(Vatikan) Am 22. Februar wird Papst Franziskus die ersten Kardinäle seines Pontifikats kreieren. Für Ende Januar wird die Bekanntgabe der neuen Purpurträger erwartet. Ihre Zahl wird bei etwa fünfzehn neuen Mitgliedern des Kirchensenats liegen. Die Anzahl ergibt sich aus der Gesamtzahl der von Papst Paul VI. festgelegten 120 Papstwähler. Die Ernennungen werden Auskunft über Sympathien und Zielrichtung des Pontifikats geben.
Die Ernennung von Kardinälen steht allein dem Papst zu. Er ist an ungeschriebene Gesetze gebunden, die ihn jedoch nicht verpflichten. Die ersten Ernennungen werden zeigen, ob sich Papst Franziskus an die kirchlichen Gepflogenheiten hält, wie dies Papst Benedikt XVI. und die anderen Päpste vor ihm taten. Mit der Ernennung der Kardinäle kann ein Papst maßgeblichen Einfluß auf die Wahl seines Nachfolgers nehmen.
Das Konklave und die Überraschungen
Mehr als die Hälfte der Papstwähler im vergangenen Konklave waren von Benedikt XVI. ernannt worden. 2013 waren höchsten ein Dutzend Kardinäle noch wahlberechtigt, die 2005 nicht den Papst aus Bayern gewählt hatten. Dennoch brachte das Konklave eine unerwartete Überraschung.
In der Vergangenheit konnten die Kardinalserhebungen mit wenigen Ausnahmen sehr genau vorhergesagt werden. Das neue Pontifikat birgt hingegen Ungewißheiten, wie Papst Franziskus es handhaben wird. Die Kardinalswürde ist traditionell mit bestimmten Ämtern an der Römischen Kurie und bestimmten Erzbischofssitzen verbunden. Persönliche, also wirklich freie Ernennungen nahmen die Päpste zuletzt nur mehr durch Verleihung der Kardinalswürde an katholische Persönlichkeiten vor, die bereits das 80. Lebensjahr überschritten und damit nicht mehr in einem Konklave wahlberechtigt waren. Damit vermieden sie eine direkte und offene Einflußnahme auf die eigene Nachfolge.
Erzbischöfen auf Metropolitansitzen, die mit der Kardinalswürde verbunden sind, wird der Kardinalshut erst dann verliehen, wenn der emeritierte Vorgänger nicht mehr im Konklave stimmberechtigt ist. Diese Regeln machten die Kardinalserhebungen überschaubar. Mit Papst Franziskus sind Unwägbarkeiten verbunden.
Innerhalb von vier Jahren 50 neue Kardinäle
Am 22. Februar, dem Tag des außerordentlichen Konsistoriums, werden 106 Kardinäle wahlberechtigt sein. Der Papst kann damit mindestens 14 neue Kardinäle ernennen, um die Sollzahl der Papstwähler voll zu machen. In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach diese Zahl leicht überschritten, wenn in absehbarer Zeit weitere Kardinäle aus Altersgründen ausscheiden sollten, weil außerordentliche Konsistorien verhältnismäßig selten stattfinden und Nachbesetzungen nicht sofort erfolgen können. Der emeritierte Erzbischof von Mailand, Kardinal Dionigi Tettamanzi etwa wird am 14. März 80 und scheidet als Papstwähler aus.
In den kommenden drei Jahren werden insgesamt 32 Kardinäle die Altersgrenze erreichen. Wie der Vatikanist Sandro Magister errechnete, wird Papst Franziskus in den ersten vier Jahren seines Pontifikats bereits 50 der 120 künftigen Papstwähler ernennen können. Zum vierten Jahrestag seines Pontifikats 2017 würde sich ein Konklave wie folgt zusammensetzen: 53 von Benedikt XVI. ernannte Kardinäle, 47 von Papst Franziskus und 20 von Johannes Paul II.
Die Kurienkandidaten: Absteiger und Aufsteiger
Von den etwa 15 neuen Kardinälen dürften vier oder fünf der Römischen Kurie angehören. An erster Stelle gilt das für den Glaubenspräfekten Erzbischof Gerhard Ludwig Müller und den neuen Staatssekretär Erzbischof Pietro Parolin, den neuen Präfekten der Kleruskongregation Beniamino Stella und den Sekretär der Bischofssynode Lorenzo Baldisseri. Die drei Letztgenannten wurden alle von Papst Franziskus ernannt und entstammen dem Diplomatischen Corps des Vatikans. Erzbischof Baldisseri hat als Generalsekretär der Synode zwar kein Amt inne, das mit der Kardinalswürde verbunden ist, dennoch gilt er seit dem Abend, an dem Papst Franziskus gewählt wurde, als Anwärter auf die Kardinalswürde, weil ihm der neue Papst noch in der Sixtinischen Kapelle unter dem Applaus der Kardinäle seinen Kardinalshut aufsetzte.
Nicht berücksichtigt werden könnte der französische Dominikaner Jean-Louis Brugues. Der Apostolische Archivar und Bibliothekar bekleidet zwar ein Amt, das traditionell mit der Kardinalswürde verbunden ist. Der Kurienerzbischof fiel jedoch bei Jorge Mario Bergoglio in Ungnade, als er ihm als Sekretär der Bildungskongregation Schwierigkeiten bei der Ernennung eines Rektor der Katholischen Universität von Buenos Aires machte, den der damalige Erzbischof ausgesucht hatte. Die Versetzung von Msgr. Brugues durch Papst Franziskus wurde in diesem Zusammenhang gelesen.
Wird Patriarch Moraglia von Venedig weil Sirianer abgestraft?
Die verbleibenden zehn bis elf Kardinalswürden werden sich auf residierende Erzbischöfe verteilen. In Rom wird damit gerechnet, daß die italienischen Anwärter wie der Patriarch von Venedig und der Erzbischof von Turin leer ausgehen könnten, weil mit Parolin, Stella und Baldisseri bereits drei Italiener an der Kurie zu den Ernannten gehören dürften. Laut Lateranverträgen von 1929 stehen der italienischen Kirche neun Purpurträger zu: der Kardinalvikar von Rom und die Erzbischöfe der Größe ihrer Metropolitanprovinz nach gereiht von Mailand, Turin, Neapel, Palermo, Bologna, Florenz, Genua und Venedig.
Falls noch ein Italiener ernannt werden sollte, dürfte die Wahl von Papst Franziskus auf Erzbischof Cesare Nosiglia von Turin fallen und nicht auf Patriarch Francesco Moraglia von Venedig. Moraglia gilt als Sirianer und Ratzingerianer, wie die von Papst Franziskus abgesetzten Kardinäle Mauro Piacenza und Angelo Bagnasco. Eine Richtung in der Kirche, die Papst Franziskus offensichtlich abstraft.
Vielleicht ernennt Papst Franziskus aber auch Erzbischöfe deren Bischofssitze nicht mit der Kardinalswürde verbunden sind. Zu den vom Papst Geförderten gehört etwa Erzbischof Gualtiero Bassetti von Perugia, derzeit Vizepräsident der Bischofskonferenz. Mit ihm ersetzte Papst Franziskus erst jüngst Kardinal Bagnasco als Mitglied der Bischofskongregation.
Europa mit den Anwärtern Nichols und Leonard
In Europa wären zudem Erzbischof Vincent Nichols von Westminster und Erzbischof Andre Leonard von Mecheln-Brüssel Anwärter auf die Purpurwürde. Nichols geriet zuletzt ins Visier der Glaubenskongregation wegen der „Homo-Messen“, die er in London duldete und die von Glaubenspräfekt Müller abgestellt wurden. Erzbischof Leonard wurde von Benedikt XVI. als „Hoffnung“ für eine kirchliche Erneuerung Belgiens ernannt. Der Erzbischof ist Kirchengegnern und liberalen Kirchenkreisen gleichermaßen ein Dorn im Auge. Bereits zwei Mal wurde Msgr. Leonard Zielscheibe persönlicher Angriffe der Politaktionisten von Femen. Er bildet seit seiner Ernennung den Kontrastpunkt zu seinem progressiven Vorgänger Godfried Kardinal Danneels, der im März noch an der Wahl von Papst Franziskus mitwirken konnte, inzwischen aber das 80. Lebensjahr erreicht hat.
Im östlichen Mitteleuropa gehört Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine zu den Anwärtern. Den Papst kennt er persönlich, da Erzbischof Bergoglio auch Ordinarius für die unierten Katholiken in Argentinien war.
Lateinamerika bevorzugt?
Es wird erwartet, daß Papst Franziskus die Purpurwürde großzügig über Lateinamerika ausschütten wird. Zu den Anwärtern gehören sein Nachfolger als Erzbischof von Buenos Aires, Mario Aurelio Poli, der Erzbischof von Santiago de Chile, Ricardo Ezzati Andrello und der Erzbischof von Rio de Janeiro, Orani Joao Tempesta. Brasilien könnte zudem einen weiteren Kardinalssitz erhalten. Das katholikenreichste Land der Welt hat heute vier Kardinalssitze, die USA haben elf und Italien 26.
Der Mexikaner und Vorsitzende der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz Carlos Aguiar Retes von Tlalnepantla könnte unter Papst Franziskus Kardinal werden. Auch Paraguay könnte den ersten Kardinal seiner Geschichte erhalten. In den USA gäbe es zwar Anwärter, doch wird eine Ernennung durch den Papst derzeit ausgeschlossen. Ob der Nachfolger von Kardinal Ouellet als Erzbischof von Quebec auch Kardinal wird, ist offen.
Korea, Japan, Naher Osten, Afrika
Papst Franziskus dürfte Lateinamerika, Asien und Afrika gegenüber Europa und Nordamerika bevorzugen. Korea könnte einen ersten Kardinalssitz erhalten, vielleicht auch Japan, wo der junge Bergoglio gerne als Missionar hingegangen wäre.
Mit Interesse schauen Beobachter, ob der Papst die geschundenen Kirchen des Nahen Ostens mit einer Kardinalswürde auszeichnen wird. Ozeanien hat mit Kardinal George Pell, den traditionsfreundlichen Erzbischof von Sydney nur einen einzigen Kardinal. Das verschaffte Kardinal Pell den Sprung in den achtköpfigen Kardinalsrat. Manche wären ihn lieber heute als morgen los.
Persönliche Ernennungen des Papstes spiegeln am deutlichsten Kirchenverständnis wider
Schließlich kann der Papst noch Priester und Theologen mit dem Kardinalshut auszeichnen, die ihm besonders verdienstvoll scheinen. Seit Paul VI. 1970 die Altersgrenze für Papstwähler mit 80 Jahren festlegt, nahm kein Papst mehr persönliche Ernennungen darunter vor. Zu den von Papst Benedikt XVI. solchermaßen Geehrten gehören die deutschen Kardinäle Brandmüller und Becker, ebenso der vor kurzem verstorbene ehemalige Kapellmeister der Sixtinischen Kapelle Kardinal Bartolucci.
Die persönlichen Ernennungen bringen am deutlichsten die Einstellung eines Papstes zum Ausdruck.
Text: Settimo Cielo/Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo
Bei dieser Gelegenheit zur Erinnerung: Das Purpurrot der Kardinäle ( Titel „Eminenz“ ) ist v.a. die Farbe der Märtyrer, weiter auch auch die des Heiligen Geistes, des Kreuzes und der Apostel.
Das Purpurrot soll sie zeichnen als treue Bekenner (!)- bis hin zum eigenen Blutvergiessen, also bis in den Tod !(!) – unseres HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS
sowie ihre Treue – bis hin zum eigenen Blutvergiessen, also bis in den Tod ! – zu Dessen Stellvertreter auf Erden, dem Heiligen Vater.
Was ist Patriarch Moraglia von Venedig? Sirianer oder Ratzingerianer? Beides kann er nicht sein. Das geht nicht, es ist ausgeschlossen. Kardinal Siri und Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. haben sicher gemeinsam, dass sie integer waren bzw. sind, herausragende, ehrenwerte Persönlichkeiten.
Kardinal Siri argumentierte thomistisch, in seinem Buch „Gethsemani“ setzt er sich sehr fundiert und kritisch mit Henri de Lubac auseinander. Für den Theologiestudenten Ratzinger war de Lubac ein großes Vorbild. Thomas von Aquin war ihm zu intellektualistisch. Er schreibt es offen. Er ist immer seinen Grundsätzen, die er als junger Theologe hatte, treu geblieben.
Auf dem II. Vatikanum gehörte der junge Peritus Ratzinger zur „Rheinischen Allianz“, zur progressiven „Sieger-Fraktion.“ Der italienische Kardinal Siri ausdrücklich nicht.
Benedikt XVI. war sicher der Papst nach dem II. Vatikanum, der die Tradition am meisten respektierte, ohne jedoch das II. Vatikanische Konzil an ihr zu messen. Seine „Hermeneutik der Kontinuität“ blieb stets nebulös, abstrakt, nicht handhabbar. Anders hätte er nicht in die höchsten kirchlichen Ämter aufsteigen können. Siri war bereits während des Konzils Kardinal.
Niemand kann zugleich „Sirianer“ und „Ratzingerianer“ sein. Eine gewisse Nähe kann nicht über die theologischen Unterschiede hinwegtäuschen. Pius XII. schätzte Giuseppe Siri sehr. Ratzinger war zu jung, um von diesem Papst wahrgenommen zu werden, sein theologisches Vorbild de Lubac konnte erst unter Johannes XXIII. aufsteigen.
Vermutlich ist Patriarch Moraglia „Ratzingerianer.“ Auch das macht ihn wahrscheinlich chancenlos, obwohl der Paptriarch von Venedig in der Regel Kardinal wird.
Patriarch Moraglia ist ein sehr charismatischer Bischof, einer der schon im letzten Konklave, obwohl nicht Kardinal, zu den papabile zählte. Er ist Ratzingerianer vom Verständnis der Theologie und der Liturgie, hat aber auch den Dynamismus und das ausgeprägte soziale Empfinden von Papst Franziskus. Trotzdem riskiert er vorerst übergangen zu werden, aber eine Persönlichkeit wie Moraglia wird sich früher oder später auch im Vatikan durchsetzen.
Die Sache ist so einfach wie schrecklich.
Jorge Bergoglio war schon Häretiker und Apostat, als er im Konklave gewählt wurde.
Unwiderlegbarer Beweis sind Äußerungen von ihm in seinem Interviewbuch mit Rabbi Skorka.
Gemäß der Bulle Cum ex apostolatus officio (1559) Papst Pauls IV. ist die Wahl deshalb null und nichtig. Null und nichtig sind seine sämtlichen Amtshandlungen.
Benedikt ist weiterhin Papst, und zwar der einzige Papst.
Bergoglio ist ein unkanonischer Gegenpapst. Als Häretiker ist er kein Katholik, als Apostat ist er nicht einmal ein Christ.
Mit Jorge Bergoglio auf dem Stuhl Petri erfüllen sich Prophezeiungen des heiligen Franz von Assisi und der seligen Katharina Emmerich.
Man mag diesen Kommentar zurückweisen, aber die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht verheimlichen.
@ Leo Laemmlein,
ich kann Ihnen durch meine eigenen Beobachtungen – zunächst auch vom Gefühl her – nur zustimmen. Aber wie kann ich andere von Ihren Sätzen „Die Sache ist so einfach wie schrecklich.
Jorge Bergoglio war schon Häretiker und Apostat, als er im Konklave gewählt wurde.“ überzeugen, wenn ich die (Ihre behaupteten) Fakten nicht zur Hand habe?
Sind Sie bitte so gut und belegen Ihre Behauptungen bzw. geben Informationsquellen an? Obwohl ich den gleichen Eindruck aus anderen Überlegungen und eigenen Beobachtungen habe, benötige ich Ihre Nachweise um Teile meiner Umgebung informieren bzw. warnen zu können.
Sie schreiben: „Unwiderlegbarer Beweis sind Äußerungen von ihm in seinem Interviewbuch mit Rabbi Skorka. Gemäß der Bulle Cum ex apostolatus officio (1559) Papst Pauls IV. ist die Wahl deshalb null und nichtig. Null und nichtig sind seine sämtlichen Amtshandlungen.“
Ferner schreiben Sie „Benedikt ist weiterhin Papst, und zwar der einzige Papst.
Bergoglio ist ein unkanonischer Gegenpapst. Als Häretiker ist er kein Katholik, als Apostat ist er nicht einmal ein Christ.“ … und: „Mit Jorge Bergoglio auf dem Stuhl Petri erfüllen sich Prophezeiungen des heiligen Franz von Assisi und der seligen Katharina Emmerich.“
Mich (und andere sicherlich auch) würden die konkreten Grundlagen Ihrer persönlichen Einschätzungen schon sehr interessieren (St. Franziskus, Anna Katharina Emmerick, etc.; warum ist er ein Häretiker und Apostat schon vor der sog. Papstwahl?). Könnten Sie uns ‚Link’s‘ oder Textstellen benennen? Wir wären sehr dankbar dafür.
Ich habe den Eindruck, dass Ihr letzter Satz sehr zutrifft und möchte ihn gerne mit Belegen unterstreichen: „Man mag diesen Kommentar zurückweisen, aber die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht verheimlichen“.
Aber wer wird das noch erkennen können, nach mehr als 40 Jahren Gehirnwäsche der historisch kritischen Theologie und Anthropozentrik in der Kirche? Wer kennt noch die Voraussetzungen zur Unterscheidung der Geister? Wer weiß noch, dass es immer darum gehen muss, Gott zuerst die Ehre zu geben; und sich um ein reines Herz zu bemühen sowie die Ordnungen Gottes einzuhalten:
„Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, alles andere wird euch dazu gegeben werden.“
Geehrter Cyrill Erswill,
vielen Dank für Ihre Fragen, die Sie völlig zu recht stellen, denn meine kurz und allgemein gehaltenen und nicht belegten Behauptungen sind schwer und folgenreich. Es ist der Redaktion hoch anzurechnen, dass sie eine freie Erörterung des Themas zulässt.
Eine Voraussetzung für meine Schlussfolgerung ist der Grundsatz, dass (öffentliche) Häretiker und Apostaten nicht Mitglieder der katholischen Kirche sind und folglich auch kein Amt in ihr innehaben können. Im Katechismus der katholischen Lehre des hl. Papstes Pius X. etwa steht lapidar (Nr. 124): „Aus der Gemeinschaft der Heiligen ist ausgeschlossen, wer außerhalb der Kirche ist: die Verdammten, die Ungläubigen, die Juden, die Irrgläubigen, die Abgefallenen, die Schismatiker und die Exkommunizierten.“
Nach der klassischen Dogmatik und Rechtsauslegung verliert ein Kleriker, der Häretiker wird, automatisch, ipso facto sein Amt, und seine Amtshandlungen, falls er das Amt dem äußeren Schein nach weiterführt, sind null und nichtig und für Katholiken nicht bindend. Diesen Fall hatten wir in England im 16. Jh.. Das betrifft äußerstenfalls auch einen häretischen Papst. Dogmatiker und Kanonisten wie der hl. Robert Bellarmin, Cajetan, Suarez, Torquemada, Wernz und Vidal vertraten die Auffassung, dass unbeschadet der päpstlichen Unfehlbarkeit ein schon gewählter Papst zum Häretiker werden kann. In seiner Abhandlung „Ob ein häretischer Papst abgesetzt werden kann“ schreibt der hl. Kirchenlehrer Bellarmin: „Ein Papst, der ein offenkundiger Häretiker ist, hört automatisch (per se) auf, Papst und Oberhaupt zu sein, so wie er automatisch aufhört, ein Christ und Glied der Kirche zu sein –weshalb er von der Kirche gerichtet und bestraft werden kann. Dies ist die Lehre aller alten Väter, welche lehren, dass offenbare Häretiker unmittelbar jede Jurisdiktion verlieren.“ (De Romano Pontifice. II 30.; üs. von mir; Zitat: http://www.traditionalmass.org/images/articles/TradsInfall.pdf
Fortsetzung folgt
Geehrter @ Leo Laemmlein,
herzlichen Dank an Sie, für Ihre Antwort und Informationen – auch im Namen aller, die der englischen Sprache mächtig sind. Ich bin es leider nicht. So bin ich in Ihrer angekündigten „Fortsetzung“ auf Antwort auf meine konkreteren Fragen angewiesen.
Vielleicht können Sie mir ja die Textstellen der Prophezeiungen von St. Franziskus von Assisi und von Anna Katharina Emmerick noch benennen? Denn darauf hatten Sie sich ja auch berufen.
Kennen Sie vielleicht noch andere Prophezeiungen zum Thema „zwei Päpste“ bzw. „Falscher Prophet“ o. ä.? Es würde mich freuen, Näheres von Ihnen oder anderen hier mitgeteilt zu bekommen. Danke.
Leo Laemmlein, ich stimme Ihnen zu
Dass Bergoglio und auch jeder andere aus diesem Konklave Hervorgehende kein rechtmäßiger Papst sein würde, war mir schon bei der Rücktrittserklärung Benedikts bewusst, denn sie war, wenn auch vom Kirchenrecht für extreme Ausnahmefälle legitimiert, ein Unding an sich und seine Gründe waren nur vorgeschoben, wie man nun sieht. Er könnte gut und gerne die Kirche leiten und tut es ja auch, nach eigenen Worten, auf seine, auf eine andere Weise. Dass Bergoglio nicht von sich als Papst spricht, und alle päpstlichen Vorrechte ablehnt, hat wohl neben den ihm eigenen theologisch verqueren auch tiefere psychologische Gründe. Er weiss es selbst genau, dass er kein Papst ist!
Benedikt XVI. hat sich vor seinem Rücktritt eindeutig öffentlich zu einem Papst-Rücktritt geäußert. Er hielt ihn für geboten, wenn der Papst physisch oder psychisch nicht mehr in der Lage ist, die Kirche zu leiten. Er hat den langen Leidensweg seines Vorgängers hautnah miterlebt, er hat sicher gesehen, dass es für die Kirche verhängnisvoll ist, wenn ein Papst aus gesundheitlichen Gründen die Kirche für einen langen Zeitraum nicht mehr regieren kann. Die Fortschritte in der Medizin machen dies möglich. Johannes Paul II. wirkte in seinen letzten Lebensjahren wie mit Medikamenten vollgepumpt bei seinen öffentlichen Auftritten. Ob er noch regierungsfähig war, muss bezweifelt werden, dennoch hatte er Entscheidungen zu treffen. Dann aber ist die Zeit der Strippenzieher gekommen, die gefährliche Zeit der anonymen Machthaber, die Kirche wird unregierbar.
Der Glaubenspräfekt Ratzinger konnte sich aus diesen Machtspielen, die ihm von seiner Persönlichkeit her nicht liegen, heraushalten, seine Position war stark genug. Doch er hat eine Kirche übernehmen müssen, die unregierbar für ihn war.
Ich gehe auch davon aus, dass sein Rücktritt zu dem Zeitpunkt, als er ihn bekanntgab, nicht freiwillig war. Damit stellt sich mir unweigerlich die Frage, ob Papst Bergoglio rechtmäßiger Papst ist. Ich denke nicht.
Doch damit ist Benedikt XVI. nicht automatisch der rechtmäßige Papst. Gab es für ihn wirklich keine Alternative?
Ich denke, über diesen Vorgang und über andere Ereignisse in der nachkonziliaren Kirche wird das Urteil gesprochen werden. Höchst lehramtlich, wenn die Zeit reif ist.
Ab wann ist man denn physisch oder psychisch nicht mehr in der Lage, die Kirche zu führen? Benedikt scheint immerhin ziemlich munter und geistig nach wie vor agil zu sein. Freilich, Ratzinger gehörte schon damals zu jenen, die Johannes Paul II. am Beginn seiner Krankheit öffentlich zum Rücktritt aufforderten. Als sich dann herausstellte, dass der Papst gerade in seiner letzten Leidensphase die Herzen der Menschen anrührte wie nie zuvor und er ihnen ein christliches Beispiel gab, Leiden anzunehmen und mit Leiden umzugehen, und die Kirche der Welt das christliche Zeugnis gab, das Leiden und Krankheit zum Menschsein gehören, Leidende angenommen und nicht abgesondert und weggesperrt oder emeritiert gehören, als schlussendlich Millionen zum toten Papst pilgerten, weil sie spürten, da hat sich einer nach Jesu Vorbild nicht vom Kreuz gestohlen und den Kelch des Leidens bis zur Neige in Treue ausgetrunken, da wollte man freilich nichts mehr von einstmals erhobenen Rücktrittsforderungen wissen. Aber ich könnte mir denken, dass es eine Menge einflussreicher Leute gab, die sich damals vor allem eines schworen: solche Pilgerströme zu einem sterbenden und toten Papst, die die Größe der Katholischen Kirche und die Liebe und Verehrung zum Papstamt jeden unübersehbar vor Augen stellen, dürfen sich nie wiederholen..
Ja, Johannes Paul II. rührte die Herzen der Menschen besonders an. Doch auch lange vor seinem letzten Leidensweg.
Ich denke, die Entscheidung liegt bei jedem Papst. Es ist jedoch abzuwägen, was ist für das Wohl der Kirche entscheidend.
Was die Pilgerströme anbetrifft: Es ist davon auszugehen, dass „einflussreiche Leute in Rom“ ihre helle Freude haben werden, wenn beim Heimgang des jetzigen Bischofs von Rom die Pilgerströme gar nicht mehr abreißen. Wehe dem neuen Papst, der einen glaubenstreuen Weg einschlagen will. Die Beliebtheit seines Vorgängers beim Volk und den Medien kann ihm zum Verhängnis werden. Es sind düstere Aussichten, ich weiß…
Kann ich nicht zustimmen! Ein Rücktritt ist ausdrücklich möglich. Phantasieren Sie hier nicht rum und malen sich irgendwelche Szenarien des Mittelalters aus, sondern machen Sie sich klar, dass Bergoglio Papst IST! Das steht außer Frage. Und nur, weil Ihnen gewisse Positionen nicht passen, kann man nicht einfach sagen, dass man ihn nicht anerkennt. Das ist nicht-katholisch und Häresie. Er ist Petrus und damit der recht Glaube Erkennen Sie ihn nicht als diesen an, ist nicht er der Häretiker, sondern viel mehr Sie!
Ich will Ihnen allen nicht zu Nahe treten, aber ich bin der festen Überzeugung, dass die Kirche in der heutigen Zeit nur noch eine Chance hat, wenn wir alle zusammenrücken und nicht auseinander-driften.
Geehrter Franziskaner,
bei der Frage: Papst-Sein oder ‑Nichtsein, geht es nicht um, wie Sie schreiben, „gewisse Positionen, die (uns) nicht passen“, um schwarze Schuhe, Multiloquenz, Nasebohren, Küssen, usw. usf. Das alles und vieles mehr sei einem Papst gestattet bzw. nötigenfalls verziehen! Es geht um die Frage: Häretiker/ Apostat – ja oder nein?! Und dieser Frage muss man sich als Katholik aus gegebenem und sich wiederholendem Anlass ehrlich stellen.
Danke @ Leo Lämmlein für ihre mutigen richtigen Worte.68er werden immer totalitäre Ränke finden, die heilige Kirche zu deformieren und freimaurerisch zu zerstören-lassen sie sich durch solche Wölfe im Schafspelz nicht entmutigen-et portae inferi non praevalebunt adversus eam alleluja!
Die 68er , die ich kenne sind uralt mit dickem Konto aus der satten Konzilskirche und mit dem sektiererischen Wahn allen ihre Meinung aufzuoktroieren.fugite partes adversae!
Es wäre ein Segen für die Kirche, wenn seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI wieder die Zügel in die Hand nehmen würde und der fortlaufenden Zersetzung der heiligen katholischen Kirche Einhalt gebietet. Er hat zwar gesagt, dass er sich nicht in die Amtshandlungen seines Nachfolgers einmischen werde. Trotzdem ist er verpflichtet, ab einem gewissen Punkt einzugreifen. Es ist ein Segen für die Kirche, dass Papst Benedikt XVI noch unter den lebenden wandelt und es hoffentlich noch lange tut und bestenfalls Bergoglio überlebt. Da ein Papst nicht abgesetzt werden kann ist die Gefahr eines häretischen (Gegen)Papstes eine ernstzunehmende Bedrohung und nur Benedikt könnte eingreifen, indem er seinen Rücktritt zurücknimmt. Die Folge wäre wahrscheinlich eine Spaltung in zwei Lager, einer katholischen Seite, für die die Kirche heilig und unbefleckt ist und einer antikatholischen Seite, für die die Kirche befleckt schmutzig und verbeult ist und der heiligen und makellosen Jungfrau Maria unheilige Gedanken in den Kopf legt.
Per Mariam ad Christum
Der Mann ist nicht mehr Papst. Punkt.
O doch, er ist Papst, und auch im derzeitigen Zustand immer noch viel mehr, als Bergoglio es je sein wird. Sie nennen sich „Franziskaner“, dabei ist der Mann, der sich Franziskus nennt, gerade dabei, einen blühenden Franzsiskanerorden zu zerstören. Ich kann mir vorstellen, welchem der beiden Lager Sie angehören.
Trotzdem wünsche ich Ihnen ein gesegnetes neues Jahr.
Per Mariam ad Christum
Nein, das was Sie fordern wäre vergleichbar mit einem emeritieren Diözesanbischof, der in die Geschäfte des Nachfolgers eingreift. Sagen wir Kardinal Wetter bei Kardinal Marx. In dieser frage ist Rom tatsächlich als „normales“ Bistum zu sehen. Zwei Päpste kann es nicht geben. Er ist gewissermaßen „Titular-Papst“
Sie liegen mit dem Lager richtig, ich gehöre aber nicht zu denen, die meinen, dass Bergoglio der Messias in Person ist.
Selbstverständlich wünsche ich Ihnen ebenfalls ein gesegnetes Jahr.
Das ist unerhört!! Wer sind Sie, dass Sie glauben, einen Menschen derart verunglimpfen zu dürfen? Auf welchem Thron der Unfehlbarkeit glauben Sie denn zu sitzen, dass Sie sich herausnehmen, so über einem Menschen zu richten? Eine solche Überheblichkeit ist unerträglich. „Zieh zuerst den Balken aus Deinem Auge …“
numquid et tu ex discipulis ejus es?
„Aber wer wird das noch erkennen können, nach mehr als 40 Jahren Gehirnwäsche der historisch kritischen Theologie und Anthropozentrik in der Kirche?“
Wahrscheinlich kaum noch einer. Aber es gibt Menschen die nachts zur Mutter Gottes gegangen sind wenn sie ein unlösbares Problem hatten. Und an diesen Menschen knallt die historisch kritische Theologie der modernen Pharisäer erbarmungslos ab.
Per Mariam ad Christum.
Achso das gehört noch unbedingt dazu.
Und wenn sie am anderen Tag zu einem alles entscheidenen Termin fahren der ihr Schicksal entscheidet und sie das Radio in ihrem Auto anschalten und sofort das Lied
„Patrona Bavariae“ erschallt, dann sind sie nicht mehr einzufangen von dieser Welt. Ich sag es jeden der hören will. Die Dinge zwischen den Himmel und dieser Welt sehen nur kompliziert aus, in Wahrheit sind sie ganz einfach. Aber das ist nichts für für historisch kritische Theologen. Für mir aus können sie in ihren eigenen Morast ersaufen.
Per Mariam ad Christum.
Und diese aufdringlichen Kinderküssereien-egitegitt! Wenn ich Kinder um mich hätte und ich wäre in der Nähe dieses Mannes in Weiss,na-der würde seine Pfoten nicht auf meine Kinder rühren!Egitegitt.!
Meinen Sie dieses „ekelige“ Kinderküssen?
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@Franziskaner
„Der Mann ist nicht mehr Papst. Punkt.“ Das stimmt. Er ist am 28 2. 2013 am Abend zurückgetreten und seit dem nicht mehr Papst. Dass wir die wahren Gründe seines Rücktritts kennen, bezweifle ich. Auf diesen Papst wurde ein Anschlag ausgeübt, der an Gemeinheit seinesgleichen sucht. Sein diebischer Kammerdiener hatte Zutritt zu allen seinen Unterlagen und zu denen seines Persönlichen Sekretärs. Er hat sie kopiert und weitergegeben, es ist noch nicht alles veröffentlicht. Dann wurden Kameras installiert, die Intimsphäre des Papstes wurde gnadenlos abgelichtet. Es gibt keinen Grund, verächtlich das Mittelalter zu erwähnen. Menschliche Niedertracht hat es stets gegeben und wird es bis zum Ende der Zeit geben.
„Er ist Petrus und damit der rechte Glaube.“ Das ist falsch. Und das ist wichtig zu betonen, denn hier geht es nicht um Rechthaberei zwischen Kommentatoren.
Nach katholischer Lehre ist die Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels abgeschlossen. Der Glaube kann sich nur noch entfalten, entwickeln, verändern kann er sich nicht mehr.
Der Papst ist nicht Petrus. Er ist sein Nachfolger. Er hat den apostolischen Glauben treu zu bewahren, zu schützen, zu verteidigen. Das ist seine Aufgabe. Wenn er dieser Aufgabe nicht nur nicht nachkommt, sondern gegen sie verstoßen sollte, sind ihm Katholiken nicht mehr zum Gehorsam verpflichtet.
Der Maßstab ist der überlieferte Glaube. Nicht unsere Phantasien und Wünsche. Auch nicht Phantasien, Vorstellungen, Wünsche des Papstes. Er hat sich einzureihen in die lange Reihe der Nachfolger Petri. Wenn er aus der Reihe tanzt, haben wir noch lange nicht das Recht, ihm hinterher zu tanzen.
Vielleicht haben sie ja auch seinen Bruder Georg Ratzinger bedroht und ihn damit erpresst. Man weiß ja nicht, wie gut diese Untergrundlobbys organisiert sind.
Per Mariam ad Christum
Die Zweifel an einem freiwilligen Rücktritt von Papst Benedikt kann ich nur unterstreichen, Wer wissen will, wie so etwas und durch wen so ein Rücktritt organisiert wird, der lese Malachi Martin „Der letzte Papst“. Dr. Dr. Dr. Malachi Martin war Vatikaninsider und hat drei Päpsten gedient. Er beschieb in seinem Buch den Rücktritt des slawischen Papstes. Die handelden Personen des beschriebenen Rücktrittes des „slawischen“ Papstes waren erkennbar und zwei davon waren auch an organisatorisch verantwortlicher Stelle im jetzigen Konklave von 2013.
Einen weiteren Punkt möchte ich anführen: Das Rücktrittsschreiben war nich frei von grammatischen Fehlern und damit m.E. formell fehlerhaft. Ist es damit auch wirksam?
U. a. steht dort „pro vitae ecclesiae “ richtig ist aber „pro vita ecclesiae“. Die Präposition „pro“ mit nachfolgendem Genitiv anstelle des richtigen Ablativ ist ein Stockfehler, der Benedikt normal nicht unterlaufen wäre. Über die Bewertung dieses Fehlers und seine Folgen für die Rechtswirksamkeit dieses Schreibens sind die Juristen gefragt.