(Brüssel) Das Europäische Parlament hat den Estrela-Bericht verworfen. Mit einem denkbar knappen Ergebnis von 334 Nein- gegen 327 Ja-Stimmen lehnten die Abgeordneten den nach der portugiesischen Sozialistin Edite Estrela benannten Bericht ab. Mit dem Bericht über „Gesundheit und sexuelle und reproduktive Rechte“ sollte als politische Richtlinie in der EU die Abtreibung als „Recht“ und die Gender-Ideologie eingeführt werden.
Tausende Bürger hatten in den vergangenen Tagen Kontakt mit ihren Abgeordneten aufgenommen und diese aufgefordert, gegen den Bericht zu stimmen. Eine Form der direkten Demokratie, die erfolgreich war. Das Votum von sieben Abgeordneten bestimmte am Ende das Ergebnis.
Damit verwarf das Plenum des Europäischen Parlaments innerhalb von zwei Monaten zum zweiten Mal die linksliberale gesellschaftspolitische „Revolution“. Bereits am 22. Oktober hatte das Plenum den Bericht an die zuständige Kommission zurückverwiesen. Aus ideologischer Überzeugung entschieden sich die Promotoren des Berichts, denselben im Eilverfahren und ohne Debatte erneut dem Plenum vorzulegen nach dem Motto, solange abzustimmen, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt. Dahinter drängte die mächtige Abtreibungslobby, die mit EU-Geldern gesponsert wird, von Amnesty International (alias Abortion International), der Humanistischen Föderation, die als Interessensvertretung der Freimaurerei bei der EU gilt, und natürlich der direkten Abtreibungs-„Dienstleister“ wie Planned Parenthood mit ihren jeweiligen Ablegern in den EU-Mitgliedsstaaten.
Angenommen wurde statt dessen ein Alternativtext der Europäischen Volkspartei. Der Estrela-Bericht sollte unter anderem auch das Europäische Bürgerbegehren One of Us – Einer von uns blockieren und neutralisieren, das von mehr als 1,8 Millionen EU-Bürgern unterstützt wurde und Anfang November im Europäischen Parlament eingebracht wurde.
Verärgert geben sich Abtreibungs- und Gender-Ideologen. Der Europaabgeordnete und Co-Präsident der LGBT-Intergroup, Michael Cashman sprach von „einem traurigen Tag für das Europäische Parlament. Mitte-rechts hat den progressiven Bericht abgelehnt und eine konservative Agenda zu den Frauenrechten beschlossen“.
Für den homosexuellen Cashman ist die Tötung ungeborener Kinder ein „fortschrittliches Recht“. Das Schicksal von Ehe, Familie und Kindern ist Homosexuellen naturgemäß nicht sonderlich wichtig. Umso aktiver wirken sie an deren Zerstörung mit. Durch die Ablehnung des Estrela-Berichts wurde verhindert, daß die EU Druck auf die Mitgliedsstaaten ausüben kann, daß selbst Minderjährige Mädchen ohne Wissen der Eltern abtreiben dürfen. Ebenso verhindert wurde die Zwangssexualisierung der Kinder ab dem Kindergarten und Zwangsideologisierung von Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen in Homo- und Gender-Ideologie, „Anti-Diskriminierungsschulung“ genannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi
Ein schönes Ergebnis, wenn auch sehr (zu) knapp. Die Befürworter des Estrela-Berichtes sind für den Moment zurückgeschlagen, aber sie werden nicht aufgeben. Umso wichtiger ist die Teilnahme an der Europawahl im Frühjahr 2014.
Habe vorhin nachgeschaut, wie „Spiegel-online“ über die Ablehunung des Estrela-Berichts berichtet. Fehlanzeige – kein Wort! Was nicht ins ideologische Konzept passt, ist offenbar nicht nur keine Schlagzeile, sondern auch keine Zeile wert.
Ich wette, dieses gruselige, menschenverachtende Machwerk wird bald wieder in neuer, aufgehübschter Verpackung und mit besserer PR-Kampagne aus den Tiefen der Hölle wieder hervorkriechen, wo es ausgebrütet worden ist, und es wird so lange darüber abgestimmt, bis das Ergebnis passt, wie so oft in der EUDSSR.
Deo gratias.
Liebe Mitchristen,
Die Drahtzieherin dieser menschenverachtenden Abstimmungsvorlage hat mit den Worten „eine Schlacht ist verloren, der Krieg noch lange nicht“ weitere Aktionen geplant. Es ist mir unbegreiflich, wieso über ein angebliches Recht für Abtreibung überhaupt debattiert werden darf. Hier muss maximaler Widerstand erfolgen.
Herzlicher Gruß
Matthäus 5
Die Reaktion der nach ihrer Niederlage wütenden Drahtzieherin – der Abgeordneten Edite Estrela – kurz nach Abstimmungsende:
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„Ich bedaure es, dass nur mit wenigen Stimmen Heuchelei und Obskurantismus Oberhand gewonnen haben und damit die Rechte der Frauen geschmälert werden.
Ich bedaure es, dass in diesem Parlament die fundamentalistischen Strömungen vorherrschen.
Ich möchte, dass mein Name von diesem Abstimmungsergebnis gestrichen wird.“
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Danach nannte sie die Entscheidung des Parlamentes eine „schändliche Abstimmung.“
Für sie ist das Verhindern der Erklärung des Massenmordes an ungeborenen beseelten Kindern zu einem – man wagt es kaum auszusprechen – „Menschenrecht“ also eine „Schande“! Welch eine Seelenwüste !
Mit der Ablehnung des Estrela-Berichtes ist zumindest vorläufig ein weiteres Vorantreiben des Kultes des Todes verhindert worden.
Die Bundesvorsitzende der CDL ( Christdemokraten für das Leben)
– Mechthild Löhr – hatte vor der Abstimmung erklärt:
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„Abtreibung und Geburtenkontrolle stellen die neue Priorität der Entwicklungspolitik nach dem Jahr 2015 dar.
Um das politisch zu erreichen, soll Abtreibung zum Menschenrecht erklärt werden.
Wenn die Estrela-Entschließung im Amtsblatt der EU veröffentlicht ist, dann dient dieser Text weltweit als wichtige politische Legitimierung von Abtreibungsorganisationen und der EU-Kommission als Vorwand zur nachhaltigen Förderung und Finanzierung von Abtreibung.“
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Die Estrela-Entschließung wird jetzt also nicht mehr als „politische Legitimierung“ zur Finanzierung von Abtreibung dienen können.
Dank sei Gott dem Herrn.
Es ist erfreulich zu sehen, dass die Gebete vieler Gläubiger erhört wurden.
Gott hat die Gebete vieler erhört und dafür sei Dank.
Diese ekelhafte und menschenverachtende Politik muss ein Ende haben.