(Brüssel) Ein ganzer Berg von Unterschriften beweist, daß es in Europa von manchen nicht mehr für möglich gehaltene Widerstandskräfte gegen die dominante linksliberale Gesellschaftpolitik gibt. Die linksliberale Mehrheit im Europäischen Parlament wird dies am meisten überraschen. Ein guter Teil der EU-Bürger ist nicht bereit, sich den bioethischen „Innovationen“ zu beugen. Die Unterschriften des Europäischen Bürgerbegehrens One of Us – Einer von uns wird zum Lehrstück für jene, die meinen, die Katholiken seien nur mehr ein gutgläubiger, aber gesellschaftspolitisch nicht mehr relevanter Haufen. Es gibt interessante und vielversprechende Zeichen, daß es den katholischen Ideen und Überzeugungen gelingt, neue Allianzen zu schmieden und das nicht nur im Bereich des Lebensschutzes.
Morgen endet die Unterschriftensammlung für das erste EU-weite Bürgerbegehren zum Lebensrecht. Mit der Petition One of One of Us – Einer von uns wird vom Europäischen Parlament die Anerkennung des Embryos als Person gefordert. Die demnächst den höchsten Gremien der Europäischen Union vorgelegte Petition ist ein außergewöhnlicher Erfolg geworden. Damit sich das Europäische Parlament überhaupt mit dem Begehren befassen muß, wurden die Hürden bereits sehr hoch gesetzt. Mindestens eine Million Unterschriften mußten gesammelt werden. Einen Tag vor Ende der Sammelfrist sind es fast 1,6 Millionen.
In zumindest sieben Staaten mußte eine Mindestanzahl von Unterschriften gesammelt werden. One of Us – Einer von uns nahm diese Hürde sogar in 19 EU-Mitgliedsstaaten. Sollten in Irland in diesen Stunden noch 1700 Unterschriften gesammelt werden, werden es am Ende sogar 20 Staaten sein.
Spitzenreiter ist Italien, wo mit fast 600.000 Unterschriften 37 Prozent aller Unterschriften gesammelt wurden. Es zeugt von einer gut organisierten Lebensrechtsszene und einer spürbaren Sensibilität der Menschen für das Leben ungeborener Kinder. In Deutschland wurden mehr als 151.000 Unterschriften gesammelt und damit mehr als das Doppelte der vorgeschriebenen Hürde. Gleiches gilt für Österreich.
Fast 1,6 Millionen Unterschriften werden vom Europäischen Parlament nicht übergangen werden können. 1,6 Millionen Bürger haben dem Eindruck der Meinungsmacher widersprochen, daß die anthropologische Frage bereits „entschieden“ sei und zwar im Sinne eines menschenfeindlichen technischen Utilitarismus. Die Bewegung rund um das Volksbegehren One of Us – Einer von uns geht Hand in Hand mit einer anderen Bewegung, die in Manif pour tous und dem französischen Widerstand gegen die Legalisierung der „Homo-Ehe“ einen Höhepunkt erlebte, heute aber auch bereits weitere Länder umfaßt. Es sind Signale von Volksbewegungen, die sich auf europäischer Ebene der vorherrschenden linksliberalen Gesellschaftspolitik widersetzen. Eine große Bewegung mit vielen Gesichtern. Es ist keine katholische Bewegung, sondern umfaßt ebenso kirchenferne Gruppen. Aber überall gehen entscheidende Impulse von Katholiken aus. Die Idee zu One of Us – Einer von uns und zu Manif pour tous sind die besten Beispiele dafür.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: One of Us-Einer von uns
Sehr gut, daß den freimaurerisch Indoktrinierten jetzt richtig eingeheizt wird. Die albtraumhafte Welt dieser Ideologen kann nicht ohne Widerstände kurzerhand von oben verordnet werden.
Auszug aus der Ansprache der sel. Mutter Theresa von Kalkutta vom 10. Dezember 1979 anl. der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo:
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Ich habe eine Überzeugung, die ich Ihnen allen mitteilen möchte: der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes.
Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoss ermorden kann,
was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen.
Sogar in der Heiligen Schrift steht:
„Selbst wenn die Mutter ihr Kind vergessen könnte, ich vergesse es nicht“.
Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts.
In den Zeitungen lesen wir dieses und jenes, aber niemand spricht von den Millionen von Kleinen, die empfangen wurden mit der gleichen Liebe wie Sie und ich, mit dem Leben Gottes. Und wir sagen nichts, wir sind stumm.
Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder.
Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind. Und das Kind muss sterben, weil sie dies eine Kind nicht mehr haben wollen – nicht ein Kind mehr – und das Kind muss sterben. Und ich bitte Sie hier im Namen der Kleinen: rettet das ungeborene Kind, erkennt die Gegenwart Jesu in ihm!
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