(London) Am Mittwoch fand im britischen Unterhaus eine dreistündige Parlamentssitzung zum Thema Christenverfolgung statt. 2013 wurden weltweit 200 Millionen Christen verfolgt. Weitere 500 Millionen sind „gefährdet“, verfolgt zu werden.
Alle elf Minuten wird ein Christ wegen seines Glaubens getötet. Die Zahlen wurden dem britischen Unterhaus am Mittwoch vorgelegt, als das House of Commons über die Christenverfolgung diskutierte. Nach Menschenrechtsorganisationen ist diese Zahl noch zu nieder gegriffen und dennoch erschreckend.
Keine andere Religion wird mehr verfolgt als das Christentum. Laut dem Abgeordneten Jim Shannon handelt es sich bei dieser Verfolgung „um die größte Nachricht der Welt, die nie berichtet wurde“.
Die Zahlen der Christenverfolgung
Laut Shannon wurden 2013 200 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt, während weitere 500 Millionen Christen „gefährdet“ sind. Besonders die Lage der syrischen Christen war Thema der Parlamentssitzung. In Syrien befinden sich die Christen „in der Schußlinie zwischen den Fronten“ und werden gezielt getroffen, wie die Angriffe auf Maalula und Sada zeigen.
Der Abgeordnete Sammy Wilson sagte in seiner Rede, daß in den vergangenen Monaten Hunderte von Christen von Nigeria über Eritrea bis in die Volksrepublik China wegen ihre Glaubens verhaftet wurden. Sie sitzen im Gefängnis ohne ein Gerichtsverfahren und ohne Verurteilung, aber auch ohne Zugang zu Richtern oder Rechtsanwälten. „Man wirft sie ins Gefängnis und niemand kümmert sich mehr darum. Dort müssen sie oft lange Zeit bleiben, oft unter entsetzlichen Bedingungen. Und das geschieht nicht nur in islamischen Staaten, sondern fast überall.“
Christen werden 130 von 190 Staaten angegriffen
Im britischen Unterhaus kam auch die Lage im Irak zur Sprache, „wo die Christen sogar Angst haben, in die Kirche zu gehen, weil sie angegriffen und getötet werden könnten. Jede Kirche ist ein Angriffsziel. Vor zehn Jahren gab es noch 1,5 Millionen Christen, heute sind es vielleicht noch 200.000. Es leben mehr irakische Christen in Chicago als im ganzen Irak.“
Der Abgeordnete Rehman Chishti, „aufgewachsen in moslemischem Umfeld als Sohn eines Imams“, schloß sich den Vorrednern an und erklärte, daß „es vollkommen richtig sei, eine Debatte über dieses Problem zu führen. Die Verfolgung ist inakzeptabel“. Chishti zitierte seinen „guten Freund“, den ehemaligen anglikanischen Bischof von Rochester, Michael Nazir-Ali, der jüngst erklärte, daß „die Christen in 130 von 190 Staaten der Welt verfolgt werden“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Maggies Notebook
Immerhin wird im britischen Unterhaus hierüber gesprochen. Im Bundestag wäre das nicht vorstellbar, Linke, Linksliberale und Unionswendehälse machen da nicht mit. Vereinzelt macht die Unionsfraktion eine Pflichtübung aber mehr ins Allgemeine gehend.