(Washington/Vatikan) Die Diplomaten arbeiten intensiv an einem Treffen zwischen Papst Franziskus und US-Präsident Barack Obama. Eine Begegnung, die Anfang März noch vom ersten Jahrestag der Wahl des Papstes möglich sein könnte. Ziel der US-Diplomatie ist es, jedenfalls noch vor der Sommerpause eine Reise des Präsidenten nach Italien zu organisieren. Sollte März nicht klappen, wäre ein Treffen im Anschluß an den G8-Gipfel in Sotchi Anfang Juni denkbar. Das Weiße Haus sieht eine Aussicht, die wegen der Politik Obamas unter Benedikt XVI. entstandene Distanz zwischen Rom und Washington unter Papst Franziskus in eine Allianz umzuwandeln.
Die Reise würde auch der Begegnung mit den italienischen Behörden dienen, da Italien in der zweiten Jahreshälfte den EU-Vorsitz übernimmt. Die US-Beziehungen zu Italiens Staatspräsident und Ministerpräsident, die beide den Linksdemokraten angehören, sind sehr gut. Eine gemeinsame ideologische Grundlage verbindet. Einziger Unsicherheitsfaktor könnte der vorzeitige Sturz der Regierung sein. Die italienische Parteienlandschaft brodelt seit dem Jahr 2011.
Eigentliches Ziel des Rom-Aufenthaltes wäre jedoch das katholische Kirchenoberhaupt. Nach der Begegnung zwischen dem US-Außenminister John Kerry und dem neuen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dessen offizielle Kardinalserhebung am 22. Februar stattfinden wird, sagte Kerry: „Ich weiß, daß der Heilige Vater sich den Besuch von Präsident Obama erwartet, und der Präsident will ihn besuchen kommen“. Zu klären sind hinter den Kulissen eine Reihe von Details.
Washington registriert aufmerksam Popularität von Papst Franziskus
Das Weiße Haus hat aufmerksam die große Popularität des neuen Papstes in der Öffentlichkeit registriert. Die Regierung Obama ist daher an einer neuen Allianz interessiert. Sie möchte den Papst zum Bündnispartner haben. Die Zusammenarbeit soll auf der Grundlage sozialer Fragen gesucht werden.
Bereits 2013 wurde vergebens versucht, ein Treffen zustande zu bringen. Inzwischen scheinen beide Seiten jedoch entschlossen, eine Begegnung nicht länger aufschieben zu können.
Von John Kerry, dem ersten katholischen Außenminister der USA seit Edmund Muskie (1980–1981), wird gesagt, es liege ihm besonders viel an guten Beziehungen zum Vatikan. Die Katholische Kirche hat umgekehrt größere Schwierigkeiten mit ihm, gehört er doch zu jenem katholischen Teil der Demokratischen Partei, denen die linksliberale Agenda wichtiger ist als der Katechismus der Kirche. Kerrys Kontakte zum Vatikan beziehen sich daher mehr auf Fragen der internationalen Politik: Syrien und die Friedensgespräche im Nahen Osten einschließlich der Unterstützung für Israel, Sudan und Afrika allgemein, Kuba und die Armutsfrage weltweit.
Papst Franziskus meidet Konfrontation mit linksliberaler Agenda
Soziale Fragen sind dann auch das Terrain, auf dem das Weiße Haus auf eine Allianz mit dem Papst hofft. Während seiner ersten Amtszeit, gewählt von einer Mehrheit der wählenden Katholiken, stieß Obama im Rom Benedikts XVI. auf starke Vorbehalte. Sein ideologisches Programm zugunsten von Abtreibung und Homosexualität wurde vom Vatikan aktiv bekämpft. Die amerikanischen Bischöfe leisteten, von Rom gestützt, heftigen Widerstand gegen die Regierung.
Obama erwartet sich natürlich nicht, daß Papst Franziskus die katholische Morallehre in Sachen Abtreibung und „Homo-Ehe“ ändert. Man sieht jedoch neue Chancen zur Kooperation, weil das neue Kirchenoberhaupt von den Hauptfronten der öffentlichen Konfrontation abrückt und das weniger Umstrittene betont, wie Frieden im Nahen Osten, Kampf gegen die Armut und Ungleichheit. Und dazu könnte es neue Berührungspunkte geben. Amerikas progressive Katholiken betonen diese Gemeinsamkeiten und singen ein Loblied auf den neuen Papst. Konservative und glaubenstreue Katholiken kritisieren die wirtschaftspolitischen Aussagen von Papst Franziskus. Die sich abzeichnende Annäherung zwischen Obama und Papst Franziskus wird von ihnen mit großem Mißtrauen beobachtet.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Allianz?!?
Allianz mit Obama = Allianz mit Antichrist
Glaube ich nicht. Vielmehr glaube ich, dass Obama im Vergleich zum Antichrist ein Waisenknabe ist. Der Antichrist wird bestimmt mit einem weltweiten Donnerschlag angekündigt.
Ein Handlanger des Teufels, der die Ermordung von Kindern im Mutterleib unterstützt und für die Unzucht von Homosexuellen plädiert, soll vom Stellvertreter Jesu Christi empfangen werden? Das wäre ein unsäglicher Skandal!
Obama tut mir nicht leid wenn Sie so schreiben, aber der Bush war um nichts besser, der brachte Erwachsene um
Ja,ja.Das kenn wir schon.Gewisse Päpste können es einfach nicht lassen,den Potentaten dieser Welt die Hände zu schütteln.Früher schüttelten sie die Hände der Kommunisten(Gromyko-Moskau) ect,ect.Für alles habe Sie Zeit und Diplomatie. Nur nicht für ihre eigenen Kinder. Es ist äusserst betrüblich und traurig.
Das werden die orientalischen Christen wieder bitter büßen müssen, soweit sie noch am Leben sind, die scheinen den Päpsten ganz egal zu sein
Wie ich diesen Papst und seinen Vorgänger kenne wird sein Hauptanliegen bei diesem Gespräch sein , dass Israel mit Obama nicht zufrieden ist. Das ist der verkehrte Weg!