glaubenskongregation lästern, sollten sich fragen, was sie in ihren Diözesen tun, um potentiell nichtige Eheschließungen zu verhindern. Und sie sollten sich fragen, was sie in ihren Diözesen tun, um die Lehre vom Ehesakrament den Gläubigen verständlich und leuchtend, aber auch den Nicht-Gläubigen zu vermitteln. Um in der Kirche heiraten zu können, ist verpflichtend der Besuch eines Ehevorbereitungskurses vorgeschrieben. Wenn es also so viele gibt, die, obwohl sie den Kurs besucht haben, unwissend und leichtsinnig an den Altar treten, scheint dann nicht offensichtlich etwas nicht zu stimmen und zwar bei jenen, die in den Diözesen berufen sind, die Faszination einer gelebten christlichen Ehe zu erklären und zu bezeugen? Gibt es denn Ehevorbereitungskurse, die zumindest erahnen lassen, daß das Sakrament eine ernste Angelegenheit ist, das sich nicht auf ein diffuses ‚sich gern haben‘ oder ‚sich mit Geduld ertragen‘ beschränkt? Damit entpuppt sich der Kampf – auch und gerade der deutschen Bischöfe – für die Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zum Kommunionempfang nicht als Zeichen der Barmherzigkeit, sondern als Versuch, sich der eigenen Verantwortung für den kläglichen Ist-Zustand zu entledigen. Durch eine Verlagerung der Diskussion soll vom eigenen Versagen abgelenkt werden.
Egoistische westliche Fixierung des Themas Familie
Und es gibt noch einen anderen lästigen Aspekt in dieser Diskussion: Mit Blick auf die Bischofssynode diskutiert man nur über die Kommunion für die wiederverheiratet Geschiedenen, als würde die Krise der Familie und die Angriffe, denen sie ausgesetzt ist, auf diese Frage zurückgehen. Dem ist nicht so. Zudem wird auf diese Weise ein Phänomen und ein Problem unverhältnismäßig aufgeblasen, denn unter denen, die wirklich ihren Glauben praktizieren und in die Kirche gehen, ist das Problem letztlich marginal und mehr auf die Laienfunktionärsebene beschränkt. Denn: wie viele wiederverheiratet Geschiedene wollen wirklich die Heilige Kommunion? Vor allem betrifft die Frage die Kirche in den westlichen Ländern mit alter christlicher Tradition. In den Kirchen Asiens und Afrikas und generell in den jungen Kirchen sind die Probleme zum Thema Familie ganz anderer Natur: die Rolle der Frau; Stammessitten; kombinierte Ehen; vorchristliche, heidnische Promiskuität, um nur einige Beispiele zu nennen. Gegenüber der heidnischen Welt, wie sie es auch zur Zeit der Apostel war, hat die Kirche immer das Gesetz Gottes befolgt, indem sie Schritt für Schritt die Welt um sich herum bekehrte. Wenn statt dessen die neue Regel sein soll, daß man sich mit der Welt „arrangiert“ und das auch noch als „Barmherzigkeit“ ausgibt, dann werden die Folgen tatsächlich verheerend sein, auch für die jungen Kirchen. Denn wie dann, um nur ein Beispiel zu nennen, sollte man dort nicht die sexuelle Initiation von Mädchen aus „Barmherzigkeit“ zulassen, da diese doch in manchen Gegenden allgemeine (wenn auch heidnische) Sitte ist?
Falsches Lied seit Papst Franziskus gewählt wurde
Kardinal Maradiaga läßt noch eine weitere Frage auftauchen: Immer mit Blick auf die ungeordneten familiären Situationen stellte er fest, daß es „mehr Pastoral als Doktrin“ brauche. Damit vertritt er einmal mehr, da er nicht der einzige ist, einen unverständlichen Dualismus. In Wirklichkeit ist das ein Endlos-Refrain geworden, seit Papst Franziskus gewählt wurde: „Jetzt ist Schluß mit der Lehre, jetzt denken wir an die Seelsorge“, indem der völlig verzerrte Eindruck vermittelt wird, als hätten sich die vorigen Päpste nicht um die Seelsorge gekümmert, sondern mit dem Stock in der Hand die Doktrin eingebläut. Nichts ist Falscher als das und vor allem ist der Gegensatz falsch, der hier konstruiert wird.
Schon Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, „weil sie wie Schafe ohne Hirten“ sind
Abgesehen davon, daß auch die Barmherzigkeit Teil der Glaubenslehre ist, kann es keine Seelsorge geben, die nicht einen klaren doktrinären Inhalt hat. Um noch einmal auf ein vorheriges Beispiel zurückzukommen: Wenn in einer Pfarrei ein Ehevorbereitungskurs abgehalten wird, dann muß man klare Vorstellungen haben zum Weg, den man beschreiten will. Sicher, die Menschen sind in der Seelsorge in der Situation zu nehmen, in der sie sich befinden, aber mit dem Ziel, sie auf den richten Weg zu führen. Und dafür braucht es eben die nötige Zeit, jene, die jeder Einzelne eben gemäß seinem Ausgangspunkt braucht. Das Ziel aber muß immer klar sein für den, der führt und kann nichts anderes als die ganze Wahrheit sein. Denn sonst geschieht genau das, was wir heute vor unseren Augen haben und das der Ursprung für so viele Probleme ist: Paare, die kirchlich heiraten, ohne oft auch nur die geringste Ahnung zu haben, was das bedeutet. Und damit wird ein weit allgemeinerer Zustand in der Kirche sichtbar, nämlich jenes traurige Spektakel, das auch Jesus Christus zuinnerst zu Mitleid bewegte: „weil sie wie Schafe ohne Hirten waren“.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Nuova Bussola Quotidiana
Wer macht denn Ehevorbereitungskurse genau so wie die Firmvorbereitung und die Vorbereitung der Erstkommunion?
Modernistische Laien aus dem PGR, die sicher nichts vom Sakrament weitergeben sondern sich den sündigen Gepflogenheiten der Belehrten, für die die Sünde so selbstverständlich geworden ist, daß sie nicht mehr wahrgenommen wird, anbiedern. Mit den Firmlingen geht man Pizzaessen, den Erstkommunionkindern erzählt man, daß sie bald in der Kirche zusammen mit Jesus, ihrem coolen Freund essen werden und organisiert schon einmal eine kleine Jause mit möglichst gesunden und regionalen Produkten am Freimaurertisch in der Kirche. Und die Ehevorbereitung: „Laß den anderen ausreden, lerne zuhören“ usw. Aber kein Wort vom Kreuzbezug der Ehe, kein Wort von der Unauflöslichkeit der Ehe, kein Wort von Standespflichten, keine Motivation für die Eheleute, eine heilige Familie gründen zu wollen!!!!!
Un all das seit 40 Jahren! Und jedes Jahr wird es ärger!
Im Anbetracht dieser Lage ist es kein Wunder, daß alles verlottert, verwahrlost und ein Sodom im gigantischen Ausmaß wird, auf dessen Altar die geopfert werden, die in die Happy-Gesellschaft nicht passen: Ungeborene und Alte. Alles, was dem Happy-Sog sich entgegensetzt, muß beseitigt werden. Die kleinen Götter wollen es so und sie wollen nicht an die Wahrheit erinnert werden, denn das würde ja den Spaß verderben!
Die Vorbereitung auf die Erstkommunion und Firmung sind nur ein Ausverkauf der Sakramente. Wer von den Vorbereitenden kennt sich denn noch in der Kirche aus??? Früher dauerte die Vorbereitung ein Jahr und heute… ein Wochenende – traurig.
Sehr richtig! Ich lache mit unseren Brautpaaren immer sehr herzlich beim Ausfüllen des Brautprotokolls. Ich weiss ganz genau, dass fast kein Paar bereit oder fähig ist, das zu erfüllen, was ich sie dort feierlich fragen muss. Und die Brautpaare wissen ganz genau, dass ich weiss, dass sie mich anlügen. Schliesslich wollen sie die kirchliche Trauung. Wenn ich meinem Gewissen folgen würde, könnte ich 80% der Paare nicht trauen. Weil das aber das Ordinariat verärgern würde, wird munter drauflos getraut. Mit genau obigem Ergebnis.
Sehr verehrter @Presbyter, gestatten sie die sehr persönliche Frage: Wie gehen sie damit um, was müssen wir machen um damit vor Gott bestehen zu können? Ich bin sehr gespannt. Danke.
Richtig nett! Diese Praxis bedeutet aber, dass Sie sich als Priester wissentlich und willentlich an einem Täuschungsmanöver beteiligen, der dazu führt, dass alle diese „Eheschließungen“ keine sind, folglich nichtig (von Anfang an). So wird das Sakrament auch entwertet.
Und Sie tun das aus „Angst“ vor dem Ärger mit dem Ordinariat. Dies angesichts der Marktverhältnisse von Angebot und Nachfrage bei den Priestern, wo jeder genommen wird, der dazu halbwegs fähig erscheint und alles getan wird, um die wenigen vorhandenen ja nicht zu verärgern. Welcher Bischof traut sich überhaupt noch, seinen Priestern auf die Finger zu klopfen?
Sind sie ganz sicher, dass die Verhältnisse so herum liegen? Die Bischöfe laufen den Priestern keineswegs hinterher, sondern meist heisst es: Machen sie keinen Ärger, sonst können sie gehen. Und wer möchte schon mit 40, 50 oder 60 Jahren auf der Strasse stehen? Die Absicherung ist nämlich keineswegs so rosig wie immer gesagt wird. Und nicht jeder fühlt sich zur Piusbruderschaft berufen. Ja, ich muss oft gegen mein Gewissen (und die offiziellen Vorschriften) handeln, weil mich sonst mein Bischof als pastoral nicht geeignet und teamunfähig aus dem Verkehr zieht.
Ich versichere Ihnen: Ich weiss wovon ich rede. Die Frage des Gehorsams, der Disziplin ist engstes mit dieser „Marktfrage“ verbunden. Auch eine Folge des Zölibats, der die Zahl möglicher Priester begrenzt. Vgl. dazu die Zahl der Katholiken weltweit durch die letzten 10, 20 Jahre mit der Zahl der weltweit zur Verfügung stehender Priester: wieviele Katholiken kommen auf einen Priester?
In früheren Zeiten blieb ein Renitenter sein Lebtag Kaplan – wenn er Glück hatte – wurde ihm ein eigener Haushalt gestattet, ansonsten saß er beim Pfarrer unter dem Tisch.
Diese Zeiten sind in Zeiten von Pfarreiverbünden und wie diese Konstruktionen sonst noch heißen, allesamt vom Tisch.
Wissen Sie Presbyter, dass es trotzdem unfair von Ihnen ist.
Sie haben kein Kind und keine Familie zu versorgen, Sie können und sollten es riskieren den Mund aufzumachen, dafür ist der Zölibat ja da, dass der Priester nicht erpressbar ist.
Sie werden ja, von ihrem Akademikergehalt, genug zur Seite gelegt haben und wie sagen die Teenies immer spöttisch „Harz IV sucht Leute!“.
Wir werfen den Priestern im dritten Reich, wo sie vom KZ bedroht waren, vor nicht die Klappe aufgemacht zu haben! Und selber fürchten Sie, um was denn eigentlich?
Das Schlimmste was Ihnen passieren kann, ist in Frührente geschickt zu werden! Oder sie werden echt entlassen, dann kriegen sie erst mal ein Jahr ALG I und dann ALGII und dann gibt es für Akademiker immer noch ne Menge Möglichkeiten.
Presbyter: Es kann schon sein dass das was sie schreiben auf die Priester der Priesterbruderschaft St. Petrus zutrifft.
Aber ansonsten stehen fasst alle deutschsprachigen Bischöfe auf Seiten der antikatholisch- häretisch-schismatischen Priester, siehe die Tatsache das die Mitglieder der Pfarrerinitiative und auch Priester die offen ihren Zölibats Bruch zugeben und oder schweren liturgischen Missbrauch begehen , weiter als Priester und Pfarrer wirken und in ihren Gemeinden wüten dürfen. Das einzige was die Bischöfe besonders im deutschsprachigen Raum nicht tolerieren, ist es, wenn ein Priester wahrlich katholisch wirkt, dieser wird ungeachtet seines Altars im Sinne der innerkirchlichen „Kathophobie“ eliminiert, siehe seine Exzellenz em. Bischof Mixa, seine Hochwürden Sterninger, Gerhard Maria Wagner, Andreas Skoblicki, usw.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Ich meine, Sie sehr wohl zu verstehen – nicht jeder ist ein Held in diesem kirchlichen Kriegszustand, doch ich glaube ratione aeternitatis: die Sakramente wirken ex opere operato – freilich, wer sich dagegen sperrt, renitent bleibt – dann gibt es noch einen anderen Weg zum Heil – denn das ist das primäre Ziel Gottes, den verlorenen Menschen zu retten, die unsagbare Sehnsucht des Vaters, der sein Heil wirkt im Christusereignis: so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe.
Dieser Weg ist das Leid und daran kommt keiner vorbei. Das kann den Menschen wieder zu Gott zurückführen. Ich denke an den seligen Heinrich Seuse, der mahnte „wer nicht gelitten hat, was weiss der“ mit der Auflage: trag du din liden williglich – geduldiglich – christförmiglich.
Daher ist das inständige Gebet so wichtig für Priester, Ordensleute wie Laien: bittet und ihr werdet empfangen.
Ich bin vor 40 Jahren anlässlich einer Beerdigung einer Trauernden begegnet – sie war alleinstehend mit ihren Kindern in harten Zeiten, tagsüber Heimarbeit und abends hat sie an einer Kinokasse für ihre Familie Eintrittskarten verkauft (ein Kino übler Sorte!) – um zu überleben – doch sie hat mir erzählt, sie habe jedes mal für jeden Besucher gebetet, dass er keinen Schaden davon trägt. Die Welt mag lachen, aber quantum ad existentiam gibt es viel mehr schwere, vielschichtige Dinge, die unlösbar scheinen, aber die Spezialität des Allheiligen Geistes sind. Alles auf den Altar, in den Rosenkranz, das Stundengebet – vor allem die vielen Schmähungen, denen der Priester heute ausgesetzt ist – dass doch alle gerettet werden, die Gott durch uns retten möchte.
Viel Verwirrung. Und die Verwirrung wird nicht kleiner. Sorgt nicht der Pontifex maximus fast täglich für noch neue Verwirrung ? Von Berdoglio, der jetzt Lehrautorität zeigen müßte, ist nichts zu hören. Ein Ausfall ist auf dem Stuhl Petri festzustellen. Das hilft nicht weiter. Im Übrigen wird die kirchliche Trauung zur Farce, es ist nur noch beiläufige Zeremonie in vielen Fällen. Die Bischöfe nehmen die Kommunion wohl auch nicht mehr für voll. Wozu soll sie noch gut sein, wenn schon so Vieles verleugnet wird ?
Das Erschreckende an der obigen Wortmeldung von Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga zeigt ja genau das an, woran die „Konzilskirche“ also „DIE NEUE KIRCHE“ wahrlich erkrankt ist, man hat den Heiligen Willen Gottes unseres Herrn bewusst verworfen, siehe
Matthäus: 5. 37
Euer Jawort sei vielmehr ein Ja, euer Nein ein Nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.
Aber all dies wurde uns ja schon in La Salette offenbart: Kardinäle werden sich gegen Kardinäle erheben, Rom wird den Glauben verlieren und Viele Ordenshäuser werden den Glauben völlig verlieren und viele Seelen mit ins Verderben.
Ist das denn wahrlich noch im Sinne der EINEN, HEILIGEN, KATHOLISCHEN und APOSTOLISCHE KIRCHE GOTTES UNSERES HERRN und ist diese im Vatikan überhaupt noch zu finden????
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Euer Ja sei ein Ja und euer Nein sei ein Nein, alles andere ist von Übel. Das ist wahr. Es hält aber unsere Kirche nicht davon ab, sich damit zu begnügen. „Du sollst nicht schwören!“ heißt es auch noch. Und trotzdem werden von Klerikern Eide verlangt. Sogar die Zeugen bei einem kirchlichen Eheverfahren müssen schwören. Im Kontext der Bergpredigt wurde dies von Jesus gesagt, ebenso seine Weisungen über die Ehe. Merkwürdigerweise wird das Wort vom „Schwören“ ignoriert, das im Matthäusevangelium unmittelbar auf die Weisungen zur Ehe folgt. Wann wurde die Ehe zum Sakrament erklärt und was galt vorher? Ist die Praxis der Orthodoxen (auch der katholischen Unierten) gottwidrig? Oder ist die Tatsache, dass deren Priester verheiratet sein können, viel mehr um Freud und Leid einer Ehe wissen, Anlass, in dieser Frage milder zu sein, während unsere Kleriker davon aus eigener Erfahrung nichts wissen?
Da ist einer Priester – und lässt sich wegen einer Ehe laisieren. Kinder kommen zur Welt. Die Ehe geht in die Brüche. Die Ehe wird als nichtig erklärt. Der Mann wird wieder in den Priesterstand aufgenommen. Alles kein Problem.
Warum konnten sich Karl der Große und Kaiser Friedrich Barbarossa ohne kirchliche Konsequenzen scheiden lassen?
Jota: In einen Artikel von 2000 habe ich gelesen das es auch bei den Orthodoxen Kirchen einen „Priestermangel“ gibt, aber natürlich sind die Orthodoxen im Unterscheid zu den „Mietlingen“ der Konzilskirche nicht bereit diese Tatsache tagtäglich zu verbreiten, und vor allem ist der Priestermangel bei den Orthodoxen ja nicht selbstgemacht. Das die Abschaffung des Heiligen Zölibates (wie dieser von seiner Heiligkeit Papst Benedikt genannte wurde) absolut nichts an diesen ändern würde, dürfte ja vor allen am Seelsorger Mangel bei den protestantischen Glaubensgemeinschaften zu erkennen sein. Im Gegenteil, den Gott der Herr beruft einen Menschen zum Priester und nicht die Kirche, die ja eigentlich den Auftrag hätte diese zu Priestern auszubilden, was ja leider grob fahrlässig vernachlässigt wird, sondern die „Konzilskirche“ züchtet regelrecht „Berufspriester“ heran und verhindert das von Gott den Herrn BERUFENE Priester werden.
Und Matthäus 19. 3–6 dürfte ja den orthodoxen nicht bekannt sein, ach ja noch etwas das Ehepaar schwört nicht, sondern sie sprechen das Ehegelöbnis, dieses beinhaltet diesen Satz „Bis das der Tod uns scheidet“ gibt es denn diesen Satz in den Orthodoxen Kirchen nicht??? Und zu Karl den Großen und Kaiser Friedrich Barbarossa kann ich keine Auskünfte geben da mir diese, als auch die damals lebenden Päpste und Bischöfe persönlich nicht bekannt sind, und ich so und so an der Vergangenheit nichts ändern kann, sondern von dieser nur lernen kann.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Der Autor schreibt: „Um in der Kirche heiraten zu können, ist verpflichtend der Besuch eines Ehevorbereitungskurses vorgeschrieben.“ – Wo bitte ist dies der Fall? Der CIC weiß nichts davon. Die Bedingungen zur Eheschließungen sind dort abschließend definiert. Er verpflichtet aber die Seelsorger als Beistand jedes Braut-/Ehepaares (vgl. Can 1063 CIC). Angesichts heutiger Verhältnisse nicht leistbar. Alter römischer Rechtsgrundsatz: Man darf von Menschen (in diesem Fall von Seelsorgern) nicht mehr verlangen, als sie zu leisten vermögen.
Jota: lesen sie CIC 1063 Nr.2 genau durch, dort steht auf den Seelsorger bezogen, klipp und klar:
Durch persönliche Vorbereitung auf die Eheschließung, durch welche die Brautleute in die Heiligkeit und in die Pflichten ihres neuen Standes eingeführt werden.
Und wenn sich jemand im deutschsprachigen Raum dies nicht leisten kann, dann kann er sich so und so die Ehe auch nicht leisten und wäre somit Eheuntauglich, und es wird auch niemand gezwungen, kirchlich zu heiraten.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Die katholische Kirche in Deutschland wird von annähernd 90 % nichtpraktizierenden Katholiken durch die Kirchensteuer finanziert. Diese möchten für ihre Steuern Leistung, einen Service. An allen einschneidenden Stationen des Lebens hat die Kirche die Funktion, den feierlichen Hintergrund zu gestalten, in diesem Fall die Trauung in der Kirche. Der Glaube, der nicht praktiziert werden kann, weil er gar nicht bekannt ist, darf nicht daran hindern. Verweigert die Kirche den Service, gehen die meisten Kunden verloren.
Nicht nur Kardinal Marx, alle deutschen Bischöfe, können nicht nur ihre enorm angeschwollene Ordinariatsbürokratie nicht mehr finanzieren, auch um die Akademien, um das ZdK, den BDKJ, um all die liebgewordenen Strukturen wäre es geschehen.
Die Kirche wäre entweltlicht. Und klein an Zahl.
Die Bischöfe hängen an der Kirchensteuer wie der Heroinabhängige an seiner Spritze. Alles andere ist Illusion.
Genau diese Entweltlichung möchte der Papst doch, dass die Kirche mit weniger Geld auskommt. Die Bischöfe sollten also ihre Stimmen erheben und das Christentum verteidigen und nicht auf ihre satten Gehälter schauen.
Per Mariam ad Christum.
Maradiaga fürht eine dieser unsäglichen, völlig inhaltsleeren Scheindiskussionen, die rhetorisch gesehen nur eine „Keule“ gegen eine fundierte Position sind. Wie oft erleben wir solches im Alltag? Einer argumentiert klar und schlüssig. Seine Position ist fast unumgänglich und doch wird er niedergemacht mit suggestiven Aussagen, die keinerlei Substanz haben und das Schlimme ist: damit setzt sich der Lügner und Verleumder durch! Ist es nicht große Mode, jedem, der so etwas wie einen klaren, logischen und zusammenhängenden Gedankengang äußert, „Schwarzweißmalerei“ vorzuwerfen?
Nun gibt es tatsächlich Schwarzweißmalerei – nur muss man das dann im Diskurs ausfechten. Hier wird aber nichts ausgefochten. Hier sagt einer die Wahrheit (Müller), dem andern gefällt es nicht und er fällt den unbequemen Boten an mit Stockhieben und verspottet ihn.
Denn Maradiaga hat immerhin kein einziges Argument vorgelegt.
Diese Diskussions-Unkultur finden wir auch allzu oft in Foren. Einer vertritt eine Meinung mit Argumenten, dem andern gefällt es nicht und er zeiht den ersten der Dummheit, Unbarmherzigkeit, Leibfeindlichkeit, Härte, des schlechten Verhaltens, man gibt sich „betroffen“, „bestürzt“, „geschockt“, behauptet, hier liege was Persönliches vor, verweigert dem andern das sachliche Gespräch/den Diskurs mit der selbstmitleidigen Attitüde „Ich kann mich hier nicht verständlich machen“.
Fakt ist meist, dass der, dem die Argumentation des ersten nicht gefällt, noch nicht ein Wort zur Sache hervorgebracht hat. Aber ihm wird leichter geglaubt als dem, der sich um Redlichkeit und Wahrheit bemüht.
Erzbischof Müller sagt hier genau das, was die Kirche immer vertreten hat. Und es ist wahr. Dafür sind viele zu Märtyrern geworden. Diese Eheauffassung wurde jahrhundertelang auch hierzulande erkämpft. Wir wissen, wie unsere germanischen und keltischen Vorfahren gelebt haben. Das ungeordnete Lotterleben, das damals Sitte war, wurde, wie man aus der Geschichtswissenschaft weiß, durchaus nicht gerne und nicht freiwillig aufgegeben. Und dennoch blieben die Missionare wie der Hl. Bonifaz unbeirrt. Die Unauflöslichkeit der Ehe ist die Reformation des durch den Sündenfall zerbrochenen Geschlechterverhältnisses und die Gleichstellung der Frau neben dem Mann.
Die Orthodoxie kann ihre Wiederverheiratungspraxis nach Scheidungen theologisch nicht schlüssig begründen. Zumal sie andererseits behauptet, die Wiederverheiratung nach einer Verwitwung müsse mit einem Bußakt eingeleitet werden. Das ist total absurd und widerspricht dem Wort des Herrn und auch den Anweisungen des Hl. Paulus. Benedikt XVI. hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die orthodoxe Praxis hier durchaus häretisch ist. Die Wahrheit zu diesem Thema vertritt nur die RKK. Ihre Position ist menschenfreundlich und entspricht genau den Aussagen, die im NT darüber zu finden sind.
Liebe Katholiken,
jemand hat mich auf einen enthüllenden Artikel über Kardinal Maradiaga auf „The Remnant“ aufmerksam gemacht:
Revolution Revealed
http://remnantnewspaper.com/web/index.php/articles/item/182-revolution-revealed-the-triumph-of-modernism-and-the-end-of-the-traditional-catholic-church
Da ist eine Menge Sprengstoff drin, nicht in „The Remnant“, sondern im Kardinal.